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verugLgebühr: List-liakrticki r Mt. so Pi,.: d«b di- «ick r M. m Psg. In! -Drrtdnkr NaLrichtn,' mcheioe» ii»llch Morgnit; die Briickier in Dresden und der nächsten Umgeduna, wo die ijntraai«, durch eiaen« Boten oder Somnilisionüre eriolat. erkalten das Blatt an Wochentagen, die nicht auf Sonn- oder Leierlage folgen, in twei Tüeilausgaden »den»» und Morgen« zugeilellt. Atlr Rückgabe eing-landler LchM- itücke keine Lerbtntlickleit. Keralvrech-ntchlub: »mt I Lr. u ll. »r. so««. Telegramm^Adreiie: »nchrtchton Vrendr». SegrSndel 1856 « LLLi« »I. kvWlistr bivtot stvts nur ckrn dlvuesto und Lsnts r,i billi-sstvn I'rei^sn. Uovdnloxchilto Aetilisitei, In »Hon Krslalaxeo. ssfisäk'. Ki'silf L 8o!in, Ksoi'gplatr 9. vrüssto. » >cdH>e»e» o«1er roik »ock io t<>vs uacl tt»n5 L«wmtr<. ^ /er uei-ck Qäetn-r KaSa/t. 8vklsuoks ILeinksrclt l^eupolt. Vre86en-^..,^"'","„"„ L VonleSLlleti«^ » E MNelstWüs-Lölel ( kür Ossobätls- uutt '» Vsrr.'NttL7tttt!^- ftoiscmds, T tamlllao »nd Tourist«». ^ Fla«,!««» ^ Veit«, Neestnunrgat >'ar oolrte liiviD. A>»x LLvN, CiMrettliMÜ!!!^. b'itiala '> äor ^Vrv'sÄii«!' Zs»«kri « I»1«u e LkÜIIaednxtn»»»»«», I2ele»e r»^^« «-. vmptiebll sieb rar ^nnsbmv von H ^ li»8«rat«»n und ^k«nn«i»^i>t»i tör obm« /sitnag '» Telegr.-Adresic: Nachrichten, Dresden. SoiwvllMirmv v. L. kvlsedks, WM-UMr. I?. 1 Lts« L„»aaal' Lage i» Oesterreich. Hofnachrichten, Bkissionsjahrhnndertseier. Oleuphilvlogen. Sommer- vtze» I.e-v» Iptrsirt. frischen. (sterichtsverhandlungen. Männergcsang-Berein ..Hlpi>okre»e"-Mciße,i. tNnthmaßl. Witterung: Stellenweise Regen. TounabenSg L). Zum ir- Die Lage in Oesterreich. Tie innere Krisis in Oesterreich, die der drei fahren begonnen hat. scheint endlich an einem entscheidenden Wendepunkte angelangt :n lein. Der letzte Appell, den der Ministerpräsident v. Koerber soeben an den Reichsrach richtete, die parlamentarische Arbeits fähigkeit wieder berzustellen und die dringlichen wirtl,schriftlichen Ausgabe» zu lösen, dürfte ebenso wirkungslos Verhallen wie die zahlreichen Aufforderungen, die immer wieder vom Ministertische aus an die Parteien ergangen sind, die Streitaxt zu begraben und einem GotteSkrieden Raum zn geben. Die Czcchen weigern sich, von der Obstruktion abzulassen, so lange ihre unberechtigten Sonder wiiinche unerfüllt bleiben, während die Mehrheitsparteien der bis herigen Rechten keine Neigung zeigen, den Kampf gegen die czechiiche Obstruktion mit Entschlossenheit ailfzunehnien. Die Fortdauer der Obstruktion ist gleichbedeutend mit der Arbeits unfähigkeit des Reichsrathes : andererseits aber bildet die Erfüllung der Aufgaben, die nach der Verfassung der Reichsrath in lieber einstimmiing mit der Regierung zu erledigen hat. eine politische und wirthschaftliche Notbwendigkcit. die nicht länger umgangen werden kann. Weil der Parlamentarismus bankerott ist, folgt nicht, das; auch der Staat seine Funktionen einziistellen hat. Das ist einer der Grundgedanken der lebten Rede, die Herr k. Koerber im ReichSrntbe gehalten bat. Er betonte, dnk das Prinzip des KanstitntivnnliSiniiS darin besiehe, daß das Parlament über die Borlagen der Regierung