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noch, daß die deutsche Delegation nicht auf einen Weg gerat, der die deutsche Rechtsposition am Rhein verschlechtert und direkt oder indirekt zu einer irgendwie gearteten stän - di gen Äontrolleinrichtung führt. Das ist nach wie vor auch di« Auffassung der Zentrums« Partei. vrrrelrn un6 Umgebung Tagung für christliche Kunfl Dresden, 86. August. vom 36. September bis 3. Oktober findet, wie bereits berichtet, in Dresden unter dem Ehrenvorsitz von Bischof Dr. Schreiber-Meißen. die Sechste Tagung für Christliche Kunst statt. Das Programm der Tagung sieht u. a. folgende Vorträge vor: P. Weihenhofer O. S. B.: Die Kirche als Auftraggederin, Prof. Karl Groß: Die christliche Kunst in Handwerk und In dustrie, Ministerialdirektor Dr. Hiecke: Das Handwerk in der christlichen Denkmalspflege, Prof. Dr. R. Schwarz: Die christliche Kunst an den Kunst- und Handwerkerschulen. — Das genaue Tagungsprogramm werden wir noch veröffentlichen. Mit der Tagung verbunden ist eine Ausstellung „W e r k k u n st u n d K i r ch e". die am Sonnabend, den 28. Sep tember eröffnet wird. Die Ausstellung wird vier Wochen offen- gehalten werden. : Bildungsverein für das Bistum Meisten. Am Dienstag, dem 24. September, spricht P. Nikolaus Freiherr v. Lutterotti, O. S. B. im kleinen Saal der Dresdner Kaufmannschaft über die Abteikirche in Griissau. Der Vartrag beginnt abends 8 Uhr. Alle Katholiken Dresdens werden schon heute dazu eingeladen. : Lotterietag in der Iahreöschau. Am Dienstag, de» 27. August, findet ein groher Lotterietag in der Iahresschau statt. Zu feder a» der Kaff« der Iahresschau bis abends 18 Uhr gelösten Tageskarte, und zwar sowobl für Erwachsen« als auch für Kinder, Studierende und Kriegsbeschädigte erhält jeder Besucher ein Los der Aus- stellungslottcrtt umsonst. : Tie Schlachthofbrvcke wird vom 29. August 1929 ab noch Beendigung der Rauarbeiten für den Verkehr wieder freigegcben. : Nachtwagenumleitung in der Nocht zum 27 August von 1 Uhr hjz 5 Uhr: Linien 1 und 16: zwischen Georgplah und Elias plah über Ringstraße, Elbberg bzw. Hgsenherq, Tcrrassemiser, Lothringer Straße; Linie 3: zwischen Albettbrncke und Eliasplah über Lothringer «Araße; Linien 5 und 14: zwischen Albcrtbrücke und Nathenauplah über Tcrrassemiser, Hasenberg bzw. Elbberg; Linie 18: zwischen Pirnaijcher Platz und Eliasplah über Ring straße, Elbbern bzw. Hgsenbcrg. Tcrassenuser. Lothringer Straße, : Die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe ist in der letzten Woche auf 7,9 Prozent gestiegen, Ueber 5706 Arbeiter sind erwerbslos — mitten in der besten Bauzeit! : Eingaben an das Arbeitsamt, Das Arbeitsamt Dresden ist bemüht, außer den laufenden Arbeiten besonders auch alle Eingaben, Beschwerden und Anfragen so schnell als irgend möglich z» klären und zn beantworten. Deren Erledigung wird aber in der Mehrzahl der Fälle dadurch aufgebolten. daß keinerlei Briefzeichen, Akten- und Abtcilungsnummcrn angegeben wenden. Dadurch wird die Bearbei tung der einzelnen Schriftstücke äußerst erschwert und di« Ilbsendung der Antwortschreiben oft erheblich verzögert. Es ergeht deshalb an alle, die sich schriftlich an das Arbeitsamt Dresden wenden, die bös liche Bitte, in jedem Falle die Brielzeichen anzugeben. Arbeitslose Esten, falls sie auf eine baldige Bescheidung Wert legen, unbedingt das auf ibrer Kontrollkarte vermerkt« Aktenzeichen, die Fachabtei- lungS- und Kontrollnnmmer, angeben. Sobald diese auf dem Brief vermerkt sind, ist es auch möglich, die Erörterungen in Kürze durch- znführen und die Antworischreiben baldigst abzusendcn. Die Anschuldigungen gegen Tempel Dresden. