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3. Jahrgang. Nr. 154. Sonnabend, den O Juli 1904. Erscheint täglich „achm. ni'.i ciuc-ü.b.-:ce ^ S^»:> ui»! iVrs«^?;»- vezugSpretör Lierteyührc. l Slk. ül»Pk. r-ziik ,>Z.-i!i U^-Id;. üZ > uutzerdrullÄc» Postaullall!! ^,'iiungspreisi Siinklnucrim^ r cs Aet»<,Nil>na.S.'"'>'ttilrn!!d-': i Ud». llnaddänglge; Lagevisttkür (Uadrdeit. becdt». freibeit. MtUW Inserate werden die 3 ,wspnilene Petiizeile oder deren Nmun m li» Pf. berechnet, bei Wiederhel,mg bedeutender Slnbntt. »^>1. Pnchdriicherci. Redaktion und MrschäftSftellr, TrcSden PillnNier 2traue t!t. — Ferniprecher '.Nmi I Nr. 1366. 2lns dem Hererokrieg. Engländer und Holländer hatten einstens ihre Flagge in dein heutigen Dentsch-Südwestasrika gehißt; sie mar schierten durch das Land, lernten es kennen und ließen es liegen. Deutschland blich es Vorbehalten, dorthin zu koin- nien und das Land als Kolonie sich anzneignen. Leider! Ter Erwerb dieses Gebietes war ein riesiger Fehlgriff, der noch verwehrt worden ist durch die falsche Verwaltung. Jetzt ist Deutschland dort engagiert und muß dafür sorgen, daß Ordnung und Ruhe wieder einkehrt; das kostet aber viel Zeit und noch wehr Geld. Tie Schäden des Hererokrieges sind enorw. In W i n d h n k hat am !!. d. MtS. in Anwesenheit des Gonvernenrs Oberst Lentiveiiz eine Versawwlnng der Ab teilung Windhuk der Deutschen Kolonialgesellschast statt- gesunden. Tr. Nohrbach hielt einen Vortrag über die vom A instand bervorgernsenen Schäden. Er schätzt sie ans grnnd des von ihm bearbeiteten Materials ans insgesamt 7 Milli onen. Davon sind Schäden der Farmer 3>/, Millionen, der Kanilente 2>/, Millionen, kleinere Verluste eine halbe Mil lion. von ermordeten Farmern eine halbe Million, Händler eilte halbe Million. Von 1-10 Farmen in den Bezirken Windhuk, Okahandja, Karibib, Oniarnrn, Gobabis sind nur elf betriebsfähig, in allen übrigen sind die Betriebsmittel völlig vernichtet. In den Bezirken Grootfontcin und Ontjo sind von 40 Farmen 24 betriebsfähig, sie gehören zumeist Buren. Weil die Lage geklärt erscheint, wird eine amtliche Nachricht über die Zusammensetzung der Entschädignngs- tonimission gewünscht. Im Ansstande sind bisher 12.4 deutsche Ansiedler ermordet worden und 3ä im Kampfe gefallen. Diese Rede gibt nun in erster Linie den liberalen Zei tungen Anlaß, für die Ansiedler volle Entschädigung zu fordern', doch daraus wird nichts werden: Daß das Zen trum nicht hierfür zu haben ist, kann man ans de» letzten Etatsverhandlnngen mit Leichtigkeit schließen. Auch die sich derzeit in Deutschland ansbaltende Deputation der An siedler wird hieran nichts ändern. In der Bekämpfung des Aufstandes geht es nicht recht voran. Oberst Lentwein hat versucht, ii» „Militärwochen blatt" die Gründe hierfür etwas darznlegen. Er betont vornehmlich, daß das Einfahren der Gespanne bei dem stör rischen Charakter der argentinischen Maultiere eine ebenso schwierige Arbeit war, wie es das Ausladen der Tiere ans dem Dampfer gewesen war. Die Löschung des ersten Transports voll 100 Pferden und 200 Maultieren ans Ar gentinien ili Swakopmnnd nahm etwa 0 Tage in Anspruch. Daraus sagt Lentwein: „Es trat zu Tage, wie schwierig unter den hiesigen Verhältnisse» die Organisation »euer Trnppenverbände ist. Eine Anzahl von Maninchasten, ans