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ri««««r 6i Sächsische Doikszeitung ». «prU 1»»« 'I Carilasarbett in Dresden Sprechende Zahlen Dresden. < April Der gestrige» Ge»crnlve,soinml>ing des Landesverbandes wilde der Iahrest'ericht über die Tätigkeit des Caritas- Se I? l e I a r ia l s Dresden, in Fahre 1929 vorgelegt. '?> >s drin Bericht entnehmen ivir folgende Anna de in 2900 Hilie- suäiende sprachen ini Schretariat vor. Eingehende Beratung jaua statt in 1281! Fällen. Anträge zngunslcn Hils.bedürstiger an össenüiche Stellen ersolgten in 138 Fällen. An die TI. Elisa- -and Bin.ientiusvereine wurde» überwiesen: 198 Fälle. Zn li 2 dringende» -Aotsällen irnirde durch sofortige Unterstützilng in da- oder durch Carilosginscheine geholfen. Bier erholnngs- b.tiniligcn Frauen konnte inehrwochentlicher Erholungs- „i l.nnh. !t verinitlelt und dadurch ihre Leistimgssähiokeit iviedcr stellt inerden. 709 Familien und Einzelpersonen erhielten (> -idnogssliielic, Schuhe. Wüsche »sin. Tie Zahl der «nsge- o/imen' Stücke Hann nur lchätzungsweise angegeben werden, sl betrug mindestens -1909 Zn 07, Fällen konnte durch Gewäh re ng voii Bctistellen. Federbetten, Kinderivagen. Niöbel» usiv. g heue» werden. Zum Weihnachlssest wurden, dank der Ti'en- r -, mehrerer Firinen und Priiraliuahltäler, 47, nerschämle Arme und iluderreiche Familien mit Weihnachtc-nnkelen bedacht. T u r ch in a n d c r n d e E r io e r b s l o s e, die im Sekre- trnai oorspiochen. ivnrden »ach Möglichkeit mit Sneise uiid iz/immg verschc» Tie Zahl der damit bedachten Durchwan- derer betrug im Berichtsjahre 827,. Zn 19l Fälle» wurde durch G> --hhrung von Kleidungsstiiclien. Wäsche. Schuhen gehaise». Zu 72 Fällen wurde llnterhunit besorgt oder durch Gewährung eines Faluscheins die Heimreise ermöglicht. — Zin Earitas- Se.-.rt tariat sprochen 2 7 S t r a se n t la s s e n e hiliesiicheud nur, i-'s ivurde ihnen durch Beratung. Gewährung von Speisung. K'/dm,,g. Unterkommen nach Möglichkeit geholfen Zn 1 Fäl len wurde Heimreise nur Familie ermöglicht. — 11 Fälle wurden zur lausenden Betreuung an den Mäniierfiirsorgeverein über wiesen. Besondere Aufinerksamlieil widmete das Sekretariat der Z u g e n d f ü r s o r g e. Zn Zusammenarbeit mit den Mütier- o ieme» der Dresdner katholischen Psarrämler ivurde die Be treuung von unehelichen Kindern weiter durchgesührl. Z n 2'erichtsjalire traten z» den aiis dem Barjahr äheriioniiiienen ttl7 Kindern iveilere 107 unehelich gelwrene Kiiider hinzu Bei tU Kindern criibrigte sich die Betreuung, sa lange sie sich im Kinderheim der Nararethschweslern besanden. 7,2 auherhalb D' c -dens nntergebrachie Kinder wurden den .inständigen ans- wöiligen Piarrämter» geineldet. Bier Kinder konnten in A d o p t i o n S p ! l e g e »nlergebrochl ivcrden. Sonstige No te: lumgung hilisbedürstiger Kinder, zumeist in katholische» An stalten. saiid statt in 20 Fällen. 