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Hummer 2-7 Sächsische Dolkszeiiung I. Oktober >»-0 4« Jahre kalholische Lehrer-Arbei! Das Jubiläum -es Katholischen Lehrerverban-es im Freistaat Sachsen Sozialpädagvgische Tagung > Dresden, 29. September. Der Katholische Lehrerverband im Freistaat Sachsen begeht die Feier seines 40jährigen Be stehens in würdiger Weise: er hält in der Landeshauptstadt «ine sozialpädagogische Tagung ab, auf der unter Leitung des Professors Joseph Ans; von der Pädagogischen Akademie in Bonn die Fragen erörtert werden, die heute de» Erzieher, insbesondere den katholischen Erzieher bewegen. Aus Grund einer großangelegten Betrachtung der Jugend- und Er- ziehungsnot in unserer Zeit und der geistig-seelischen Lage des Lehrerstandes sollen die Anforderungen, die unsere Zeit an die Unterrichts- und Erziehungsarbeit des Volksschullehrers stellt, formuliert werden. So ist diese Tagung des Katholischen Lehrer, verbandes im Freistaat Sachsen, die er gemeinsam mit dem gleichaltrigen Bezirksverein Dresden des Katholischen Lehrer- verbandes veranstaltet, nicht nur dem festlichen Gedenken ge weiht, sondern in erster Linie der ernsten Arbeit. Die Fe st Versammlung am Montag im lichten Saale des stolz über der Elbe thronenden Belvedere war ein würdiger und verheißungsvoller Anfang. Der geräumige Saal ivar bis auf den letzten Platz besetzt. Mit dem gemeinsamen Festgesang „Komm heiliger Geist!" wurde die Tagung, dem ehrwürdigen Brauche der Konzilien folgend, eröffnet. Ein treffender Vor spruch von Dr. Taute, prächtig von Paul Scheder zu Gehör gebracht, schloß sich an. Dann ergriff der Vorsitzende des stich, fischen Verbandes der katholischer Lehrer, Lehrer Julius Roll« das Wort, um all die Kollegen von nah und fern, die Ehren gäste und Freunde des Verbands zu begrüßen. Insbesondere galt sein Gruß den Vertretern der Behörden und dem Vor sitzenden des Reichsverbandes der katholischen Lehrer Deutsch lands, Rektor Weber, Bochum. In großen Zügen gab dann Herr Nolle einen Ueberblick über die Entwickelung des Verbandes seit jenen Tagen von 1889 und 1890, in denen die Gründung der ersten katholischen Lehrervereine in Sachsen erfolgte. Am 9. April 1890 schlossen sich diese Vereine in Dresden zu einem Verbände zusammen. Die Ziele des Verbandes sind von Anfang an die gleichen geblieben: Pflege und Verteidigung der gemeinsamen Weltanschauung, gegenseitige Förderung in der Berufsarbeit und Wahrung der gemeinsamen Interessen. Diesem Ziel will auch die Clemens-Foester-Hermann-Rolle-Stu- dienstiftung dienen, die würdigen und bedürftigen Stuüen- ton des Volksschullehrerberufes den Studiengang erleichtern soll. Diese Stiftung hat aus allen Kreisen des katholische» Sachsens dankenswerte Förderung erfahren. Der Vorsitz des Verbandes wechselte zunächst zwischen den einzelnen Vereinen, seit 1910 besteht eine ständige Verbanüs- leitung in Dresden. Der Verband ist angcschlosseii dem Neichs- verband der katholischen Lehrervereine. Er legt, bei voller Wahrung der Grundsätze, Wert auf ein freuudnachbarlichcs, kollegiales Verhältnis zu den gleichartigen Organisationen anderer Weltanschauung. Sein Derbanasorgan ist die katho lische Schulzeitung für Norüdcutschlanü. Schwere Sorgen hat der Krieg und seine Folgen über den Verbund gebracht. Diese Sorgen sind überwunden worden. Heute zählt der Verband 11 Bezirksvereine: nur ein geringer Bruchteil der Volksschullehrer katholischen Bekenntnisses gehört dem Verband nicht an. — Eine ernste Sorge für den Verband bedeutet auch die Neuregelung der Lehrerbildung. Wir