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LtakIckrakt-^Lsciiinenstsktuno ^ ckotp/ck //onck So -/on/io/cu/iz' V ^üpvriLlksncllung kiir- von korb ecisrf.^ M. 8a!m, Hravir- nuS?räge-Anflalt. ^ 8v»riLl-t'»dttk eopritutor unä ssummlrtsr kivKvI-, ?»ekvt-V«nct»1ü«i»- uoä rf Le^atrmLrksv, ^ Plauen d. vr., Xsitrerstr. 17. üssetmi^IocLli vresäen, dtarlenstr. 8. v- Lur xpf. iroaoklunk prnkK« ^nftvrüil von Kifmir-Ke^Lblonon in Link, Ll«-8«in^ Zp'. nnä nupkor. «ovio »Ilnr O-ttun^vn ^»rndfcrvlrstor^pet unä Kternnri- ^ Apparate» unä t»k>t kict» ror äu«fi«kruo»,' von (Yravtr-ArtIetlen 5^ ^eäor ^rt dostvn« ompkodion. NM. ümicd'8 IdtzLttzl'- u. ÜIMM-Ksriitziobtz I. kLNM, guck nnoff uil8N'iii't8 prompt u. billigst, Lrvisoourallt kiÄnc« Mv 18 38. Jahra. Jahres-Aufl. 43,000 Exvl. l »»»«> >» I SAT. LO. ^ ^ ^ o.Qu->rtal-8»wach« »,80» . > »elttr >n» «rocken. Temper-,«r Jannor, Südostwind von miltlercr Stärke, wätreu» der oriiffte« Ael» unter Null. Dredde». 1887. Dienstag, 18.Jl»»I1ir. BrrcmIwortliLer «rdaNeur Mr Politische- ve. «mit Blerev ln Dresden Dem mit Recht und viel gescholtenen Nebeneinander von Reichstag und preußischem Landtag ist durch die Auflösung des linieren auf unerwartete Weise abgeholfen worden. Tciu ansge lösten Reichstag tritt der »rnerössnete Landtag hart ans die.hacken. Wer soll jetzt nach den aufregendr» Verhandlungen des Reichstags dem preußischen Landtage noch Interesse zuwrnden? So dachte man anfangs. Es kommt aber anders. Unmöglich können sich die beiden Häuser jenes Landtags dem Ausdrucke dessen entliehen, was jetzt die Herzen aller Deutschen bewegt und Iwas selbst im ent legen slcn Dorfe den Gesprächsstoff der einfachsten Familie bildet. So sehe» wir, daß beide Kammern in Berlin Stellung zur Heeres srage und zu dem traurigen Beschlüsse des Reichstags nehmen. Das Herrenhaus übernimmt die Führung. Ein katholischer Patriot, Herr v. Solcmacher, beantragt eine Adresse an den König von Preußen. Wer sich 'im Abg.-Hause an die Spitze einer ähnlichen Kundgebung stellt, wird man wohl bald hören. Tie Herrenhans- adresse versichert dem Kaiser Wilhelm, daß sein preußisches Volk in unwandelbarer Treue „zu jedem Opfer bereit sei, um das Heer dauernd in dem zur Sicherung des Vaterlandes uothwciidigen Stand zu erhalten?' Mit Schärfe hebt die Begründung deS An trages hervor, daß der Reichstag seine Bewilligung ..an Beding ungen geknüpft habe, welche ihm neue, vom bisherigen Abkommen abweichende Befugnisse geben sollten". TaS Herrenhaus beabsichtigt nlio der Regierung eine kräftige moralische Unterstützung zu ge wahren : aber sein Beschluß ist nicht etwa als die Einleitung zu einer Bewilligung der Kosten des Preußiichen Armeekorps durch den preußischen Landtag oufzusassen. Soweit sind wir noch nicht und kommen auch hoffentlich nicht soweit. Wir kommen, will's Gott, nicht dahin, daß wegen einer nnpatriotisch-kur,sichtigen Reichstags- mehrheit. die der geeinigten Wehrkraft der Nation Das versagt, was sie bedarf, eine Auflösung des Reichsheeres in einzelne Landes- hecre und die Bewilligung ihres Unterhalts in den rinrcluen Land tagen erfolgt. Damit würde die Wiedcrauflösung des Reichs ihren Anfang nehmen. Allerdings ließ Fürst Bismarck rn einer beiläufigen Bemerkung gegen Windtliorst eine solche Möglichkeit dnrchblicken: wenn die Berninng des Kaisers an die Wähler in der Hceressrage ein vergebliches Bemühen sei, warf er so hm. dann könnte wohl auch der König von Preußen wegen der Geldmittel für daS preußische Kon tingent sich an den prcnßischenkLandtag wenden Wir haben diese Anspielung zunächst nur so verstanden, daß der Kanzler dem Volke damit Gelegenheit bieten wollte, dem tiefen Ernste der inneren Lage in's Gesicht zu schaue». Aber Sache der Wähler ist es ge rade, das Nähertreten an jene Möglichkeit zu verhindern. Daher enlhiclt sich auch die Preußische LandtagStkronrcde jeder Bezugnahme ans de» verbängnißvollen Beschluß deS Reichstags. Zunächst mit der Kaiser das Volk auf.tzihm zur'gedeihlichen Lösung der Heeres krage verständige Männer in den dics. io kommt die Nation über a« . .. Reichstag zu schicken. Geschieht alle inneren Widersprüche und srl wcre» Vcrfassnngskonfliktc hinweg. Die Herrenhausadrcsse beab sichtigt also lediglich Zeugniß für die pariotiscbc Gesinnung des preußischen Volks abzulegen und als solche ist sie willkommen zu heißen. Nöthigt die Lage deS Reich- de» preußischen Landtag gleich zu Beginn seiner Arbeiten, in der HcereSfrage Stellung zu nehmen, so wird Dies wohl auch im weiteren Verlaus seiner Thätig- keit wiederholt der Fall sein. Diejenigen Abgeordneten freilich, die gleichzeitig dem Reicks- und Landtag angehörcn, kommen in argen Widerstreit der Pflichten. Theils als Parteileitcr, theilS als Kandi daten sind sie in ihrer Heimath dringend notdwcndig: ihr Abge- ordnctenamt aber ruft sie nach Berlin. Die preußische Thronrede selbst lautet nicht sehr erbaulich. Was sie über die Finanzlage des giößien Bundesstaats mittheilt, klingt gar nickt hoffnungsvoll. Nach dem Voranschlag st'tr's nächste Jahr bleiben die Staatsein nahmen Preußens uni B/» Mill. gegen seine Ausgaben zurück; anßcrdem hat Preußen 19 Mill. Mk. niehr an Matriknlarumlaaen siir's Reich auiznbringen und der Preußische Antheil an de» Kosten der Heeresvermehrung beträgt weitere 22 Mill., sodaß, einschließlich der ferneren Bestreitung einiger anderer Ausgaben (Ankauf von Privatbahuen u. s. w.) nicht bloS, wie die Thronrede anqicbt, eine Anleihe von 28'/», sondern eine solche in Höhe von KO Mill. aufzu- bringen ist. Sinn stellt dock daS Reich an Preußen keine größeren Aiuprüche, als an alle anderen Bundesstaaten. Keiner derselben schwelgt im Ueberfluffe, auch nicht das Königreich Sachsen, daS immer als nur so in Ueberschüssen watend geschildert wird. Wie io kommt eS denn, daß kein anderer Bundesstaat so mit Finanznöthen zu kämpfen hat, wie gerade Preußen? TaS ist umso verwunderlicher, als ein großer und sicher der bedeutendste Ttzeil der Reichseinrichtungen und Neichsbehörden in Preußen ihren Ditz hat. Daraus ergab sich und eraicbt des Grundwerthes aller preußischen Städte, wo richtet werden, namentlich Berlins: die Erbauung unzähliger NeichS- ycbäude brachte Millionen von Verdienst nach Preußen; die Tau« >endc neugeschafsener Reichsbcamtcn zahlen ihre «steuern alS Unter- thanen Preußens in dessen Staatskassen. Wie mächtig aber die Ver legung deS politischen Schwergewichts nach Berlin, dem das kom merzielle. gewerbliche und sogar künstlerische Schwergewicht folgte, die Steucriahigkeit Preußens gesteigert und Wohlstand dabingctraaen hat, das läßt sich