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) Schwer« Zuchthausstrafe für «In Eistrsuchtsixrbrech«». Am Nooencker vergangenen Jahres hat der Bauarbeiter Henrq Dippe in der Körncrstraße zu Leipzig seine sriihere Braut, weil sie sich von ihm losgesagt hatte, in einem Hausflur er stochen. Zur Tat benützte er ein Brotmesser. Das Schwur gericht Leipzig, das über diesen Fall drei Tage laug verhandelte, hat nun den Tippe wegen Totschlags zu sieben Jahren sechs Monaten Zuchthaus und zum Verlust der bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer von vier Jahren verurteilt. ) Di« Gefahren der Straf,«. In der Hauptstraße in Groß- zschocher wurde am Mittwochmittag der Obersekretär i. R. Richard Bergner aus Schleußig von einem Kraftwagen um- gefahren. Er erlitt sehr schwere Verletzungen am Kopf, an Deinen und Händen und innerlich und wurde mit dem Kran kenwagen einer Privoiklinik in der Weststraße zugesührt. — Fast zur selben Zeit stich der Schlossermeister Alfred Gei hier aus Knauthain mit dem zwischen Leipzig und Zwenkau ver kehrenden Kraftomnibus zusammen, kam unter den schweren Wagen zu liegen und konnte nur tot geborgen werden. Beim Baden Im Schlamm verunglückt. Ein eigenartiger Unfall hat sich beim Baden in der freien Port he zugeiragen. Ein neun Jahre alter Schüler geriet dort in ein Drehloch und blieb mit dem Kopfe im Sande stecken. Ein Bauarbeiter konnte den Jungen retten: er ist mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus verbracht worden. Qirmnllr, lvicksu. ?Ir>ti«n K Personen bei einer Explosion verletzt Chemnitz, 5. Juni. Am Mittwochnachmittag ereignete sich in einer mechanischen Weberei in der Zwickauer Strohe ein schweres Unglück dadurch, dah die Dampfwalze einer Appretur maschine explodierte. Durch die ausströmenden Dämpfe wurden sechs Angestellte verbrüht, davon ein Mann und eine Frau so schwer, dah sie ins Krankenhaus gebracht werden muhten. tz. Die neue Chemnitzer Sparkasse wurde gestern, wie schon kurz berichtet, eingeweiht. Dem Ernste der Zeit entsprechend, wurde von einer gröheren Feier abgesehen: dafür sollen aber 10 000 NM. aus Mitteln der Sparkasse bereitgestellt werden, die bedürftigen Familien der Stadt über die gesetzliche Fürsorge hinaus aus Anlah der Weihe überwiesen werden sollen. Die Kosten des gesamten Baues haben rund 1950 000 Mark betragen. Die Bauzeit betrug rund zwei Jahre. h. Der Chemnitzer Arbeitsmarkt. Die Lage am Chemnitzer Arbeitsmarkt bleibt anhaltend trostlos. Die Entlassungen in Handel und Industrie nehmen kein Ende. Die Zahl der Arbeit suchenden ist daher weiter gestiegen, und zwar von 36 757 Ende April auf 38 052 Ende Mai. tz. Folgenschwerer Zusammenstoß. Auf der Straf,e von Elsterberg nach Plauen stießen beim (Oasthof „Neußischer Hof" ein in Richtung Plauen fahrendes Auto aus Mellenbach (Thür.) und ein von Plauen kommendes Auto zusammen. Ein Auto verlor ein Rad, das andere stürzte um. Die vier Insassen er hielten Schäöelverletzungeu, Gehirnerschütterung, Arm- und Beinbrüche. Drei der Schwerverletzten muhten dem Kranken haus Plauen zugesührt werden. — Am Dienstag wurde im Straßengraben der Staatsstrahe von Nöhrsdorf bei Chemnitz ein Motorradfahrer tot aufgefunden. Nach dem Uniersnchungs- ergcbnis