in günstigem oder in ungünstigem Sinne richte, aber nicht darin, das: es diesen seinen Richterwrnch verweigere. Geschieht dies fortgesetzt und droht ans diese Weise aus allen Gebieten des staatlichen Lebens ein Stillstand einzutreten, io Kat die Regierung nicht blos die Pflicht, sondern auch das Recht zu sorgen, das; der Staat aus der parlamentarischen Kampsesatmosphäre, die auch seine Leisinngssähigkeit unterbindet, herausgehoben und befähigt wird, weiter zn srmktiouircn. Wenn die Regierung durch die Parlamcntsparteien anher Stand geietzl wich, das veriassungsmäßige Leben zu erhalten, wenn die Partei- Interessen »nd Partcikämpfe so übenoicgen. das; auf vcnassungs- mähigcm Wege nicht weiter regiert werden kann, dann muh ernst lich die Frage gestellt und beantwortet werden, ans welcher Seite das Recht ist, ob auf Seite des Staates, der Regierung, des Ge setzes und der Ordnung oder ans Seite der zur Regel gewordenen parlamentarischen Unordnung und Anarchie, welche die Verfassung unwirksam macht. Es ist kem Zweifel möglich, wie diese von dein österreichischen Ministerpräsidenten gestellte Frage beantwortet werden muh, und der Fragesteller selbst hat deutlich genug durch- blicken lassen, dah schließlich nichts übrig bleibt, als ohne Parla ment und ohne Berfassnng zu regieren. Der Staat ist nvthwendia und unentbehrlich, nicht aber das Parlament. Dieses ist des Staates willen da, nicht aber der Staat des Parlaments wegen. Wenn ein Parlament dauernd leistungsunskihig geworden ist. dann hat es seine Existenzberechtig ung eingebüht. Die Befriedigung der StnntSbedürfnisse ist u» gleich wichtiger und dringlicher als der Fortbestand einer Volks vertretung, die, weil sic die Partei-Interessen dem Staatsaedcinkeil nicht unterzuordnen vermag, nicht mehr die von der Berfchsung zn- swichriebcnen Funktionen ausznüben im Stande ist, sondern an deren Ltclle die Anarchie setzt. Wenn das Parlament fortgesetzt seine Pflicht nicht erfüllt, so ergiebt sich daraus nicht, dah zugleich auch der Ltaal nufhören muh. seinen hohen Pflichten zn entsprechen. Führt die Obstruktion die parlamentarische Arbeitsnnsähigkeit herbei, so wird um deswillen kein gewissenhafter Staatslenker die Fortführ ung der Staatsgeschäfte einstellen, auch dann nicht, wenn sie ver- sasumgSniähIg nur in Uclicreinstimmmig mit dem parlamentarischen Mehrheitswillen erledigt werden sollen. Mit zwingender Logik gelangt man zu dem Schlüsse, dah, wenn die Obstruktion nicht mit den Mitteln, welche die parlamentarische Geschäftsordnung an die Hand giebt, zu besiegen ist, kein anderer Weg mehr übrig bleibt, als ohne die Verfassung z» regieren. Die Obstruktion kommt ans die Forderung hinaus, dah sich der Staat oder die Re gienmg einer parlamentarischen Minderheit nnterwirst. Das wäre verfassungswidrig und direkt antivarlamentarisch: denn der Parlamentarismus bericht ans dem Prinzip des Majoritätswillens. Falls nur noch die Alternative bleibt, entweder vor dem vbstrui- rciiden, in seinem innersten Wesen revolutionären MindcrheitS- willen zu cavituliren oder znm Absolutismus, um vielleicht dann mittels diesem zu einer Verfassungsänderung zu gelangen, zurück zukehren. so kann die