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V» b'Insolto ülarlc 1,25 orel. Oia«. ------ linken m allen dosssron Xolonialvtaron-, Delikatessen- unä Droqen-üunälunMN. Lonnerstllll, 18. Juni 19M. Die Reichstagswahlen in Sachsen. Ihr Endziel bei den ReichStagSwahlen in Sachsen, sämtliche 23Mandate zu vertreten, hat die Sozialdemokratie nahem erreicht: sie hat schon beim ersten Anstürme 18 Mandate erlangt und kommt in den übrigen mit überwiegend besseren Aussichten als die Kon kurrenten in die Stichwahl. Nur im 8. Wahlkreise Bautzen- Kamenz hat der Kandidat der OrdimugSpartelen den Sozialdemo kraten mit etwa 100» Stimmen zu überflügeln vermocht; aller- wärts sonst haben die Sozialdemokraten die größte Stimmenzahl erzielt. Bor fünf Jahren wurden beim eisten Wahlgange 7 Nicht- lozialdemokratcn, nämlich 3 Konservative, 2 Ncitionallibercilc und 2 Reformer, gewählt »nd neunmal gelangten die Ord nungsparteien in die Stichwahl. Bon den sozialdemokratischen Kandidaten siegte» damals sieben in der Hanplwahl, während neun noch den Kamps im zweiten Wahlgangc zu bestehen hatten. Wie in den Jahren 1804 »nd 1893 sind ihnen diesmal wieder sofort zugesallen der Wahlkreis Dresden-Land, der 13. Leipzig-Land, der 16. Chemnitz. der 17. Glauchau, der 18. Zwickau, der 19. Stollberg und der 22. Auerbach. Bon den neun Wahlkreisen, um die sie hör 5 Jahren im zweiten Wahlgange zu kämpfen hatten, sind von ihnen bei den jetzigen Wahlen acht ohne Nachwahl erstritten worden, nämlich der l. Zittau, 2. Löbn», 4. Dresden-Neustadt, 5. Dresden Allstadt, 7. Meißen, 10. Döbeln, 20- Zschopau und 23, Plauen. Nur im 12. Leipzig-Stadt kon kurrieren sie abermals mit den Kartcllkandidaten. Im letzte» Reichstage war Sachsen durch 12 Sozialdemokraten vertrete», im nächsten werden es voraussichtlich doppelt so viel sein. Sogar die Möglichkeit, daß Sachsen nur Sozialdemokraten in das Reichs- Parlament entsendet, erscheint nicht anSgcichiossc». Neu erobert worden sind bereits jetzt die Wahlkreise 2. Löbau. 7. Meißcn- Aroßenham. 8. Pirna, 15. Rochlltz-Flvha. 20 Maiicnbcrg, 21. Annaberg-Schwarzciiberg, 23. Planen-Oelsnitz, zusammen also sieben. In den fünf Stichwahlen, die in den Wahlkreisen 3. Bautzen-Kamenz, 9. Freibcrg, 11. Lichatz-Grimma, 12. Leipzig- Stadt und 14, Borna vorznnchme» sind, stehen den Sozialdemo kraten 3 Konservative (Dr. Ocrtel, Honfsc und Plntzmnnn). ein Nationalliberaler (Dr. Hasse) und ei» Ncsornicr (Gräfe) gegenüber. In sämtlichen Wablkreisen ist die Sozialdemokratie an Elim men zahl meist sehr beträchtlich gewachsen, während die vereinigten OrdnnngSparteicn überall zurück- gegangcn sind. So hat sich in Bautzeii-Kamen; die Zahl derSlim- men. die sich ans den sozialdemokratischen Kandidaten vereinigt haben, nahezu verdoppelt, in Pirna ist sie um 5000 Stimmen vcrmchrt worden, in Freibcrg hat sie sich »m MX» erhöht, in Oichatz- Grimma um 4000, in Leipzig-Stadt, in Leipzig-Land und in Borna um 4500. in Nochlitz-Flöha um über 7000, in