allen Waffengattungen znsaniinengestellt. eine Anzahl n» gerittener Pferde und nicht eingesahrener Zugtiere stellt noch keine mobile Feldkompagnie und noch viel weniger eine mobile Feldbatterie vor. Die Infanteristen können nicht weiter, die Kavalleristen haben ihre Sclneßsertigkeit zu vervollständigen, die fehlenden Ausrüstungsstücke sind nur schwer, manchmal gar nicht zu bekommen. Ans diesem Grunde war auch beantragt worden, daß die zweite Ver stärkung vollständig organisiert, beritten und bespannt in das Schutzgebiet gesendet werden sollte." Mail hat iil Deutschland einstens viel gespottet, als die englischen Zeitungen im Transvaalkrieg meldeten, daß die Esel dnrchgebrannt oder nicht von der Stelle zu bringen seien; minnichr passiert uns ganz dasselbe, womöglich in noch unangenehmerer Weise. lieber die Art der Kriegführung der Rebellen meint der Gonverncnr: „In der Masse haben wir es bei de» Hereros mit einem weniger beweglichen Gegner als in Europa zu tun, dafür nin so mehr im einzelnen. Die Abzweigung kleinerer Abteilungen, sei es in Form von Patrouillen, sei es in derjenigen von Posten, setzte die Mannschaften liier stets der Lebensgefahr ans. Ein Erkunden des Feindes sowie die Anfrechterhaltnng der Verbindung zwischen zwei getrennt marschierenden Abteilungen mittels weißer Pa trouillen sind daher hier stets ein gewagtes Unternehmen." Sicherlich hat Lentwein recht, wenn er am Ende resigniert sagt: „Mit diesen afrikanischen „Friktionen des Krieges" rechnet die Kritik in der Heimat hier und da wohl zu we nig." lieber die Stärke der HereroS hat man nun auch zu verlässigere Nachrichten. Der Händler Wallaee ist zu Be ginn des Ansstandes von den Hereros gefangen genommen worden: am 8. Juni gelang es ihm, zu entkommen, und er teilt jetzt über dieselben mit, daß sie gesonnen seien, ent schieden Widerstand zu leisten. Samuel mit allen Groß- lenten und Wachleuten mit 0000 Stück Großvieh stellen an allen großen VIeits an den Abhängen des Waterberges. Wallaee schätzt die Stärke der Hereros ans 20,ONO Mann, von denen mindestens 2000 Kriegslente mit Gewebren sind. Es stehen somit den deutschen Truppen recht schwie rige Ausgaben in dieser Stein- und Sandwüste bevor. Politische Nnudschau. Deutschland. — Kaiser Wilhelm ließ durch den deutschen Gesandten in Kopenhagen dein Könige von Dänemark seine herzliche Teilnahme an dem großen Unglück anssprechen, das die dänische Schiffahrt durch den Untergang des „Norge" er- litten habe. Anläßlich des Todes des Bürgermeisters Dr. Hach- lnattll in Hamburg hat der Kaiser an den Senat ein Tele gramm gesandt, in welchem der Heimgegangene einer der hervorragendsten und besten Bürger Hamonrgs genannt und sein freier Geist und seine umfassende Bildung, sowie seine aufopfernde Tätigkeit für die Stadt vis znm letzten Atemzuge trotz der schweren Krankyeit herven gepöben wird. Auch der Reichskanzler und König Eduard, den Dr. Hach- mann anläßlich seines jüngsten Besuches in Hamburg im Namen des Senates begrüßte, ließen ihr Beileid ansbrücken. — Randglossen znm Bcrlichingcit-Prozcsi. Beim Lesen der Verhandlungen des Prozeß Berlichingen Beyhl wird ! man sich gewundert haben, daß wiederum einmal ans einer Brücke ein Elefant gemacht wurde. Beyhl verklagt den Freiherrn v. Berlichingen, trotzdem er in nicht