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»st so Mttufriedeu» S so viel genommen Sonntag. de« Herrn." — wir sin» fetzt Mwal. Dir letzten Jahre Hatzen u„S m<r» nn» lieb untz teuer war. vielleicht da» Liebst« untz erste. Wofür Hatzen wtr'S gegeben?? Vollen wir da unMsrteben. mttzgesttmmt sein? — Und was haben m»S »mmenbrinh u«d Umwälzung genommen! Ideale und getftiae Güter, materielle und irdische Werte. Dl« Besten «nd übelsten, dt« einst im Frieden gearbeitet, gestrebt, ge ichafft. gerungen, die im Kriege geopfert und hingcgeben, itch entsiagt und gedarbt haben, könne» da» am besten be zeugen. Kein Wunder drum, wenn gar viele setzt voll Un- wwenS und Ünzufriebenbett sind. Stur machen sie ihr Sreuz und Seid noch gröber durch solche Traurigkeit und Unzn- krtedew-eit. Weg damit also! Di« nützt nicht», sie ist un- fruchtbar. Aber wie werden wir davon geheilt? „Danket dem Herrn." Gibt'» den» jetzt noch zu danken- Wer stch einmal wieder die Erklärung de» l. Artikel» und der l. Vitt« hersagt oder in seinem SatechiSmn» nach liest, wirb einen xetchen Gabentisch vor sich onSgebreitet sehen. Gaben, die sei« Gott ihm täglich auf» neue beschert. Nur aus einige weif« ich hin: „Augen. Ohren und all« Glieder". Du hast Dein« Augen, kannst da» Grün des Frühlings, das Gold de» DommerS. das Bunt deS Herbstes, das Weist d«S Win ter» schaue«, der Himmel mit seinem Blau am Tage un feinem Gternenheer des Nachts tut sich Dir auf. Tu kannst Deinem Vater, Deiner Mutter. Deinen Kindern in die Augen sehen, kannst Dich vertiefen in die Bücher, die geisti gen Voten aus allen Zeiten und allen Gebieten, Du brauchst niemand, der Dich sMrt — denk' an die Blinden! WaS hast Du am Licht der Augen! — „Ohren und Mund." Denk' an die Tauben, die Stummen, die Taubstummen! Tu hörst das Singen der Bügel, das Brausen der Orgel. daS Lallen und Lachen der Kinder, die Stimme -es Vaters, die milden, iveichcn Worte der Mutter, Du sprichst mit ihnen, Du 'prichsl! Willst Du nicht danken dafür? „Und alle Glieder." Gesunde Arme, gesunde Hände, gesunde Küste. Weiht Du. was das bedeutet? Frag' nur unsere armen Krüppel. Und geh' einmal durch die Säle und Zimmer unserer grossen Krankenhäuser. Wieviel Elend! Wieviel! Dich hat Gott bewahrt „ohne all' Tein Verdienst und Würdigkeit". Willst Du nicht still und dankbar und zufrieden werden? Und nun steh' Dir all' die andern Gaben an, die Gott uns noch täglich beschert. Ich kenne Christen, die haben sich ein Verzeichnis angelegt vdn alledem, wofür sie Gott täglich zu danke» haben. Und dieses Verzeichnis wächst beständig, immer fallt ihnen wieder etwas ein, wofür sie »och zu danken haben. Täglich halte,! sie sich's vor Augen —. da fliehen 'dunklen, trüben Geister der Unzufriedenheit und Nutzstimmung, die Sonne frohen Dankes für den Reichtum Aüte und Gnade Gottes leuchtet im Herzen und macht eS licht und warm. Darum, „danket dem Herrn", das, Ihr als Kruder de» Lichts frohgemut Eure Straf,e zieht. -6. VmnMter. ** Geeflugzcuge zum Fischen. Die kürzlich unternom- Venen Versuche, Alugzeuae zum wischen zu verwenden, haben bisher sehr gute Erfolge gehabt. Infolgedessen haben norwegische und schwedische Grotzsischcreien beschlossen, eine Anzahl starker Lecflugzruge in