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s Prozent eines Monalsverdienjtes Ledigensteuer — eine Strafe? erhebt die Sozialdemokratie als Wahlopfer von ihren eingeschriebenen Mitgliedern. 1 000 000 Reichsmark haben ihr die freien Gewerkschaften zur Verfügung gestellt. Soll unsere gerechte Sache, die die Sache des deutschen Volkes ist. unterliegen, weil die Anhänger der Opposition opferwilli, ger sind? Auch die Sächsische Zentrumspartei braucht Mittel für den Wahlkampf. Um so mehr, als dies der zweite Wahlgang ist, den sie in die- em Jahre durchzufechten hat. Wollen sich die säch- ischen Zentrumsanhänger an Opferwilligkeit von hren sozialdemokratischen Gegnern Übertressen lassen? Der heutigen Nummer der S. V. liegt eine Zahl- Karte bei, die nur ausgefllllt zu werden braucht. Zeichne auch Du einen Beitrag für den Wahlfonds. Wenn jeder Bezieher der S. V. eine Mark spendet, ist schon ein großer Teil unserer Wahlkosten gedeckt. Postscheckkonto Dres den 112 551 (H. Tränkner, Dresden, Iagdweg 25) nimmt jederzeit Spenden für den Wahlfonüs ent gegen! Notizen Wie hoch das Auslandszinsen Konto der deut. schen Vo l k swir tscha ft gestiegen ist, zeigen Untersuchun gen und Schätzungen des statistischen Reichsamts über die Zah lungsbilanz des Jahres 1029. Diesen Feststellungen zufolge waren die Zinsen für Ausländsanleihen und feststellbare lang fristige Auslandskredite im Jahre 1926 mit 46 Millionen RM. roch ziemlich unbedeutend. Die Zinslast ist aber in der Folge von Jahr zu Jahr gestiegen, um im letztvergangcnen Jahr die Höhe von 376 Millionen NM. zu erreichen. Die Zinslast für die kurzfristige Verschuldung ist mit Ausnahme des Jahres 1927 tn allen Jahren größer gewesen als die Zinslast für die lang fristige Verschuldung. Die ans Ausland abgeführten Mieten für ausländischen Grundbesitz erreichten im Jahre 1929 allein 50 Millionen RM. Die „Zinsen" für ausländischen Besitz an deutschen Effekten, die von 30 Millionen NM. im Jahr 1924 auf 226 Millionen NM. im Jahre 1929 gestiegen sind, umfassen sowohl die Zinsen für festverzinsliche Werte wie die Dividen denzahlungen für den in ausländischen Händen befindlichen Aktienbesitz. Für 1929 wird festgestellt, daß die ans Ausland bezahlten 225 Millionen RM. Zinsen von einem ausländischen Efsektenbesitz von 4,5 Milliarden NM. herrühren! Die auf die sen Besitz zu zahlenden Zinsen sind mit dem Durchschnittssatz von 6 Prozent veranschlagt. Den Passiv-Zinsen stehen Aktiv-Zinsen gegenüber, die aus dem Ausland hereinfließen, und zwar als Erträge der lang fristigen und kurzfristigen Auslandsanlagen. Nach zuverlässi gen Schätzungen haben sich die Aktiv-Zinsen in folgender Weise entwickelt: Zinsen auf deutsche langfristige und kurzfristige «uslaiüssanlagen 1924 : 325, 1925: 320, 1926 : 340, 1927 : 335, 1928: 382, 1929: 382 Millionen NM. Vergleicht man die Aktiv- Zinsen mit den Passiv-Zinsen, so ist festzustellen, daß die Zin- fenbilanz 1924 zugunsten Deutschlands noch aktiv war. 1925 war sie ausgeglichen und von 1926 ab vergrößert sich die Passi vität der Zinsenbilanz von Jahr zu Jahr. 1929 war diese Passivität auf über 850 Millionen RM. angewachsen, d. h. Deutschland mußte um 850 Millionen RM. mehr ans Ausland abführen, als ihm von dort zuflossen. Zahnziehen mit Jazz... Diese Neuigkeit wird soeben aus Amerika gemeldet; West und Ost. San Franziska und Newyork sind daran gleich beteiligt. Praktisch wie die Leute drüben nun einmal sind, machen sie sogar der Uebel größtes, das Zahnziehen, zum Vergnügen. Du kommst in einen fpiegelbedeckten Saal, setzest dich in einen dieser bekannten Marterstühle — es sind gleich zwanzig