7,7, erholnngsbedürfligen K>» der» wtirde iw-hrwöchentlieher Erhol»ngsa»sen>ho!t gemährt lind veri'iltwU. Z„ 28 Fällen ersolgten sonstige verschiedene Hilfe leistungen - Ans dem Gebiete des Vormunds ch a sIs - mesens betätig! sich das (saritas Sekretariat durch Geininoiing u>'d Vorschlag geeigneter Bormünder sür die ihm vom Zngend- a-n: gemeldeteil katholischen Mündel. Zm Berichtsjahr iviirdeii tto katholische Bormünder vorgeschsagen. Tie Tätigkeit des Carltassehretarials bildet aber »nr e: ne Teile der iimsangrelchen caritativen Tätiglieit. die von s en der Katholiken Dresdens im vergangenen Zahre ent- iv-c'ielt wordeii ist. Wir glauben, dah diese Tätigkeit, die in . - Stille ni'd ahne den Wunsch Aussehen zu erregen geübt wird. ost nicht die verdiente Beachtung findet. Wir stelle» an her !in salgmiden eiuiae 'Augakeu über die Tätigkeit der katholischen caritativen 2lnstaIten !» Dresden st» Zahre I92!> zusammen, die gestern der Stadtverordnete Mül ler in der Generalversammlung de? Earita-k-verbandes sür Dresden vorgelragen hat. Auherordeutlich viel ist geteistel ivorden ans dem Gebiete der Z » g e n d s ü r s o rg e »nd der Z ug« n d p f l e g e. Zn dem katholischen Waisenhaus am Queckbrunnen ivurden 1929 rung 11t,99 Sterpflegtage geleistet, darunter 93M imenlgcltlich. iiu Binzentins Kinderheim. Wittenberger Strahe. 21 -199 Vcr- 0''leo-s:age. davon tost 2999 nnentgeltlich. Zm Kinderheim Googeln waren 110 katholische Kinder und 29 nicht- katholische Kinder untergebracht; es wurden 90 890 Berpflegs tage geleistet. In dem erst im Lause des Jahres ln Betrieb genommenen St.-Anna Heim, Reihiger Strahe. wurden rund 7,099 Bergs leg tage geleistet, untergebracht waren 132 Kinder uno 213 Frauen. Im St.-Benno-Stift. Löhnitzslrahe. waren von 29 7,09 Bergslegstage» mehr als 2900 iinenlgslllicht in dem dor tigen Lullheim sür Kinder waren 17> Kinder unentgeltlich unier- glbracht Zm Kinderhort Alkerlstift waren 120 Kinder unter- gekracht, mehr als 17, 009 Vergilegtage wurde» geleistet. Zm Kindcibort Maricnjlist. Leisniger Strahe/ mären 72 Kinder uwcigibrachl. mehr alz 700 Bergflegiage wurden unenlgeltiich gelcislcl. Z», Marienhenn. Ferdinanditrahe, wurden 32.! Schütz linge betreut, davon 70 nichlkalholischc. Iw Sidonienhcim. Porükusstrahe. wurde» 300 Perloiieu ausgenommen, davon 63 nichtkalholischc. Das Lt.-Ben»o-T!ist. Löhnihstrahe. beherbergte in seinem Mädcheiiheiin 138 .stellungslose Mädchen mit -l397> B> rgslegstagen. Zm Gesellenhaus ivnrden 1200 Tagesvcr- pslegungen sür durchreisende (gesellen »nenigelllich abgegeben. -- Die Berpflegsäke in all diesen 2l»stnllen waren denkbar niedrig, sie schivaiilien zwischen 30 Psennig und 1.7,0 NM. pro Tag. Ebenso bedeutend sind die Leistn-Azen ans dem Gebiete der K ra n l: e n g f l eg e. Zm St.-Zosephsslist. Winlergarlenstrahe waren bei 7,0 vorhandenen Plätzen im Lause des Jahres 007, nicbtliathollsche Personen »nlergekrachi. Zm katholische» Kran, lienslist. Frieürichstiahe. ivaren bei NO vorh. Betten 383 Per sonen untergebracht. darunter M2 nichlhathalische. Tie Hans- k>a»I:e»pslego der (grauen Schwestern leistete 1977 Tagespilegen uno unentgeltlich 1297 Nachlgslege». Weiter wurden an Tages- b"w Nachtpilegen geleistet: Bon den Schwester» am Benno Slnl. Löhnihstrahe. 302 und 17,9. von de» Schwestern am Joseph- Stift 1997,. von den Grauen Schwestern am Albciisiisl 37,3 und 32. von den Schwester» am Maricnslis! 17,8 und 12. von den Nozarelhschwester» 201 und 93 Die Volksküche. Käunerstlahe 2. verabreichte im Be richtsjahre 22 998 Portionen Essen im Werte va» je 39 Pfennig nnentgeltlich. Zn der Volksküche im B'.'nnosliit ivnrden 7,8 321 Portionen Essen aiisgegel'en. davon 37,79 nneiilgeltlich. in der Bollisküche des Binzenlilis Vereins 02 0:19 Porlionen. davon 27>A> iinentgeltlich Tie Kiiche des Zosephstüles verabreichie 12 939 Porlionen Essen umsonst Zm Altersheim. Franceschistiit. Friedr-chstrahe. waren 7,9 Personen nntergebracht. im Alkertgeim. Amatiensliil. 