Volltext Seite (XML)
«erstellen des Volkes, seiner Nöte und Schmerzen au, jder innigen Verbundenheit mit ihm. „Gerechtigkeit, nicht Caritas, ist demokra- kische Parole." — So ruft uns die Zentrumsstimme der „Frankfurter Zeitung" zu und schließt: „Eine rückhaltlose Be tonung dieses Grundsatzes gibt der Demokratie Werbekrast in allen Arbeiter- und Arbeitsschichten. Die um Brüning stehen dieser Parole in tiefstem Herzen ablehnend gegenüber, weil sie westfälischer Katholizität nicht entspricht." — Uns wist be- dünken, daß diese demokratische Parole keinerlei Katholizität entspricht. Denn diese sagt nicht Gerechtigkeit gegen Karitas, nicht das eine oder das andere, sondern beides. Dieser Zentrumsmann der Frankfurter Zeitung wird noch lange mit seinen politischen Deutungen im Dunkel hcrumtappen. so lange er nicht das Entscheidende begriffen hat: daß nämlich das deutsche Zentrum zwar freiheitlich, niemals aber ^ t b e r a l i st r s ch sein kann." Diese ausgezeichneten Ausführungen von Ioos be dürfen keines weiteren Kommentars. Von diesem „Zen trumsmann", der sich selbst anscheinend für das Muster eines besonders gottbegnadeten Politikers hält, ist jeden falls alles Zentrumspolitische des letzten Jahres so gründ lich mißverstanden worden, daß man sich wundert, mit welcher Kühnheit dieser „Zentrumsmann" für das Zentrum spricht. Dresden und Umgebung Polizeilicher Schutz im Wahlkampfe Dresden, 5. Juni. Bei einer am Mittwoch im Polizeipräsidium Dresden mit Vertretern der politischen Parteien erfolgten Besprechung berich tete Polizeipräsident K ii h n über die Maßnahmen, die die Po lizei treffen werde, um einen ungestörte» Berlauf des Wahlkampfes zu gewährleisten. Die Polizei werde strengste Unparteilichkeit walten lassen und auch dort eingreifen, wo sie nicht um Schutz gebeten worden sei, ihn aber für erfor derlich halte. Die Polizei werde ihrer Pflicht, diesen Schutz zu leisten, in jedem Falle Nachkommen und auch eingreisen, um Wahlversammlungen vor Störungen zu bewahren. Nehnlich werde bei Wahlumzügen vorgegangen werden. Der Polizeipräsident bat weiter die Vertreter der Parteien, aus Gründen der Verkehrssicherheit von Kraftwagen keine Flug blätter herabwerfen zu lassen. Das Polizeipräsidium behalte sich ferner vor. ohne Ansehung der Partei unerwartete Durchsuchungen nach Waffen vorzunehmen. Für den Wahltag selbst würden zur gegebenen Zeit noch besondere Anordnungen getroffen werden, die sich ebenfalls aus dem Ver laufe des Wahlkampfes ergeben würden. Die Polizei werde jedenfalls dafür sorgen, daß jeder Staatsbürger sein Wahlrecht ungehindert ausüben könne. » Die angekündigten Maßnahmen der Polizei werden von allen vernünftigen und friedfertigen Bewohnern Dresdens be grüßt werden. Cs geht nicht an, daß der Haß der Linksradika- len gegen alles, was nicht ihrer Uebcrzeugung ist, den Wahl- Kampf ausar.teu läßt oder gar Menschenleben gefährdet. Krüger Nachfolger Bliihers? Wie das „Meißner Tageblatt" hört, haben angeblich füh rende Persönlichkeiten aus Handel und Gewerbe Schritte ein- gelcitct, als gemeinsamen bürgerlichen Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters in Dresden den Bankdirektor Stadtrat Dr. Krüger aufzustellen. Cr gehört der Deutschen Volkspartei an. Stadtrat Krüger ist be kanntlich zugleich Präsident der Fahresschau Deutscher Arbeit. Cine Bestätigung dieser Meldung bleibt nbzuwarten. Ieden- falls