da —, und während der weißbemantelte Doktor med. dcnt. dir an den empfindlichen Beißerchen herumstochert, erblickst du zehn Tänzerinnen, die Die Notverordnung vom 26. Juli 1930 hat unter anderen steuerlichen Maßnahmen auch einen besonderen Zuschlag zur Einkommensteuer der Ledigen, die sog. Ledigensteuer ge bracht. Diese Steuer soll all diejenigen erfassen, die nicht ver heiratet waren oder sind. Als ledig gelten auch Verwitwete und Geschiedene ohne Kinder. Befreit sind dagegen unverheiratete Frauen, denen Kinderermäßigungen zustehen und Steuerpflich tige, die sür den Unterhalt der Eltern oder ihrer geschiedenen Ehefrau mindestens 10 Prozent ihres Einkommens jährlich ver wenden. Die sog. Ledigensteuer besteht aus folgendem: Der unter dem Finanzminister Hilferding eingesichrte Abschlag von 26 Pro zent der Steuer bis zum Höchstsatz von 3 RM. kommt für die Ledigen künftighin in Wegfall. Ferner wird ein weiterer Zu schlag von 10 Prozent zur Steuer derjenigen verlangt, bei denen nicht der prozentuale, sondern der feste Abschlag von 3 RM. sich ergibt; d. h. bei einem Jahreseinkommen von 2640 RM. smo- nailich 220 RM.). Bei einem Monatseinkommen von 300 RM. berechnet sich nunmehr die Einkommensteuer zuzüglich des Ledigenzuschlags wie folgt: 100 RM. sind steuerfrei. 10 Prozent von 200 RM. betragen 20 NM.; dazu 2 RM. <10 Prozent von 20 RM.); also insgesamt 22 RM gegen 17 RM. vor Inkraft treten der neuen Steuer. Die Eonderbelastung der Unverheirateten, die durch diese Notregclung ab 1. September 1930 wirksam wird, wird von vielen Kreisen als ungerecht und unsozial bezeichnet. Man wendet ein, daß vor allem die Frauen ohne ihre Schuld unverheiratet bleiben, weil die verschiedensten Ursachen ihre Eheschließung unmöglich machen, daß es also ihre Schuld nicht sei, wenn sie ehelos bleiben. Man begründet ferner die Ableh nung der Steuer damit, daß viele Ledige nicht nur ihre Eltern, sondern auch andere Familienangehörige zu unterstützen haben, oaß der Lebensunterhalt für den Alleinstehenden um vieles teurer sei als für die Familie. Es seien auch vorwiegend Frauen ledig. Deshalb treffe diese Steuer die Frauen ganz besonders hart. Ganze Gruppen von Frauen, wie z. B die Arbeiterinnen und Angestellten, müßten zudem, manchmal schon früh, aus dem volkswirtschaftlichen Arbeitsprozeß auSscheiden, weil der Arbeitsmarkt zu ungünstig sei. Sie wären heute genötigt, das Geld für eine schwere Zukunft zu sparen. Jede Steuerlast fei eine ungerechte Erschwerung ihres Existenzkampfes. Warum habe man nicht auch alle Kinderlosen getroffen? Darunter seien solche, die beide erwerbstätig seien. Sie ständen nunmehr viel günstiger da als die Unverheirateten. inmitten des Saales zu Schlagzeug und Saxophon ihr anmu tiges Hand- oder vielmehr Arm- und Fußwcrk ausüben. Weh leidigkeit wäre hier lächerlich, außerdem tröstet die Anwesen heit so vieler Leidensgenossen. Das nennt man „Dienst am Kunden", welchem übrigens das Dreifache des üblichen Entgelts abgesondert wird, die Betriebskosten sind ja auch dreimal größer. Das Geschäft geht glänzend und die altmodische Konkurrenz beklagt sich bereits beim Oberbürgermeister: solche Kollegen verletzen die Standeswürde. Die Beaufsichiigunq von Privaibahnen Für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Privat bahnen, die nicht dem allgemeinen Verkehr dienen und die in folgedessen der Aufsicht des Reichs nicht unterliegen, sind in Sachsen nach einer neuen Verordnung der Negierung teils das Ministerium des Innern, teils die Reichsbahndirektion im Ein vernehmen mit dem Ministerium des Innern, teils auch die unteren Verwaltungsbehörden zuständig. Die von der Reichs bahn selbst oder unter ihrer Aufsicht gebauten und von ihr be dienten Privatanschlußgleise sind Zubehör der Reichsbahn und unterliegen nicht der Genehmigung und Beaufsichtigung durch das Ministerium des Innern. Diesem bleibt aber die Mitgeneh migung und die Beaufsichtigung der Anschlußgleise von den Wagcnübergabestellen an dann Vorbehalten, wenn solche Privat- anschlußgleise als Werkbahnen von ihren Eigentümern oder Besitzern mit elementarer Kraft selbst betrieben werden. : Eine St.