Volltext Seite (XML)
- Kreitag den 31. Dezember ISIS Sächsische LolkSzeNuu^ -kr. 300 — Seite 2 sozusagen als eine innereAngelcgenheit der sozial demokratischen Fraktion behandelt. Angesichts der Größe der Minderheit, die ja zu der Mehrheit in dein Verhältnis wie zwei zu drei steht, hat die Fraktion, wie die „Kreuz- zcitung" mit Recht hervorhcbt, offenbar in Sorge um die Einheit der Partei den ungefährlichen Weg einer Reso- lution gewählt. Wird dadurch eine Spaltung der Partei vermieden werden? Das soll vorläufig nicht unsere Sorge sein. Aber im höchsten Grade bezeichnend ist uns der Umstand, daß von sämtlichen Gewerkschaftsführern in der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion nur ein ein ziger, Simon von der Schnhmachergewerkschaft, auf der «Seite der radikalen Minderheit marschierte, und daß es ausschließlich norddeutsche Genossen find, aus denen sich diese Minderheit zusammensetzt. Damit wird durch die Vorgänge des 21. Dezember der alte Spalt zwischen politischer Partei und Gewerk schaften in der Sozialdemokratie, zwischen praktischer Gegenwartsarbeit und politischer Regierungstaktik wieder aufgetan. WaS der 1. August 1914 an hoffnungsvoller Saat dereinst aufgehen zu lassen verhieß, der 21. Dezember be drohte es mit Hagelwetter und ein weiterer Termin, wo vielleicht die heutige Minderheit in der Sozialdemokratie über die bisherige Mehrheit völlig obsiegt, bringt völlige V ernichtun g. Ter G e i st, der sich am 21. Dezember in zwei Fünftel der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion offenbarte, hat nichts gemein mit jenem Geist, der auch heute noch in den Kreisen der maßgebenden Gewerkschaftsführer lebendig ist und in: Anfang des Krieges znin Ausdruck kam. Ob der Geist des 21. Dezember denjenigen des 1. August dauernd verdrängen wird, wird man abwarten müssen, ob wohl manckie der Meinung sind, daß die Mehrheit von heute 'chon bald wieder die Minderheit sein wird. Welche Ge fahr man aber in gewerkschaftlichen Kreisen für den Geist des I. August wittert, geht aus einer eben bekannt gewordenen Mitteilung ans Berlin an die sozialdemo kratische „Mannheimer Bolksstiinme" hervor, wonach der Vorsitzende der Generalkommission der freien Gewerk schaften, Abgeordneter Regien, in der sozialdemokra tischen Reichstagssraktion die Aushebung der Frak tion S g emei n s ch a f t mit der radikalen Minderheit be antragt hat. ohne jedoch damit durchzudringen. Klar wird man erst dann sehen, wenn nach dem Kriege die Massen ans den Schützengräben znrückkebren und bei den Neichstags- wahlen zugleich auch über Wesen und Taktik ihrer Partei intscheiden werden. Es wird sich dann zeigen, wer rich tunggebender ist: der Geist des I. August, der Geist d-r Gewerkschaften oder derjenige des 21. Dezember, der Geist der radikalen Nnr-Parteipolitiker. Bemerkenswert ist, daß der „Vorwärts", das Zentral organ der Partei, wohl einen grundlegenden Artikel des Parteivorstandes am 23. Dezember 1919 kritisch bespricht, ihn aber selbst nicht znm Abdruck bringt. Das sozialdemo kratische Zentralorgan stellt sich somit seinem eigenen Vor stand nicht zur Verfügung, weshalb dieser Veranlassung nimmt, eine längere Erklärung gegen den „Vorwärts" zu veröffentlichen kabgedrnckt in Nr. 299 der „Dresdner Volks zeitung" vom 27. Dezember 1919). In den sächsischen 