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.L- -j! <5. k- r 7!?' H".' ri't.' . »- s.-<' . ! t .. ^ .7 .s «> ivtz Ä Gebrandmarkt 'ioman von G. Freifrau von Schlippen bach. Nachdruck nicht gestauel. (24. Fortsetzung.) TuS Lied war zu Ende, ein rauschender Applaus Io?rile der Künstlerin. Hartwig öffnete die Tür und trat ha'tig ein. Dort auf dein erhöhten Podium stand eine ganz in Weiß gekleidete Gestalt und verneigte sich mit an- muriger Freundlichkeit für den gespendeten Beifall. Fa. Lilian Edgerock und Rottraut, Freiin von Pfeileck, w.-.ren ein und dieselbe Person. Wie in einem Traum besangen stand der Gras da. er strich über sein Gesicht — als er jetzt wieder hinüberschante, war die weiße Erschei nung verschwunden. Er mußte sich wohl getäuscht haben, die Entfernung war zu weil, die Helligkeit im Kouzertsaal darre ihn geblendet. Sein Amt als Adjutant des Prinzen rief ihn an de'"en Seite , er schritt, links und rechts grüßend, bis zur ersten Reihe, wo sein Platz reserviert mar. Prinz Fer dinand war nicht da, man teilte ihm mir daß er »ach d?.n. italienischen Liede in das der .Künstlerin zur Versagung gen llte Zimmer gegangen sei. Ein Klavierstück von einem mit Miß Edgerock reisenden V'.rnnosen vorgetrageu, folgte jetzt; aber obgleich das Spiel n. riresflich war. schenkte man ihm wenig Aufmerksamkeit, man schien voll Ungeduld das Wiedererscheinen Lilians zu .rwarten. Der Prinz reichte ihr den Arm und führte sie zum L-.'dium, ein Beifall sondergleichen begrüßte sie, die schon pn: zum Liebling des Publikums erhoben war. Ihre dunklen Augen irrten gleichgültig über die vielen M. ifchen, sie streifte» auch Hartwig mit demselben kalten BI:?, so daß er sich fragte, ob sie ihn erkannt habe. Er u m damals in Zivil, als er in der Pfeilburg mit ihr ge sprachen; sollte sie nicht bereits seinen Namen gehört habenV Es fiel allen auf. wie bleich Lilian Edgerock aussah. fast so weiß, wie das schwere Seidenkleid, das ihre könig liche Gestalt in weißen, schimmernden Falten umfloß. Sie ahnten ja nicht, wie sehr sie in diesem Augenblick seelisch litt, wie ihre Lippen zitterten und ihr Herz wild pochte. Eben erst hatte sie durch ihren hohen Verehrer erfahren, daß Hartwig noch sein Adjutant sei und sie ihn heute abend sehen würde. Es war gut. daß sein Anblick ihr nicht unvorbereitet kam; sie sammelte sich gewaltsam, sie wußte, sie verstand sich zu beherrsche», wenn cs auch in ihrem Innern stürmte und wogte. Rottraut war jetzt zwanzig Jahre alt und stand in der schönsten Blüte weiblicher Anmut; ihre Gestalt hatte sich gerundet, ohne von ihrer zarten Schlankheit einzubüßen; von herrlichstem Ebenmaß der Formen, trug die holde Er- scheiuung den unverkennbaren Stempel der Vornehmheit. Das Haupt auf dem biegsamen Halse glich einer Gemme in feinen Schnitt der edlen Züge, jede Bewegung war von entzückender Grazie. Die Hände leicht ineinander verschlungen, stand sie da. und wie der Vogel in blühenden Zweig sein Lied hinausschmetterte, so perlten von ihren Lippen die Töne in unübertrefflicher Reinheit. Hartwig fühlte sich wie in einem Zanberbann ; für den ^Augenblick wollte er nur hören, wie alle die klebrigen, bewegungslos lauschen