scheint der Verunglückte infolge zu groher Geschwin digkeit die Herrschast über sein Rad verloren zu haben und ist dabei zunächst gegen zwei Bäume und schlichlich gegen einen Grenzstein gefahren. Er wurde dabei kopfüber in den Sirahen- graben geschleudert. Wie festgestollt wurde, ist der Verunglückte ein Eisenwarenhändler aus Chemnitz. Neue Beikrausmarken ln -er Angeikeklkenverkicherung Mit Wirkung vom 1. Juli an werden neue zweifar bige Beitragsmarken der Angcstclltenversicherung ausgogeben. Die Gültigkeitsdauer der bisherigen Beitrags marken läuft mit dem 30. Juni ab. Sic dürfen also zur Beitragsentrichtung für die Zeit nach dem 30. Juni nicht mehr verwendet werden. Die bisherigen Beitragsmarken werden von der Post nur bis cinschliehlich 30. Juni abgegeben. Wer nach diesem Zeitpunkte noch Beiträge für die Zeit vor dem 1. Juni zu entrichten hat, erhält nur noch die neuen Marken. Es ist ratsam, etwaige Beitragsrückstände noch vor dem 1. Juli zu beseitigen. Unbeschädigte Stücke der bisherigen Beitragsmarken können, soweit zur Bciirags- entrichtung für die Zeit vor dem 1. Juli eine Verwendungs möglichkeit nicht mehr vorhanden ist, bei der Post bis zum KO. September 1930 gegen neue Beitragsmarken der Angestell- tcnversicherung »mge tauscht werden. Kur «1«p l.su5i1r l. Der Relchsverband ländlicher Arbeitnehmer schriftlich- national), Bezirk Freistaat Sachsen, hielt am vergangnen Sonn tag seine diesjährige Bezirkskonferenz im Gesellenhaus Baut zen ab. Nach vorangegangener Varstandssitzung begrüßte der Bezirksleiter Scheffel, Bautzen, die aus dem ganzen Lande zahlreich erschienenen Delegierten. Zum Leiter der Verhand lungen wurde Herr Rentsch, Weicha, bestimmt. Bezirksleiter Scheffel gab zunächst einen ausführlichen Geschäfts- und Tätig keitsbericht, aus dem hervorgeht, dah der Verband im verflos senen Jahre im Freistaat Sachsen weitere Fortschritte geinacht hat. Ueber die Rechtsschutzabteilung konnte er berich ten, dah durch diese Tätigkeit 11932,65 Mark teils aus den Sozlalversicherungsgesetzen bezüglich Arbeitsrecht den Mitglie dern zugute kam. Nach Behandlung der von den Ortsgruppen gestellten Anträge fanden die Vorstandswahlen statt— Im Mittelpunkt der Tagung stand das Referat des Herrn Schef fel, Bautzen, über „Arbeitsrecht unter besonderer Berücksichti gung der Land- und Forstwirtschaft". Ausgehend von der schwie rigen Wirtschaftslage streifte er das Arbeitslosenproblem, zeigte die vielseitigen Ursachen und wies darauf hin, dah dies nicht nur eine Angelegenheit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sei, sondern eine Sache des gesamten Volkes. Der Redner kam zu der Schluhforderung, dah zur Linderung dieser Not ein Opfer vom ganzen Volke gebracht werden mühte. Im weiteren be leuchtete er die Entstehung der Sozia Igesetze in der Vor kriegszeit und das Zustandekommen der arbeitsrcchtlichen Ge setze der Nachkriegszeit. Im übrigen zeigte er an Hand von Beispielen aus dem täglichen Leben, dah der ländlichen Arbeiter schaft dadurch, dah sie die Gesetze nicht kenne, sehr viele Werte verlorengehen. Aufgabe des Reichsverbandes ländlicher Arbeit nehmer sei es, auf diesem Gebiete durch Wort und Schrift Auf klärung zu schaffen. — Die interessanten