'ozialdemokratischen Blättern ist über die für sie Nächtige Frage keine Einigkeit. Tie „Dresdner Volkszeitnng" ver tritt mit Energie den Standpunkt der bisherigen Mehrheit und die „Leipziger Volkszeitnng" hält es natürlich mit den Radikalen. Auch bei den übrigen Blättern sind die Mei nungen geteilt. Wie wir schon andeuteten, kommt es auf die Meinung der sozialdemokratischen Abgeordneten und deren Presse allein nicht an. Ter Anstrag des Streites wird wohl erst nach Beendigung des Krieges erfolgen. Dann werden die aus dem Felde Heimgekehrten mitent- icheiden, ob es recht war, wenn eine Anzahl Abgeordnete die zur siegreiche» Durchführung des Krieges erforderlichen Mittel verweigerten. X Das eucharistiscke Alännerapostolat hat im Jahre 191(1 seine erst monatliche Kommunionfeier gerade am Oktavtage des Stepbansfestes. Nicht nur St. Stephans alte Kathedrale in Wien, sondern ungezählte Kirchen und Kapellen in deutschen und österreichischen Lan den künden uns, wie angesehen der ruhmreiche Gottesheld aus dem altchristlichen Jerusalem gerade auch beim deutschen Volke von jeher gewesen. In seiner entschiedenen, ritter lichen Art, in seiner Heerbannstrene gegen den Herzog der Seelen entsprach er so trefflich der ganzen Veranlagung unserer edlen glaubensfrohen Vorahnen. St. Stephan kann in seinem apostolischen Wirken und todesmutigem Bekenntnis als leuchtendes Beispiel einem reden Mitglied des euebaristischen Männerapostolates gelten. Man sucht in Kriegszeiten mehr denn je neue Mit glieder für den Vinzenzvcrein zu werben. Vernunft und Ehristensinn sucht sie in allen Ständen ohne Ausnahme, ohne Bevorzugung des einzelnen. — Wo wird man sie fin den? Der bl. Stephanus war mit seinen Genossen eigens dazu berufen, die Apostel in der Armenpflege zu unter stützen. Tie sieben Diakone, die in Jerusalem durch die heiligen Apostel ausgewählt und geweiht waren, geben aus allersrühestcr Zeit ein Bild der organisierten christlichen Earitns. — Wer waren aber die Diakone? Männer, voll des hl. Geistes, und darum auch Freunde Ehristi und seine Tischgenossen beim hl. Mahle, dem die Engel dienen! Und wie groß ist ihre Heilandsliebe? St. Stephanus mag uns den Maßstab geben. Ohne daß ein Richterspruch erfolgt wäre, wird dieser jugendliche Diakon durch einen Justiz mord aus deni Wege und aus der Welt geschafft. Aber! „Herr! rechne ihnen diese Sünde nicht zu!", so betet in h roischer Feindcslicbe noch sein sterbender Mund. Und ein Saulus -Paulus ist das glänzende Ergebnis seiner aposto lischen Fürbitte. Glühende Gottes- und Nächstenliebe sind herrlich ge- t»aart beim hl. Blutzeugen und Erzmartyrer. So soll es auch sein bei den Mitgliedern des Männerapostolates. An der Liehe des Heilandsherzcns werden sie ihr Männerherz entzünden, so daß es in hl. Gottes- und Nächstenliebe er glüht. Und darum wird man in den Reihen der Mit glieder des Männerapostolates am ehesten die finden, die durch Beispiel, durch Mahnung und Warnung, durch Für- bitte, durch Hingabe des eigenen Vermögens für ihre Brüder zu opfern bereit sind. Und umgekehrt wird wohl am ehesten der Teilnehmer einer Vinzenzkonferenz, der nicht gerade sich selbst und seine Ehre sucht, in seinen Bemühungen ausharrcn und das trotz allen Undankes und aller Mühen und aller Schwierigkeiten, die er auf den Vinzcnzgängen findet, der beim