-Augustinus-Feier beabsichtigt der Verein für das höhere Bildungsmesen im Bistum Meißen Ende Oktober d. I. zu veranstalten. Im Rahmen dieser Feier wird der be kannte Philosoph Professor Dr. Hans Meyer (Würzburg) einen Vortrag über die Bedeutung dieses Heiligen für die Geistes geschichte halten. Was kann man diesen Einwendungen gegenüber ant- warten? 1. Alle diejenigen, die diese Steuer angreifen, sollten ein« andere Steuer als Ersatz angeben: denn siegesälltauch uns nicht recht und ist nur ein Notbehelf in einer so schweren Zeit wie der unsrigen. Sie gehört zu denjenigen Lasten, die aus der Zeit zu erklären sind und sonst auch von der Zentrumspartei in dieser Form nicht verteidigt würden. Wir wissen, daß sie keine ideale Steuer ist und in Einzelsällen mit Härten verbunden sein kann. 2. Eine Epoche, die soviel Arbeitslose hat wie wir, die kaum weiß, wie sie die Arbeitslosenversicherung stützen soll, durste schließlich auch die Ledigensteuer bringen, um die schwer sten Nöte der Zeit zu lindern. 3. Die Steuer will nicht Ledige bestrafen; sie trägt einen ganz anderen Charakter. Man Kann niemanden, am aller, wenigsten die Frauen, für ihr Ledigsein strafen. Die Steuer wendet sich an Ledige, weil sie durchschnittlich doch besser stehen als die Familien und besonders die kinderreichen Familien, dt« zudem durch Verbrauchssteuern schwerer getroffen werden. Die Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit einer Steu er läßt sich niemals an der betroffenen Gruppe beweisen, sondern nur im Zusammenhang mit der Not der Zeit und der Notanderer Gruppen, 4. Die Ledigensteuer in dieser Form hat bedenkliche Schön, heitsfehler. Gerade die Zentrumspartei sieht die Famiiien- einhcit stark, die Bande, die sich nicht nur zwischen Ellern und Kindern und Kindern Eltern, sondern auch zwischen Geschwi. stern und de» Anverwandten fernerer Grade, sagen wir ein mal z. B. den Großeltern und Enkelkindern verantwortlich auswirken sollten. Es war aber zu bedenken, daß die Steuern schnell und so geschaffen werden mußten, daß sie keinen neuen Verwaltuiigsapparat und auch keine erhebliäi« Belastung der bestehenden Verwaltung bedeuteten. 5. Der soziale Sinn aller Steuern ist der Ausgleich von Lasten, ist die Hilfe der einen Gruppe sür die andere. Keine Partei muß diesen sozialen Gedanken der Gegenseitigkeit so stark betonen wie die Zentrumstmrtei. Wenn sie auch andere Steuern sicher vorzieht und in einer günstigeren Zeit eine bessere Ausgestaltung der Ledigensteuer erstreben muß, so konnten wir wegen der Not der Arbeitslosen uns nicht gegen Stenern verschließen, die wie die Ledigensteuer einen äugen- blicklichen finanziellen Mißstand beseitigen sollten. (Die Ledi gensteuer ist befristet bis zum 1. April 1931.) : Reichspräsident o. Hindenburg als Pate. Der Reichsprä sident hat bei dem 7. Sohne, dem 8. Kinde, des Werkmeisters Felix Fuchs in Altpieschen die Patenschaft übernommen. : Fahrplanänderung auf der Linie Mickten—Kötzschen broda. Vom Montag, den 25. August, ab wird der Fahrplan der Linie 15 so geändert, daß zwischen Coswig und Kötzschenbroda der 30-Minuten-Vcrkehr wechselweise