12 Per- soiien. — Von der katholischen B a h n h o f s m isji o n wurden Mens neuer AilrWschof Brlxen, 3. April. Geraume Zeit nach dem Tode des Fürstbischofs Nassl eei nannte der Papst heute Johannes Geister, Prosessor am Brixens Seminar, zum Fürstbischof von Brixcn. * h Diese Nachricht wird in der deutsche» Oeffentlschkeil allgemein mit Genugtuung begrüht werden, ist sie doch ei« Symptom dafür, dah der Faschismus dem deutschen Süd« tirol gegenüber einzulenken gewillt scheint. Man erinnert sich, das; nach dem Tode des lehten Fürstbischofs die Diözes» lange verwaist war und das; die Gmsehung des deutsche« Prälaten Mutschlechner zum Administrator des Bis» tums nur gegen starke faschistische Widerstände vom Heilt« gen Stuhl durchgeseht werden konnte. Das Konkordat zwischen der italienischen Negierung und dem Vatikan hat^ wie wir seinerzeit ausführten, bezüglich der Lage de» Minderheiten und ihrer religiösen Betreuung nicht all« Wünsche erfüllt, iminerhin hat es dazu beigetragen, die Lage zu entspannen. Nachdem nun durch die weitgehende Verständigung zwischen i/esterreich und Italien, welche in der Reise Schobers nach Rom, dem Abschluh eines Schieds« Vertrages und der diplomatischen Unterstützung Oesterreichs durch Italien ihren Ansdruck fand, die polilijcheii Verhält nisse an der Alpengrenze ebenfalls eine wesentliche En!» spannung erfahren haben, üt endlich in Briien jenes Er» eignis Wirklichkeit geworden, aus das Teutsth-Siidtirol lange warten muhte, die Beschung des alten dentscheil Bischofssitzes durch einen dentickien Kirchen'ürsten. 20t Männer. 299 Firmen uno 31 Zugencüiehe uns 132 Kiuver verölen. Diese Zahlen gebe» nur einen nngeiohren Begiiis von der Pielsalt und bei G'whe der Leistung katholischer Liedes, täligkeit i» der Stadt Dresden. Zn diesen Zahle» ist di» jiigendpsleoerische Töngkeil der katholischen Vereine, ko der Zungsrnuen- und Zuiigniänuer-Beieiiie. der (Oeiellenoereins, des katholische» Fiauenbiin^es uiid der Clisaoeth Vereine noch gar nicht berücksichtigt. Wir freuen »ns dieser carital'ven Leistungen, die eine ivcrlvotle Arbeit zum Wohle unseres Botkes darstclten. Wir sind aber der Meinung, dah. wenn diese Arbeit erspriehtich sortgesiihrt und ausgebaut werden soll, sie auch in der Sessenllichlieil die Beachtung sinde» muh, die sie verdient. Abschluß der Caritaslagung liresden, 9 eipni D>e diesjäkrio.- D r es d u e > E a r i t a - t a ilncu A l> l cb! u h g.-sundeu Dei zweite A.'ow Tätizteit der M ,'i u u e r s ii r s o r g e aewiouiet. leitende» Worten de? Vorsitzende». Pfarrer Mä kekretär Noggc » So >» lDniü-Sors) über die A Liebestälieseil in der S t r a s f ä l l i a e n - F n r zunächst aus die grobe Bedeutung dieier Ziiil'i,' zehleuu-äsüge dlugabcu über den Nmiaui der Deutschland. Zgir dürncu uns nickt daoo» tiinüb Z.'kl der Ttmijätligeu in De»l!ck!a»? oou 7« aus 7>!>8(>9i> !u: Jahre 1920 zurückaeoaugeu isi , u u g bat gen .» " '-'.iiiig ir.ii r 2l i9> türzeu. rin wrack Geueral- - ekeu de, irei.u arge or iv-.s I'iii »ud m.icble Ttraisalligtüil in ,l-eu lasten, das; die 'G9 im Zavie >92l D-.eler 9iH>7igug er klärt sich nur z» eine», gelingen Teil au? dem Nückggug der (!