Feuerherd göttlicher Earitas, am Tabernakel seines Herrn und Gottes, den Feuerfunken der Nächstenliebe immer wieder auffängt und ihn entfacht, so daß sein Brand nicht erlischt in den Stürmen der Drangsal und sogar noch hoch aufloht bei den Regengüssen der Beschwerden und der Acrgernisse. Männerapostolat und Vinzenzverein st e Heu zu einander in engster Beziehung und innigster Wechselwirkung, allerwenigstens Eucha ristie und Arbeit im Sinne des Vinzenzvereins. Diakone echtester Nächstenliebe, Apostel im Eifer für das Heil der Seelen. Herzensfreunde des Königs der Apostel und seine Gesinnungsgenossen, Miterben seines ewigen Reiches der Liebe zu sein, das ist ja Beruf und Stre ben der Mitglieder des Vereins vom hl. Vinzenz von Paula, das ist ganz vornehmlich auch glühender Wunsch und hei ligster Ehrgeiz derer, die sich mit Stolz neunen Mitglieder des Eucharistischen Männerapostolates. Der Weltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage enthalten.) (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 30. Dezember 1919. Wcstlicher Kriegsschauplatz. In der Nacht zum 39. Dezember mißglückten englische Versuche, nordwestlich von Lille durch Uebcrraschung in unsere Stellungen einzudringen. Eine kleine nächtliche Unternehmung unserer Truppen südöstlich von Albert war erfolgreich und führte zur Ge fangennahme von einigen Dutzend Engländern. Am Hartmannsweilerkopf wurden gestern die in fran zösischer Hand gebliebenen Grabenstücke zurückerobert. Im übrigen fanden an vielen Stellen der Front bei günstigen Bcobachtungsverhältnissen zeitweise lebhafte Fenerkämpfe statt. Auch die Fliegertätigkeit war beiderseits sehr rege. Ein feindliches Geschwader griff die Orte Werwicg und Menin und die dortigen Bahnanlagen an. Militärischer Schaden ist nicht an gerichtet, dagegen sind sieben Einwohner ver letzt und ein Kind getötet. — Ein englisches Flugzeug wurde nordwestlich von Eambrai im Luftkampfe abgeschossen. Ocstlichrr Kriegsschauplatz. Südlich von Schlot sowie an mehreren Stellen der Heeresgruppe des Generals v. Linsingen wurden Vorstöße russiscl-er Jagdkommandos abgewiesen. Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer wiesen österreichisch-ungarische Truppen den Angriff starker rus sischer Kräfte gegen den Brückenkopf von Burkanow an der Strypa ab. Neben starken blutigen Verlusten büßte der Feind etwa 999 Gefangene ein. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Obcrstr Heeresleitung. Ter österreichisch ungarische Tagesbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 39. Dezember 1919: Russischer K r i e g S s ch a u p l a tz. Tie Kämpfe in Ostgalizien nahmen an Umfang und an Heftigkeit zu. Der Feind richtete gestern seine Angriffe nicht nur gegen die beßarabische Front, sondern auch gegen unsere Stellungen östlich der unteren und mittleren Strypa. Sein Vordringen scheiterte meist schon unter dem Feuer unserer Batterien. Wo dies nicht geschah, brachen die russischen Sturmkolonnen in unserem In fanterie- und Maschinengewehrfeuer zusammen. Im nörd lichsten Teile seines gestrigen Angriffsfeldes vor dem Brückenköpfe von Burkanow ließ der Gegner 999 Tote und Schwervcrwundete zurück. Es ergaben sich hier drei Fähnriche und 879 Mann. Die Gesamtzahl der gestern in Ostgalizien eingebrachten Gefangenen übersteigt 1299. An der Ikwa und an der Putilowka kam es stellenweise zu Geschützkämpsen. An Kormyn-Bache und am Styr wiesen österreichisch-ungarische und deutsche Truppen mehrere nissische Vorstöße ab. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front wurden feindliche Angriffs persuche auf Torbole und gegen den Monte Carbonile durch unser Feuer zum Stehen gebracht. An den Hängen nörd lich des Tonale-Passes versuchte die Italiener unter Mißbrauch der Genfer Flagge ihre Draht hindernisse auszubauen. Sie wurden beschossen. Auf der Hochfläche von Doberdo fanden lebhafte Minenwerferkämpfe statt, die bis in die Njicht hinein anhielten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Ereignisse zur Ser. Am 29. Dezeniber früh hat eine Flottille von fünf Zerstörern und Kreuzer „Helgoland" das franzö sische Unterseeboot „Monge" vernichtet, den zweiten Offizier und 19 Mann gefangen genommen, darauf im Hafen von Durazzo einen Dampfer und einen Segler durch Geschützfeuer versenkt und das Feuer mehrerer Land batterien zum Schweigen gebracht. Dabei stießen zwei Zerstörer auf Minen. „Lika" gesunken, „Triglav" schwer beschädigt: größter Teil der Mannschaft gerettet. „Triglav" wurde ins Schlepptau genommen, mußte jedoch nach einigen Stunden versenkt werden, da mehrere über legene feindliche Kreuzer und Zerstörer den Rückzug der ganzen Flottille bedrohten. Unsere Flottille ist in den Basishafen zurückgekehrt. Unter den feindlichen Schiffen wurden nur englische Kreuzer Typ „Bristol" und „Aal- mouth", sowie französische Zerstörer Typ „Bonglier" deut- lich erkannt. Flottenkommando. Der türkische Bericht K o n st a n t i n o p e l, 29. Dezember. (W. T. B.) Amt licher Bericht des Hauptquartier: An der Jrakfront dauerte die Schlacht bei Kut-el-Amara in längeren Pausen fort. Bei der Einnahme von Scheich-Said erbeuteten wir 469 Kannen Petroleum und Benzin, die den Engländern ge- hörten. An der Kaukasusfront hat sich außer Patrouillep- gefechten nichts ereignet. In der Nacht vom 27. zum 28. und am 28. Dezember brachte unsere Artillerie in Erwide- rung des Feuers eines feindlichen Kreuzers und eines Torpedobootes die Geschütze dieser beiden Kriegsschiffe, die ein wirkungsloses Feuer auf die Gegend von Anaforta und Ari-Burun gerichtet batten, zum Schweigen und zwang sie, sich zu entfernen. Bei Seddul-Bahr fand in der Nacht vom 27. zum 28. Dezeniber und am 28. Dezember ein heftiger Kampf mit Bomben und Lufttorpedos auf dem rechten und linken Flügel statt. Im Zentrum Artilleriekampf. Nach mittags beschossen zwei Kreuzer eine kurze Zeit den rechten Flügel, stellten aber infolge der Gegenwirkung unserer Ar tillerie ihr Feuer ein und entfernten sich. Einer der Kreuzer wurde von einem Geschoß getroffen. Vormittags holte unsere Artillerie einen Zweidecker, der Neni-Chehir und Kumkale überflog, herunter. Er fiel auf der Höhe von Teke- Bnrun ins Meer und wurde auf Jmbros zu abgeschleppt. Unsere antaolischen Küstenbatterien beschossen wirklingsvoll die Landungsstellen von Teke-Burun und Seddul-Bahr und ihre Umgebung. Am 27. Dezember unternahm eines unserer Wasserflugzeuge Erkundungsflüge über Lcmnos und Mavro und warf erfolgreich Bomben auf die Hafcnspeicher von Mudros, wo ein Brand hervorgerufen wurde. Sonst nichts Neues. Amerikanische Bewegung gegen die Wassrnanssuht Neuyork, 29. Dezember. (W. T. B.) Durch Fnnk- spruch. Tie „Associated Preß" meldet aus Washington: Die Bewegung, die auf ein gesetzliches Verbot der Aus fuhr von K r i e g s m i t t e l n abzielt, hat sich so ver stärkt, daß der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses, Flood, be schlossen hat, gleich nach dem Zusammentritt des Kongresses den Ausschuß einzuberufen, um einen Meinungsaustausch über die Frage zu veranlassen. 