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: In brr Nummer 34 des „Sächsischen Beobachters" vom 25. August 1929 wird behauptet, die Negierung sei in der Aufklärung der in diesem Blatt dem Präsidenten der LandesversicheriingSanstalt zur Last ge legtem Verfehlungen nickt entschieden genug vorgegangen. Demgegen über wird darauf verwiesen, daß im Interesse einer objektiven und restlichen Aufklärung des Sachverhaltes Stmfantrag wegen Beleidi gung in dieser Sache gestellt und überdies Stmsversolgung im öffentlichen Interesse beantragt ist. Ferner ist das Landesversiche- rungsomt von sich aus mit der Prüfung der Angelegenheit beschäftigt. Schließlich bat der Vorstand der Landesversicherungsanstalt auf An trag des Präsidenten eine aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern Paritätisch zusammengesetzte Kommission zur Prüfung der Geschäfts führung eingesetzt. Etwas Weiteres konnte zur Zeit nicht geschehen. Die Voraussetzungen für eine sofortige Enthebung des Präsidenten Vom Amte liegen nach Auffassung der Regierung nicht vor. AochverralAverfahre« DreSdrü, 26. August. G«g«n den verantwortlichen Schriftleiter der kommunistischen Dresdner ..Arbeiterstimm«" ist Anklage wegen Hochverrate erhoben worden, weil er tn einem Artikel den an. geblichen lleberfall eines (gar nicht bestehenden) „Rollkommandos" des Reichsbanners in Berlin am 6. August als eine regelrechte Mord, demonstration bezeichnet und aufgesordert batte, der faschistischen Dik tatur und der sozialfaschistischen MöÜberorganisation die Diktatur des Proletariats entgegenzustellen. : Schwerer Verkehrsunfall. Sonntag abend gegen 8 Uhr wurde m der Königsbrücker Straß« ein Radfahrer von einem Krastivagen von binten angcsahren und zu Boden geschleudert. Er mußte mit sehr schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Führer ist, obne sich um den Verunglückten zu kümmern, davon- gefahren. Er konnte noch nicht ermittelt werden. S Beratung durch den Versnchsring für Futterkonser. Vierung. Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mit- tcilt, ist bei dem Versuchsring für Futterkonservierung als Geschäftsführer Diplom-Landwirt Dr. Bruno Reetz angestellt worden. Der Mescssiiftsfiihrer steht den Mitgliedern des Dcr- suchsringcs kostenlos zur mündlichen und schriftlichen Beratung zur Verfügung. Die organisch in den Betrieb eingefügte Silo- Futterbereftung kann sich außerordentlich rentabel auswirken, wenn sie unter fachmännischer Beratung durchgcfiihrt wird. Die Geschäftsstelle des Versuchsringes für Futterkonserviorung, Leipzig-Möckern, Gustav-Kühn-Strotze 8. erteilt durch ihren Ge schäftsführer auch Silo-Interessenten jede gewünschte Auskunft. 