>:»,/ ualiläl: in erster Linie ü»d daiür kteiideruueeu der St asreelüs- Tlr-Z'aus>etu!uge>'! mi'- in erster Lime eine Wn -5, dah »nr 7, Prozent der pisege (Gcldsiraseu Katt Freikeilssliaseu. gehend. Dah die T'raimtligeu Fürwrae gäbe der 8>!äuuersu>üoroe ist. erkeltt dara: Sirasstilligeu Frauen sind bat diel grohe 'Aulnaken: EnlüiNeneniüiwi.'!.' 2l-s D:e Fürsorge fiir die Ttiasiätligen (üerichlshi' ie, ttzeiangencn'üisorge und Ausgabe einer sozialen 0! e > ! rl, t s bili e belrartOen wir cs. dis '9-- rict't zu insormieren über die sozialen Berbätlinöe der Snai'äüig.n. ans denen sich vielfach die Tat ein citlärt Z» Mitieidenst.!: and vertiti >nan ireilich die Anä>wnn' eine io'-t-s Z--ün-n ot-.--- in erber Linie von der Wo- w'erisvG -..> zu l.-.slen ist. c: bedunet tvoÄ ei» -n 'Aorwuri iür die Polizei, wenn inan jagt dah dem ireiwilUe:n >>e-ser ii' vielen Falten mösteres 'Vertrauen entg-'oen-'rblacht 'vir-s-, -a s den Veitreter» einer B/ioide B/onderz -inrtnia ist die G»« rüt»bei den Zu>ieusocrickle,>. ,vo ja viel',ich nickt Stra»> lon« dein Ei'eiwiioewahu,'Auen anirordnel werden. — Auch dt« T l ra > i ä t l i i c u t> i l i e ivird ii- einer Linie sonnten ('bara'te» liggen Tie wird siet' erstrecken >: :> d e Betreumi.' der F-.ii.ü'.en. viel« stick au t, ai:i .ine Wicderan!'i»"w>iina der z.-rrinenen Ge-bände Di« F-age der G ni.icknne von >>-n-denoeiuc'-en wü) voso-.oerZ lach» s-.iidi-er r'stdano:^,:» b.düli.n: niu-i '.'lt oiimdstipüch um dann ein -naden'eine!' e'»reiche», wen» u m e.r U.derzeuaui»-, ist. das? es am Piaoe in — D»,z 'ckwier,>:e Kav-te' ln:'.: zweiiellos di? St rat« en : lai i e u e n - F ü r i o r g e : Bestvaüniig von Unierkogimen, Beichittnn.r von Kleidung und andere» wichtigen Hi!'?mit!eln, schlicht ick B.,-q vo' A-oeii. 2tnck An' wo alte -ie>e Voran?» iclriiiigen ci'üll: sind, wirs es nötig icin. den Ttra'.'!"'a«.::e:i in eine nieu'cht'cke llii'.zeün'io m kr »gen. in der er eine» Halt Alt i.i.d m der itnn 'eine 'Beraana.ni-,:! nicl't vvr.ieivor'en wird — D-'k steoner ichlvh mit /nein An. tl an die Beist'»»»':::,' ,n dn, n ch« ligen Traoe» wüznaikeilen Der Vor'i>'cnoe. Piai>er M ü h r. >rn'le den: Aedner 2,'a» inen der Verstui-i .nng er ani-tü enenden eg''., ivi.z o-ov .1» P i« iki« r hin a. i d e -'Da liai. n der Itnierki I ". i.A' ! ! Was Ihr wollt" (Neueinstudierung im Staatlichen Schauspielhaus.) Von dem als Gastgeschenk der Slaalsbühne sür die sremden Besucher der Internalionale» Hygiene-Ausstellung gedachten Shakespeare-Zyklus profitieren wir Dresdner entschiede». Wir erleben diese gründlichen Neueinstudierungen ans allererster Hand. Und Shakespeare sehen, ist gerade heute ein ebenso greher Gewinn, wie es ei» grosses Verdienst ist. ihn aufzutüh- rcn. notabene s o aiif.zuführeii. Das Lustspiel „Was Ihr woll t" gekört zu den vier grohcn Lustspielen des Meisters und steig chronologisch an vierter Stelle. Womöglich ist es das genialste von ihnen und das vielleicht, weil es das letzte ist. Ei» i/lgeuössischer Literat nannte es den Abschied des Dichters an doi Scherz. Tatsächlich sind alle Geister des Humors in einer > ".bildliche» Weise versammelt. Stile andere» Komödien weisen