wünschen bei der Weiterbehandlung dieser Fragen eine aktivere Heran ziehung der katholischen Lehrerschaft. — Der Verband erfreut sich eines lebendigen Vertrauens im katholischen Volke. Im Zeichen des Zusammenwirkens von Elternschaft, Kirche und Schule wird seine Arbeit auch künftig stehen. — Die Versammlung nahm diese Ausführungen mit Beifall auf. Die Reihe der Gratulanten eröffnete Prälat Dr. Kaiser, der im Austrage Bischof Dr. Schreibers dem Verband Gottes Segen für sein weiteres Wirken wünschte. Bischof Dr. Schrei- ber. der selbst einen großen Teil seines Lebens pädagogischer Tätigkeit gewidmet habe, stehe den Bestrebungen des Verbandes mit größter Sumpathie gegenüber und werde auch in seinem neuen Wirkungskreis die Sache der katholischen Lehrerschaft mit größter Energie fördern. — Die Grüße der sächsischen Staatsregierung übcrbrachte Oberschulrat Sturm, der die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der katholischen Leh- rerschaft Dresdens und ihrer Vorgesetzten Behörde hervarhob und die Bedeutung der sozialvädagogischen Fragen würdigte. Für die Stadt Dresden sprach Sckulamtsrat Rudert, für das Archivresbyterat Dresden Erzpriester Bodenburg, für das Bischöfliche Ordinariat Scholastik».; Hcduschkc. Stadtverordneter R. Müller (Dresdens iiberbrackte die Grüße und Glückwünsche der Zentrumspartci. deren Kultur programm sa mit den Bestrebungen des Katholischen Lehrer- Vereins völlig übereinstimme. Angesichts der Schwierigkeiten die sich der Entwickelung einer katholischen LehrerM-ganisation gerade in Sachsen entgeocnstcllten. gebühre den Männern, die diese Organisation aufaebaut hätten und leiteten, besonderer Dank Es sei zu wünschen, daß alle katholischen Lehrer Sach sens sich dieser Organisation eingliedern, um wirklich in allen tragen Pan>ät für die katholische Lehrersäraft zu erlang"». — Für den Sächsisckcn Lehrerverein snrach Lehrer Feh Iß ab er, sü>- den Verein katbolischer deutscher Lehrerinnen Fräulein Schulz, für den Neuen Sächsischen Lehrcrvcrein Fräulein Sünder. Der Vorsitzende Rolle dankte allen Gratulanten für ihre Wüusäse. Er aob dann die Ernennung folgender Herren zu Ehrenmitgliedern des Verbandes bekannt: Direk tor Pool Bergmann. Dresden: Direktor Josef Grobmann. Ehem- niß: Oberlehrer Benno Kläß, Dresden: Direktor Joseph Kurze. Zittau: Direktor Dr. Hugo Löbmann, Leipzig: Dr. Hermann Rolle. Bautzen: Oberlehrer Paul Scheder. Dresden: Sckuldirek- tor Dr. Gustav Taute, Leipzig: Oberlehrer Bernhard Wagner, Dresden. — Im Namen der so Geehrten sprach Direktor Berg mann herzliche Worte des Dankes. Unter der Leitung von Joseph Wagner bot dann der Schul chor der 7. Katholisä^en Volksschule Dresdens in vollendeter Weise vier Ehöre, u. a. „O tut euch auf!" und „Hab Sonne im Herzen!" Anschließend hielt Professor Joseph Antz den ersten seiner sozialpädagogischen Vorträge: „Jugend- und E r z i e h u n g s n o t unserer Zei t". — ^r stellte das Bild der bürgerlichen und bäuerlichen Welt der Vergangenheit gegenüber den heutigen Verhältnissen in Stadt und Land. Die Vergangenheit habe eine Uebereinstimmung der Lebenskreise: Haus, Schule und Kirche gekannt. Am sinnsülligsten sei das zum Ausdruck gekommen auf dem Lande, wo die Heranbildung zum Beruf und die religiöse Gemeinschaft in wirksamer und natürlicher Form die Arbeit der Schule ergänzten. Auch die bürgerliche Welt habe eine ähnliche Harmonie gezeigt. — Ge wiß habe auch diese Bergangenheit Schatten und Störungen gekannt, Wohnungsnot, Berufsschwierigkeiten, Degeneration: aber sie hätten nicht den Umfang und die Bedeutung erlangt