ist damit zu rechnen, daß die Linke und daß auch andere bürgerliche Parteien sich dagegen wenden werden, daß die Spitze der Dresdner Stadtverwaltung wiederum mit einem Volks- parteiler besetzt wird. Eine Festwoche in Dresden-Neustadl Der Verband zur Förderung der Neustadt, die zusammen- falscnde Organisation der Ncustädtcr Vereinigungen, plant für den Sommer dieses Fahres eine Beranstaltung von besonderem Charakter: vom 26, Juli bis zum 2. August soll eine Neu stadt er Festwoche stattsinden. Der leitende Gedanke da bei ist, daß die Neustadt der gesamten Dresdner Bevölkerung etwas bringen soll, was sich — auf ganz anderer Ebene als die Städtische Ausstellung und die Vogelwiese — doch neben diesen großen Begebenheiten des Dresdner Sommers behaupten kann und neben ihnen auch etwas Bleibendes werden soll. Die Bevölkerung im weitesten Umfange soll dazu herangezogen werden. Sonnabend, den 26. Fuli. beginnt über die ganze Neu- Musikleben und Rundfunk Bor kurzem fanden beim Mitteldeutschen Rundfunk in Leipzig zwei bedeutsame Tagungen statt. Am !!6. Mai vereinig ten sich bei der Mirag sämtliche mitteldeutschen Intendanten beziv. deren Stellvertreter zu eingehender Erörterung über den Ausbau der künstlerischen Interessengemeinschaft zwischen Theater und Rundfunk. Anwesend waren Oberregierungsra't Dr Reuter-Dresden, Generalmusikdirektor Gustav Brecher- Leipzig, Generalintendant Dr Ulbrich Weimar, ferner die In tendanten Will» Dietrich.Halle, .Hanns Hartnmnn-Chemnitz, Karl RosemGera und als Vertreter der vechinderlen Erfurter und Dessauer Intendanten Dr. Löwcnberg-Erfnrt und Musik direktor Eichlerger Dessau Die Aussprache ergab, daß die im Vorjahre von Pros. Tr. Ncnbeck angeregte Zusammenarbeit zwischen den mitteldeutschen Bühnen und dem Rundfunk ein künstlerisch wertvolles Ergebnis erbracht hat und stets ein reibungsloses Zusammcnwirken ermöglichte. Uelier alle Punkte der Tagesordnung, die den weiteren Ausbau dieser Interessen gemeinschaft vorsah, wurde völlige Einigkeit erzielt, insbeson dere wurde auch die von Fall zu Fall beabsichtigte aktweile Uebertragung von Opcrndarbietungen gulgeheißen, — Am fol genden Tage versammelten sich dann die bedeutendsten Orchester- und Chorleiter Mitteldeutschlands bei der Mirag. Es waren vertreten Generalmusikdirektor Fritz Busch-Dresden. Pros. M r a c z e k - Dresden. Max Ludwig-Leipzig, Günther Ra in i n - Leipzig. die Generalmusikdirektoren Tr. Prätorius- Weimar, Erich Band-Halle, Dr. G ö h I e r - Altcnburg, ferner Prof C o rba ch-Sondershausen und Musikdirektor Walter A r mb r n st - Eisenach. Mit Bruno Walter, der an diesem Tage verhindert war, hatte kurz zuvor eine persönliche Aus- spraclie stattgefunden. Die zwischen den mitteldeutschen Bühnen, den Kammermnsikvereinigungen und dem Rundfunk bereits be stehende Interessengemeinschaft wird nach dem Ergebnis dieser Aussprache in Zukunft auch auf die großen Sinfonie- und Chorkonzerte ausgedehnt werden. Dabei soll die Zusammen arbeit. sich nieist ans die Uebertragung hervorragender Konzert- Veranstaltungen beschränken, sondern auch eine gegenseitige Verständigung über die Programme bringen, um eine Bercin- hestl'chung und verständnisvolle Rücksichtnahme zu ermöglichen. Die Aussprache schloß mit einem Tank der Herren Fritz Busch Säuglings- und Kleinkinderfchutz Dresden, 5. Juni. Im Nahmen der Sozialhygienischen Tagung fand