Chemnitz sogar um NXX». Aehnlich lauten die Resultate aus den übrigen Wahlkreisen. Nirgends zeigt sich ein Lichtblick, und einen Trost vermag auch die wohl kaum bestreitbare Tatsache zu bieten, das; sich der sozialdemokratische Stimmcnzuwachs zum gröberen Teile a»S Elementen zusammrnsctzt, die vor fünf Jahren noch mit den Ord nungsparteien gestimmt haben, auch nicht dauernd der llmstiirzbcwc- gungverfallen sind, aber ihrem politische» Mummt und ihrerVcrdroiscn- heit nicht anders Luft ;» machen glaubten, als durch Abgabe sozial demokratischer Stimmzettel. In dem überwältigenden Siege der Sozialdemokratie spricht sich diejenige Opposition aus ursprünglich nicht sozialdemokratiichen Kreisen mit ans, die durch die berufenen parlamentarischen Vertreter der nationalen Parteien im Reichstag wie im sächsischen Landtag gar nicht oder nicht entschieden genug zum Ausdruck gebracht worden ist oder gebracht werden konnte. Geradezu klägliche Erscheinungen bieten in Sachsen die un sinnigen Zählkandidaturen der Freisinnigen und der NltramontanSn, denen sich in Dresden-Alistadt die sogenannten Nationalsozialen zugesellt haben. Daß diese nicht bloß eine leere Demonstration, die tatsächlich die Verleugnung des ersten Bestandteils ihres Partei- namcns bedeutet, beabsichtigt, sondern im Ernste daran gedacht haben, mit den beiden Haiiptkandidaicn konkurrieren zu können, bezeugt ihre politische Unzurechnungsfähigkeit. Den voraussichtlichen Abschluß der nationalsozialcn Kliqucnwirtschast kennzeichnet der Uebergang des ehemaligen Berufs- und politischen Genossen Naumanns, Göhres, in das sozialdemokratische Lager. Göhrc hat sich iin 15. Wahlkreise Rochiitz-Flöha in den Reichstag wählen lassen: wenn Naumann durchaus Ncichslagsabgcordnctcr werden will, dann wird er Göhres Beispiel nachahmcn müssen. Daß Frei sinnige das Bedürfnis empfinden, in der Wahlarcna aufzntretcn, konnte nur die Wirkung haben, noch einmal in drastischer Weise daran zu criiinern, daß in Sachsen der Freisinn der Vergangen heit angchürt. Der Luxus der Zentrnmskandidaturcn endlich ist ein weiteres Zeugnis, daß das Zentrum auch dort, wo es sich lediglich um den Kampf gegen den Umsturz, also den grundsätzlichen Feind der Religion und der Kirche, handelt, kein anderes Inter esse kennt und achtet als das der Partei. Der 16, Juni bedeutet in Sachsen wie auch im Reiche eine schwere Niederlage der staatscrhaltendcn natio nalen Gedanken. Verschuldet hat das in der Hauptsache die Politik der Reichsregiernng, wenn auch nicht zu verschweigen ist, daß in dem unerquicklichen Gesamtcssckt spezifisch sächsische Faktoren enthalten sind, wie besonders die Erhöhung der Zivil- listc, der 25prozentigc Steucrzuschlag und die unglückselige Kron prinzessin-Angelegenheit, durch die^ teilweise in Folge der tendenziösen Behandlung und Ausbeutung in der antimonarchischen Presse, bis tief in früher loyal gesinnte Kreise hinein eine arge Verwirrung getragen worden ist. Begeisterungsfrohe