Ausführungen wurden mit großem Beifall ausgenommen. — Erledigung verschiedener Organisationsfragen beschloß die Konferenz. l. Schadenfeuer. In Sohland (Spree) brannte das An wesen der Familie Hentschel im Ortsteil Wiese vollständig nieder. Man vermutet, dah der Brand durch eine schadhafte Esse entstanden ist. l. Ein Kind tödlich verbrüht. In Großnaundorf bei Puls nitz stürzte das zweijährige Söhnchen eines Stallschweizers in einem unbewachten Augenblick in einen mit heißem Wasser ge füllten Bottich. Das Kind erlitt derartige Verbrühungen, dah es bald darauf verstarb. Der polizeiliche Nnmelvezwang Ein Fabrikbesitzer in Rade beul hatte sich geweigert, sich in der Nachbargemeinde Dippelsdorf.Buchholz polizeilich an- zumelden, obgleich er dort ein Billengrundstück besitzt, in dem sich seine Familie aufhält und in dem er selbst oft die Nachtzeit verbringt, während er in Raöebeul nur ein Hotelzimmer ge mietet hat, das er bloß bei seiner Rückkehr von Geschästs- reisen zu benutzen pflegt. Er ist deshalb vom Amtsgericht wegen Zuwiderhandlung gegen die Meldeordnung der Amts- hauptmanschaft Dresden verurteilt worden, in dem es die Auf fassung vertrat, daß der Angeklagte tatsächlich in der Gemeinde Dippelsdorf-Buchholz wohnt, die den Mittelpunkt seiner Existenz bilde. Von einem Zwang gegenüber dem Angeklagten, in einer bestimmten Gemeinde seinen Wohnsitz zu nehmen, könne also gar keine Rede sein. Das Sächsische Oberlandesgericht (2. Straf senat) hat das Urteil bestätigt und die Revision des Angeklagten verworfen. Die Meldeordnung knüpfe die Meldepflicht nicht an die Begründung des Wohnsitzes solider» an die Tatsache des dau ernden Wohnsitzes in einer Gemeinde, die dann vorlicgo. sobald die Absicht besteht, sich dauernd im Orte auszuhalten, wo bei der Aufenthalt keineswegs ununterbrochen zu sein brauche. Uebordies könne eine Person auch mehrere Wohnsitze haben. Vorübergehend sei ein Aufenthalt nach der Meldeordnung bei seiner Beschränkung auf vier Wochen. s. Sonntagsrückfahrkarten zu Pfingsten. Zu Pfingsten gelten die Sonntagsrückfahrkarte» zur Hinfahrt am Frei tag, den 6. Juni, ab 12 Uhr mittags, am Sonnabend, den 7. Juni, und an den beiden Feiertagen, 8. und 9. Juni, während des gan zen Tages: die Rückfahrt kann angetreten werden an den bei den Feiertagen zu jeder Stunde und am Dienstag nach Pfing sten, den 10. Juni, bis 9 Uhr vormittags. Von einer Zwischen station aus kann die Rückfahrt am 10. Juni auch später ange treten werden, wenn der zu benutzende Zug die Zielstation der Sonntagsrückfahrkarte bis 9 Uhr verläßt Am Pfingst- son nabend ist die Rückfahrt gänzlich ausgeschlossen. ». Pfingstpaketverkehr. Die Post bittet, zur Vermeidung von Anhäufungen und Verzögerungen die Pfingstpakete und -Päckchen möglichst frühzeitig aufzuliefern, sie gut zu verpacken, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Bestimmungsort, so weit notwendig unter näherer Bezeichnung seiner Lage, beson ders groß und kräftig niederzuschreiben. Auf dem Paket und Päckchen muh die vollständige Anschrist des Absenders ange geben und in das Paket ein Doppel der Aufschrift gelegt werden. In den Päckchen sind etwaige Hohlräume mit Holzwolle usiv. auszufüllen, damit die Sendungen, bei der