Wahl für Diejenigen, die der Einsicht sind, dah unter allen Umständen regiert werden muh, die Wahl nicht schwer werden. Vorübergehend kan» der Staat die Obstruktion vielleicht er wägen. besonders wenn eine Regierung wie die österreichische über einen Noth-Paragraphen von der Art des 8 1l verfügt : aber aus eine längere Reihe von Jahren reicht auch ein solcher Paragraph nicht aus. Durch die nunmehr drei Jahre dauernde Arbeits unfähigkeit des Reichsraths ist der österreichische Staat politisch und wirtkichaftlich zn einem Nothstandc gelangt, der nicht länger ertragen werden kann und dessen Fortdauer eine gewissenhafte Re gierung nicht dulden darf, wenn sich die parlamentarische nicht zu einer staatlichen Existenzkrisis erweitern soll. Ter Staat ist der wichtigste ökonomische Faktor, und er kann es nicht aushalten, in einem mehrsährigen Zeitraum jede Reform zu unterlassen und nur das nackte Daiein durch Erhebung der Steuer» und durch die Sorge für die öffentliche Sicherheit zu fristen. Ministerpräsident v. Koerber hat die Situation in folgenden Sätzen treffend gekennzeichnet: »Die Regierung sieht die klaffenden Risse im eigenen Haule und empfindet doppelt schwer das Zurückbleiben der heimischen Wirth- schast, weil sie fortwährend den ungeahnten Fortschritt des Aus landes vor Augen hat. Unsere tüchtige Bevölkerung mnh dem großartigen Schauspiele einer unvergleichlichen Entfaltung aller produktiven Kräfte ans den Weltmärkten zuschanen und hat keinen Theil daran. Die Regierung würde Pflichtvergessen handeln, wenn sie bei alledem mit verschränkten Armen dnitehcn wollte." Mit unverkennbarer Entschiedenheit bat der Leiter der österreichischen Regierung den Wille» erkennen lasten, die Krisis unter alle» Um ständen zu beseitigen, eventuell auf Kosten der bestellenden Ver fassung. »Es tritt an unS." sagte er. »die zwir:ende Nothwendig- keit Hera», den Staat ans dein verderblichen Streite hinaus- zuführen »nd ein Terrain freiznlegen für die von der Bevölkerung gewünschte wirthschaffliche Arbeit. ES ist unmöglich, dah die Ge setzgebung länger stille siehe, da doch ans allen Gebieten neue, den Bedürfnisse» der Zeit entsprechende gesetzliche Verfügungen noth- wendlg sind. ES ist undenkbar, dah die gesummte Administration weiter stehe» bleib«, well die Partei» sich über den Sprachen- gebrcmch nicht einigen können. Es ist eine selbstmörderische Lässig keit. wenn die wirthschastlichen Interessen noch weiter in den, er stickenden Sumpfe der Unthätigkeit verharren müßten. Es ist unerträglich, wen» die Regierung jeden Tag vom frühen Morgen bis zum späten Abend nur immer wieder mit dem Sprachenslreit besaht wird." Auf welchem Wege die gegenwärtige österreichische Regirrrrng den Staut „aus dem erstickenden Sumpfe der Unthätigkeit" heraus- zusiihren gedenkt, darüber lassen sich znr Zeit nur Vermuthnngen cinttcllrn. Eine bloße Parlamentsanslöinng oder ein Regieren lediglich mit.Hilfe des Paragraphen 1t ivürde nur eine Vertagung, nicht aber eine Lösung der Krisis bedeuten. Daher taucht der Ge danke einer Verfnssnugsänderung auf. die natürlich nicht mit den Mitteln der zur Zeit noch bestehenden Verfassung durchzusetzen wäre. Es ist