1 119 099 galizischr Flüchtlinge Krakau, 29. Dezember. „Glos Narodu" berichtet, daß die Gesamtzahl der galizischen Flüchtlinge nach den nunmehr abgeschlossenen Erhebungen sich auf eine Million hundertzehn Tausend beläuft. Es sind dies jene Flüchtlinge,, die in anderen Kronländern Unterkunft fanden. Reise des Großfürsten Boris nach Bukarest Budapest, 39. Dezember. „Az Eft" meldet aus Bukarest: Ter russische Großfürst Boris, ein Vetter des Zaren, ist in Jassy eingetroffen und reist nach Bukarest weiter. Dir Antwort an Amerika W ien , 39. Dezeniber. Ter Minister des Aeußerir überreichte dem amerikanischen Botschafter die Note, worin es heißt: Der Unterseeboot-Kommandant sichtete am 7. November 11 Uhr 49 Min. vormittags bei unsichtigem Wetter die Umrisse des großen italienischen Dampfers, drehte ab, schoß einen Warnungsschuß ab und setzte das Signal: „Verlassen Sie das Schiff!" Ter Dampfer stoppte nicht, wendete vielmehr und versuchte zu ent kommen. Der Kommandant feuerte bei abnehmender Entfernung 19 Granaten, darunter drei Treffer, ab. Der Dampfer stoppte erst nach dem dritten Treffer. Darauf stellte der Koni Mandant das Feuer ein. Während der Flucht hatte der Dampfer in voller Fahrt einige Boote mit Menschen fallen gelassen, die kenterten. Nach dem Stoppen wurden die Boote ausgesetzt. Der Kom mandant sah, daß sechs Boote voll besetzt schnell fort ruderten. Ter Kommandant ließ, da er sah, daß man es mit einem Passagierdampfer zu tun hatte, mehr als die er forderliche Zeit, um das Schiff zu verlassen. An Bord waren noch mindestens zehn Rettungsboote, die zur Rettung der noch an Bord befindlichen Personen genügt hätten. Da keine weiteren Anstalten getroffen wurden, Boote auSzusetzen, beschloß der Kommandant nach 49 Mi nuten. das Schiff so zu torpedieren, daß es noch längere Zeit über Wasser bleiben mußte. Es wurde ein Dampfer sichtbar, der unter großer Rauchentwicklung auf die „An cona" zuhielt, anscheinend war er durch Funkspruch von der „Ancona" herbeigerufen worden. Da er mit einem An- griff rechnen mußte, tauchte der Unterseeboot-Kommandant. Nachdem er einen Torpedoschuß in den vorderen Laderaum der „Ancona" hatte abfcuern lassen, wurden keine weiteren Boote herabgelassen, obwohl noch Personen an Bord waren. Ter Dampfer sank so langsam, daß der Unterseeboot- Kommandant anfangs zweifelte, ob er sinken werde. Nach diesen weiteren 49 Minuten Hütten alle Passagiere in den vorhandenen Rettungsbooten gerettet werden können: weil es nicht geschah, schloß der Kommandant, daß die Mann schaft wider allen Seemannsbranch auf den ersten Booten die eigene Rettung bewerkstelligt nnd die Passagiere sich selbst überlassen hätte. Die k. n. k. Regierung ist gerne be- reit, über Lücken in der Beweisführpng für die Schaden ersatzpflicht hinwegzusehen und Schadenersatz auch auf jene Fälle auszudehncn, deren unmittelbare Ursache nicht fest- gestellt werden konnte.