13. Sächsischer Malerkag in Meisten Meitze», 26. August, Der Verband sächsischer Vereinigungen selbständiger Maler und Lackierer e. V. hält in den Tagen vom 23. bis 27. August in Meißen den 1 3. S ä ch s i s che n Ma l e r t a g ab. Am Frei tag und Sonnabend fanden Sitzungen des Gesomtvorstandes und der Obermeister statt. Ebenso wurde am Sonnabend im „Kaisergarten" eine Fach- und Materialien-Aus stellung" eröffnet. Die Haupttagung selbst sond am Sonntag im Ham burger Hof statt, an Ihr nahmen zahlreiche Ehrengäste teil. Nach Begrüßungsworten des 1, Vorsitzenden Dahlinger-Dresden sprachen Oberregierungsrat Dr. v. Buch für die sächsische Re gierung. Ehrenmeister Kuntzsch für die Gewcrbekammern und das sächstsel)-; Handwerk. Siadtrot Frommhold für die Stadt Meißen, An ders-Berlin für den Reichwerband, Stadtoat B i r k n e r-Meißen für den Bezirksausschutz des Handwerks und Vertreter außersächsischer Verbände. Aus dem vom 1. Vorsitzenden erstatteten Geschäfts, bericht ging eine stetige Entwicklung des Verbandes hervor. Der Verband hat sich in seiner Mitgliederzahl seit 1917 ver siebenfacht. Der Bericht betonte u. a., datz dos Gewerbe unter der Wohnungszwangswirtschaft schwer zu leiden habe. An Stelle des verhinderten Finonzministers Weber hielt Ober- regierungsrat Dr. Spange »berg einen Vortrag, Er be handelte das Thema: „Der Stand der Neparotionssragen nach dem Dawesplon und dem Poungplan", Anders- Berlin vom Geschästsführenden Vorstand des ReichÄ>undes referierte über Die wirtschaftliche Lage im Maler- und Lackiererhandwerk und forderte einen engeren lückenloseren Zusammenschlutz des Hand werks. Ueber Lohn- und Tarifverhandlungen 193Y sprach Ober meister L oh ma n n-Berlin. Er forderte die Trennung des Politischen von dem rein Wirtsclufftlichen bei solchen Verhand lungen. Zum Schluß machte Syndikus Dr. Kunze vom Lan desausschuß des Sächsischen Handwerks noch Ausführungen zur Nachwuchsfrage im Handwerksbetriebe. Er verlangte Loslösung des Lehrvertrags aus der Tarifvertragspolitik. Die Beratungen fanden ihren Niederschlag In drei Ent schließungen. — Am Montag werden die internen Verhand lungen weitergeführt. - Unregelmäßigkeiten in Gemeindekassen. In der Kasse der Gemeindeverwallung Reichen berg, Bezirk Dresden, sind größere Unstimmigkeiten in einer Gesamthöhe von unge fähr 20 000 NM. vorhanden. Es finden gegenwärtig umfang reiche Nachprüfungen statt, ob das hohe Defizit etwa infolge Arbcitsüberhäusung auf Buchungsfehler zurückzuführen ist. — In Kleinnaundorf bei Gittersee ist in der Gemeindekasse gleich falls ein Fehlbetrag in Höhe non rund 4000 RM. ermittelt worden. In diesem Falle reichen die Unstimmigkeiten schon längere Zeit zurück. d. Beim Abspringen vom Zuge verunglückt. Aus dem Bahnhofe. Weißes Roß der Strecke Moritzburg—Radebeul ereignete sich am Sonntag gegen 20 39 Uhr ein schwerer Unfall. Eine Frau Lippmann aus der Lüifichaustraße wollte vor dem Halten des Zuges auf den Bahnsteig springen. Sie wurde dabei vom Zug« ersaßt und geriet unter di« Näder, wobei ihr beide Beine abgefahren wurden. Die Verunglückte starb kurze Zeit nach dem Unfall. Leipziger Sender > Dienstag, den 27. August: 1200.—14 60 Uhr: Schallplattenkonzert. 14 00 Uhr: Funkwerbenochrlchten. 14.05 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. 14.30 Uhr: Ueber Iugenbschriften. Neuere Jugendliteratur de» Auslandes (Kurt Arnold Findeisen). 16.16 Uhr: Musikalische, Kaffeestunde (S6>allplatten) mit Funk- Werbung. 16.30 Uhr: Deutsch« Volkslieder. 18,06 Uhr Stunde der Frau. 18.30 Uhr: Lektor Llaude Grander, Gertrud van Eyseren: Französisch für Fortgeschrittene. (Deutsche Welle, Berlin.) 18.66 Uhr: Arbeitsnachweis und Funkwerbenochrichten. 19.00 Uhr: Dr. Erich Michel, Berlin: „Die große deutsche Funk ausstellung Berlin 1929." 19.30 Uhr: Prof. Dr. Georg Witkowski. Leipzig: „Die Urauf führung von Goethes „Faust" in Dresden und Leipzig (27. und 88. August 1829)." 