Offiziöse haben noch unmittelbar vor der Wahl einen Hymnus angestimmt auf den fünfzehnten Jahrestag des „neuen Kurses", der heute kurz und treffend als antibismarckisch charakterisiert werden mag Nüchterne Kritiker sehen auf der Kehrseite der Jubiläumsmedaille das unheimlich düstere Bild der diesjährigen 'Rcichstagstvahlcn. Konsequent antibismarckisch ist der „neue Kurs" geblieben vor- uchmlich in der Beurteilung und Behandlung der Sozialdemokratie. Dcr Dilettant Eaprivi verlieh ihr ausdrücklich das Prädikat einer nationalen und darum allen übrigen Parteien gleichberechtigten und ebenbürtigen Partei. Dcr alte Hohenlohe adoptierte den Ausspruch, daß die Sozialdemokratie eine bloß vorübergehende Erscheinung sei, um die man sich darum nickt weiter zu kümmern brauche. Ter elegant-liebenswürdige Gras Bülow behandelt die Umstürzler mit ausgesprochenem Wohlwollen, das zu freundlichen Ermahnungen zu artigem Betragen verpflichtet, wie solches in vorbildlicher Welse der „Genosse" Millcrand, der ehemalige fran zösische Haudelsminister, an den Tag gelegt hat. Des Kanzlers erster Gehilfe, Graf Posadowsky, bezeichnet die Sozialdemokratie als die berufene Vertreterin berechtigter Arbeiterintcresscn. Wundern darf man sich in der Wilhclmstraße in Berlin über den Ausgang dcr Wahlen nicht. Tu l'ns voulu, Ooorxs Dunclin! Du hast cs ja nicht anders haben wollen, Graf Bernhard Bülow! Armes Deutschland! Berli n. Bis 1 Uhr mittags waren 316 Wal, lrcsnltatc bekannt, davon 151 Stichwahlen. Gewählt sind 57 Sozialdemo kraten. 57 Zentrum. 22Konservative, »Elsässer, 5Nationalliberalc, 4 Rcichspartei, I Wilde, 7 Polen, 1 Däne, 1 Bund dcr Land wirte. 1 Antisemit, 1 Baucrnbiindlcr. An den Stichwahlen sind beteiligt 105 Sozialdemokraten, 29 Zentrnm. 30 Konservative, 54 Naticmcilllberale, 10 Ncichsvartci, 8 Wilde, 4 Polen, 6 Welsen, 5 Bund dcr Landwirte, 21 Freisinnige Volkspartei, 11 Frei sinnige Vereinigung, 8 Deutsche Volkspartei und 7 Antisemiten. Berlin. Bis 2'/a Uhr waren 333 Wahlresultate bekannt, davon 156 Stichwahlen. Gewählt sind 53 Sozialdemokraten, 68 Zentrum, 23 Konseroative, 6 Elsässer, 5 Nationalliberalc, 4 Reichspartei, 3 Wilde, 11 Polen, 1 Däne, 1 Bund der Land wirte, 1 Antisemit, 1 Bauernbund. An den Stichwahlen sind beteiligt 105 Sozialdemokraten, 32 Zentrum, 31 Konservative, 56 Nationalliberalc, 10 Rcichspartei, 8 Wilde, 6 Polen, 6 Welfen, 5 Bund der Landwirte, 22 Freisinnige Volkspartci, 11 Freisinnige Vereinigung, 8 Deutsche Volkspartci, 7 Antisemiten, 1 Ehrrsüich- Sozialcr. > Berlin, 17. Juni. Tic Beteiligung an den Rcichstags- wahlen in Berlin war bei weitem starker als bei den letzten Wahlen des Jahres 1898. Allein im 6. Wahlkreise wurden etwa 200O0 Stimmen mehr abgegeben. Bezeichnend ist cs für die diesmaligen Wahlen, daß in fünf Berliner Wahlkreisen Sozial demokralcu im ersten Wahlgangc gewählt worden sind: nur in einem, nämlich dem erste», wurde eine Stichwahl zwilchen dem Vertreter der Freisinnigen Volkspartci »nd