mit Wagen der Linie 15 und dem Eilwagen durchgeführt wird. Hierdurch muhten die Nbfahrtsminuten der bis Coswig durchgehenden Wagen der Linie 15 geändert werden, während der Eilwagen wie bisher verkehrt. Die genauen Abfahrtsminuten sind aus den an den Haltestellen aushängenden Fahrplänen zu ersehen. d. Im letzten Moment. Am Freitagmittag bemerkte der Führer eines Dresdner Personenkraftwagens kurz vor dem Eisenbahnüberaang am Bahnhof Neundors das Herannahen eines Zuges. Da es ihm nicht mehr möglich war, den Wagen zu bremsen, steuerte er auf das Gleis in Fahrtrichtung des Zuges. Bei der Fahrt auf dem Bahnkörper brach an dem Auto eine Achse, so daß der Wagen stehen blieb. Der Lokomotivfüh rer hatte die Gefahr rechtzeitig erkannt und sofort gebremst. Es gelang ihm auch, den Zug etwa einen halben Meter vor dem Auto zum Halten zu bringen. Personen kamen nicht zu Schaden s. Sächsischer Lebenshaltungsindex. Nach der Berechnung des Statistischen Landesamts beträgt die sächsische Gesamtindex, zahl der Lebenshaltungskosten im Durchschnitt des Monats Au gust 1-193. Sie ist demnach gegen die für Juli berechnete In dexzahl von 150,3 nur wenig zurückgegangcn. Im August 1928 betrug sie 156.5. Bel übermäßiger Schweißabsonderung an HSnden, Füßen and t« vcn Achselhöhlen. sowie Menutirtielälncpma, t-cionk-ers bewähr! Tate i Mar» 3« allen »inAUä""»» G-lchAien erhältlich Der vermisste Millionär Roman von Searn-en Aalsour Copyright 1S28 by Georg Müller Verlag A.-W., München Printed in Germany. (23. Fortsetzung.) „Ich glaube, daß man Sie beschwindelt hat. Hören Sie zu, Jonas, ich weiß, daß jenes Haus, wo man Sie heute abend hingebracht hat, dem Mann gehört, der Vill gefangen hält." Jonas lachte nur und schüttelte den Kopf. „Sie sind's, belogen hat," sagte er. „Das Haus gehört Mas'r Bills Freunden. Und er ist kein Gefangener. Es geht ihm sehr gut. Sie brauchen sich keine Sorge um ihn zu machen, Mas'r Jim." „Jim starrte ihn betroffen an. Jonas' ruhig überzeirg- ter Ton machte ihn stutzig. Es schoß ihm plötzlich durch den Kopf, daß der Neger vielleicht recht hätte, und Bill sich aus Privatgründen versteckt hielte. Jack schien seiner Sache aber doch auch so sicher zu sein . . . Jim nahm sich zusammen. „Nun, Herr Strickland ist hier, Jonas. Sie müssen hören, was er zu sagen hat und dann sehen, ob Sie Ihrer Sache noch so sicher sind." „Hier im Hause? Wo ist er denn?" fragte Jonas ge-, spannt. „Jack!" schrie Jim. Strickland kam herein. Jonas beugte sich vor, indem er beide Armlehnen krampfhaft umfaßte, und starrte ihn an. Jim lächelte. Es war kein Wunder, daß Jonas ihn in diesem Anzug nicht erkannte. „Ja, ich bin es wirklich, Jonas," sagte er in heiterem Ton. Die Wirkung dieser Worte war katastrophal und trat so plötzlich ein, daß beide Männer gänzlich unvorbereitet waren. Mit einem tierisch knurrende» Laut schleuderte Jonas seine zwei Zentner Knochen und Muskeln gegen Jacks Kehle. Der Angriff erfolgte derartig unerwartet, daß Jim einen Augenblick wie angewurzelt dastand. Dann aber begriff er, daß Jack im nächsten Augenblick erdrosselt sein würde und stürzte sich wild fluchend auf Jonas. Aber Jonas hatte sich in einen Berserker verwandelt. Die wilde Rasse in ihm halte die Oberhand gewonnen. Der Schaum stand ihm vorm Munde, und stieß wilde Kehl laute aus. Dabei war er vollständig taub gegen alle Schelt worts, und Jims ganze Kraft vermochte nicht ihn loszu reißen. Jack wurde bereits blaurot im Gesicht. In seiner Ver zweiflung ergriff Jim den Poker und schlug Jonas damit über den Kopf. Stöhnend brach der Neger zusammen und ließ los. Jim stürzte Jack zu Hilfe. Er war bewußtlos, doch