20.00 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. Anschließend: Russisch« Lieder und Klaviermusik. 21.00 Uhr: Usbertragung aus Salzburg: Serenade. 22.00 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressebericht und Sportfunk. Anschließend bis 24.00 Uhr: Tanzmusik. l.eif>rig unri Umgebung Feuer in einer Geflügelfarm Leipzig. Sonnabend früh gegen 4 30 Uhr rückt« die Feuer wehr von Gautzsch zu einem Großscucr aus: in Großdeuben war di« zu einer Geflügelfarm gehörend« Villa in Brand geraten. Durch den Wassermangel waren die Löicharbeiten sehr behindert. ES gelang nach mehrstündiger Tätigkeit, ein Uebergreifen des Brandes zu verhindern, doch brannte die Villa selbst vollkommen aus. Das Arkell lm Schlachlhofprozest Leipzig. Am Sonnabendmittag wurde daS Urteil in dem Schlachthofprozeß gefällt; die Angeklagten wurden zu folgenden Stra- fcn verurteilt: der Stadtsekretär Ahn er wegen schwerer Passive» Bestechung In drei Fällen und Beihilfe zum Betrug zu einem Iah Gefängnis, der Stadtveterinärrat Bcrtuch wegen schwerer passi ver Bestechung und Beihilfe znm versuchten Betrüge zu sieben MMia- ten Gefängnis, der Schlachtmcister Quriser zu 466 Mark Geld strafe, der SanitätSschlaclstgehilfe Lange und der Fleischer Paul Hofmannzu je zwei Wochen Gefängnis, der Fleisckp-r Max Mal« tih zu 166 Mark Geldstrafe. Die Großschkächter erhielten wegen Bestechung Geldstrafen von 106 bis 460 Mark. Funkkelegramnre an Schiffe auf See Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Der neu« Schnelldampfer „Bremen" hat nicht nur das Blaue Band de» Ozeans für Deutschland zurückgewonnen, sondern auch während der ganzen Fahrt ül>«r die Hauptfiinkstclle Norddeich mit der Heimat <« Verbindung gestanden und di« Inanspruchnahme ausländische« Kttstensunkstellen entbehrlich gemacht. Er Hot dadurch der in Handel«, kreisen noch vielfach herrschenden Meinuna ein Ende bereitet, daß di« Benutzung weit vorgeschobener ausländischer Küstensunkstellen di« Telegrammbesördcrung an Schisse in See beschleunige und eine sichere Ileberkunst gewährleiste. Auch der deutsche Srefunk- dienst ist nicht müßig geblieben. Die deutschen Küstensunkstellen Norddeich, Cuxhaven und Swinrmünd« sind neuzeitlich auSgebaut oder im Ausbau begriffen. Obwohl der deutsche Seefunkdienst der letzten Jahre eine ständig« Steigenmg des Verkehrs aufwcist, stick die genannten deutsche» .Küstensiinkstellcn „och in großem Ilmfang auf nahmefähig. Das gleich« gilt von den Funkstellen auf -«»lscben Han delsschiffen, di« zum großen Teil« ebenfalls technisch verbessert wor den sind. Eine Unzahl großer Fahrgastschiffe besitzt Kurzwellen- gerät, so daß ein unmittelbarer Telegraphcnverkchr mit der Haupt sunkstelle Novddeich während der ganzen Fahrt aufrecht erhalten werden kann, wie es ja di« „Bremen" ouselzailisch klorgemacht hat. Noch im Lause dieses Jahres wird es voraussichtlich möglich sein, amtlich« deutschen lleberseefahrgastschisf« mit Kurzwellenempfängern ausziirüsten. Mit Hilfe dieser Empfangsanlagen werde» diese Schiff« den gesamten Telegraphenverkchr von Deutschland unmittelbar von Novddeich entgegennehmen können, so daß von dem Zeitpunkt am bei der Beförderung der Telegramme an deutsche Fahrgastschiffe die Mit. Wirkung ausländischer Küstensunkstellen zum Vorteil der deutsche» beim Fußknöchel, fo datz er verkrümmt und doch in ganz nach- zaltung das!'' ' lästiger Haltung dasitzt wie