dem Sozialdemokraten ersvrdcclich. Sowohl 1893 wie 1898 waren in vier Wahlkreisen Stichwahlen notwendig geworden: nur Singer und Liebknecht siegle» danials im eisten Wahlgauge. Im 1. und 6. Wahlkreise war die Stimmenzahl, die die Kandidaten dcr Sozialdemokratie ans sich vereinigte», eine io gewaltige, daß Ichon bei den ecstcu Berichten ans den einzelnen Bezirke» ihr Sieg als gesichert gellen mußte. Ter Abg. Singer erhielt 671 >8 Stimme», wählend ini 6. .Wahlkreise ans Ledcbour 78 662 Stimmen entfielen. Inden genannten Wahlkreisen ergaben die Wahlen des Jahres 1898 für Singer (1. KreiS) die Zahl von 44 978 Slimmen, während Lieb knecht (6. Kreis) 58822 Stimmen erhielt. Weitere Wahlergebnisse ans dem Reiche. Frankfurt Main) Schmidt (Soz.) 20079, Bruck (Sd. Vp.) 7553. Oswalt (Natl.) 4864, Heyder (Zentr.) 3809. Lass (flies.) 4405; Stichwahl zwischen Bruck und Schmidt. — Lübeck Schwarz (Soz.) gewählt. — G o s! a r Stichwahl zwischen Horn (Natl.) »nd Lemert (SozO. — Gießen Stichwahl zwischen Hcyligenstädt (Natl.) und Krumm (Soz.). — Hameln Stich wahl zwischen Wallbrecht (Natl.) und Brey (Soz.). -- Holz- m luden Stichwahl zwischen Calwcr (Soz.) und Dann (sraktions los). — Sonneberg ReizhanS (Soz.) gewählt. — Gera Wurm (Soz.) wicderaewnhlt. - Kiel Legicn (Soz.) gewählt. — Weithavclla » d PenskSvz.) gewählt. — Lüneb u ra Stich wahl zwischen Jänccke Mail.) und Wangenheim (Welfe). — A u rich Seniler (Natl.) Wahl gesichert. — Sangerhausen Stichwahl zwischen Scherre (Rp.) und Sinion (Soz.). — Gmund Stichwahl zwischen Gröber (Zentr.) und Llndemann (Soz.). — Erfurt Stichwahl zwischen Hagcmaiin (Natl.) und Schulz (Soz.). — Minden Stichwahl zwischenLicbermann(Kons.)undScvcrtng (Soz.). — Fricdberg Stichwahl zwischen Oriola (Natl.) und Bniold (Soz.). — Hagen bis 11 Uhr nachts Stichwahl zwischen Timm (Soz.) 14118 und Richter (Vp) 10763, Funcke (Natl.) erhielt 5955, Fusangel (Zentr.) 4284. — Osnabrück Stichwahl zwischen Naydt (Natl.) und Scheel (Welfe). — Greifend erg Mormaiin (Kons.) gewählt. — E s ch w e g e Stichwahl zwischen Scyboth (Vp.) und Hugo (Soz.). — Dortmund Stichwahl zwischen Hilvek lNatl.) und Bömelburg (Soz.). — Göttin ge» Stichwahl zwischen Levin (Natl.) und Heymann (Soz,) — Recklinghausen Euler (Zentr.) gewühlt. — Wcstprignitz Stichwahl zwischen Scubbendors (Rp.) und Wcyl (Soz.). — Melle Stichwahl zwischen Wamlwsf (Natl.) und Colshor» (Welse). — Bretten Stichwahl zwischen Mensingen (Zentr.) und Müller (Natl.). — Zül tschau Schlüter (Koni.) gewählt. — Neustetti n Bonin (Koni.) gewählt, Ahlwaidt also unterlegen. — Ino >vra; law KrzyminSti (Pole) gewählt. — H omburg (v. d. H.) Stichwahl zwischen Jlichcrt (Zentr.) und Brühne (Soz,). — Duisburg Stichwahl zwischen Äaumer (Natl.) und Hengs bach (Soz ). — Detmold Stichwahl ziviichen Maier-Jobst (Vp.) und Becker (Soz.). — Zw cib rücken Stichwahl zwischen Leinen- Weber (Natl.) und Nccb (Zentr.). — Kaiserslautern Stichwahl zwischen Sartonns (Freii. Vp.) und Klcmcni (Soz.). — Svcyer Stichwahl zwischen Ehrhardt (So;.) und Eiben (Zentr) — A mb erg Sir (Zcntr.s gewählt. Hohenzollcrn Bmniller (Zentr.) gewählt. — Pinneberg Elm (Soz) gewählt. — Olde»bürg III. Burlage (Zentr,) gewählt. -- Oldenburg I. Stichwahl zwischen Bargmann Kunst und Wissenschaft. 