eine gehörige Dosis Kognak brachte ihn wieder zu sich. Mühsam richtete er sich auf und rang nach Atem. Jim brachte ihn in einem Lehnsessel unter. Als er sich so weit erholt hatte, daß er sprechen und behutsam seine Kehle betasten konnte, richtete er die Augen auf Jonas. „Ein ungemütlicher Kerl für nächtliche Begegnungen," sagte er. „Wer hätte gedacht, daß so etwas in ihm steckt? So unvorbereitet bin ich lange nicht angefailen worden. Du hast ihn doch hoffentlich nicht umgebracht, Jim?" „Keine Spur!" entgegnete dieser. „Um das fertig zu bringen, müßte man schon zu anderen Mitteln greifen. Was zum Teufel war wohl in ihn gefahren? Er war wie eine Bulldogge! Eine andere Waffe als ein Poker würde nichts genutzt haben. Er war vollkommen toll!" „Ja das war er. Meine Luftröhre wird einen lebens länglichen Schaden davontragen. Aber kllmmer' dich lieber mal um ihn, Jim. Er blutet ganz tüchtig." Jonas regte sich ein wenig und stöhnte leise. „Siehst du?" sagte Jim. „Sagte ich's nicht? Der Nasenstüber, den ich ihm versetzte, würde dich umgebracht haben, aber er wird wahrscheinlich nicht mal Kopfschmerzen davon kriegen. Ich kenne diese Nigger! Die haben Schädel wie Schiffsbalken. Mach' dich lieber aus dem Staube, be vor er zu sich kommt." „Ich glaube nicht, daß er mich noch mal angreifen wird." Darauf möchte ich keine Wette eingehen." „Aber es wird vielleicht überhaupt besser sein, daß ich weggehe", meinte Jack. „Die Hauptsache ist nämlich, daß wir seine Geschichte zu hören bekommen, und meine Eegen- wart scheint ja ein wenig erregend aus ihn zu wirken. Du wirst sie nur dann aus ihm rauspresscn, wenn du ihm sagst, du hättest mich hinausgeworfen und wolltest ikm aufs rvort glauben, was er zu erzählen hätte. Schluck alles runter, Jim. Gib ihm recht, wenn er mich für einen Mörder erklärt... verleugne deine Götter... aber bring' seine Geschichte raus! Ich werde mich ins Eßzimmer zurück ziehen, bis du's erreicht hast." „Ach was! Das Feuer ist aus. und dir muß ja grauen haft zumute seiu. Ich werde dich nach meinem Zimmer bringen. Da kannst du dich hinlegeu." „Meinetwegen, aber es war mir lieb, wenn du dem Kerl vorher den Kopf verbändest." „Ach, ein kleiner Aderlaß wird ihm gut tun. Ich habe Jonas augenblicklich bis an den Hals. Komm nur mit!" Ehrlich gesagt, war Jack sehr dafür, sich ein wenig hinznlegen. Er war ohnehin müde, und dieser Uebcrfall hatte ihn stark erschüttert. Graue Morgendämmerung herrschte im Zimmer, als Jim wieder Hinaufkain und ihn weckte. „Puh!" sagte er. „Schauderhafte Stunden zum Wach sein. Kein Feuer, nichts zu essen und überall nichts weiter als Hausmädchen, Hiuundhergerenue und Unbehaglichkeit. Hier Hab' ich das Feuer in Gang gehalten, deshalb ist es hier nicht so schlimm. Unten sicht es aus, als ob sich dort Hunde gebissen hätten, aber die Mädchen können mit dem Aufräumen warten, bis wir gefrühstückt haben. Na, es ist mir gelungen, aber verteufelte Mühe hat's gemacht. Jonas habe ich zu Bett geschickt. Wie geht's dir denn?" „Ganz erträglich." , „Erstaunlich, wie du dich rasch erholen kannst. Das ist bei deinem Beruf wohl nötig. Wie wür's mit einem Kognak?" „Nicht um diese Tageszeit, danke", sagte Jack. „Donner, weiter, ist mein Hals aber noch steif! Kaffee wäre ein guter Gedanke, wen» man ihn ermöglichen könnte." „Ich habe schon welchen bestellt. Komm nur mit hin unter." „Können wir in der Bibliothek sprechen, ohne belauscht zu werden?" „Ebensogut wie überall anderswo im Hause, denk ich mir. Hab's leider nie ausprobiert. Dumm von mir!" „Na, wir wollen's versuchen", erwiderte Jack, ohne diesen Sarkasmus zu beachten. tForlleßuna folgt.)