einer, der das Unanfechtbare feiner Rede schon durch die zwanglose Stellung über jeden Zweifel binausheben will. Zuweilen öffnet er die Augen weit, um mit seinem Blick die Worte des anderen einzusaugen oder feinen eigenen Aöorten Nachdruck zu geben. Dann wieder bohrt sich sein ausgestreckter Zeigefinger wie ein Spitzhammer in den Tisch, — der große, harte, diktatorische Echlußpunlt hinter einem Aus spruch Oder aber er schlägt sich mit dem ausgestreckten Zeige- inger an die Brust, — Symbolgebürde für das Wort „I »u finden, ist schließlich und endlich die beste Erkenntnis, di« ich pon der langen Unterredung mit Mustolini heimbringe. Römersllnde ln von» Bei den Ausgrabungen in der Krypta des Bonner Mün- ers di« seit einiger Zeit als gemeinsame Unternehmung des rovinzial-Konservators der Rheinprovinz und des Provinzial, luseums im Gang« find, ist ein kunstgeschichtlicher Markstein ersten Ranges für dir Geschichte der römischen Bildhauerkunst der Rheinland« gefunden worden. Denn das Bonner Münster sieht im Zusammenhang mit einem großen Gräberfeld, in dem später römische und fränkische Sarkophage aufgestellt waren und nun sreigeleat /sind. Der großartige Neubau, der im 11. Jahrhundert als Münster errichtet wurde, löste ältere Bau ten ab, deren Fundamente und Baureste die von Dr. Walter Bader geleiteten Ausgrabungen feststellten. Ja, es besteht die Hoffnung auch noch eine heidnische Vorläuferin der christ lichen Kultstatte zu finden, weswegen die Ausgrabung aus dem Münsterplatz ausgedehnt wird. 24 römische Jnschristen-Altäre und Stücke den sich, 16 davon einer Göttergruppe geweiht von solchen fin- Göttergruppe geweiht, welche ungemein im nördlichen Rheinland, besonders in der Eifel vor kommt, den Matronen ober Müttergottheiten. Es ist dies — die literarische Ueberlieferung aus dem Altertum schweigt über diesen Kult — eine einheimisch« keltische oder wahrscheinlicher germanische Trias von Schutzgöttinnen der ländlichen Gehöfte und der Familien ihrer Besitzer. Deswegen werden sie auch rraelmäkia tn einheimisch-ländlicher. Tracht und. mit Frucht« körben auf rem Schoß dargestellt unv so ais EchUtzerinnen or» Landbaues und seiner ErKuanisie charakterisiert. Gelegentlich erscheinen an Stelle der Körb« auch klein« Haustiere oder kleine Kinder, die auch ihrem mütterlichen Schutz unterstellt werden Ihre römische Bezeichnung als Maires oderMatrona« weist ja auch deutlich auf ihren mütterlich schützenden Cha rakter hin. Neben diesen allgemeinen Bezeichnungen aber führen sie meist Beinamen, welche nach der Oertlichkelt ihrer Verehrung zu wechseln pflegen und vermutlich aus den alten Eigennamen der ihrem Schutz unterstellten Familien entstan den sind. Schon mindestens fünfzig verschieden« Beinamen find bekannt, deren ursprünglich letaler oder familiärer Cha rakter sich z. T. deutlich Nachweisen läßt. Einer der häufigsten Beinamen ist der Aufaniae, und den Aufanischen Matronen find auch sämtlich« sechzehn, in der Münsterkrypta gefundenen Altäre geweiht. Wie der Museumsdirektor Prof. Hans Lehner in der „Zeitschrift für Denkmalspflege" berichtet, handelt es sich offen bar um einen Matronentempel aus der Blütezeit römischer Kultur und Kunst im Rheinland,^ der langen glücklichen Friedenszeit des 2. ^ ' mäler ß " ' aus Eis aus jenem feinen weißen Muschelkalk, der im oberen Moseltal bei Pont-ä-Mousson gebrochen und mittels Schissen die Mosel und den Rhein abwart» bis