wie heute. Zerstört worden seien diese relativ natürlichen und günsti gen Bedingungen für die Erziehung durch die wirtschaftlichen und technischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte und dann durch die Katastrophe des Krieges. In der bäuerlichen Welt zeigten sich diese Veränderungen in dem Verschwinden der Einheit und Festigkeit der bäuerlichen Kultur. An Stelle der alten Gewohnheit trat der Kalkül, an Stelle der Vaterweisheit die systematische Schulung. Mit den alten Wirtschaftsformen verloren auch Sitte und Brauch ihre Kraft untz ihren Reiz, sie schwanden dahin, um vielfach moder nem Kitsch und Ramsch Platz zu machen. So fehlen wichtige Nun gehört der von allen Katholiken der Südlausitz heiß ersehnte Festtag der Zittauer Pfarrgemeinde zur Erinnerung an die Wiederkehr des Einweihuugstages der Pfarrkirche am 29. September 1890 der Vergangenheit an. Es war ein glück hafter Gedanke, diesen Tag nicht nur für den Kreis der Psarr- familie zu feiern, sondern die Angehörigen alter südlausitzer Pfarrgemeinde» daran teilnehmen zu lasse». Zwar ist die jetzige Zittauer katholische Gemeinde nicht die älteste, aber durch die altehrwürdige Tradition — alle jetzigen protestantischen Kirchen reichen bis in die vorreformatorische Zeit zurück —. durch die ehemals hohe Stellung der Zittauer Kirche im Archidiakonate Iungbunzlau und durch das schnelle Wachstum der Gemeinde, die heute etwa 7000 Katholiken zählt, ist die Zittauer Kirche zur Metropole der Südlausitz geworden. Der lebendige Gemeinschaftssinn der südlausitzer Katholiken hat sich an diesem Iubeltage glänzend bewährt. Sie alle blicken voll Stolz und Liebe auf die Zittauer Kirche, die baulich in jeder Be ziehung ein Juwel ist, die sogar dem vormaligen Nuntius, jetzi gen Kardinalstaatssekretär Pacelli hohe Bewunderung auf zwang. Schon so mancher treffliche Priester und tüchtige Schul mann ist aus dem Kreise der Zittauer Pfarrgemeinde hervor- gcgangen, und das tatkräftige Wirken einzelner Personen, wie des verstorbenen Kanonikus Kräht, des Freiherrn Lehrer von Lehrstätt, des Pfarrers Zentner — um keine Lebenden nennen zu müssen — hat weit über Zittau hinaus Bedeutung gewonnen und wird immer gesegnet bleiben. Die Festfeier der Zittauer Gemeinde war keine laute De monstration nach außen hin, aber sie war eine Tagung, getragen vom Geiste katholischer Liebe, katholischen Gemeinschaftsgeistes und tiefinnerlichen Familiengeistes. Zittau rief und alle, alle kamen, vom Eigenschen Kreis bis zu den Abhängen des Lauschc- kainmes, von der Neiße bis zum Löbauer Wasser, aus Sachsen und Böhmen, um sich in brüderlichem Geiste zu stärken und gegenseitig aufzumuntern. Das Zusammenwirken tüchtiger Laienhelfer mit der Pfarrgeistlichkeit hat einen schönen Erfolg errungen. Das mag allen der schönste Lohn sein Der hochw. Herr Pater Franz Maria vom Kapuziner kloster in Neichenberg, ein geborener Württemberger, hatte der Gemeinde an drei Abenden.vor dein Feste religiöse Vorträge ge halten, wobei jedesmal die große Kirche ganz gefüllt war: er sprach über: Es ist ein Gott: Christus im Sakramente mitten unter uns, die göttliche Vorsehung und unsere Zeit, der Gott lose hat keinen Frieden: Maria und wir. Am Sonntage waren drei stille hl. Messen, bei jeder die Kirche säst ganz besetzt, um 10 Uhr wurde der Fcstgottcsdienst gehalten. Mit glänzender Be redsamkeit sprach der hochw. Herr Pater über das Glück, katho lisch zu sein und begeisterte zum treuen Festhalten an Christi Lehre und zum Leben nach dem Glauben. Das feierliche Hoch amt zelebrierte der hochw. H. Domkapitular