am Mittwoch im Saale des Hygiene-Museums die 10. Deutsche Tagung für Säuglings- und Kleinkinder- s ch u tz statt. Gehcimrat Prof. Dr. Bumm «röffnete die Tagung. Seit der ersten Tagung vor zehn Jahren in Dresden habe man im Zusammenarbeiten mit allen in Frag« kommen den Faktoren an der Beseitigung der Mißslände gearbeitet, die aus dem Gebiet der Säuglingspflege noch bestanden. Das Er gebnis sei ein Sinke» der Säuglingssterblichkeit von 17 auf 10 v. H. Man habe u. a. für den Schutz der un ehelichen Kinder, der Kinder arbeitender Mütter, der durch Tuberkulose und Geschlechtskrankheiten Gefährdeten, die Be kämpfung der Frühsterblichkeit, die Verwertung der wissen schaftlichen Ergebnisse und klinischen Erfahrungen und die Aus bildung von Pflegerinnen gearbeitet, Jetzt habe man sich das Thema der Behandlung des abnormalen Kindes gestellt. Heule werde in 717 geschlossenen Anstalten, darunter 603 Mütter- und Säuglingsheimen und 24 Universitätskliniken für das Kleinkind gesorgt. Namens der Reichs- und Lüuderregierungen, insbesondere der sächsischen Regierung begrüßte Ministerialdirektor Dr. Kit tel die Versammlung unter Hinweis auf das Vorangehen Sachsens auf dem Gebiet der Sozialgesetzgebung. Begrüßungs- worte im Namen der Stadt Dresden sprach Direktor Ebert vom Jugendamt, der Dresdner Säuglingssürsorge und Einrich tungen für schwererzichbare Kinder hervorhob. In den Mittelpunkt der Tagung waren zwei fachärztliche Vorträge gestellt, die sich mit der planmäßigen Einstellung der Kindcrsürsorge aus das geistig und seelisch abnorme Kind be faßten. Zunächst sprach Prof. Dr. Schlesinger. Frankfurt am Main, über das geistig und seelisch abnorme Kind in seiner Abgrenzung vom normalen. Der Redner betonte, daß es sestzustcllen gelle, ivelche Defekte auf man gelnde Anlage und welche auf Umwelt und Er ziehung zuriickzuführen seien. Der Kernpunkt liege im Mangel an Verstand: Wahrnehmungsfähigkeit, Vorstellungen, Gedächtnis, Urteil, Aufmerksamkeit sind mangelhaft. Es gelte, das wesentliche der Charaklerschler ausfindig zu machen und zu beeinflussen. Ucbcr die Frage „Wie bewähren sich die geistig und seelisch abnormen Kinder im Leben? stadt hin eine große Schaufenster-Konkurrenz der Ncuslädter Geschäftsleute, der ein anderer Wettbeiverb „Die schöne Neustadt parallel läuft. Die Schulkinder sollen unter dieser Losung Proben ihrer jugendlichen Kunstfertigkeit, Zeichnungen, Photographien, Modelle usw. ablegen, die wäh rend der Festwoche öffentlich gezeigt und durch ein Preisrichter kollegium bewertet werden. Am Sonntag, dein 27. Juli, bring! ein Blume »Korso in gewisser Hinsicht den Höhepunkt. Privatkraftwagen, Motorräder Pserdcvehikcl jeder Art, Fahr räder, Geschüjtswagen usw. werden an diesem Tage durch die Hauptstraßen der Stadthälstc rechts der Elbe rollen, natürlich unter Einbeziehung historischer Gruppen, Wagen, die von den nähere» und entfernteren Vororten gestellt werden usw. Die Woche fördert dann in ihrem Fortgange Veranstaltungen kleineren Umfangs an den verschiedenen Stellen der Neustadt zutage, bis der 2. August, der folgende Sonnabend mit einem Fest im Linckeschen Bade den Abschluß gibt. Der Dresdner Ardeilsmarkt Vom Arbeitsamt Dresden wird mitgeteilt, daß auch in der zweiten Hälfte des Monats Mai eine Besserung auf dem Arbeits- markte nicht eingetrcten ist, im Gegenteil, die Krise hält an. Entlassungen, Stillegungen