weit nach Holland hinein ver frachtet wurde, bieten sie sowohl durch ihr« Inschriften, als auch durch di« auf mehreren vorhandenen plastischen Darstel- lunäcn da« Bild behäbigen Wohlstandes und hoher künst lerischer Kultur. Unter den Stiftern der Denkmäler, di« sich in den In schriften nennen, degegnen verschiedene Angehörige der Gar nison des Bonner Lagers. Unter den bürgerlichen Stiftern interessieren einige Auswärtig«, di« viellticht geschäftlich in Bonn zu tun Hanen. So ein Mann au« der Steiermark vor allem aber ein Beamter aus der Nachbarstadt Köln, der Stadt« kasienverwalter Quintus Vettius Severus, der schon im Jahr« 164 n. Ehr. den Aufanischen Matronen in Bonn weitaus das schönste Matronendenkmal weihte, welche» bisher überhaupt be kannt ist. Da sitzen die drei Göttinnen in einer kleinen sar geschmückten Nische auf einer Bank in ihrer «inheimschen Tr die beiden " ' " ... -- - - iszeit des 2. Jahrhunderts. Von ihr legen di« Denk selbst ein deutliches Zeugnis ab. Hergestellt zum Teil felsandstein und Siebengebirastrachyt, größtenteils aber ulen» rächt, die beiden äußeren mit den großen turbanartigen Hauben, di« mittelste wie immer mit bloßem Kopf, auf dem Schoß die «ruckitkärb«. in einer Laltuna von unendlicher Anmut, die schlanken Körper erinnern säst an gewisse gotische Gestalten, ein» Und hinter der Vanklehne schauen drei kleinere Geß lnd hinter der Vanklehne schauen drei kleinere Gestalten, ein« Frau mit zwei Kindern herüber, vermutlich die Angehörigen des Stifters, der sich selbst seitwärts neben einer der Säulen stehend dargestellt zu herben scheint. Das Hauptbild ist baut der glücklichen Lage in der Mauer von so wunderbarer Erhal tung, daß sogar die Meißelscharrierung des Hintergrundes noch erhalten ist. Das Denkmal verspricht, dank seiner hohen Qua lität und seiner genauen Zeitbestimmung maßgebend für di« Geschichte der römischen Kunst im Rheinlande zu werden. Russische» Geschenk für di« Berliner Museen. — Die Rufst, sche Botschaft in Berlin hat den Staatlichen Museen für ihre Kunstbibliothek eine Reihe von 38 neuen russischen Kinder bilderbüchern gestiftet. Albertthratrr- Am Montag, den 26. August, beginnt in der Zeit von 10—2 und 5—7 Ul>r der Verkauf der Tageskarten und der Gutscheinheste, sowie auch di« Ausgabe der Abonnements. — Die Spielzeit wird am Sonnabend, den 31. August, abends 7.30 Uhr mit Goethes „Egmont" mit der Musik von Beethoven eröffnet, die der bekannt« Dirigent d«S MozartvrrcinS, Erich Schneider, dirigiert. Als zweite Vorstellung wird di« Lust spielNeuheit „Komödianten" von Otto Ernst Hesse geboten. Der Autor ist bei der Premiere anwesend. AuS dem Vorjahr« stick noch folgende Mitglieder reengagiett worden: Edith Wiese, Jve Becker, Richard Bonde», Otto Bloßfeld, Erich Gühne, Arthur Lang«, Franz Opletal, Heinrich Mldberg. Neu hinzu kommen: Mignon Fritsch, Hilde Jordan. Grete Keßler, Elisabeth Papondick, Harry Studt. An» der „Kunstausstellung Dresden 1929", Druhlsche Terrasse (veranstaltet von der Dresdner Kunstgenosienschast) wurde vom Ministerium d«S Innern noch» das Gemälde „Kantine" von Wilhelm Rudolph erworben. — Di« Ausstellung ist »verktags von 9 bi- 6 Uhr, Sonntags von 10 30 bis 2 Uhr geöffnet. Äurnor Der Bankier. „Draußen ist «in Mann, der Sie sprechen will." — „Was wünscht er?" — „Er sagt, er möchte, das Ge- hettnnis Ihres Erfolges wissen." — „Ist er von der Zeitung .,, oder von der Polizei?"