und mit den feinsten Fühlfäden seiner Seele die seltene Musik in sich aufnehmen. Und wieder verschwand sie, die den Saal zum Tempel ihrer Kunst gemacht, sie kehrte zurück und man jubelte ihr zu, Blumen flogen ihr zu Füßen, begeisterte Zurufe feierten sie; wie eine Herrscherin stand sie da mitten unter ihren Vasallen. Das war die Tochter des „wilden Pfeileck", die durch des Vaters Sünden Gebrandmarkte. Gegen Ende des Konzerts sang sie das Lied, das ihren Namen trug, dessen Bedeutung nur einer verstehen konnte: „Wie heißt König Ringrangs Töchrerlein Rottraut. Schön Rottraut! Was tut sie den ganzen Tag. Da sie nicht spinnen und weben mag? Tut fischen und jagen. O! Daß ich doch ihr Jäger war ! Fischen und jagen freut mich sehr. — Schweig' stille, mein Herze!" In reizender, schelmischer Weise trug sie das Lied vor, ganz verschieden von der tiefen Schwermut, die sie in viele ihrer Darbietungen hineinlegte. Das Konzert war zu Ende. In ihren weißen Mantel gehüllt, verließ Miß Edgerock die Stätte ihrer Triumphe; die Menschen bildeten ein Spalier die Treppe hinunter bis zu des Prinzen Wagen, der sie ins Schloß bringen sollte. Hartwig wußte, daß sein Dienst es ihm zur Pflicht machte, an der Abendtafel teilzunehmen; er würde Rot- traut noch heute sehen, ihr wie ein Fremder vorgestellt werden und niemand ahnte hier, in welchen Beziehungen sie zueinander standen, welche Abneigung sie gegenseitig fühlten. Nun ist der gefürchtete Augenblick da, er steht vor dem jungen Mädchen, die Fürstin nennt ihre Namen Sie verbeugen sich sehr höflich. Lilian Edgerock richtet einige kalte Worte an ihn. die er ebenso kühl wieder be antwortet. Es dünkt ihm wie eine Erlösung, das Prinzeß Shlva dazwischeuflattert und mit dem Vorrecht des ver wöhnten Kindes die Aufmerksamkeit ihres Gastes in An spruch nimmt. Die „kleine Hoheit" hat dem Konzert nicht beiwohnen können, weil sie leicht erkältet war; nun will sie sich dafür schadlos halten und plaudert lebhaft mit Lilian. für die sie schon glühend schwärmt. Etwas später sitzen die Hausgenossen, zu denen Hart wig zählt, in den: kleinen Speisesaal; Frohsinn und Lachen würzt das auserlesene Mahl, bei dem Prinz Fer dinand und seine Schwester die liebenswürdigen Wirte spielten. (Fortsetzung folgt.) Ilioickiiid, 'iis traiikl^s klliiioüiwrr. öiib MV!» K:nin. um-ei tri.-u8or-.'v:!'lör Viuei, ^di-,viv;zor- viiim null Oi'oVvuivi. «LID illiclille! Zcinvocleiili Koni» viii-iiütU-k !!', Hl 7i I.vboii^jllliie .-.uni' onisdiluioii i.-!,, lm Lot.-lsir /.o I > I e ll «'II . >7 ! >I>?.NIIN,HI in IN «denk Omi. 44-v,»«lk »t» Xr. im I'Hlls. Hax stiedi v«»denlt ^ 111>» llsbst. I7u!<e!kiv<!ori! Oek-riü^iiii» timlor Küivodi um .'! Obi' unl dorn .LuLvrop lsitth. t'i well, Ko statt 5" ^aeiejevv8ki, Dentin 16.1.. srcke lViovcriiiskxstraüL Zprocöstunclen <- —I. Z—5 ffernsprecker I<)ülü Xallnopsrativlwii kür O'iibsmii.tdto uvvvt^vltüob! I. Klugs bedeutsame Bücher. Avn! Das ewige Heimweh. Ein Roman für Leidträger und Gottsucher. I.—6. Tausend, geb. Mk. 6.— ?ci> znklreiiiien gfrenndrn und Vcredrern deS vielnelescnen-UutorS wird damit «in LebenSbuch. aber amt, «in Trostbnch im vollste» Lin»« bescherr«. dem die weiteste Verbreitung stiller ist. Apologetische Abhandlungen in 3 Bänden: !. Gottes Welt (Lebensfragen». 