gar nicht in Ziffern ausdrücken. Und trotzdem bleiben die Staatseinnahmen Prengens hinter denen anderer Bundesstaaten zurück! Das liegt daran, daß Preußen versäumt bat. rechtzeitig feine direkten Steuern zu reformiren. Ein Versuch, die klassifizirte Einkonimcnstener auf eine gesündere Unterlage,u stellen und er- tragssähiaer zu machen, ist gescheitert. Da- niobile K sich mit Erfolg seiner schärferen Heranziehung , zu den zu entziehen. Alle-, wc»S die preußischen Finanzmin Bevölkerung für das Denticdthuiii Erfolg verheiße. Tie in Aus führung begriffenen Maßregeln haben der deutschen Bevölkerung „einen kräftigen Aufschwung gegeben". Hierüber erwartet man von einer Denkschrift nähere Aufschlüsse. Bisher erfährt man nur vom Ankauf polnischer Güter durch de» Millionenwnds: die Kolonisation der betr. LandeStheile steht noch auS, muß aber bald in Angriff genommen werde». Ein mas>c»hastcr Lebrcrschub aus dem Westen nach Oste» wird die? unterstützen. Angckündiqt wurde eine Ver kleinerung der LandratbSkreise in jenen polnischen Laudcstheiic». Mt Vertrauen mögen die katholischen Unteithanen des Königs von Preußen der Zukunft entgegensetzen. Ter letzte Ziest der de» Katholiken so anstößigen und verhaßten Falk'schcn Maigesctze soll beseitigt werden. Es ist nur zu bedauern, daß Dies nicht schon längst geschah. Die widcrdaarige Haltung des Ccntrums im Reichs tage beruht dock zum Theil darauf, daß die jetzige Waffenruhe im Kirchenstreite noch nicht »i einen wirklichen Fiiedensschlnß ülierge- sührt wurde. Der Verhetzung der katholischen Wähler durch die streitbaren Centrumsmitglieder wird es zweifelsohne Abbruch thn». wen» die Katholiken Preußens sich der Gewißheit erfreuen, daß ihr geistliches Oberhaupt in Rom und ihr weltliches in Berlin sich danerno verständigt haben. Wie weit diese Hoffnung sich erfüllt, das wird man am 21. Febr. erkennen. Es ist der Rosenmontag. in den katholischen Landcstheilen ein Tag ungebundener Lust und ansgelassensler Karnevalsfrcnde. Das Gcmüth der Kaholikcn am Rhein und in Süddeutschland ist an diesem Tage mit ganz andere» Dingen beschäftigt, als mit dem ernsten Gange zur Wahlurne. Dem Rosenmontag folgt der Fastnachtsdienstag und die Aschermitt woch. Möge an letzterem Tage tiefe Zerknirschung in die Herzen der CentrumMhrer über die Sünde cinziehen, die sie am 14. Januar gegen das Vaterland begangen haben! Am 14. Januar waren es gerade 16 Jahre, daß König Wilhclni von Preußen die Kaiserkrone Deutschlands annahm und diese An nahme den Fürsten und freien Städten Deutschlands mitlheilte. Niemand hätte es damals vermuthen dürfen, daß 16 Jahre später die Volksvertretung des neuen Reiches ein so trauriges Schauspiel der Uneinigkeit bieten würde. Heute, am 18.. ist der Jahrestag der Proklamation des deutschen Reiches. Schaffen wir Alle durch un sere Wahl am 21. Februar dazu, daß wir den nächsten Jahrestag der Schöpfung des dcntsche» Reiches mit gehobenere» Gefühlen be gehen können als heute! pital wußte -taatslastcn >ter thaten, lten ReichS- zu entziehe». Alle-, waS die preußischen Jmanzmm war — unbrauchbare Projekte zur Vermehrung der mdir steuern auszuarbeiten. Unter dem Mißerfolge solcher unausführbaren Bl und Branntwein-Monopole ff vollzog sich die Verschl preußischen Finanzen zusehends. DaS Reich konnte