's* Von dcr Generaldirektion des König!. Hosthcaters wird uns zu dem Artikel über das erste Auftreten Frl Therese MaltenS als „Elsa" vor 30 Jahren »iitgcteilt, daß eine for melle Verpflichtung Frl. Maltens, ans eine Aufforderung der König!. Generaldircktion Opcrnpartien zu übernehmen, nicht vor- liege. Die König!. Generaldircktion hat Frl. Malten aber bereits im Mai dieses Jahres cinacladen, in mehreren ihrer bedeutendsten Rollen zu gastieren. Frl. Malten hat indessen unter Hinweis auf eine Kur. der sie sich unterzog, ablchncn müssen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir sic etwa un Herbst dieses Jahres auf unserer König!. Hofbühnc wieder begrüßen. 4* Mitteilung ans dem Bureau derKönial. Hostheate r. Donnerstag den 18. Juni gehen im Opcrnhause Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg" in Szene. Die Besetzung der " ' Sachs: H - - an; Evl avid: H Herr Plaschkc: Beckmesser: Hcrr Greder. — Am Todestage weiland Sr. Ma>. König Alberts, Freitag de» 19. Juni, bleiben die König!. Hoftheater geschlossen. Dcr Vorverkauf zu den Vorstellungen am Sonnabend findet daher Donnerstag den 18. Juni während der üblichen Kassenstunden statt. — Tre als letzte Vorstellung dcr diesjährigen Spielzeit des König!. Schauspiels in Aussicht ge nommene Tragödie „Gngas und sein Ring" von Fr. Hebbel kann, da Frau Salbach der Schonung bedarf, mcht gegeben werden. Es geht dafür (Sonnabend den 20. Juni) Sbakespeares „Hamlet" mit Herrn Wtecke in der Titelrolle. Fräulein Pölitz als Ophelia, Herrn Müller als Polonius, Herrn Froböse als Claudius in Szene, -j- Die Romreise des Kaisers hat dem Papste nicht allein eine Anzahl Kolossalgestalten der deutschen Armee gezeigt, sondern auch, man möchte fast sagen, eine geradezu gigantische Leistung deutschen Kunstgewerbes voracführt. Bekanntlich hat der Kaiser dem Papste als besondere Aufmerksamkeit eine "hre von dem soeben vollendeten neuen Portal weniger als 262 Kilo, also über 5 Zentner, hatte. Es dürfte dieser Koloß wohl das umfangreichste und schwerste Ehren geschenk sein, welches jemals in Form einer Mappe überreicht worden ist. Die Ausführung der Mappe war vom Kaiser per sönlich bis in die kleinsten Details vorgeschriebe». Tie Außen seiten derselben sind aus 20 durch Nähte miteinander verbundene, weiße Pcrgamcnthäute zusammengesetzt: oben und unten laufen zwei 35 Zentimeter breite Nindledcrslreifen um die Mappe, die sich in Bandform uiit reicher Ledermodcllicrung, in altromanisckzcr Stilart, antik vergoldet, außerordentlich wirkungsvoll von dem Hellen Pcrgamcntgrunde abhcbcn. Nach dem Rücken zu erweitern sich diele Lcderbänder zu je einem runden Schild, dessen oberer das Zollcrn-Wappen mit dem