jedenfalls eine ernste, verantwortungsschwere Zeit, der der österreichische Staat entgegensiclst. weil die bevorstehenden Ent ichlichnngen der hadSbnrgiichen Krone und ihrer Rathgeber für die Zukunft Oesterreichs und insbesondere des dortigen Tentschthums von entscheidender Tragweite sein müssen. Aeriislhreib- nnd Aernsprech - Berichte vom 8. Juni. * Berlin. Tie Schulkonseren; ist geschlossen. Heute wurde über die Förderung des Unterrichts in den neuen Sprachen, den Naturwissenschaften, der Mathematik, der Geschichte, sowie bei den Körperübnngen. ferner über die wirthschastlichen Verhältnisse des höheren Lehrerstandes und die Schulhngiene berathen. Allseits wurde die Notbwendigkcit anerkannt, den englischen Unterricht au auf den Gtimnasien nachdrücklichst z» sördern. ' M ü nche n. Das heutige Bulletin über das Befinden des Königs Otto lautet: Allgemeinbefinden befriedigend. Furunkel nahezu geheilt. Geben und Stehen fast normal. Wenn keine Acnderung des Befindens cintritt, unterbleibt die Ausgabe weiterer BullejinS. * Wien. Abgeordnetenhaus. Nach >. nfftimdiger Verlesung des Einlaufs beabsichtigt der Präsident den Schluß der Sitzung, beantragt aber Abstimmung über den Antrag Zallinger auf Fort dauer der Sitzung znr Berathung der Gewerbereform. Tic Czechen vpponirc» gegen die Abstimmung, auf die Pulte schlagend, dieselben zerbrechend und Kindertrompeteu blasend. Unter diesem Höllenlärm ist die Abstimmung unnwcsiich. Der Präsident und das übrige Hans verlassen ruhig den 'Lcinl. * Wien. Abgeordnetenhaus. Um 10 Uhr Abends dauert die ezechische Obstruktion noch fort. Etwa 7 Czeche» gelingt die Verhinderung der Verhandlung durch Lärmen mit Tamtams. Pfeifen und Pultdeckeln. Der Präsident und das übrige Haus verhalten sich ruhig. * Wien. <Privat - Korrespondenz? Wie verlautet, ist die Majorität entschlossen, gegen die Obstruktion anSzukarren und die Sitzung bis morgen eventuell übermorgen fortzusetzen. * Prag. Die Statthaftere! verfügte die Auflösung der bis herigen Gemeindevertretung von Saa;, weil die »eugewählte Gemeindevertretung infolge der Weigerung der dentichnationalen Minderheit, an der Wahl des Gemeindevorstehers theilzunehmen, nicht konstitnirt werden konnte. Zugleich wurde mit der einst weiligen Führung der Gemeindegeschäste bis znr erfolgten Kon- stituirung der neuen Gemeindevertretung ein Bezirkslonnnissar betraut, welchem ei» aus Gcmeindewählern gebildeter Beirath bei- gegebcn ist. * Paris- Die Bndgctkoinmission wählte Cocherv mit 18 gegen 12 Stimmen, welche Rouvier erhielt, zum Präsidenten. * Bern. Der Nationalrath hat beschlossen, dem Volke die Verwersnng sowohl der Bolksinitiative für die Einführung der Propvrtionalwnhl zum Nationalrath, wie diejenige für die Wahl des Bnndesraths durch das Volk zu empseblen. * Tie nt sin, 7. Juni. (Reuter-Meldung.1 AuS amtlicher chinesischer Quelle verlautet, dah RIO«) Boxers zwischen Aongtnm nnd Losa gestern Nachts 1500 Mann der chinesischen Truppen ein geschlossen haben. Den letzte» Nachrichten zu'olge dauere der Kampf heute früh »och an. Wie Beamte sagen, sind .500 Boxers gefallen, lieber den Verlust der chinesischen Truppen verlautet nichts. Berlin. Reichstag. Fortsetzung