ihre Dienste zu stellen, um den Fischdampferu in den mincnverseiichtcn ^wässern und bei der Auffindung großer Fischschwärmc Unterstützung zu leisten. Infolgedessen haben deutsche Firmen Auf träge auf Lieferung von Fischereiflugzeugen erhalten. Die erste bereit» fertiggestellte Maschine ist jetzt von den, be kannten Seeflieger und Ritter dcö Ic mcttcc Leutnant Christiansen in clfstündigcm Fluge an ihren Bestimmungs ort gebracht worden. ** Grost« Herren einst und jetzt. Der „Bayrische BolkS- freund" bringt folgendes nette Gcichtchtchcn: Vor Jahren kam Kaiser Wilhelm II. nach Bamberg, um sein dortiges Ulanenregiment zu begrünen. Nach der Festlichkeit kam der Befehl an die Bahnverwaltung. den Hofzug zur Ab fahrt Sr. Majestät bis 7 Uhr 80 Min. bereitzuhaiten. Zwei Minltten vor dem festgesetzten Zettpunkt kam der Kaiser am Bahnhof angesahren nnd Punkt 7^ Uhr fuhr der Hos- zug ab. Nienurnd hätte cs übelgenommcn, wenn der Mon arch nicht so pünktlich gewesen wäre,- die Kohlen ivaren damals billig und reichlich vorhanden und überdies bezahlte sie der Kaiser selbst. Aber soldatische Pünktlichkeit war stets die Tugend der Hohen,zollern ebenso wie der Wittelsbachcr. Und wie angenehm war diese Pünktlichkeit für das Bahn- personal, Las nicht zu warten brauchte. Das war eiiima'. Neulich bestellte in Bamberg der derzeitige Ministerpräsi dent Hosfmaun für sich einen Extra.,ug nach Berlin aus kl Uhr. Natürlich steht der Zug Punkt ll Uhr unter Dampf zur Fahrt bereit, aber wer um 11 und um 12. um I und 2 und 8 Uhr nicht erschien, das war der zum Herrscher Bayerns «nuancierte ehemalige Schullehrer. Erst nach fünfstündigem vergeblichen Warte» konnte das Bahnperso- nal den um 4 Uhr zur Abfahrt sich bcauemenden hohen Herrn begrüben. Recht freundlich und ehrerbietig waren di« Gesichter der Leute gerade nicht, die ihr Mittagessen ver säumt und fünf Stunden umsonst herumstelien muhten Herr Hofsmann hat den Zug, das Personal und die Kohlen nicht selbst bezahlt: das geht ja alles auf Staatskosten. Da kann man schon die Maschine vergeblich die Kohlen ver brennen lassen, wenn sie auch teuer sind und -cm Volk man geln. Und Pünktlichkeit und Vorbildlichkeit gehören in die Rumpelkammer -eS alten Obrigkeitsstaates. In der Re publik hei'ht'S: freie Bahn dem Tüchtigen, der keine Rück sicht auf andere Menschen und StaatSgelder zu nehmen braucht. ** Der «astlose Deutschenhaß der Tscheche«. Die Prager „Bohemia" schreibt: Der grenzenlose -vag auf alles Deutsche macht nicht einmal vor den Toten Halt. Auf dem katholischen Friedhöfe in Prag-Wol- ichan werden von den Gräbern mit deutschen Auf schriften die Namen und alle Daten mit Farbe über strichen und unleserlich gemacht. Die tschechischen Aufschriften bleiben vor solchen Akten der GrSbcrschändung bewahrt. Bei den Ofstziersgräbcrn ist das Werk schon rwllbracht und nun sollen auch die Mann schaftsgräber an die Reihe kommen. -»* x, diese Valuta. Wie man Geld „aus ehrliche Weise" verdienen kann, ohne einen Finger zu rühren, da» teilt ein Soldat der englischen BesahunaStruppe am Rhein den Lesern der „Daily Mail" mit. „Ich wechselte mir in Köln", schreibt er. „einen Scheck über 5 Pfund in der bekannten Bankfiliale von Cox ein. und da die Markvaluta gefallen