minderer Weise den letzteren in seiner Broschüre beleidigt batte. Uns dünkt, daß er sogar schwerer die Ehre des Priesters ge kränkt hat, als Berlichingen die Ehre des Schriftstellers. Beyhi wußte, daß er verurteilt wurde, wie Berlichingen - ! trotzdem klagte er. Das Geheimnis liegt an den Hinter- l männern, welche die Gelegenheit benutzen wollten, Kapital ! gegen den lästigen Brrlichingen daraus zu schlagen. Die : drei protestantischen Stadlvikare traten als Zeugen am. um ! nachznweisen, daß Berlichingen ein „lüsternes Gelnrdewpiel" ^ bei, seinein Vortrag über den Anseiilbalt Lnltzeis bei Frau Eoita gebraucht habe. Selbst der Vorsitzende ironisierte es, daß „hochgezogene Augenbrauen" darnnnr zu vernetzen ! seien; eine solche Entdeckung kann nur blinder F-anatisnms > machtn, denn duPeiniVortrag anw sende ^Protestanten merkten nichts davon. — Wohl die typischste Figur im ganzen Prozeß war der protestantische Sachverständige Dr. Müller, Theologieprosessor an der Universität Erlangen. Er bot den sprechendsten Beweis für die Tatsache, daß den Katho liken gegenüber eben alles erlaubt ist. Mit kühlem, vor nehmen Dozententon erklärte der Herr. Luther habe die „gute starke Lüge" gebraucht, weil er noch die Eierschalen des Mittelalters llies hier: Katholizismus> an sich gehabt hätte. Wir Katholiken, die wir die Schalen noch nicht ab- gesrreist haben, sitzen also noch mitten im Lügen-Ei! Und derselbe Herr wehrte sich furchtbar dagegen, daß man ans zngestandenen Sünden Luthers Schlüsse ans seinen Charakter ziehe! So ..inkanwil'Uo" ist Luther, daß er überhaupt von katholischer Seile nicht schief angeblickt werden darf. TaS ist das Fazit ans dem ganzen Prozeß! Protestan tischerseils wird dagegen Vogelfreiheit für alle katholischen Heiligen verlangt. Der Einzclkclch in den prvtcstantischcn Kirchen. In der St. Rembertikirche in Bremen wurde ans Grnnd eines Gemeindebeschlnsses bei der Abendmahlsseier der gemein same Kelch durch eine größere Anzahl kleiner Kelche ersetzt. Ungefähr gleichzeitig mit diesem Vorgang, aber unabhängig von ihm. trat in Düsseldorf ein Kreis kirchlich interessierter Persönlichkeiten an die Oessentlichkeit, um eine Nengestaltnng der Abendmahlsseier nach Maßgabe der „heutigen hygieni schen Grundsätze" anznslreben. Die vorjährige preußische Generaisynode batte sich bereits mit einer Petition ans den Rbcinlanden zu Gunsten der Gestaltung des Einzel- kelcbes zu beschäftigen, die eine ansebnliche Zabl von Unter- scbriften trug. Die gesamte kirchliche protestantische Presse eiö>teile die Frage überaus lekchast von den verschiedensten Gesichtspunkten ans. Hervorragende ideologische Gelehrte wie Basserinann und Spitta legten ihre Meinung über die Angelegenheit in besonderen Schriften nieder; eine Anzahl von Gemeinden im Elsaß, am Rhein und in Berlin ent schieden sich für die Reform; teils führten sie sie ohne weiteres ein, teils petitionierten sie nm die kirchenregiment- liche Erlaubnis dazu. Tie Kirchenbehöiden wehren sich jedoch gegen diese Neuerung! Der deutsche evangelische Kircheiiansschnß in Eisenach hat sich gegen den Einzelkelch ausgesprochen. Das Königl. Oberkonsistorinin in München hat bereits im März dieses Jahres die Erklärung ab- j gegeben, daß es der Abendinahlsreforin „in keiner Weise ^ entgegenkoininen