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Nr. »SS LL. Jahrg. Montag den 18. Dezember ISIS Sächsische Geschäft »stell« «nd Nedakst»»» Dresden «A. 16, Holbetnstratz« Fernsprecher 21366 Vostscheöllonto Leipzig Slr. 14' v«»u,»Pret», Aetaab« ^ mit tllustr. Beilage vierteyLhrlich j».4u In Dresden unt» ganz Deutich- »and krei HMi» !t.8!t ^ i in Oellerrerch 8.8« <. «»««ab»« dierteijSbrllch ^ In r-eeSden und ganz Deutschland frei Haus lk.SH in Oesterreich ä v« K. Sinzel-Nummer »0 ^ - Dir Sächsische VolkSzeitung erscheint an allen Wochentagen nachmittags. Unzetgen, H0UH». dorm. >»»abm« von Geichällsan,eigen di« don Familienaiizeigen bis 11 Uhr Wert» sür die Petit-Lpallzeile UV ^ iw ttetl«. metetl vv t kllir undeutlich geschriebene, sowie dnrch Ye«»- sprecher ausgcgebene itlnzeigen tonnen nur dt« Beranlwortlichkeit ssirdieNichtigtell des r«p»» nicht übernehmen. kprechslund« der Redaktion: »I-Iü Uhr dorm. Organ der Zentrumsparlei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsens Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. WochenbeUage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. ' -« ->» >— ^ Grosier Unterseeboot-Erfolg Ueber die Kriegslage i! :u jage», das; die Franzosen ein riesige-:- Aufhebens machen wegen eines Erfolges bei Verdun. Deutscherseits oird in dem .Heeresbericht vom Sonnabend rundweg znge- mben, daß es den Franzosen tags zuvor gelungen ist. die Unirigen ans der vordersten Stellung im Nordosten von Verdun in eine zweite wohtvorbereitete Linie Talon-Rücken, Höhen nördlich Lonvremont- Chambrettes-Fee. südlich von Bezonvanr ziirückzndrängen. Und im Heeresbericht vom Sonntag beißt es, die Franzosen hätten ihren Angriff fort gesetzt, wobei ihnen Bezonvanr und der Wald wesrtich des Torfes geblieben sei. Tie nordwärts weitcrgeführten Stütze icien aber vor unseren Stellungen ans dem Höhenrücken nördlich Torf Bezonvanr znsammengebrvchen. Das ist also Tarsache und weitere im französischen Heeresbericht flehende Meldungen bilden die üblichen Uebertreibungen. Tie Fran zosen hatten zwei Gründe, jetzt bei Berdiin einen Vorstos; ii unternehmen. Einmal wollen sie der Welt und besonders stiren Freunden zeigen, daß sie noch die Kraft zu Angriffen ve'ätzen. sie wollten gewissermaßen die Antwort ans das eeulsche Friedensangebot geben und weiter wollte der neue Trerkommandierende. General Nivelle, sich gern vorteilhaft oinsühren. Er zog zu diesem Zweck an einer kleineren Stelle Divisionen zusammen, lies; die Artillerie ungefähr 70 Stunden lang den Sturm vorbereiten und dann stürmten die Massen in Hansen, holten sich Riesenverlnsle und ver zc-ickineten einen kleinen örtlichen Erfolg. Wir gestoben ein, daß wir auch den kleinsten Geländegewinn unserer Feinde nicht angenehm empfinden und besonders nicht im gegen wärtigen Augenblick, aber wir wissen, das; solche Ereignisse unvermeidlich sind und -daß sie an der Geianitlage nichts ändern, weil ihnen die einschneidende Bedeutung fehlt. Als .mr unsere Offensive bei Verdun anfnabmen. verfolgten wir datei den Zweck, die Festung ihrer Ofsensivsrellung gegen un-'ere linke Flanke zu berauben und ihr den Charakter als Ausfalltor gegen Lotbringen zu nehmen. Diesen