der zweiten Berathung der Novelle zum Stempelgeseh. HandelSminister Brefeld. sortfahrend: Es iei thatsächlich oft gar nicht zu sagen, wann eine Aufwendung iiöthig sei, um Betriebsverluste zu decken. Im Grunde genommen könne man beim Bergbau sage», dah alle Aufwend ungen gewistermahen L kam! poräu gemacht würden. Am besten märe deshalb diese ganze Position zu streichen. Er könne das Haus nur bitten, hochherzig genug zu sei», sich auf die Resolution zu beschränken und die Position zu streichen. Abg. Müller- Fnlda (Eentr.1: Im Interesse des Zustandekommens des Flvtten- geietzes kann ich den verbündeten Regierungen nur den Rath geben, auf die Anträge von icner Seite (»ach links zeigend) nichts zu geben. (Lachen links.) Wir haben schon in der Kommission erklärt, dah wir ans dem Kuxstempel bestehen müssen. Die Re gierung hat 7 Wochen Zeit gehabt, um Material in dieser Frage zusammen zu bringen. Statt dessen hat sic immer nur Zweifel und Bedenken geäußert. Wenn wir das Flottengesetz bewilligen sollen, verlangen wir. daß Sie uns hier nicht entgegen treten und für Deck ung sorgen. (Große Unruhe links.) Die Regierung sollte doch wenigstens selber Besseres ausarbeiten, wenn sie untere Vorschläge nicht annehmen will. Staatssekretär v. Thiel mann: Der Herr Vorredner fragt, warum wir nicht Besseres gebracht haben. Der Antrag Oriola hat aber nicht schon vor 7 Woche», sondein erst vor 3 Wochen zur Berathung gestanden. AIS die Verhand lungen darüber stcittfanden. haben wir uns sofort an sämmtlichc i» Betracht kommenden einzelstaatlichen Verwaltungen gewendet und Material erbeten. Dies ist noch nicht von überall her ciiiaegangen, ch war, selber klare Porichlä lich anderweitiger Beschlüsse i» dritter Lesung, bellte erimweil-m den Beschluß der Kommission aufrecht zu erhalten. Abg. Mülle: Fulda bleibt gegenüber den Vertretern des Bnndesraths dabei, dm; dieser sehr wohl Zeit gehabt hätte, Material herbei zu schaffe! falls er dies ernstlich wolle. Die Regierung hätte viel mehr be müht sein müssen, für Decknngsvorschläge zu sorgen. — Der Km stempel wird daraus in einfacher Abstimmung und sodann der Prozentstempel auf die Nachschusse in namentlicher Abstimmung mit 180 gegen 103 Stimmen ebenfalls angenommen. Zur Miiu rität gehören Sozialdemokraten, Freisinnige, ein kleiner Theil dei Nalionallibcralen, Polen und Welfen, sowie Prinz Alexandr- Hohenlohe. Der Stempel auf Renten und Schuldverschreibungen aller Art wird debattelos in der Fassung der Kommi'sion an genommen. Bei Tarif M. 8 beantragt Abg. Richter, di Kommissionsbeichlüsse zu streichen, also den Emifsionsstempel a» Kominnnalobligatione» und Obligationen von TransportgeieU schäfte», welche nicht Eisenbahnobiigationen sind, nicht zu erhöhcm Abg. Hilbeck (nat.-lib.j meint, der Unterschied zwischen Aktien gesellschgsten und Gewerkschaften bestehe wesentlich darin, das die Aktionäre nur den Nennwerth der Aktie zn zahlen haben, die Gewerke aber z» büßen verpflichtet seien. Die Lage der Gewerke sei viel ungünstiger als >ene der Aktionäre Tie Materie und die Rechtslage seien >o außerordentlich schwierig, das; der empfohlene Antrag Richter wohl anzuuehmen sei. Ter Antrag wird jedoch abgelehnt. — Aba. Heim (Eentr.) denn tragt, die Abgaben aut den Unsiatz von Aktien, von industriellen und ausländischen Obligationen von Via ans ' vom Tausend zu erhöhen. Abg. Büsing (ncst.