viel Millionen beschaffen, als zur Deckung der preu erforderlich! waren. Auch jetzt enthält die preus auch nicht die leisest« Andeutung auf ein« grllnd dvrliaen klassifiznten Einkommensteuer. WaS helfen die Seufzer der Thronrede über die Frnanznoth, waS der Hinweis auf den Druck der Kommunal- und der Schul! ' abermals keine Erleichterung erfahren Finanzminister den einzig gangbaren Steuern, nicht betreten will? Die preußischen Einnahmen durch Preußen Lotterieloose, eine sich speziell gegen tvar ein rechtes Heldenstiickl EinendLichtpunkt der Thronrede bildet die Stelle, welche ver kündet» daß die Wiedergewinnung der LandeStheile mit polnischer stkn. die von staatSwcaen önnten, wenn der dortige Weg; Reform der direkten einzige Vermehrung der selbst, me Verdoppelung der Lachsen richtende Maßregel. Pearfte Telearammk der..Dresdner Rachr." vom I I.Januar. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus wählte heute sein bisheriges Präsidium, v. Köller (cons.) als Präsidenten, v. Hecrcmann (Centr.l als 1. und v. Benda (nat.-lib.) als 2. Vicepräsidentc» per Akklamation einstimmig wieder: obgleich die Konservativen und Nntionalliberalcn im Abgerndnetenhaiise die Mehrheit haben, wurde doch darauf verzichtet, die Wiederwahl v. HecremaniiS in Frage zu stellen. Den Antrag auf Wiederwahl per Akklamation stellte der freikonscrvative Abg. Stengel, der bei früheren Gelegenheiten als 1. Vicepräsident an Stelle deS Herrn v. Hecremann ausgestelll worden war und wiederholt als solcher snngirt hat. — Beim Ab geordnetenhaus ist ein Antrag der Abgg. Tr. Lieber, Hitze und Letocha ans Vermehrung der Fabrikinspektoren eingegangen. Ter Antrag kommt am Mittwoch zur Beratbung. Berlin. Bei dem Einmalige des Präiidiums des Herrenhauses änßerke der Kaiser über die Auflösung des Reichstages, es habe ihn als Deutschen und Preußen lehr ernst gestimmt und tief betrübt, daß man die für Erhaltung des Friedens für Deutschland so wich tige Vorlage abgclchnt habe. Es habe ihn dies nach so vielen glückliche» Tagen, die ihm in seinem hohen Alter bcschicdcn waren und besonders nach seiner 80jährigen militärischen Dicnstthätigkei! auf's Tiefste und Schmerzlichste berührt. Die Bewilligung ans drei Jahre hätte vom niilitärrfchen Standpunkte ans als nicht reichend erachtet werden können. Der Kaiser gab der Hoffnung späterer Bewilligung der Vortage Ausdruck und wünschte den Landtags arbeiten ein gutes Gedeihen. — Die Vorstände der Deutschkonfer- vativen, der RcichSpartcl und der nationalliberalen Partei haben folgendes Wahl-Cartell abgeschlossen: 1. sollen nur Kandidaten ausgestellt Iverdcn, welche bereit sind für das Septennat zu stimmen. 2. wird jeder der drei Parteien der Besitzstand gewährt. In den bis her durch Gegner des SeptennatS vertretenen Kreisen wird Ver ständigung über gemeinsame Kandidaten empfohlen. Als Regel gilt, daß diejenige der drei Parteien Kandidaten bestimmt, welche nach der 1884er Wahl am stärksten im Wahlkreis vertreten war. Wo dennoch die Ausstellung mehrerer Kandidaten aus den drei Parteien unvermeidlich ist, ist in der Stichwahl der Anhänger deS Sepiennats unbedingt zu unterstützen. 