und die Einführung von Kurzarbeit in Industrie, Handel und Gewerbe nehmen mehr und mehr zu. Wenn Anfang Juni 58 400 Arbeitsuchende zur Arbeitsver mittlung angemeldet sind, so bedeutet dies cine Zahl, wie sie in den vorhergehenden Jahren um die gleiche Jahreszeit noch nie mals erreicht wurde. Aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge wurden vom 16. bis einschließlich 31. Mai d. I. insgesamt rd 40 000 Vollarbeitslosc unterstützt. Bei Not standsarbeiten fanden 211 langfristig Arbeitsuchende Beschäf tigung. Kurzarbeiterunterstützung erhielten 4860 Arbeitskräfte. Vermittlungen wurden 4300 durchgesührt, die Zahl der Neumcl- dungcn erreichte 8000. : Aus der Ratssitzung. Im Entwurf eines zweiten Reichs gesetzes zur Uebergangsregelung des Finanzausgleichs ist eine Aenderung der GemeinSebiersteuerbestiinmungcn vorgesehen. Der Rat genehmigte in seiner gestrigen Sitzung eine eilt en! sprechende Aenderung der Gemeindesteuer Ordnung. : Protest gegen die Musikinstrumentcnstcucr. Die Orts gruppe Dresden des Reichsverbandes Deutscher Tonkünstlcc hat und Erich Band an die künstlerische Leitung der Mirag für ihre akliru: Mitarbeit und Teilnahme an den wichtige» Fragen und Problemen des mitteldeutsche» Konzcrllebens. Staatsoper. Mozartwoche: 4. Abend. Ter ziemlich mangelhafte Besuch setzte in Verwunderung. Letzten Endes ist es entmutigend, wenn dergleichen herausgehobene Vorstellungen kein größeres Interesse erwecken. Aber freilich: Jazzmusik gibt es bei Mozart nicht, die Handlungen seiner Opern frönen auch nicht der zur Zeit stark begehrten zotigen Einschläge und Sen sationen wie in den Nevucopern der jüngste» Richtung gibt es auch nicht zu kosten. Und trotzdem findet der Liebhaber echter Musik in der „Entführung aus dem Serail" Schön heiten über Schönheiten. Die durch Hermann K u tz s ch b a ch feinsinnig betreute und von den Darstellern mit besonderer Liebe getragene Aufführung brachte Ludwig Hof mann als „Osmin" gastweise auf unsere Bühne. Der Künstler, der mehr fach schon in Dresden Proben seiner ausgezeichneten Gesangs und Dmstellungskunst gegeben hat, kleidete die Nolle in einen echten und gediegenen Humor. An Beifall fehlte es nicht. Niddy Impekoven in -er Ausstellung Bor ihrer Tour»«'- nach Holländisch-Indien tanzt Niddy Impekoven, die auch während der jetzigen Festwoche in Berlin aufgetretcn ist, mit völlig neuem Programm im Theater der Internationalen Hygiene-Ausstellung, und zwar am Freitag, den 6. Juni, 20 Uhr und am Pfingstsonntag 17 Uhr. Die Be gleitung der Tänze hat Magda Siemens übernommen. Preise der Plätze sind 3 M., 2 M. und 1 M. Am Montag, den 9. Juni, findet die 200. Vorstellung von Ekarleys Tante im Theater der Internationalen Hygiene-Aus stellung 16.30 Uhr statt. Kapelle: Charleys Tante Synkopators. Preise zu dieser Vorstellung 2 M., 1,50 und 0,85 M Der Vor verkauf für beide Veranstaltungen: Konzertdirektion Ries, Sec- straße, und Verkehrsbllro der Internationalen Hygiene-Aus stellung am Platz der Nationen. Die fürsorgcrischcn Möglichkeiten für diese Kinder" sprach Ober, arzt Dr. V i l l i n g e r, Hamburg Er stellt fest, daß die 10 v. H. abnormen Kinder eine große Sorg« bedeuten: eine gemein- gesährliche Schicht. Es fehle noch das nötige Material zur Be urteilung der Frage, wieweit diese Abnormen für das Leben brauchbar gemacht werden könne». Zurückgebliebene Kinder bewähren sich meist im