-lib.) erklärt, die Naticmaftibernlen würden geschlossen gegen diesen Antrag stimmen. — Abg. v. Siemens (freis. Der.) führt aus, der Antrag sei in politischer wie finanzieller Hinsicht schädlich und bezwecke lediglich, dem mobilen Kapital eins auszuwüchen. Die Bankiers würden bei Annahme dieses Antrags aus der Provinz und den Einzelstaateii nach Berlin ziehe», wo sich das ganze Geichäst noch mehr als schon jetzt konzentriren würde. Staatsiekretär v. ? hietma n n z befürchtet be> ffw eine Emnahmeverminderung uns biitet es bei */,» zu belassen. Ebenso äußern sich die Abg.^Gnn Arnim (Reichs».) und M n 1 ler - Fulda (Eentr.) Abg. S n ä c spricht für, die Abgg. Richter (freis. Vollsp.) und Singer (Soz.) gegen den Antrag Heim, weicher mit 1.58 gegen ! 2i Stimmen abgelehnt wird. Weiterberathung morgen, sodann Seucheugejea, Handeisproviwriuni mit England. Berlin. Das Abgeordnetenhaus »ahm i» zweirer Leiung den Gesetzentwurf betreffend Verhütung der Hochwasser gefahren in Schlesien bis zu dem vom Abg. Grasen Arnim bean tragten Z 40 an, wonach der Ausbau der schlesischen Gebirgsflüjse nicht in Angriff genommen werden darf vor Erlaß eines Gesetzes über Maßnahmen zur Verhütung von lleberichwcmmungen an der unteren Oder. Abg. Williwir beantragte, gleiche Bestimmungen hinzstzufügen bez. "-r ^ ^ der . . V Minister Thielen und v pree, der Havel und der Elbe. Lic Hammerstein widersprachen diesem An träge ans das Entschiedenste: Letzterer theilte init, daß dem Land- § x- tage ein großes wasserwirthichaftliches Programm vorgelegt werde» solle. Fortsetzung der Berathung morgen. Berlin. Der Chef des Kreuzergeichwaders hat sich nach telegraphischer Meldung gestern von Tschifn mit 2- M. Schissen »Hertha" nnd .Hansa" nach Taku begeben. Das deutsche De tachement für Trentsin ist »in 30 Mann verstärkt worden. — De: Kauer und die Kaiserin treffen am 12. ds. M. znr 700jährigi» Jubelfeier des Mansfelder Bergwerkes in Eislehen er». 100» Bern und Hüttenlente werden zum Empfange in Parade anfgeiiellt je»! Ter gewerkschaftliche Tepntirte Geh. Rath Tr. Georgi-Leipzig Hst: eine Ansprache und im Anschluß hieran wird dem Kaiser der Ehrenlrinck überreicht. Der Kaiser wird mit einer Ansprache antworten, dann folgt eine Ansprache des Grafen Hohcnthal. - Vom Kaiser ist für die Sonderaussteüung für die aewccdlich' Vermerthnng von Spiritus in Posen ein werthvoller Preis gestiftet worden. — Der japanische Prinz Kan-In rrifft am I I. ds. M. zum Besuche der kaiserlichen Familie hier ein. Der Aufenthalt m Berlin wird voraussichtlich 3 Wochen währe», die der Prinz dazu verwenden will, sich mit linieren militärische» Einrichtungen bekannt zu machen. Zum Schlüsse gedenlt er. de: Kieler Woche bciznwobneir. — Ans Rom wird aemeldci: Frtir. v. Hcrtling wird im Laufe des Sommers wieder dort eintreffe» um znm dritten Male die Verhandlungen mit dem Vatikan übe: die Errichtung einer katholisch-theologischen Fakultät an der lli» versitat Stratzburg wieder