werde". Wohiiiingsgcldzuschttsr für dir NcichSbramtc». In ! der verflossenen Tagung des Reichstages ist der Antrag ! ans Erhöhung des Wohnnngsgeldznschnsses für die unteren ^ Reichsbeaniten znrückgelegt worden, angeblich, weil hierzu ! die nötigen Fonds fehlen. Wenn der Reichstag mehr ans das Wesen des Wohnnngsgeldznschnsses eingegangen wäre und dementsprechend ans eine rationellere Verteilung des- ! selben gedrungen hätte, würden die Mittel zu der geplanten ! Erhöhung mit Leichtigkeit zu beschaffen gewesen sein. Wie : schon der Name besagt, soll der Wohmmgsgeldznschnß «ine > Beihilfe zu dem Kostenaniwand für Beschaffung einer I Wohnung sein. Daß dieser Kostenaufwand je nach der ^ Stellung des Beamten und dem Oile, wo er sich anshält, ! ein ganz verschiedener ist. erkennt das Gesetz selbst an, ! indem es für die verschiedenen Beamtenkategorien bestimmte ! Abstufungen des Zuschusses vorsieht und die Orte hinsicht- ^ lich der zu zahlenden Mieten in bestimmte Gruppen einteilt. j Ganz unberücksichtigt last das Gesetz, daß selbst innerhalb I eia und derselben Beaintenkaiegorie die Wohnnngsbedürf- i nisse ganz verschieden sind, je nachdem der 'Beamte ver- Aiis der (beschichte des Ablasses. Nach der kirchlichen Lehre bedeutet der Ablaß einen Nachlaß der zeitlichen Sünde» st r a s e » und nicht, wie es ans wirtlichem oder absichtlichem Mißverständnis oft dar gestellt zu werden Pflegt, eine Nachlassung von Sünden. Nun war diese Lehre nicht von Anfang an in ihrem ganzen Umfange richtig und klar ansgebildet; es dauerte lange, bis ans den einander betänipfenden Schnlmeinnngen die richtige Auffassung heransgewachsen war. Mißverstand nisse, verkehrte Auffassungen tragen daher vielfach die Schuld an allerhand Mißbräuchen, von denen die Geschichte erzählt. Als znm Beispiel Ealirt III im Jahre 1107 z»,n ersten Male den Ablaß auch den Verstorbenen znwendbar erklärte, herrschte noch ziemliche Unklarheit über die Art »nd Weise der Zuwendbarkeit. l'«w nnnlni» nnkkin^ii: ans dem Wege der Fürbitte ist der Ausdruck, der hierfür von der Theologie gebildet worden ist. Das ist etwas wesentlich anderes, als jene Auffassung, die bei manchen Ablaßpredi gern vergangener Zeiten geherrscht hatte, welche glaubten, der Ablaß wirke für die armen Seelen unbedingt und abso lut sicher. Es ist das ein Irrtum, den znm Beispiel der Ab laßprediger Tetzel geteilt bat, und der sich verdichtet bat in dem viel zitierten Vors: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seel ans dem Fegfeuer springt", wenn er auch diese Worte nicht gebraucht hat. Andere Mißbräuche konnten sich einschleichen in der Verwendung des Almosens, das zur Gewinnung eines Ab lasses gesetzt war. Bekannt ist ja die Verwendung des Ablaßalmosens der Gläubigen zur Bestreitung der Kosten der Kriege wider die Türken. Die Türkenfrage („orientalische Frage") war für das Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit eine Lebens frage wie nur ei»c, und es gereicht dem Papsttum zu einem unvergeßlichen und nnbeslreitbare» Verdiens!, daß es die Aufmerksamkeit slets daraus geleuil, und unablässig darauf hingearbeilet hat. Die Mittel zur Bestreitung der Kosten der Ausrüstung wurden eben ansgebracht durch Ab laßgelder. Wie lange diese Krenzzugsstener <„Ernciata" 1 sich erhalten hat, das mag die Mitteilung illustrieren, daß