Beförderung in Säcken und beim Stapeln nicht eingedrückt werde». Sie müssen deutlich als „Briefpäckchen" oder „Päckchen" bezeichnet sein. Semeln6e- un6 VefSM5we52?i Dresden-Ioh. Diesen Freitag, den 6. Juni, wird in der Herz-Iesu-Kirche das 13stündige Gebet gehalten. Von 6 Uh, früh ist Beichtgelegenheit. Hl. Messen werden gefeiert um 6, 1 und 8 Uhr. Abends 7.30 Uhr ist Schlußandacht mit Predigt. Prozession und Tedeum. Kötzschenbroda. Donnerstag, 5. Juni: Abends 8 Uhr Ver sammlung des Gemeindevereins im Berca-szinnner mit Vor trag des Pfarrers über seine Reise zum Eucharistischen Kongicß in Karthago. Graslitz i. B. Dechant Hauser würbe zum Erzbischof, lichen Notar und Vikar ernannt. Diese Auszeichnung wird bei allen Deutschen eine große Freude Hervorrufen. Spork Aben-ra-rennen in DresSen-Re?kk Maronnier Sieger Im „Goldenen Rad" und im „Preis vom Sportplatz". Neue Bahnrekorde über 25, 60 und 70 Kilometer. Das herrliche Frühlingswetter brachte am Mittwoch der Radrennbahn in Dresden-Reick einen Massenbesuch. Rinid 10 000 Zuschauer umsäumten das Oval, als das ausgezeichnete Programm mit den Gaumeisterschasten des Gaues 37 (Dresden) im ADR. über 1 Kilometer eingeleiiet wurde. Noch vier Vor- nnd zwei Zwischenläufen aualisizierlcn sich Rosenlöcher. Mancr, Maidorn und Wcnd l für den Endlauf, den erwartungsgemäß Maidorn vor Nosenlöcher, Wend l und Mager gewann. — Im Preis vom Sportplatz über 25 Kilometer landen die Fahrer in der Reihenfolge Maronnier, Linart, Möller Manera. Kremcr und Tederichs Anschluß an die Motore. Der Franzose legte sofort ein äußerst scharics Tempo vor und siegte von der Spitze weg mit der neuen Rekordzeit von 19:05 Minuten für 25 Kilometer (19:07.1 Min. am 3. 7. 29. Sawall vor Linart, Möller, Dederichs, Krewer »nd Manera. — Zur Gaumeistcrlchost über 10 Kilometer, die nach Punktwertung ausgesakren wurde, traten 18 Bewerber an. von denen wiederum Maidoru über legen vor Wcnd I. Rosenlöcher .Zimmermanu und Lisckka Sieger blieb. — Das „Goldene Rad", ein Dauerrennen über eine Stunde, brachte die Fahrer Dederichs. Krewer, Manera, Möller. Linart und Maronnier in diese Reiben-olge an ihre Schrittmacher. Das gesamte Rennen brachte überaus lpon- nende Kämnfe, in denen sich Maronnier abermals als der beste und stärkste Steher erwies. Lange Zeit hindurch behaup tete sich Dederichs an der Spitze, die er ober schließlich doch an den niemals lnnrtmüden Maronnier abaeben mußte. Er blieb mit 75.180 Kilometer lRckord 75.200 Kilonieter am 3. 6. 1028. Krewer) nur um 20 Meter hinter denn bisherigen Bnhn- rckord unangefochten or Linart. Dederichs. Manera, Kreme« und Möller vom Publikum stark bejubelter Sieger. Die Ergebnisse: Gaumeisterschaft über 1 Kilometer: 1 'Maidorn (letzte 200 Meter 13.1 Sek.): 2 Rosenlöcher. 1 Lg.: 3. Wend l. 1 Lg.: 3 Mager 30 Meter zurück. Gaumejsterschast über 10 Kilometer: 1. Maidorn 11:00.3 Min.. 20 Punkte: 2. Wend l. 10 Pkt.: 3. Nosenlöcher, 7 Pkt.; 1 Zimmermann. 6 Pkt.: 5. Lischka. 6 Pkt. Preis vom Sportplatz über 25 Kilometer: 1. Maronnier, Paris. (Grolimond) 19:05 Min. (neuer Bahnrekord): 2. Linart, Antwerpen (Pasanier sen.). 50 Nieter: 3. Möller, Hannover tEarman). 