Kantor Kretsch - in e r aus Bautzen, unter Assistenz der Herren Pfarrer Schindler, Kaplan Kretschmer. Kaplan Eberle, Professor Klaus aus Baut zen und Pfarrer Ebermann aus Großschönau. Die Cäeilia sang die Missa solemnis „Laudate dominum" von Waßmer und das Kirchweihoffertorium von Stehle unter Leitung ihres kunst sinnigen Chorrcktors Berger, die Orgel bediente mit bekann tem Schneid Herr Oberlehrer Albert. Da die Kirche überfüllt war, wurde so recht Festtagsfreudc, wozu die jubilierende Cä- cilia mit der herrlich-schönen Wiedergabe der Iubetmesse wesent lich beigetragen hat. Gott lohne allen treuen Sängern reichlich die aufgcwandte Mühe. Daß die Kirche durch den Kunstsinn unserer lieben Schwestern in prächtigem Schmucke prangte, der allgeniein Anklang fand, verdient besonders hervorgehoben zu werden: möge auch der Herrgott unseren lieben Schwestern reichlich alles vergelten, was sie an Mühe und Zeit ausgewandt haben, um der Iubelkirche ein prächtiges Gewand zu geben. Für die Festfeier hatte man den größten Saal von Zittau, die „K r o n e n " - S ä l e gewählt. Schon bei Versamm lungsbeginn war jeder Platz besetzt. Oberlehrer Lorenz, der Vorsitzende des Volksvereins, eröffnete gegen 4 Uhr die Ver sammlung mit dem katholischen Gruße und entbot einen beson deren Willkommensgruh dem Vertreter des Bischöflichen Ordi nariats in Bautzen, Herrn Kanonikus Kretschmer, den Erz priestern Kielinann in Grunau und Scholze in Löbau, den geistlichen Herren aller südlausitzer Pfarrgemeinde», dem Ver- Voraussehungen, auf denen früher die Schule ausbaute. Dazu! kommt, daß der wirtschaftlich schwer ringende Bauer in dein festbesoldoten Lehrer einen wirtschaftlich Bessergeslellten sieht und diesem Unmut auch vor seinen Kindern Ausdruck gibt. Noch weittragender sind die Folgen im Bannkreis der modernen Industrie, im Lebenskrcis der Menschen, die man mit dem sozialistischen Ausdruck „Industrie-Proleiariat" zu bezeich nen pflegt. Hier ist nichts mehr von einer natürlichen Um gebung, nichts mehr von der Lebensgemeinschaft der Familie, nichts mehr von dem natürlichen Hineinwachsen der Kinder in den Beruf der Eltern. Das geistige Erbe der alten Volks bildung ist völlig verloren, die seelische Apathie greist hiev auch stärker auf das religiöse Gebiet über. Dazu kommen die Folgen des Krieges, vor altem Wohnungsnot und Erwerbslosig keit. So kommt die einheitliche „proletarische Geisteshattung" breiter Schichten zustande, die im Lehrer nicht eine Autorität, sondern den „Klassenfeind" sieht. Diese Schwierigkeiten gilt es zu sehen. Nicht, um die Menschen, die von ihnen betroffen werden, zu verurteilen, son dern um zu erkennen und. wenn möglich, zu helfen und zu heilen. — Der Vortrag wurde mit starkem Beisall ausgenommen. Am Dienstag folgen weitere Vorträge von Professor Antz über „Die geistig-seelische Haltung des Lehrer st an« des" und „Die Anforderungen der Zeit an die Unterrichts- und Erziehungsarbeit des Volks, schullehrcr s". y. treter des Stadtrals, Herrn Baurat Müller, und den Be suchern von fern und nah. Stolz und Freude über das schöne Gotteshaus, das unter großen Opfern des Domstistes zu Bautzen zu einer Zierde der Stadt geworden ist, klang aus seinen Wor ten wider. Es zu hegen und zu pflegen sei den Zittauern Ehren sache. Es läßt sich gar nicht aufzählen, was die einzelnen Pfar rer alles zur Verherrlichung des Gottesdienstes und zum Nus» bau und Schmuck der Kirche getan haben. Für alle Katholiken ist sie das gemeinsame Vaterhaus. Das feierliche Festgeläut, die wehenden Fahnen an der Kirche spiegeln die Freude