Leben. Der eigentliche Schwach, sinn verlange A n st a l t s p f l e g e. Die leicht Schwachsinni gen gehören der Hilfsschule. Sie erzielen innerhalb bestimmter Grenzen befriedigende Lebensersolge. — An beide Referate schlossen sich Aussprachen an. Frauenwoche Dresden 1930 Vom 10. bis 15. Juni findet auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung eine Frauenwoche statt, die von Frauen-, Jugend- und Gewerkschaftsverbänden aller Richtungen veran staltet wird. In einer Reihe von Vorträge» werden das Fami lienproblem, die persönliche Hygiene, die Hygiene der Arbeit, die Hygiene der Freizeit und hygienische Fragen im Ausland be handelt. In den Abendveranstaltungen sprechen: am Dienstag, 10. Juni, im Rathaussaale Dr. mcd. Marta Fraenkel (Dresden) über „Die Bedeutung der Hygiene Ausstellung" und Luise Schef- fen-Döring (Berlin) über „Die Frau und Mutter als Hüterin der Gesundheit": am Mittwoch, 11. Juni, im großen Saale der Ausstellung Dr Gertrud Bäumer (Berlin) über „Wert und Aus gabe der Familie in der Gesellschaft der Gegenwart": am Don nerstag, 12, Juni, im Festsaal des Deutschen Hygiene Museums Knth. Müller (Berlin) über „Die Lebensgestaltung der berufs tätigen Frau": am Freitag, 13. Juni, im großen Saale der Aus stellung Gertrud Hanna (Berlin) über „Doppelberuf und hygie- nische Lebensgestaltung": am Sonnabend, 14. Juni, im Festsaale des Deutschen Hygiene-Museums Paula Müller Ottfried (Han nover) über „Hygiene der Freizeit" und am Sonntag, 15. Juni, im Festsaale des Deutschen Hygiene-Museums drei ausländische Rcdncrinnen über hygienische Fragen im Ausland. Nnb-'r den Vorträgen sind Führungen durch die Ausstellung und das Hygiene-Museum vorgesehen, sowie Besichtigungen sozialer Ein richtungen der Stadt und Ausflüge in die Umgebung. Die Ge schäftsstelle der Fraucnwoche befindet sich Werderstroße 22, 2. Tie Sächsische Landesbibliothek Im Jahre 1929 »0. Wohin heule das Auge sich richtet, fällt cs fast immer aus Anzeichen von Stockung und Rückgang. Um so erfreulicher ist es berich- an Bürgermeister Dr. Bührer ein Schreiben gerichtet, in dem gegen die geplante Wiedereinführung der Musikinstrumenten- steuer energisch Protest erhoben wird. Die Vereinigung weist zum Schluß darauf hin. daß die Steuer geeignet sei, die Kunst stadt Dresden bloßzuslellcn. Die zweite Dresdner Wallfahrt findet am Sonntag, 7. September, nach Wölmsdorf bei Sebnitz statt Eine Wallfah re r v e r s a m m l u n g ist für Sonntag, 24. August, 4 Uhr nach mittags im Kolpingshaus, Käufferstraße 4, angesetzt. : Praktische Vorführungen über Säuglingspflege. I» der „Säuglingsecke" der Gruppe „Kind" der Internationalen Hy giene-Ausstellung finden zukünftig jeden Dienstag und Freitag nachmittags 4 Uhr praktische Vorführungen über die wichtigsten Gebiete der Säuglings- und Kinderpflege statt mit anschließen der Führung durch die Gruppe „Kind". : Ausslugsoerkehr nach der Mordgrundbrücke. Infolge Entgegenkommens der Staatlichen Forstverwaltung ist es der Dresdner Straßenbahn-A.