120 Meier: 1. Dederichs. Köln. (Will» Heßlich) 260 Mctcr: 5. Krewer. Köln. (Krüger) 310 Meter: 6. Manera. Turin. (Manera sen.) 120 Meter zurück. Goldenes Rad von Dresden. Tauerrennen über 1 Stunde: 1 Maronnier 75^180 Kilometer: 2. Linart 220 Meter: 3. De» dcrichs 300 Meter: 4. Manera 600 Meter: 5. Krewer 900 Meter; 6. Möller 2030 Meier zurück. VernnNvorNIch inr poliNl »nd genUIeion Nr. G DoScznl >ür üotalcs „nd Svort Ä.Ioh» . tür Anzeigen: gk.Bunaartz. alle in Dresden, vouerslraüe >7. Drink »nd Verlaa Merinonm A.-St., Filiale Dresden. Dlungen am Wegrand. Ihnen allen fehlte etwas, wenn dieser Ausklang der Ruhe sich nicht vor den Beginn der neuen, harten Arbeit setzte. Sie haben ihn säst lieber als den Gottes dienst in der Frühe. Die drei vergessen Tagwerk und Schicksal, geben sich immer fast wortlos die Hand, wenn sie zusammenkommen, halten sich lachend die Gläser zu, stimme» die Instrumente und heben die Bögen. Es kann gar nicht anders sein, als dah der greise Pfarrer leise den Takt angibt, wenngleich da» sonst nie die Arbeit des Cellisten ist. Das Getön hängt sich in die Bäumt und springt leicht über Dächer und Gipfel in das Ohr der Nacht Zum Beschluß spielen die drei immer — das kam ganz von selbst und ohne Abmachung — das Motiv. Die Kinder selbst kennen es schon, und zuweilen kann geschehen, dah eine Helle Klcinmädchenstimme mitten im Spiel die Töne findet und silbrig zu singen beginnt. O, vu guter Wolsgang Amadäus Mozart, köstlicher Banner deutschen Gemütes und starker Einfältigkeit! So ist es wohl immer, daß Wort, Farbe oder Ton, die ein einzelner zerquält sich erlitt, oft verzerrt werden und zu Kleinem mißbraucht. Wer soll sich dagegen wappnen können, aber auch: wer wollte darum sei» Herz verschließen! Ist schon so eingerichtet, dah doch ein paar von den vielen das Motiv — wenn es auch klein ist — begreifen mit ihrer Seele, in sich tun und zuweilen wieder ans Licht haben wie einen leuch tenden Stein. Die erste Grabeskirche in Jerusalem Ueber dieses Thema sprach an der Leipziger Universität Privaidozcnt Dr. Suter (Leipzig) auf Einladung des Kath. Akademiker Ausschusses und der Altakademikerschaft. Er be richtete über seine letzten Forschungsergebnisse, zu denen er durch seine Studien zur Rctzousiruktion der bereits 611 n. Ehr. von den Persern völlig zerstörten Grabeskirche gekommen mar. Auf denselben Quellen fußend wie seine Vorgänger (Weiscn- berg), auf der Biographie Consiantins des Großen von Eusebius, einer eingehenden Beschreibung der Kirche durch einen Pilger aus Burdigalia iBordeaux) und Kunstdenkmälern aus damaliger Zeit, ist Tr. Suier zu erheblich anderen, ja entgegengesetzten Resultate» gekommen. Mit ausgezeichnelen Lichtbildern belegte er seine Theorien vom Grundriß der Basilika, dem Aussehen des Grabes Christi und seiner Lage zur Kirche. Prächtige Photo graphien. Stiche und Zeichnungen zeigten zum Vergleich dis alten Kirchen des 3. und 1. Jahrhunderts in Ravenna, Rom und Bethlehem. — Ueber die innere Ausgestaltung der Kirche, deren Pracht unübertrefsbar gewesen sein soll, und ihren Bau im ein zelnen werden spätere Studien Aufschluß bringen. A. P. Vayreuther Bund der d«utsci>cn Jugend. Nachdem man sich im „Italienischen Dörfchen" durch einen gänzlich schwerfälligen, mil passiver Resistenz beschwerten Garderobcn- cnenst