war. so erhielt ich dafür 4V0 Mark/ Das ist der erste Teil metneS Mittels, wie man schnell und mühelos Geld ver dient. Nun kommt der zweite. Ich wollte am selben Tage Gel- nach England schicken und kauft« mir daher auf dem Militärpostamt eine Postanweisung über K Pfund. Dafür mutzte ich 887 Mark zahlen. Zunächst ,var ich sehr erstaunt: ich hatte eben auf der Bank für 8 Pfund 4M Mark bekommen und auf dir Post mutzte ich nun für 8 Pfund nur 887 Mark zahlen. Ich hatte also dabei auf di« leichtest« und korrekteste Weise von der Welt 7» Mark verdient. Zunächst schien mir d»s zu schstn. um wahr zu sein. „Kann ich noch so ein« Post anweisung kaufen?" fragte ich den Postbeamten, indem Ich mich selbst in den Arm zwickte, um scstzustellen, ob ich auch nicht träume. „Natürlich, sagte er, „die andern tun es auch; die Geschichte scheint sich sehr schnell herumgesprochen ,n Lgben." Und Lies war tatsächlich der Fall. Jedermann in er Garnison schien diesen neuen Weg deS GcldverdienenS war voll von Soldaten, geschäft machen wallte«. Langsam rückten wip-zu dem Schalter vor. wo dt« Beamten so schnell wie möglich da» Geld umwechselten. Und di« Er klärung für diese merkwürdig« Geschichte? Die ist sehr ein fach. So wett sie mir von einem Zahlmeister auSeinander- gtfetzt wurde, sind zwei Grundsätze der Gelbumwechslung in Sport Nachrichten. P«ri»»jag«» sttr de» »4. «epte»»»«. Die«»»». 1. Renne«: «lautopaz, Lupe. — 2. Renne». Lavanhu, Lulu. — S. Rennen: Per aspera, «tztelnberaer. — 4. Renaen: Wirbel, Ontx. — S. Rennen: Defizit, Traditio«. — 5. Rennen: Frriburg, Jeschut«. »rnne»alb. l. Rennen: «rcht«, «onrab. — 2. Rennen: vtm, bam, Dolde. — s. Rennen. Algebra, Etalt Wrlnberg. — 4. Nennen: Majorat-Herr, Turban. — b. Rennen: Persien«, Poleftro. — a. Nennen: Ehalztt, Stall Gra-ttz. — 7. Rennen: Seigneur, Stall Oppenheim. — 8. Nennen: Gewerke, Gord. Neune« zn Dresden. Der heutige Renntag wird einen in jeder Beziehung glänzenden Verlaus nehmen, da samt- ltche sechs Rennen eine qualitativ wie quantitativ hervor- ragende Besetzung auszuweisen haben und somit ausge zeichneter Sport zu erwarten ist. Das Programm enthält wieder je «in Flach- und Jagdrennen für Herrenreiter, so wie drei Jagd- und ein Flachrennen für Jockeis. Die Rennen beginnen um A3 Uhr. Fnsiballtport a« Sonnabend. Bei dem gestrigen Liga-AnS- scheidungSsptel« aus dem Ntng.Play besiegte F.-tl. Branden burg den Fußballrtug mit 8 : 2, nachdem die Seiten beim Staube von 2 : 2 gewechselt worben waren, lieber 1000 Zuschauer waren Zeuge dieses interessanten Wettkampses. Ter Sieger spielte die zweite Zeit im Sturm famos zusammen. Fnsiballsport an» Sonntag. Tie Ltaa-AudlcheiduugS- sviele nehmen heut« wieder das meist« Interesse tn Anspruch. Nachdem bereits gestern daS Spiel Ausiballring gegen Brandest- bürg erledigt morden ist, stnden heute noch drei Spiele statt. An der verlängerten Friedensstratze, aus dem D. S. E. Platz, stehe» sich Dresdner Sportklub und Sportgcselllchast >803 gegenüber. Letztere hat trotz der vielen Berlustpunkt« immer noch respektables gönne» a» de» Tag gelegt, so datz D. S.-C. das Spiel nicht z» leicht nehmen darf. Eine» knappen aber sicheren Sieg sollte D. S.