13.—20. Tausend, geb. Mk. 2.00. 2. Gottes Wort und Gottes Sohn. 1l.—15. Tausend, geb. Mk. 3.80. 3. Gottes Reich. 7.—10. Tausend, geb. Mk. 2.00. EinSonntagöbuch. 11.—lO.Tausd.. geb.Mk 0.40. DaS Werk ist wirtlich das, was eS sein soll, «in „SonoiaaSbnch". .Nicht so bald Kat ein Vuch eine .loich beneiftcrndr Vnsnahmr ge funden. wie dieses. Katechismus-Gedanken in 3 Banden: t. Die ewigen Dinge. >.—6. Tausend, geb. Mk. 2.40. 2. Die ewigen Wege. 7.—!». Tausend, geb. Mk. 2.40. 3. Die ewigen Quellen, l.—0. Tausend, geb. Mk. 2.—. Das Vuch brkandel» die drei Danvistück« bcSstaicilltSmus und bildet in fctuerV» rei» reltniötrs t^ell«»s«ü»kz» Försters ethlscherJnarndlehre. Verlag von Ferdinand SchSnlngh in Paderborn. .8eiinoHslevl!erlSl7 ! I 7 . -j ' , li!k> vorobrl sckair.'Imiim Ulick ^gondiiron, veidio »00b 8i. Uiüiiio-linluiiclar kür Ist>7 inf-o,n Imkeri. ilin vomusdoii'iivb vinbi, nklrvKvixt wni-Ion. birioi, vir um um ^siiondv lpid^oiiUui^. >,Vit Irüiineu dlndi- !>axln!Iuiu;oi, vvrlüiiiii- nur noi-st in Kurt, kxomplnrvi, sl'idn XU LkpE kuskübrvv. Zaxonia kdchcirucirerei L m. v. h. vteraen -t.. bolbeinrlrahe 4b. Mkinsetikgsbkn iN8 feil! in jeder Preislage gut verpackt Mit nur erprobten Sorten. ^»5 Ll.> prakusctie-» 1S17 lull.U-.Sü. HMIllMlimigR.I- 7u derieken ckurck alle Sucdksnrilungen Lsxoms-SucksruclrsrsS 6. m. d ii. vi-escken-a. 16. kioibeinstraL« 46. Sevilel Luren -ugedöngeu i -! --I 7elk!pll8t - Abonnements clsv im k'slcl« stsfisvckso ^v^s- böriss;su sias k'rsucks ms-vfisa vill, ssvcks idllso ckis Zrieivirelle Voliareitung virafi. Oor kg.ua bsi uusorsr OvsollLstsstsUs jscksrrvit bs^iuusn. 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W >l. in gköütsr /iusvskl Hermann füiliner llsin>,sril5«r. k. s 4 »z/stlinorztr. — I'vrQsproober tk088t. — Bilder. Einrahmung (oval eckigi, Bllder- Kalmen .Kolinnne« ^VetLlieli. Grunaer Skr. 12, Johcmnesstr. 5. kaokovva ttanclsla- unl! Zpi'aekaekule, Altmarkt IS. Albertplatz w, An der Krcuzktrche 8, Martmskr. 1b. Handelskurse für Erwachsene. — Höhere kaufmännische Fortdtl- dungsschule, kaufmännische Fort bildungsschule (beide Abteilungen befreien von der Pfttchlfortbil» dungsschule). Sonderkurse f. jg. Müdchen, Sprachkurse. Auskunft und Prospekt frei. Fernspr. 17187. Vorberelt. z. Prüf, für da» kiilfiibr.-lrrlt». Mt, armen Kinder des oberen Erzgebirges bitten um eine Gabe damit sie den Religionsunterricht besuchen können. Die Pfarrei Annaberg hat ohne Exposlturen eine AuSdebnung oon 88X27 lcm mti I l Städten und zahllosen Dörfern mit einem rtnztgen Gelülichen. Sonntags kommen eine große Anzahl Kinder ,um Religionsunierrtchre nach Annaberg, viele sind länger als 20 Stunden unterwegs. Bald beginnt auch der Kommunion, unterricht. In der strengen Winterkälte de» Gebirges können die Kinder nicht ohne eine warme Speise heimgeschickt werden. ES w>rd um paffende Gaben gebeten im Namen deS göttlichen Kinder- reunde». ES fehlt an Nahrung und Kleidung. DaS kalh. Pfarramt Aaaaberg l. G., Schulz, Pfarrer. Postiweck-Konln Letvzla 8882. llsiikclliili-kzbii!! Willi. Kirsten Nr«-A«l<»n-/K.. Soturkkeiotraüe t4.