der Zittauer Katholiken, in aller Oesfentlichkeit ein Bekenntnis zu ihrem heiligen Glauben abzulegen. Sie bieten den evangelischen Mitbürgern die Bruderhand zur gemeinsamen Abwehr gegen die. welche den Glauben aus den Herzen der Menschen reihen wollen. Heute gilt es mehr denn je, ein gewappnetes Heer von Gottes streitern und Gottesbekenncrn zu formen. Viel zu wenig wer den die Gefahren des Bolschewismus gesehen. Nur eine durch greifende Propaganda zur Erneuerung des Glaubens und tat kräftiges Christentum wird diese Gefahren bannen. Kanonikus Kretschmer übermittelte der Versammlung die Grüße des bischöflichen Oberhirten, der Mitteilen läßt, daß er mit ganzer Seele am Feste teilnimmt, wenn er auch zu seinem Bedauern nicht zugegen sein kann. Die Zitlauer Katholiken möchten wie bisher ihrem Gotteshause die alte Treue und Liebe bewahren. Besonderen Anteil an der Festfreude nimmt auch das Domkapitel zu Bautzen. Große Opfer hat es seinerzeit zur Erstellung dieses Baues getragen. Diese Opfer sind nicht ver gebens gewesen. Diese Kirche ist der geistige Mittelpunkt, von dem das Licht der Wahrheit und die geistige Kraft der göttlichen Gnade ausstrahlt. Die Kirchgemeinde erweist sick selbst den größten Dienst, wenn sie ihr Gotteshaus in Ehren hält. — Erz priester Kiel mann übcrbringt die Glückwünsche des Archi- presbyteratcs Zittau. Die beutige Tagung, schon vom verstorbenen Pfarrer Zent n e r geplant, sei zur Tat gereist Möge sie von herrlichen Erfolgen gekrönt sein. Die ganze Süd- lausitz ist erlaßt von dem Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wir stehen ini Kampfe um wichtige Stetlungen. Cbristus soll unser König und Herr sein, für alle, für hoch und niedrig, für reich und arm, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, für Vorgesetzte und Untergebene. Mögen alle Teilnehmer den Geist Cbristi mit hiu- ausnehmen in die Ortschaften der Südlausitz. Alle mögen mit kämpfen, daß der Unglaube uns den katholischen Boden der Südlausitz nicht entreißt. Alle sollen dafür sorgen, daß wieder Männer reifen, die ohne Furcht und Tadel die Fahne Christi vorantragen. Christlicher Geist soll auch unser wirtschaftliches und soziales Leben durchfluten, damit irreligiöse Menschen emporgezooen werden in die religiöse Spbäre. Christi Geist soll eindrinom ins Volksleben, damit Dölkerfriede und Volkesglück eine sichere Heinistätte haben. Dieses Fundament ist stärker als alle Macht der Schwerter. Glücklich das Volk, die Gesellschaft, deren Köni gin die Wahrheit, deren Gesetz die Liebe, deren Ziel die Ensig- keit. Mit diesen Worten des Erzbischofs Poggenburg von Mün ster schließt Erzpriester Kielmnnn. Dann nimmt H- H- Pater Rektor Langer vom Oblatcnkloster Breslau das Wort, In seiner Festansprache beantwortet er die Frage: Warum noch katholisch? Düster ist das Bild unserer Tage. Immer und immer wieder hört mau die Frage: Hat das Katholischsein noch einen Zweck? Ist es nicht veraltet? Die Blasse» stehen anderswo. Der Glaube nimmt ab. Die Kirchen leeren sich. Deutschland zählt 40 000 Ehescheidungen im Jahre, Amerika 200 000. In Rußland ist die Zahl nicht sestzustellcn. Aus dem Jahrhundert des Kindes ist das Jahrhundert des Mordes geworden, Soll da das Herz nicht schwer werden? Die Kirche bringt uns Gott nahe, und Gott ist die ganze Wirklichkeit, Vor 50 Jahren begann der Ansturm gegen den Gottesglauben. Viel wissenschaftlicher, viel stärker als heute. Damals kamen berühmte Bücher heraus, der Bibel Babel Streit Ein Festtag für Sie Südlausitz Die 4V. Wiederkehr der Weihe der katholischen Pfarrkirche in Zittau