4. Die Paiteivorständc wirken dahin, daß in Ausrufen, Ansprachen und in der besrcundeten Presse Alles vermieden werde, was daS geschlossene Zusammengehen der drei Parteien in der Wahlbewcgnng gefährden könnte. Der Deutschkonservative Wahlaufruf trägt u. A. die Namen Ackermann, ' rege, Hartmann, Klemm und Reich und lagt Eingangs: Die Zähler werden! ihre Stimmen darüber abzugeben haben, ob sie die Wehrkraft Deutschlands auf der unerschütterlichen Grundlage, welche allein d,e Sicherung des Vaterlandes verbürgt, erhalten, oder ob sie die deutsche Armee dem Zufall wechselnder ParlamentSniaiori- tätcn preisgeden wollen. Dreijährige Bewilligung heißt, de» Be stand deS HeereS bei jeder Ne>chstagswciht zum Gegenstand des Wahlkampfes macken. Der Aufruf schließt mit der Parole: Kein Varlamentsheer, sondern kaiserliches Heer! Der »ationallibcrale Aufruf, der u. a. Unterschriften die Nomen Tröndlin, Holtzinann, Penzig, Beuninase» und Miguel trägt, wendet sich gleichfalls in wann patriotischem Apcll an die Wdbler und hebt besonders die Rot' - - . - - - - Der ^ Votum gegen "daS 'deutsche Volk. Wenn die Freisinnigen nicht wiedergewichlt würden, kämen Branntweinmonopol und Tabaks monopol. während daSPrvjekt der Reichseinkommrnsteuer verhindert werden würde. Die reaktionäre Mehrheit würde sich gegen das allge meine gleiche und geheime Wahlrecht kehren. Der Aufruf schließt mit der Versicherung der Treue zu Kaiser und Reich. Benningscn übernimmt wieder die Führung der nationalliberalcn Partei. Er kandidirt m seinem früheren hannövcrschen Wahlkreise, auch Miguel kandidirt wieder. Die »ationalliberale Nationalzeitung bricht be reit- daS Wahlkartell mit der Erklärung, sin Stöcker und Gen. werde auch der gemäßigtste Liberale nicht stimmen. Stöcker hat übrigens schm, tue Erklärung abgegeben, in Berlin nicht wieder zu kandidiren. — DaS Herrenhaus beriech den Antrag des Frhrn. v. Solcmacher, «ine Adresse wegen der Militärsragc au den Kaiser zu richten. Frhr. v. Solemacher: Wir leben in ernsten Zeiten. Ta richtet sich der Blick deS patriotischen Preußen ans den Thron. Wir sehen daS Streben deS Kaisers unablässig dahin gerichtet, die vaterländische Wehrkraft auf derjenigen Höhe ,u erhalten, welche allein im Stande ist, der Welt den Frieden zu sichern, oder wenn dies de» angestrengtesten Bemühungen nicht gelingen sollte, in dem unvermeidlichen Kampfe den Sieg an unsere Fahnen zu fesseln. cebe Der Kaiser wird in diesem Streben imterstiitzt, von dem grvßci Staatsmanne, der mit sicherer und fester Hand seines Amtes ai- Reichskanzler waltet, ferner von dem ernsten Schlacbtendcnker, »r, einem Krieqsminister und Heerführern, um die uns die Welt beneivel. WoS sehen wir auf der anderen Seite? Die parlamentarisch- Courtoisie verbietet mir, dies weiter ausznführen. Diese Momeni haben mir die Ueberzeugnng ausgcdräiigt, daß das dem Throne nahe Herrenhaus der Mifestät sagen muffe, wie cs in uinvandelbnrec Treue allezeit fest zu ihm stehe und wenn eine schwere Zeit vom Vater lande schwere Opfer fordere. Majestät ans Unterstützung des Herren Hauses stets ba»e» dürfe. (Beifall.) — Tr. Bcselcr (nat.