ii i iieih ii hie und da tote Punkte ans. gewih nicht, wenn man s? unter dem Gesichtspunkt der damaligen Zeit und ihrer Au st ichninoe» an die Sprechbühne. die zur Aktualität verpflichtet war. betrachtet, aber sicher vom Standpunkt der Allgütigheit ü d Zeülosigkeil. Der Haiiptlilel war ursprünglich „TwelUh i i:h". nur der Untertitel lautete „What Pou will". Zu Deutsch Duo übersetzte man früher gern entweder „Der heilige Drei --sabeud" oüe'r wörtlich „Die zwölfte Nach!" Erst die " eoel Tiechscke Uebersehuna lieh den Untertitel nllein gcl.en. stis Ihr wollt" folgte ans „Wie es Euch geinül", auch eines c besten Lustspiele Sbatiespeares Es übeitrissl dieses aber !. >'u rein önhi-rlich durch die prachtvolle Würze des Dialogs ^ dvicli das Tempo der Geschehnisse. Anherdem ist der drä sche Anibnu um vieles einl>eit>icher und geschlossener und es - in dem gonzen himiortollen Weibe auch nicht eine einzige ' ,'nc. die au Lekeudiglieil und Farbe vor den anderen zurüch- > 'Heu mühie Warum ober „Abschied an den Scherz"? Skake- i -are Kat doch auch spn'er »ock Lustspiele geschrieben! „'Was Zbr molll" ist um da? Jahr >000 geschrieben. Mit der Jahr hundertwende begann aber des Dichters Lebens-Krise, die in Bit terkeit und Schwärze getaucht war. Die späteren Lustspiele eigen bereits die Krise, besonders „Mah für Mah" und „Ende gut — alles gut". Siegreicher und stärker, jedenfalls aber voll- Kon mencr im Technischen und in der Bejahung der Lebensfreude — worauf cs schliehlich beim Lustspiel ankoinmt — ist m. E. kein «nderes Lustspiel des grohen Briten gewesen. Es lilingen verschiedene, schon früher vom Tichier ver wendete Motive an. Die „Komödie der Irrungen" z. B m9 den, Geschwislermoiiv. Aber die Univahrscheinüchlicit geht hier völlig verloren, weil eben diese bumorstrohende Handlung die Möglichkeit einer Ueberlegimg gar nicht zuläht. lind überdies ivird die Verwechslung der Geschwister besonders i» den beiden setzten Akten glänzend dni'chgciühi't. Hier versagt die „Technik" auch nicht ein einziges Mal.' Aui die beiden ersten Akte als den Ausgangspunkt der beiden nebeneinander tausenden Ironi sierungen muh die Aufführuna groneu Wert lege». Das geschah unter Gielen. Hier werden die Fade» geknüpft, die feineren, um die etwas sentimentale Verliebtheit des Herzogs, die gröberen, um den Gröhenway» Malvotio? zu ironisieren. Zn den letzte» 3 Akten kommen die Fäden znsammen und ent minen fick am Seklm; so geschicln wie sie geknüpft waren. Zw fünften 'Akt — meint Bab — müsse eine Szene verloren gegan gen sein. Und inan vermag dieser Ansichl wirklich znznsii,» men. Es ist die Szene, die der Verhaltung des Antonio ent sprochen hoben muh. den Malvotio von einer neuen Seile zeigte und die die andere Lebensgrohmach!. das Geld, mit m den Kreis dieser Verwirrungen und heueren Losungen zog. Es niürde zu weil führen, ans die ausführliche Begründuna des Forschers hier näher eiuzugeheu. die aan'e „Architektur" des 7, Abws scheint dafür zu sprechen dah die ursprüngliche Existenz dieser Szene höchst wahrscheiuüch Ist. Ei» überaus wichtiger und sympathischer Faktor des genialen Lustspiels ist diesmal die Liebe, die ihren inneren dich ierischeu Werl bestimmt Tie ivundervalte Anmut der Lieoe- szei eu uno das Ausieuchte» beseetigcnder Zärtlichkeiten ohne Zrrnie. der