Zweck baden wir damals vollkommen erreicht lind bis auf den heu- ll.rc-n Tag gehalten. Die Franzosen dagegen wollten einmal uns diesen Vorteil wieder nehmen, dann lag es in ihrer Ab ücär, unsere Stellung vor Verdun zu verschlechtern und wenn irgend möglich, zu durchstoßen. Tas ist ihnen in keiner Weise gelungen, trotzdem sie riesige Opfer dafür gebracht baden. Unsere neue Stellnuz, ist im Gegenteil besser ge worden. sie verläuft jetzt beinahe gradlinig und bedeutet eine F ontverkürziing, die an den markantesten Punkten über Däbenzüge sich erstreckt, von denen die vorgelagerte große Ed-.-ne für den Feinde sehr nachteilig bestrichen werden kann. 'Nncral. Nivelle bat für seinen Angriff keinen ungünstigen Zc-rtpuntt gewäblt. Er weiß, wie sehr wir an anderen Fron- -len beschäftigt sind, aber gerade deshalb muß sein unwesent licher Erfolg um so geringer veranschlagt werden. Er hält reinen Vergleich ans gegenüber unseren glänzenden Erfolgen in. Rumänien, die sich von Tag zu Tag mehren und über die ä 7 deutsche Tagesbericht vom Sonntag sagt: „Der B u z a n l A b s ch n i t t ist in breiter Front rerschritten. Unseren Truppen sielen außer 1150 Gefangenen : ü Lokomotiven und etwa 100 Eisenbahnwagen, zumeist be- lden. sowie eine Unzahl von Fuhrwerken in die Hand. In derDobrud s ch a hat rasche Verfolgung des nur vereinzelt Widerstand leistenden Feindes unsere verbün deten Truppen bis dicht an das Waldgebiet im Nordteil des Landes geführt, wo Gegenwehr erwartet wird." Und im Abendbcricht heißt cs: „Unsere Armee hat mit derMaii e den Buzcml und unteren Ealmatuinl überschritten. Die Dobrndsclxi Armee bat nordwärts Boden gewonnen." Der österreichisch-ungarische Heeresbericht bestätigt diese bocherfreulichen Meldungen und aus dein bulgarischen Heeresbericht geht hervor, das; die Feinde im Begriff stehen, d:s ganze Dobrndscha zu räumen. Nimmt man dazu die Mitteilungen, daß schon über die Hälfte von Rumänien von uns besetzt ist und daß. von der sachlichen Beute nickt zu eden, über 160 000 rumänische Soldaten sich in Gelangen- 'chast befinden, so kann man erst erkennen was ein wirklicher Erfolg ist. Die Abrechnung mit unseren-, letzten Feind er- wlgt schnell nnö gründlich, sie läßt nichts zu wünschen übrig und sie bringt uns von Tag zu Tag der allgemeinen End abrechnung näber, die entweder mit dem Sckwcrt oder mit dcr Feder erfolat. ganz wie es die Einsicht d.a Feinde hei vcrrnft. Wir sind für jeden Fall gerastet. X Die vergebliche Offensive unserer Feinde Aus dem Großen Ha u v t g n a r t i e r wird ii:i S geschrieben: Fm Sommer G16 versuchte di Entente den Sieg -»»»» I Das Neueste vom Tage i »»»i. »»»> ^»»»» N WM »Mk ülUMlM. (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. Dezember 1910. Westlicher Kriegsschauplatz .steine wesentlichen Ereignisse! auch im Somme- und Maasgebiere nur geringe Gefechtstätigkeit. Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Nordwestlich von Luck versuchten die Russen, die von uns an- 16. Dezember bei Bol PorSk gewonnenen Stel lungen zurückzuerobern! ihre auch nachts wiederholten An griffe wurden abgewieseu. Ebenso .scheiterten russische Vorstöße bei Angustowka (südlich von Zbcrow) in unserem Abwehrfeuer. Front des Generaloberst Erzherzog Josef: Fm Abschnitte von Mestecanesci östlich der Goldenen Bistritz war der Artilleriekampf heftig. Im Uz-Tale örtliche Kämpfe mit wechselndem Erfolge. Heeresgruppe des Generalfetdmarschalls von Mackensen: Die Lage hat sich nicht geändert Auf Braila zurückgehende feindliche Kolonnen wurden durch unsere Fliegergeschwader mit beobachteter Wirkung angegriffen. Mazedonische Front: Zeitweilig lebhaftes Feuer im Cerna - Bogen. Der Erste Generalguartierm.eister: Ludendorff. Reue Ersvlge unserer Unterseeboote Berlin, 17. Dezember. Eins unserer Unterseeboote hat am 12. Dezember 56 Seemeilen ostsüdvstlich von Malta ein französisches L i n i r n s ch i s s dcr „Patrir" stlasic durch Tordcpvschuß schwer beschädigt. — Ein anderes Unterseeboot hat am 11. Dezember südöstlich dcr Insel Mntcllaria den bewaffneten französischen Trup pentransportdampscr „ M a g l, e l l n ii ", 6027 Tonnen, mit über 100V Mann weißer und farbiger Trup vrn an Bord, durch Torprdoschnß versenkt. tAmtlich. WTB.) Pantellaria ist eine zu Italien gehörige Insel im Mittel ländischen Meer, die zwischen Sizilien und der nordasrika- nischen stüste liegt. Zu der scharf,» Absage des russischen Ministrrs des Acußcreu an di-' Mittelmächte bemerkt die „Voss. Ztg." er habe sich nicht nach Briands Vorbild mit einer kurzen vorläufigen Ansprache an Sie Duma begnügen dürfen, weil die englischen Staatsmänner wollten, daß die erste Klage und scharfe Absage von Petersburg ausgesprochen würde. Die „Tägl. Rundsch." sieht in der russischen Ablelmnna des deutschen Friedensangebotes noch nicht das letzte Wort der Entente Es werde vermutlich lauten: Ablehnen, aber verbandeln. Englische Regirrungovertreter reisen nach Rußland Wie der Londoner Gewährsmann der „Voss. Ztg." er fährt. wird wahrscheinlich in den nächsten Togen eine eng lische R e g i e r u n g s k o m in i s s i o n nach Petersburg reisen. Ueber Rußland würden viele Zweifel laut, besonders von solchen Regierungsvertretern. die mir den augenblick liehen Zuständen in Rußland gut vertraut sind Dir Stimmung in England Nach dem ..Berl. Tagebl." scheint in Engl a n S eine > ochsende Stimmung dafür vorhanden zu sein, daß der deutsche. Frieöensvorschlag die Behandlung finden müsse, am die er Anspruch habe, nämlich ernsthast erwogen zu werden. zu erringen. Fbre Mittel waren folgende: Fm W e st c n : Der Aushungerungskrieg Englands zur See und sein Truck ans die Neutralen: die englisch-französisckie Turchbriichsosfensive an der Somme, unternommen mit den gewaltigsten materiellen und menschlichen .Kräften, die >e auf einem Schlachtfelde vereinigt waren! die mit außer ordentlicher Ueberlegenheit geführte italienische Offensive am Jsonzo. Im Osten: Der wilde Ansturm russisckiei Massen zwischen Pripjet und den Karpathen, der Eintritt Rumäniens in den .Krieg und dessen Einmarsch in Sieben - bürgen, zur Umfassung des südlichen Flügels unserer -Ost front. Fm S ü d c> st e n : Die Versammlung riissisch-riimö- nischcr.Kräfte in der Dobrudscha zum Vormarsch gegen B»l garien und ans.Konstantinopel, verbunden mit der großen Offensive Sarrails von Saloniki her. Fürwahr ein gewaltiger Plan: Angriff ans die Mittel Mächte vom Kanal bis Saloniki und vom Pripjet bis zum Schwarzen Meer! In K lein a s i e n und seinen Nebenländern fanden, dem Kriegsschauplatz und der Jahreszeit entsprechend, bis her nur untergeordnete .Kämpfe statt. TieL a g e d e r M i t l e I in ä ch t e erschien nicht leicht Die Ailslmngeningspolitit Englands wirkte erschwerend. An dcr Somme, bei Verdun und am Jsonzo traten örtliche Rückschläge ein. Die große russische Offensive hatte anfäng lich Erfolge. Fn Siebenbürgen waren die verbündeten Truppen nicht allzu stark, in Mazedonien war die Lage nicht voll gefestigt. Tant der erfolgreichen Tätigkeit unsere, U-Boote und der Mißernte in vielen Weltgegenden fühlten England, Italien und Rußland empfindlich die Not. Uns gehört die reiche Ernte Rumäniens. Die Tanerschlacht an der Somme ist gewonnen. Sollte eine zweite Schlacht entbrennen: die Front ist fest. Am Jsonzo wirken unsere U-Boote ans den Verbindnngslinieu der Entente nach Saloniki erfolgreich. Fn Mazedonien sind die rücksichtslos durckiaesuhrten feindlichen Angriffe der letzten Tage blutig gescheitert. Unter ungeheueren Ver luslen brachen die russischen Anstürme südlich des Pripsel und in den Karpatben zusammen. Wir gewannen Sie Schlachten, stehen dort fest. Tas rumänische Heer, zuerst in der Dobrndscha. dann in Siebenbürgen besiegt, ist Vernich lrnd geschlagen. Wir baben in der Walachei glänzende Siege errungen. Alle erneuten Entlastungsangriffe der Russe» s-nd abgewiesen. Unsere Front hat sich verengt iuid schließt sich zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Ter g e w altige P ! a n der Entente bat ii i cbl z u m E rfoIge geführt, wir sind die Sieger. » » Der Weltkrieg » » Der bulgarische Bericht S o f i a , 17. Dezember. <W. T. B.» Amtlicher Heeres bericht. Mazedonische Front: An der ganzen Front schwaches feindliches Artilleriefeuer und an manchen Stellen Pc>- trouillengefechte. Ru m äuis ch e Front: In der Dobrndscha dauert der Vormarsch an. Die verbündeten deutschen, bulgarisckzen und türkischen Truppen erreichten d i e L i n i e G o l o v i tz a - S e e, P e st e in e I, D o i r a n, Dokuzacen. In der östlichen Walachei rücken nufere Divisionen m der Richtung ans den Unterlans des Flusses Ealmatuinl vor Der türkische Bericht K o n st a n t i n o v e l, !8. Dezember. <W D B.) Amtlicher Heeresbericht vom 17. Dezember. Tignssront Fm Süden unserer Stellung Fellabie baben wir mit Erfolg das zu verschiedenen Malen vom Feinde am 16. und 16. De zember plötzlich eröffnete Feuer zum Schweigen gebracht und durch unser Feuer die vorgehenden starken Kavalleriekruppen des- Gegners znrückgeworfen. Wir zerstörten ein feindliches Flugzeng. das wir, wie im gestrigen Bericht gemeldet abge schossen haben. -- Persische Front: Wir wiesen leicht einen Angriff zurück, den die Russen mit schwachen Kräften gegen unsere Vorpostenlinie nördlich Hamadan machten Ans den übrigen Fronten kein Ereignis von Bedeutung De> stellvertretende ottomanisct>e Oberbefehlshaber. Vom westlichen Kriegsschauplatz Die englischen Verluste betrugen vom ll II Deze.u ber 166 Offiziere und 9M> Mann. Poincnr,- hat den Vorsitz im engeren Kliegsrat über, nomniei!.