-lib.) wird für die Adresse stimmen unter deni Einruckc der gestrigen Worin des Kaisers, die in ihm so recht wieder das Gefühl hervorgeruscn habe», daß der beste Deutsche doch nnicr Kaiser ist. Dr. Beseler hat aber erhebliche Bedenken gegen die Motive wegen der K'onse- gnenz, die darin liegt, daß die Landesveriammlung veranlaßt werden soll, sich gegen die Beschüsse des Reichstags zu wenden. Der An trag ans die Adresse ward beinahe einstimmig angenommen uns eine Konimission mit Ausarbeitung derselben betraut. Nächste Sitzung Mittwoch. — Der freisinnige Wahlaufruf enthält keine Unterschriften ans Sachsen, bcmerkcnswerth ist, daß der Antrag Solemacher auch Unterschriften des »ltramontanen Grafen Brübl trägt. Der Bischof Kovp in Fulda erhielt einen Brief des Kardinalstaatssekretärs ' Jacobini, dessen freiwilliges Wirken iür die Kirche und Wiederher stellung ihrer Rechte warm anerkennt. Es heißt: „Hierdurch er wirbst Du Dir um die acsammtc Kirche Preußens, ja um die Religion selbst die größten Verdienste".'' Tie versöhnliches Richtung Kvpp's wird von der ultramontanen Presse bekanntlich scharf ange griffen. -- Tie „Germania" greiil de» Antrag Solemacher heilig an trotz der Unterschrift des Grafen Brühl und sagt: die betreffen den Herren schienen ihre Kompetenzen und die Verfassungen Preußens und des Reiches schlecht zu kennen. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf gestern die Revision des wegen Beleidigung des Fürsten Bismarck und des preußischen StnakSminiftenttms zu 9 Wochen Gcsttngniß vernrthcilten Re dakteurs Lcusing der Dorrnmndc: „Tremonia". Tie Berliner Börse letzte verstimmt ein auf Pariser Berichte und flaue Wiener Notirungen. I», weiteren Verlause trat im Anschluß an die besseren auswärtigen Notinmgcn und Tagcsdeckungcn allgemeine Besserung ein. Nur Eisenbahnen blieben schwach. Deutsche Banken Anfangs matt, fanden später ziemlich lebhaftes Interesse. Ebenso erholte» sich Rente» durchweg. Im Kassavcrkchre wurcn Bahnen schwach. Banken ruhig, Bergwerke sehr fest. Industrien ohne erhebliches Interesse, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten schwach. Privatdiskont 3?» Proz. ssraussm-ta. M.. >7.J„,uar. grkdil LII.ÜO. e«a»li>da!m 202,30. e»m- barxc» 70.00. Sliillzicr 101,70. o-aovikr 71,10. loroc. u»n»r. Goldrcnlc 8l,10. Diskonto 20S.0O. 80cr Russe» —. Mecklenburger —. Mott. Wien. 17. Januar. Credit 288,LO. 8»aat»babu 201,00. Lombarden 08,00, Nordnicstb. 107,20. Marlnote» 02.00. Nua. Kredit 207,20. Reservier. « , r > S, 17. Januar, kiblug «rate »1.00. »uteNie 109,00. Italiener 08,72. Ltaa«»bnbn 000,20. Lombarde» 210,7», do. vrloritüten —. Svanier 01,81, ckabptcr 371. «.Nomonen 010. Reue NnleUie —. Türke» —. Bewegt. London, 17. Januar, vorm. II Ubr 10 Min. konsol» 100-/,. 1873er Russe» 01-/». Jtaliencr 07-/,. Lombarde» 8> ... Kon». Türken Il'/l». Iproc. sunbirte kunerlkancr 130-,,. Ibroc. Ungar. Goldrente 80-». Oetierr. Gold reine 00. Vrenh. ConsolS I01>/,. «gypne 73'/,. Neue kügtipter 01'/-. Garant. Cobbler 28'/.. Otlomaubank 10-/.,. Snec-Actle» 80. Spanier 01'/,. — Stimmung: Ruhig. — Wetter: groft. Stettin. 17. Januar, NaSm. 1 Nbr. sGetrcidrmarkts. Weilen fester, loc» 107—109. Pr. Rpril-Mai 108.00. »r. Mal-Juni 170,00. Roagc» behauptet, loeo 121-120, vr. April. Mai 120.00. pr. Mai - Juni 130.0». Otübol still, pe. Upril-Mai 10.00. Spiritus still, loeo 30,0», pr. Jaimar 30,00, Pr. Aprli-Mai 37,00. pr. Jnnl-Jnli 30,00. -tleiroleum loco li.IO. Ä r e s l 0 n . 