-tz. nach Hause bringe». An der Ploienhauersirahe trcssen Sporiverein Guts Muts und Spielvereiuigung auseinander. Ein beiger Kainps wird sich zwischen den beiden guten Gegnern enl- spiunen, der zwar de» Platzinhabcr als knappe» Sieger sehen dürste, -och auch den Naukiltberu SiegcSlorbeeren bringen lanu. Sportverein Oll bcarützt auf seinem neuen Platze in Tolkcw'tz, hinter „DonaikS Neue Welt", Sportgcmeinschast. Die Ober find nach ihren bisherigen Leistungen wohl im voraus als Sieger an- zusehe», doch dar, man »ach dem letzten Spiele von Sportgemein schaft mit starker Gegenwehr rechnen. Alles in ollem versprechen die drei Spiele, deren Beginn aus nachmittags Uhr festgesetzt ist. eine» hochinteressanten Verlauf. Sin erstklassiges Gesellschaft»- spiel kommi noch zwischen Kußballring und der Berliner Liga- Mannschaft Wacker "4 Tegel an der verlängerten Frlcdcnüstratze zum Austrag. Ten Berlinern geht ein guter Nus voraus. Sie staben in den letzten Spiele» hervorragend abgcschiiitte». Die Mannschaft mit den vier Auswahlspieler» Gebrüder Strehlke, Klippenstein und Fuchs verfügt über groge Schnelligkeit nnd dürste der Ri»a-Elf arg zusetze», die hoffentlich durch deö Sonn astcndspiel nicht derart geschwächt ist, dag sie de» Berlinern ge nügend Widerstand entgegenstellcn kann. DaS Spiel beg iuit nachmittags 4 llstr. Bor diesem Wettspiele messen Spielvcreini- gung Uamcnz und Fnßballring Ik ihre Kräste. Beginn Uhr. Fugendspartseft des Gaues Ostlachsen. Ans dem Sportplatz an der Lcniic-siratzc wird sich heute die nach dem l. Januar 1002 geborene Fugend im friedlichen Wetikamps i» den olninplichc» Ucbnngen Lausen, Springe» und Wersen messen. Die Meldungen sind reichlich eingelausen, so daft cd gut besetzte Felder gibt. Die Weillämpsc beginnen bereits vormittags 8 Uhr und werde» »ach Bedarf »achinitlngS 2 Uhr fortgesetzt. Den Siegern wintc» Eichenkränze mit Schleife. Beranstaltcr ist der Athletik,niSschnn des Gaues Ostsachse». Di« Oberleitung liegt in Händen des Vorsitzenden Heinrich iRascnsvorti. Fm 14. deutschen Turulreis Sachsen werde» heute. Sonntag, vormittag und nachmittag die Meisterschaftsspiele und M e t st c r s cl> a s t s k ä ui v s e I st I st in Chemnitz audgetragen: I. in Schlagbail/ Faustbali, Barlaus nnd Fus;ball der Turner, sowie in Schlaaball, Fanstvall nnd Barlauf der Turnerinnen: 2. in s»l genden Einzel nzelwetttämpsen: o> Turner nnd Fugendturncr, Reck-, Barren- und Pfrrdturnen, je L Kürübungen» l»ll-M«ter>Laus. Schleuderdallwersrn, Wettspriugen ohne Brett, Hochsprtnge» ohne Brett über Latte, ttugelftoben, l» Kilogramm: kt Turnerinnen: Reck-, Barren- und Pserdtnrnen, je 2 Kürübungen, Illll-Meter Laus, Wettspklngeu ohne Brett, Sugelstoven, st Kilogramm. Den Mets,«», schastssptelen und -kämpfen sind «uslcheidunge» tn den »ll Turn gauen Sachsen» und tn den »US nach den sächsischen Laiwlchallc» etnaertchtrten ll Gangruppen, Lausitz. Elbtal, Erzgebirge, Vogtland. Tiefland, Leipzig, t,u Funi, Juli und August diese» Fahre« »orausgegangen, so das, die geübteste» Sptelmannschasten uns Wettnrner Sachsen» heute tu Shemnttz zusammentressen. Die Gaugruppr Elbtal, in der der Spielbetricb am besten entwickelt ist, wird in allen 7 Spielgatlungen durch sehr eifrige und spiel tüchtig« Mannschaften vertreten, die sich llllv die Gaugrnppen meifterschast erworben haben. Das sind di« Turnermannschasten Turnlust Dresden iSliemt, Schlagballs, Allgemeiner Turnverein Dresden tGottschaU. ganftballi, Jahn Dr.