hindurchgcärgert hatte, wurde mau im Miilcisaale durch einen unglaublich rücksichtslosen Gasthausbclricb überrascht. Bei Saalvermietungcn muh unbedingt die Art der Bera»Haltun gen in Betracht gezogen werden. Besucher von Kaffeckonzer- tcn und Iazzverguügen werden auf äußerliche Ruhestörungen nicht allzuviel Wert legen. Man denke sich ober einen Vor tragsabend über „Das deutsche Lied im Wandel der Zeiten", zu dem Charlotte Schräder ihren wohl klingenden, bestrickenden und prachtvoll kultivierten Sopran in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt Halle und bei dem Alfred Pcilegrini mit gewandter und Klarer Rede die Schönheiten des Volks- und Kunstliedes darlegtc mit Gepolter von Tellern und Kaffeetassen, Geklirr von Löffeln, Messern und Gabeln, dazu lautes Reden des Personals, dann kann man nur die Sängerin, den Vortragenden und die Zuhörer bedauern, die sich dergleichen Unznträglichkeiten aussctzen müssen. Wenn trotzdem die Stimmung auf echt künstlerischer Höhe erhalten blieb, so ist das lediglich dem Geschick und der Kunstliebe der Vortragenden zu danken. —Ist— Reichskags-Skilbliiken Fleißige Neichstagsstenographcn haben, wie die „Steno graphische Praxis" berichtet, aus vielen Reden, die im wahrsten Sinne des Wortes durch ihre Hände gehen, eine Reihe von »eilen Stilblüten hcrausgepflückt, von denen nachstehend einige der duftcndstcn wiedergegcben seien: „Meine Herren, ich eile langsam zum Schluß." — „Ich habe Gelegenheit gehabt, in jedem Jahr vier Wochen in einer Irrenanstalt zuzubringen." — „Wir haben entdecken müssen, daß cs nur eine platonische Liebe war. Ich steixe auf dem Standpunkt, daß aus einer platonischen Liebe nie etwas Voll- kommencs herauskommen kann," — „Die Agrarier mästen sich an dem sauren Schweiß der Arbeiter." — „Man sollte den Fronvogt Parker Gilbert, der mit eiserner Stirn die Axt an die Wurzeln der deutschen schassenden Stände legt, als lästigen Ausländer answeiscn," — „Der Herr Minister »nd die einzelnen Parteien haben seit Jahren bei den Beratungen nichts weiter zum Ausdruck gebracht als Hoffnungen der Art, daß auf dem Boden dieses kapitalistischen Misthaufens ein schöner, grüner Lebensbaum stehen möge, von dem die Feigen und Datteln siir das preußische Volk nur so hernnterfallen, während aus dom Nasen im Sciiaiten die privatkapitalistischen Indnstrichyäne« die Profite einschaufcln können, wie es ihnen gefällt." Leipziger Sender Freitag. 6. Juni: 10,06 Uhr: Baumwollpreise. amerik. Metall«. 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 12.55 Uhr: Zeit. Wetter. Presse, Börse. 11.30 Uhr: Das neue Buch: „Schriften zum Sozialismus". 15.00 Uhr: Dienst der Laudsrau. 15.10 Uhr: Baumwolle und Landwirtscl)ast. 16.00 Uhr: Anlon Göggel: „Der Blinde und sein Hund". 10.30-1710 Uhr: Rhapsodien. 18.05 Uhr: Sazialvcrsicherungsrnndfunk. 18.25 Uhr: Englisch. 19.00 Uhr: Erwin Hoeffner: „Lachendes Pfingsten". 19.30 Uhr: Tagessragcn der Wirtschaft. 19.15 Uhr: Wiener Operetten. 20.15 Uhr: Hans Watzlik liest aus eigenen Werken. 21.15 Uhr: Heileres Konzert. Anschl. bis 21.00 Uhr: Unterhaltungsmusik. Kapelle Ngunt«, Dresden. cias Haus von Kuk seit 1889 Orssäen. sVaissnbausstr. Zi.KinAstr. 34 biexenüber äem bleuen kaittaus i»«orol