au'zunelnnen. Berlin. Ziistnndigerjcits wird versichert, Tentschtanö balle ein entlchlosscnes Vorgehen in China für geboten, denke oder nick» daran, die Führung an sich zu reißen: es meine, nur ein ge schlossenes. einmüthiges Auftreten der Mächte könne schnell ;»>» Ziel fuhren. — In der Koniher Mordassgire ist gegen den chnst liche» Schlächtermeister Hosfmaim die Vornnternichnng wegen Tvdtschlags eingelcitet worden. — Die „Deutsche Tagesztg." ton statirt einem Leipziger Blatte gegenüber, daß der Abg. Tr. Haste als Nachfolger v. Bnchka's niemals in Frage gekommen iei. Berlin. Die hier tagende Schnlkoiiierenz iornch »ich heule für die obligatorische Beibehaltung der griechöchen Svrciche in den Gvmnasien ans. -- Bei dem Reichskanzler findet nächsten Montag eine parlamentarische Garten-Loiree statt. Berlin. Die beiden Sträflinge, welche am 3 Iimi ans dem Zuchthaus zn Granden; entsprungen sind, nachdem sie den Aufseher erschlagen hatte», sind der Kellner Rudolf Robert Wierczoct und der Arbeiter Fmnz Kuß. Wierczvck ist aus Rehdors «Kreis Schweb) gebürtig; er ist 30 Jahre alt, 1.58 Meter groß, von untersetzter Gestalt und hat schwarzes Haar, lange Naie und braune Augen. Kuß stammt aus Thmiian (Kreis Mancnwerder): er ist 29 Jahre alt, 1.72 Meter groß, schlank und hat dunkles Haar, große Nase und blaue Augen. Es fehlt ihm die kleine Zehe am linken Fuße. Wien. Die Konferenz der arbeitswilligen Parteien beschloß. Tag- und Nachtsitzniigen vis zur Erniüdung der Obstruktion ab zuhalten. Den Abgg. der arbeitswilligen Parteien wird ihre An Wesenheit im Sitzniigs'aale zur Ehrenpflicht gemacht. Falls diele ... Taktik von Erfolg begleitet sein sollte, wird die Regierung das wie Herr Müller-Fulda gleich heransplaht mit einem Haus nicht vor dem 1. Juli vertagen, sondern bis zur Bewilligung «io vola, «io snbso I" Sic haben sich so weit a»f die des Blidaetprovitoriums einige Tage einen Lx-Iax-Zustand ein ' " - - — ^ mehr herunter können.! treten lassen. Die feudalen Lmdslaven und das klerikale Centn,», so daß es nnS noch gar nicht möglich wcir, selber klare Vorschläge zn machen. Minister Bre seid bemerkt, er habe ja nur die Schwierigkeiten eines solchen Knxstemvels hervorgehoben und die einstweilige Streichung desselben und die Annahme der Rcioliition im Interesse der kleinen Gewerkschaftsmitglieder zur Erwägung anheim gegeben. Abg. Richter (kreis. Bolksp.): Es ist be zeichnend, dentlichen . Leiter htnanfgeschrieen, datz Sie gar Der Herr Minister bittet Sic dringend: Verschonen Sie mich mit i dübele» eine Koalition, welche den Ezcchcn zur «seile stehen soll, dieser Steuer: und Sie wollen der Regierung gleichwohl diese Steuers Wien. Nach Meldungen der Blätter schloß die heutige rufzwingen. Jeder hält eben seine E»le für ein Täubchen. Sie geben Konferenz der arbeitswilligen Parteien niit der Einsetzung eines elber zu. daß über diele Knxstempel Zweifel zulässig sind, wollen aber Ausschusses von 10 Mitgfti' _ Verdicke Knxstempel Zweifel zulässig sind, wollenaber Ausschuss, noch darauf bestehen. Abg. Graf Oriola bittet, vorbehält- wurde, eme die Herstellung der Arbeitsfähigkeit des Abgeordneten- es von 10 Mitgliedern, dem die Aufgabe übertragen