-Cotta tPietzsch, Bar lauft, Jahn Dr.-Cotta lZickler, Fusiballi, und in allen 3 Spiel gatlungen für Turnerinnen Dr.-Lübtan sZschiedrichi. Turne, und Turnerinnen von Tnrnlust Dresden werben ein Sorbbali- Musterspiel vorsiihren. Sch-ch. Bearbeitet von Dr. Tarrasch. Aufgabe Nr. 17. Bon Erich Hörschelmann in Reval. » d c ck e k s ZW U W W S 7 « V W 7 b >41 M MP? b S L M 5 4 3 2 ' PS t Wt , » 4 z I > l ' » b c ck e k 8 !> ! Weist zieht und macht das Spiel unentschieden. sWeist 8 Steine: Kk4: Dssi,- Tliti: Zel); üb2. Schwarz 7 Steine: Xa4: 8k6; kn 8, <:5>, c 1, e 2, I>-i i Ans diese ebenso schwierige wie schone Ausgabe, die die Runde um die Welt machen wird, machen wir unsere Leser besonders aufmerksam. Lösung: '«1>« 's, -!- c l> 8 - iq 1 '8 <F2? I.iuas, qp ... s c, 8 dl>)si !>3>s -i-sivL 0 d-7>1 " "li s lpsiihoisvnii ,chjn ravattp-- issj O»» ^P8 " L» Lg yun »,-c, j„v lpvch» SZtsiai» ,q>0 tziZW qun ors ilp'I L -!ll -! «c,.h 2 l48PT opZi llqZ s- gp>, '« o K), 811 » HZ), "1 'ttvck ,js qun qo >.s:c,8 '<2 -i-Fsil 1- 0 I» L1X t' o >i 1T F sCq-s ^0-8 1 e Geltung: Eine bürsentech-nische, die sich täglich nach den Kurien richtet und bei der Bank in Anrechnung kommt, und eine Militärische, bei der der Wert der Mark für einen Monat im Voraus festgesetzt wird. Die letztere Ziffer, die bei den Umwechilungen der Militärpost ii, Anwendung kommt, ist augenblicklich viel geringer, als die der Bank. Auf der Bank mutzte man an dom fraglichen Tage ll2 Mark für ein Pfund zahlen, während bei der Post der Wert des Pfundes mit 77,1ll Mark festgesetzt war. So konnte man also beim Umwechseln von Pfund 78 Mark verdienen und bei gröhercn Summen mehr. Kein Wunder, Hast die Kölner Soldaten diese günstige Gelegenheit ansnntztcn!" ** Laute Ferngespräche. Die ReichSposivcrwaltiing be absichtigt, dem lang empfundenen Uebelstandc. datz die Ferngespräche meistens nur schlecht zu verstehen sind, da durch ahznhelsen, datz bei grotzen Entfernungen Lautver stärker eingebaut werden, die das Fernamt automatisch bei den Fernsprechcnden cinschalict. Mit solchen Apparaten wurden während des Krieges einnmndfreie Gespräche vom Hauptquartier inr Westen bis Konstantiu- opcl und weiter so laut geführt, als ob es sich um ein Berliner Stadtgespräch lmndelte. Schwerhörige Per- konen werden die Möglichkett haben, durch einen in die Lclephonlettnng des eigenen Handapparates eingebauten Lautverstärker je nach Bedarf ohne. Verstärkung oder aber mit zehnfacher und üreihundertfacher Stärke durch einfaches Einftellen eines Hebels auf die gewünschte Stärke, Gespräche ohne Schwierigkeit zu führen. Eine halbe MM»»« sür ein« Snh. Ein Rekordprers für eine Kuh mnrde auf einer Versteigerung in dem eng lischen Ort Aylcsbury bezahlt. Es handelt sich um eine cin- geführte sechsjährige Kuli friesischer Abstammung, die den Namen „Ruth Jantje" führt: sic wurde für .MB Guineen verkauft, was ungefähr einem gegenwärtigen deutschen Wert von öllOllOO Mk. entspricht. Der Wert eines von dieser Kuh geworfenen Kalbes wird mit 2llllll Guineen beziffert. Fm ganzen