-G. gelungen, in denkbar kürzester Zeit ein Abstellgleis für die Linie 13 in dem Steinbruchs, aelände an der Mordgrundbrücke zu schaffen, das bereits am Pfingstsonntag in Betrieb genommen wird. Das Abstell gleis ermöglicht es, die Linie 13 an Sonn- und Feiertagen mit starkein Ausslugsoerkehr bis zur Mordgrundbrücke zu führen. Fahrgäste, die ihre Heidewanderung dort beginnen oder beenden wollen, brauchen sich nicht mehr der meist überfüllten Wagen der Linie 11 zu bedienen, sondern können die Wagenzüge der Linie 13 benutzen, die nicht den Umweg über den Ncustädtcr Bahnhof machen und für die überdies die Vorschrift nicht gilt, daß im Innern des Wagens siebende Fahrgäste nicht befördert werden dürfen. Es steht zu hassen, daß recht viele Fahrgäste sich dieser neuen Verkehrsmöglichkeit bedienen: dann werden die vielfach berechtigten Klagen über unzulängliche Verbindung nach der Heide an Ausflugstagen wenigstens zum Teil ver stummen. , : Durch eine Stichflamme tödlich verletzt. Im Kranken hause verstarb ain Dienstag der 41 Jahre alte Arbeiter Otto Füssel aus Hninsbcrg, der am Montag im Betriebe der Hains, berger Maschinenfabrik Ernst Grase A G beim Reinigen eines Autos durch eine auf unaufgeklärte Weise entstandene Stich flamme schwer verletzt worden war. tcn zu können, daß das geistige Leben, zuerst Frucht uno dann Aussaat materieller Werte, sich stänc-ig zu erweitern und vcrticsen scheint. Dies ist die Beobaehiung der Säch. fischen Landesbibiiolhek beim Rückblick aus die letzten Jahre, und sie wird von den übrigen össentlichcn Bibliotheken.bestätigt. Die Landesbibliothek hat im vergangenen Berichtsjahre in ihrer Benutzung wieder einen großen Auisehwung genommen. Die Büchcrbestellungen stiegen von 125 060 aus 156 000 jährlich oder von 426 und 525 täglich, also um 25 Prozent: die Zahl der Lesesantbesucher von 40 700 auf 45 000, also um 13 Prozent. Besonders lebhaft war die Nachirage aus dein Lande Sachsen außerhalb der Hauptstadt, die von 0600 aui 18 000 Bestellungen anwuchs. — Der Bücherversand »ach auswärts geschieht zu zwei Dritteln durch Bermittelung öffentlicher Bibliotheken oder höherer Lehranstalten, und zwar im Wege des lür den einzelne» Benutzer sehr billigen sogenannten „Deutschen Leih verkehr". Im vergangenen Jahre 'haben sich fünf weitere Bibliotheken diesem Leihverkehr angeschlossen, so daß ihm zur Zeit 40 sächsische Bibliotheken angehören. Der Aufschwung der Benutzung ist zu einem guten Teile aus ein« Neuerung im Katalogwesen zurückzusühren: Es wurde in einem schmucken Druckbande ein Iahreskataiog der Neuerwerbungen geschaffen der gegen ein Drittel der Druckkosten an die Benutzer ab gegeben wird und viel zur Bekanntmachung der Bücherbestände beiträgt. Die Drucklegung solcher Iahreskataiog« soll fort gesetzt werden. Der Bücherbestand wuchs um 22 200 bibliogra phische Bände (gegen 21 000 im Vorjahre). Di- Gesamtheit der neu eingereihtcn gebundenen Bücher bildeten nebeneinander- gestellt eine Reihe von 343 Meter (i. B 291 Meter). Tie Zahl der laufenden Zeitschriften wuchs um 123 auf 4850, von denen 588 im Lesesaal ausliegen. Für Vüchcrkauf und -einband wurden rund 167 500 RM. ausgegebcn. 19. Deutscher Esperanto-Kongreß, Dresden 1930. Die feier liche Eröffnungssitzung des 19 Deutschen Esperanto- Kongresses am Pfingstsonntag 10 30 Uhr findet der zu erwarten den starken Beteiligung wegen nicht, wie vorgesehen, im Kon zertsaal der Ausstellung, sondern im großen Saale des Deut scheu Hygiene Muse.uns statt. Eingang Johann-Georgen Allee, Albrechtstraße. Der Kongreß verspricht infolge starker Beteili gung des Auslandes — es sind bisher Vertreter von 9 verschie denen Nationen gemeldet — einen außerordentlich interessanten Verlauf. Gäste sind zu allen Veranstaltungen willkommen