noch 1778 Pins VI. dem Königreich Neapel einen diesbe ziiglichen Ablaß gewährte, dessen Ertrag zur Unterstützung der dortigen Marine bestimmt wurde, nm, wie es in dein Erlaß an den heiligen Alfons bon Lignori beißt, dessen Kongregation mit der Verkündigung dieses Ablasses beans- tragt war, „die Angriffe abznweisen, welche die Mobamme deiner znm großen Schaden der Religion und des Staates nnaiifhörlich machen". Das führt uns bereits zu einer Verwendung des Ab laßgeldes zu anderen als unmittelbar kirchlichen Zwecken, wie znm Beispiel zur Anlegung pon Wegen, Erbauung von Brücken, Teichbanten, also Unternehmungen, die für ein zelne Gemeinden und Distrikte zu kostspielig und zu schwer waren, und zu denen weitere Gebiete ans dem Wege des Almosens zngezogcn wurde». Auch ein interessanter Bei trag zur Knltnrfeindlichkeit der Kirche! Die Erbauung von Hospitälern und anderer charitativer Werke steht nicht an letzter Stelle und selbstredend nicht die Erbauung von Kirchen. „Es würde", sagt Aloys Schulte in seinem hoch interessanten Werke „Tie Fugger in Nom 1490 I7>23", (Leipzig, 1904, I S. 74), „sich wohl lohnen, einmal fest- znstellen, welche Banten der gotischen Periode mit Hilfe von Ablässen seien sic nnn von Bischöfen oder Päpsten gegeben worden — gebaut worden sind; mir sind so viele dieser Art bekannt geworden, daß ich nicht zu weit zu gehen glaube, wenn ich sage, daß die Mehrzahl der großen Bauten unter Hilfe von Ablaßspendcn anfgesührt wor den ist und auch für die gotische Nacbblüte stimmt die Be obachtung." Ter Vergleich, den Schulte zieht mit modernen Er scheinungen, liegt nahe: der Vergleich mit dem bentigen Lotteriewesen. „Bauten durch Ablässe zu fördern, war alte Gewohnheit, an der sich damals niemand stieß, so wenig heute die meisten an Lotterien für kirchliche, wohltätige oder künstlerische Zwecke Anstoß nehme»" <a. a. O. S. 00 vgl. 179). Hier lag freilich die Gefahr vor, daß sich die Ablässe zu oft wiederholten. Nicht bloß, daß das Volk daran Aerger- »is nahm und nehmen mußte, auch die Ablässe selbst muß ten schließlich gering geschätzt werden. W i e das geschehen ist, ersieht man ans Schulte: „Auch ehrenhaste Ablaßprediger, die sich nach den Instruktionen richteten, machten den Ablaß zu einer nie deren Sache. Wenn beute dieser seinen Ablaß als den vollkommensten ansrief, so ward er morgen von einem anderen Überbote», der noch mehr Fakultäten zu besitzen behauptete und auch wirklich besaß. Und wenn einer im Secleneiser ansrief: „so viel der Gnade» kann man für einen so billigen Preis haben", so waren viele Gläubige gewiß froh, aber andere nahmen Aergernis an der Da hingabe hoher Gnaden »in Geld. Es gab keine» sichere ren Weg, den Ablaß i» Verachtung z» bringen, als ihn so zu empfehlen und, wen» nnn die Ablässe sich jagten, io daß Eck im Rückblick daraus sagte: „Die Ablässe waren viel zu häufig, der eine gab dem anderen die Türe", so konnte der Rückschlag nicht ansbleiben. Wer eine Lotte rieanzeige liest, nimmt vielleicht schnell ein Los; wer aber davon überschwemmt wird, hält von allem nicht viel. Wenn der Ablaß eine Belohnung für große Werke ge wesen, dann ein Anreiz für solche geworden war, so be gann er »nn auch diesen Charakter abznstreifen" ta. a. O. l S. 184). Endlich sind direkte Mißbräuche bei der Verwendung