deutschen Reichsadler und dcr Kette " " >---- - ----- ucira ... , g ge malt, enthält. In dem großen weißen, mittleren Felde stellt in Gold acpunzt die Inschrift: „L6XD. O^'l'll. Llb)0LN8I8, I-OKTX NOVä. ^nno Domini LlXHI". (Neues Portal der katholischen Kirche zu Metz im Jahre 1903). Die Mappe ist mit olive Lcidcnplüsch gefüttert, und sieben 20 Zentimeter breite, olivc Scidcnbänder schließen dieselbe. Auf dcr Rückseite sind zwei breite Tragriemen aus dickem, dreifachem Rindledcr eingelassen. Dieselben sind so balanziert, daß sie die Mappe auf die zum Äuf- nehmen derselben nötigen zwei Personen zuneigen lassen, sodaß ' das Gleich- diese mit der freien linken Hand durch Abhaltcn von sich das Gleich gewicht Herstellen können. Bei der Höbe dcr Mappe von 2 Meter 2 Zentimeter haben also gerade nur die Helmspitzcn der Riesen- Grenadiere des Kaisers über dieselbe hinwcggesehen. Zur Montierung dcr Mappe, welche allerlei technische Schwierig keiten bot, war die Einrichtung zweier großer, schwerer Holz rahmen nötig, um der Riesenmappe Halt z» geben. Vorder- und Rückdcckel sind miteinander durch dicke, eiserne Scharniere vcr- Hulbeschen eltruf ge- Heilen. Dritter Band (1788—1797). In Leinwand W ' ' ------ - -- - ----- sin! ... bundcn. Die komplizierte Aufgabe wurde von dcr Werkstatt, die in der Ausführung derartiger Arbeiten Weltruf ge nießt, in der verhältnismäßig sehr kurzen Zeit von 10 Tagen glänzend gelöst, wofür der Kaiser der Firma in einem Kabinctt- schreiben seine volle Anerkennung aussprechen ließ. -f Goethes Briefe. AnSgewählt und in chronologischer (Folge mit Anmerkungen berauSgegeben von Eduard von dcr geb. I Ml. (Verlag der I. G. Eottaschen Buchhandlung Nachfolger G. m. b. H. i» Stutcgart und Berlin.) Der Band beweist von neuem, daß in diesem sehr verdienstvollen Unternehmen des Eottaichen Verlags keine bloße Aneinanderreihung schöner und interessanter Briefe dnrgcboten wird, sondern eine sorgfältig abgewogene Auswahl, die auf intimster Kenntnis dcr persönlichen Entwicklung und dcr Werke Goethes beruht. Die Heimkehr ans Italien bedeutete eine schwere Krisis im Leben des Dichters. Fremd kam er zurück in den Kreis, den er vor zwei Jahren verlassen hatte, reich erfüllt von künst lerischen und LebcnSivealcn, für die er kein Berständnis fand, und kalt wandte sich vor allem die einst vertrauteste Freundin, Char lotte v. Stein, von ihm ab. Der vorliegende Band seiner Briefe wie neue , .. mit Christiane Bnlpins, sein geistiges besonders in der Freundschaft mit Schiller fand, der den fast versiegten Quell seiner Poesie von neuem belebte. Die reichhaltigen Änmer! auss Glücklichste. nmerkungen ergänzen den Text vre»d«n. Aönig Alberts letzte Rose. Zum Andenken an den ZS. Juni t?or. Nicht vermocht' er mehr zu sprechen Nn der Liebe heil'gem Tag, Tine Rose ließ er brechen In dem sonnenhellen Hag . ., Reichte ihr die rote Rose Ivemutvollen Nuges hin, Sprach für ihn die rote Rose: „Veit, aus ewig, Rönigin l" «ir»« Wam-H.