wurden 47 Stück Rindvieh friesischer Herkunft ver kauft, die zusammen 25 125 Pfund brachten, also jedes Tier nach gegenwärtigem deutschen Wert im Durchschnitt ciiva 5M0MI Mk. »* Spartakistcnschule im Gesängnis. Angesichts -er un- gehenren Erregung, tn die der Gels'lmordprozetz in Mün chen das deutsche Volk versetzt hat. ist es kaum glaublich, welche Zirständc sich in dem als Festungsgcfängnis ver wendeten Zuchthaus Kloster Ebrach in Oberfranken ent wickelt haben. Die Festin,gSgesangcnen haben alle möglichen persönlichen Freiheiten: sie dürfen musizieren, haben sogar schon Festlichkeiten, darunter eine Hochzeit i!j abg« halten, verfügen über eine Kegelbahn, einen Gcfangenen.rat mit eigenem Bureau nnd veranstalten Diskussionsabende, die sich zu einer regelrechten Svartakistcnschule entwickelt haben. Da referieren mit anschliehender Aussprache die Niekisch. Kltügel'höfer, Mühsam und Genossen, die Helden der Münchener Räterepuiblik. um den Un geschulten Be- redtsamkeit und spartakistischen Sinn beizubringen. Die po litischen Gefangenen dürfen ««beschränkt Besuche von wirk lichen und angeblichen Angehörigen, zumal weiblicken Ge schlechts, empfangen, und diese unterhalten den Verkehr der Gefangenen mit der Austemvelt. Nicht nur Briefe können sie ein- und ansschmuggeln. sonder» auch Waffen, wenn es ihnen beliebt. Diese „Dornen" haben aus Ebrach eine rich tige Spartakistenloloni« gemacht. v«a der »«de. Plauderet von Ruth Lindner. Die neuesten Modelle sind erschienen, und klar und deut lich lasse» sie erkennen, was im Herbst und Winter getragen werden wird. Im groben und ganzen herrscht noch die alte Richtung, und es must betont werden. Last gewaltige Umwälzungen nicht bevorftehen. Man bemerkte nur einige Aenderungen. ein Wettrrau-banen begonnener Ideen, sonst nichts. Di« Kleider wirkten fast dnrchwcg salopp, weich- fliehend ohne jede Beengung, ohne jede Stnzwänaung. Einige Modelle zeigten wohl den Gürtel wieder regelrecht um die Taille gelegt, aber so lose, datz von einer Markie rung der Figur oder Unterbrecht»»« der weichen Linie nicht gesprochen werden kann. Für die Strotze trägt nun, wieder Kostüme. Mitteliange Jacken, die weich falle:' und von einem Gürtel geholten sind, werden sich sicher der grössten Beliebtheit erfreuen. Daneben taucht die ganz ge rade, gürtellose, sehr lange Jacke mit kleinem Herrcnkragc» und anschlietzendem Hcrrenrcvcrs wieder ans. Der stostüio rock ist immer eng nnd kurz. Leider ist er noch ein wenig lürz-r geworden. Fch sage leider, denn es sind nicht imm-, die gcradslen und ichlantsten Betuchen, die man auf diese Weise zu sehen bekommt, nnd es sind nicht immer d'r jüngsten Mädchen, die den kürzesten 'Rock tragen. Eine Dame von gutem Geschmack wird die Mode des nberknrze» RockeS, ebenso wie jede andere lächerliche Nebcrtreibuna der Mode nicht mitmachc». linier dem Kostüm wird, de sonders an kalten Tagen, eine Wetze getragen. Dies: Weste, die mit ihren Revers und Taschen durchaus Herren- mützig anmutet, unterscheidet sich nur durch den Güriel noo ihrem Original. Lehr hübsche Westen aus Asscnhaut fseh, beliebttt, Pelz, Samt, Seide und Tuch erregten Bewunde rung. Die Bluse, die unter der Weste getragen wird, zeigte vielfach einen