Blütendun reiner Gefühle und die tröstende Zwei samkeit dieser Mensche» ist Shakespeare nie iviedcr so geglückt wie in „Was Ihr wotll". Aber darüber hinaus verspüren wir auch einen Hauch seiner echte» Menschenliebe, die damals »och uichi augeliiäulielt war und die er über seine beide» Helden, den „seriösen" sowohl wie de» närrischen ergieht. Es ist. als ob der Dichter mit dem Herzog leide. Es scheint aber auch, als ob er — ganz im Gegensatz zu audcren Komödien — um Mit, gesühl für den armen Geprellten bitten möchte. Ich mühte i» der Komödie kein Beispiel für eine ähnliche dichterische Be tätigung oder Ausdeutung des Urbegriffs der Lick« als in diesem Lustspiel, wohlgemerkt unter dem diesem Grundtone immerhin etwa? abholden, tollen Humor. Hier steht der Dichter gewaltig über seiner rauhen und herzlosen Zeit. Den loüen Humor siellie Gielen mn A.-chi in den Vor dergrund seinem Au'iiihiung. Die ver'ch:e>e»en Stricke, d-r sonst angehrock! weiZen. waren beseitigt und wenn auch d e Spieldauer etwas versänaert wurde «'-'dauert ka't e» niemand. Freilich konnte der Berluch schon desmeg.-n gemocht ive-den. me'l ein ganz erb.b. ch »bei X'm gu'en D.'rck'eh»:!- stehendes Komiker 'Diiartell z-.ir Venügung ttand. das sich znm wahren Kamnnigüupel-Si'ie! zosaianieinand Und auck. weil d esciu Quartett seriöse Darsteller vo» nahem :>ia"g geaenüdersranaen Die gli-ch'ichc Veriasiiiag des Ensen bi-.-, gab a.lo 'en Aus- schlag für die Nichlnug der Spielleitung D-'imoch !,,;,on slellcnwe/e „ack grohere Be'ck.'ennigiuia de- Tenm-os gen- i-äu. Die geivi ', kiil'en. aker eben doeti pp-kp! denen V.'rwan'ln'ias- pausen denke ich mi> iiaciiAvie euibelnt-äi A! a k n ti - hätte ein i'chöu.-s Bulmeobi!'' — es mar setir icko»' — sicher a-'ch ohne Vorhang Zliiveoegekrack!. Bon diesen K!einst'l>eiie!i abgesehen, rvar die Aii'siitnni'g eine Hnmne an den Hnmo»,. >vie man sie siel, klangvoller nickt denke» kann Hnmperdii'.ck- stimm,mg.s- volle We sen schienen das noch zu Ketonen. 'Allen voran also das hereiis ermannte Qn.nlcl: der Spit e der -Aar-, Luis a i n e > s Er er-., chic- beste Leistungen dieser Art und breitete übe Hauch von Po.sie. der in de» Ginndilim n anheiordentüch wohlneno emniuno.'n loui' brück, der als Junker B/ichwang wie, oüener Szene empsina. Diese Parodie de- den lähi sich „ichi beiäneineii. inan >»' sz sie , t e n Ii a ni p giot den, :ti>>ip nnl allei OZ.-in röhre" r-nd Jenny Schaiiers Laetien tiat h»ng auss Piiklikimi. Aian lachte iiber ll d an PouO'S i den Nanen .inen e. Dann 20 o'ai de-k.'!: Be 'alt bei kunmicrüchen He!- i'/e'oi !,aben Kat- alt seiner „Alaids- :e anieueriide Wir- die B-.er mehr al? inan's bei Shakespeare .;» um pllegt. Den Fall Malvoi-.o sle-gerte Hossmaii» zur richtige» Tiagilwmödie und Allee Verde ».die als Biaia 'wischen Scherz und Seulimentalitär eiuhergehl. ivurde — wie früher ichpn — lekhasi beklalicht. Bliekcu noch die Seriösen vo» denen Sie! »bock den Herzog mit erfreulicher Mähigniig und '2lntonia Dietrich die Olivin mit allem Reiz der klassischen Liebhaberin, aber auch der chaiinanlen Frau, spielten. Zn den kleineren Nolle» wirk te» Woe ft e r als Sebastian. HelIberg als Fabio. Lewin. shy und Kleinvschegg als Schisfshanptleuie besonders er« solgreich. Das Publikum nahm die Neueinstudierung begeistert auf. Franz Zickler.