17. Januar. Nachm. iGelreidemarkt,. Spirit»» vr. Januar 30.00. br. Rpril-Mai 30,80. Roggen loco >31,00, pr. Nvril-Mai 130.00, p.. Mai- Ion' 138,00, «übol »r. Jan. 18,00, pr. Rpril-Mai 10,00. Gepniia-M-vIc 11 b;. — Weiter: Kälter. , Amsterdam, 17. Januar. Produkten «Schluß). Weizen per Mai 228, steigend. Roggen per «stürz 128. per Mai >30, fest. London, >7. Januar. Produkten tSchlnh). Getreide ruhig, englischer Welzen 1 Sch., iremdcr mitnnNr >/. Sch., Mehl 1 Sch., Erbse» l Sch. geiril vorige Woche billiger. Mais träge, Gerste nnd Hafer stetig, Bohne» Sch. theuirr. Stadtmrhl 27„00—37, srcu-deS 20,00—37,00. — Weiter: Frost. Lokales nnd Sächsische-. — Unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Königs fand gestern Mittag '/r2 Mir im Gesammtministeriiim eine Minrstersitzung statt. Es soll sich um die Instruktion des .Herrn UnanzministerS v. Könnend ans dessen Reise nach Berlin gehandelt haben. — Ihre Kgl. Majestäten sowie Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg ircbst hoher Familie wohnten vorgestern dem Gottesdienste in der katho Irschen Hofkirche bei. — Se. Majestät der König hat folgende weitere Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: die Ernennung des Ge neralmajor v. Reyher zum Kommandeur der 4. Jmantcriebrigade Nr. 48. des Generalmajors Lommatzsch zum Kommandeur der 3. Jnfanteriebngadk Nr. 47, die Verleihung des Charakters eines Ge neralmajors an den -Obersten z. D. von Troskh, die Ernennung des Oberstleutnants Schuster vom 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 unter Beförderung zmn Obersten zuni Kommandeur des 3. Infanterie- Regiments 'Nr. 102, die Ernennung des Oberstleutnants Freiherr» von Friesen vom 4. Jnfnnieric-Regimenr Nr. 103 unter Besörde- rung zum Obersten znm Kommandeur des 10. Infanterie-Regiments Nr. 134, die Beförderung des Majors und Militärbcvollmäcktigten von Schlicken zum Oberstleutnant und die Ecnennung des Maiors Schreiber im 9. Jnianterie-Regiment Nr. 133 unter Beförderung zum Oberstleutnant znm etat-mäßigen Stabsoffizier in diesem Re- giinentc. — Am Sonntag früh vor 9 Uhr traf Sc. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August in Begleitung des Herrn Hauptmann Wagner per Schlitten bei 15 Grad Kälte von Großenhain in Meißen ein, um den, Gottesdienste in der katholischen Kavclle b«l- zuwohnen. Nach Beendigung desselben nahm er in der Weinstube des Hoflieferanten Horn ein Frühstück ei» und fuhr kurz vor 12 Uhr wieder per Schlitten nach Großenhain zurück. — Das EiS auf der Elbe ist gestern Mittag unterhalb Uebigau zum Stehen gekommen. — Mit den» 31. Januar läuft die Frist ab. bis zu welcher die Fortbildnngsschulpflichtigen sich in einer Fortbildungs- ichnle anznmclden haben. Fortbildungsschulpflichlig in jeder Knabe, welcher künftige Ostern die Elcnientarschnle verläßt oder in den beiden voranaegangcnen Jahren verlassen hat, ohne oieselbe 9 Jahre hindurch einschließlich 2 Jahre hindurch in der ersten Klaffe besucht zu haben, ebenso diejenigen Glmnasial- und Realschüler, welche die Schule künftige Ostern verlassen werden oder m den letzten zwei Jahren verlassen haben und die Obertertia nicht erreicht haben. Befreit vom Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule sind Die jenigen. welche Aufnahme gefunden haben in einer der hiesigen ulen oder in denjenigen Privat-JortbildungSsHulen, vie Sjnoz sjvA riijL-siitlivhi'L 'Msijii.isg L 2WLj>.,3§ ftessuv-Zkunjsrisiuug/z