Stehkragen, ein Beweis sür die nicht zu über sehende Tatsache, datz die Neigung besteht. Kleider und Blusen am Hals zu schliefst». Ob der Strhlragcn sich all gemein durchsetzen wird, ist allerdings fraglich. Dir steb- kragenloie, halsfreie Bluse ist erstens kleidsamer, anmutiger und ziveitcns bequemer. Neben den Kostümen herrsch! der M a n i : I auf der Stratze, nnd zwar nicht nnr als Regen- oder Abendmantc!. Diese wachsende Beliebtheit dankt er dem Mantclkleide un > vielleicht auch dem Umstand, datz er cinsach und originell zugleich sein kann. Es wurden sehr reizvolle Modelle Kimonoform und auch, man denke, in Raglanschnitt gezeigt. Kimono ist allerdings augenblicklich Trumps. Auch bei Kleidern und Blusen wird diese Form bevorzugt. Bei den Mänteln lebt sich die Phantasie des Schneiders banvisochlich in der Eigenart des grossen Kragens aus. Ein Modell war ausgcstcllt. das hatte einen losen, vom Gürtel drginncndrn grotzen Schalkragen ans dem gleichen Stoffe des Mantels. Darüber lag ein faltiger, hochstehender Kragen aus dunkler Seide, dessen Reiz darin bestand, datz er nicht genäht ma>. sondern datz ihn die Trägerin, ic nach Stimmung und Wunsch, beliebig anordncn kann. Allgemein bemerkt wurde datz die Mäntel enger geworden sind, sic sollen schiaul machen. Der nicht mehr vorhandene Faltenwurf wird jetzt durch reiche Stickerei deS unteren Mantels oder durch Tressenbeiatz ersetzt. Für Abendkleider ist Tüll tu allen Farbe» sehr beliebt, trotzdem steht das schwarze Kleid noch immer an erster Stelle. Der Kimonoschnitt ist. wie schon oben be merkt. beinahe vorherrschend, vorausgesetzt natürlich, da» das Kleid überhaupt Aermel Hai. Keinen Aermcl am Abend, einen ganz kurzen am Nachmittagskleid, lautet der Wahlspruch der Modedame. Natürlich wird dies nicht nach jedermanns Geschmack sein, ebenso wie der übertriebene NUckenausschnitt. Auch bei den Nachmittags- und Abend kleidern herrscht der kurze, enge Rock vor. der ost an den Hüften garniert ist und dadurch ein rokokoartiges Aussehen erhält. Oft wird der enge Rock noch mit einem losen kurzen Ueberwurf drapiert, und dies erinnert an die schon einmal dagewesene türkische Mode. Fast bei allen Kleidern schlingt sich ein Gürtel los« um die Taille. Es ist wohl überflüssig, zn erwähnen, Last neben dem Tüll-, Chiffon- und Seiden kleid das Samtkleid zur vollsten Geltung kommt. Und nnn einiges über die Kopfbedeckung. An.!: sie wirkt salopp, das verlangt die Mode. Die Kappe» mir den weicken Köpfen sitzen etwas schief un- sehr tief biK zum rechte» Ohr. Die Iockeimützcn, die wobl originell, aber durch ihre Farbenzusammcnstcllung oft reckst geschmacklos wirlen, behaupten noch immer ihren Platz. Die,grotzen Hüte auS Samt oder weichem Filz zeigen hin nnd wieder eine Krempe von anderer Farbe und ans anderem Material wie der Kopf. Dafür ist dann aber auch der Ausputz sehr gering, ein Band, eine Schlappe, eine kleine Feder, das ist alles. Erwähnt muh noch werden, dab neben den ein farbigen grotzen Abendbüten mit Reihergarniernng einige Hüte mit Mraustfedern angenehm aufftelen. ES scheint. La« die Straustseder. die einige Zeit in Ungnade gcsallen war. bald wieder nach Gebühr Bcachtnnq finden wird. Nichts ist eben beständig als -er Wechsel. 2 —