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tvegm der Mischung der Geschlest^tr iu tlneiö engen Raum« bei schwacher Beleuchtung zu h«n späten Abendstunden und weil Schütz« jedenfalls dabei sich al« Ausleger der heiligen Schrift ggire und somit die Grenzen seine« Berufe« ? und Bildungsgrade!» ju über- schreiten scheine. Schließlich^'»urv« abir von competenter Stelle auf Grund der angrstelltcn Erörterungen beschlossen, jene Erbau- nngsstundeu vor der Hand, und so lange sich nicht wirkliche Uebel- -änd« daran? ergeben würden, unter einer gewissen Beaufsichtigung sortbestehen zu lassen. — Vrieft und Zeitungen au« Neapel vom 16. Dec. bestä tigen die Nachricht, daß der König Victor Emanuel Befehl gab. die Belagerung Gaeta's auf die energischste Weise zu beschleunigen Sestern, 16 . find wieder 344 „portative Ninencylinder" nach dem Lager geschickt Warden. welche gegen da« felsige Terrain um Gaeta trefflich zu verwenden find. Diese „Minencylinder" find eine Erfindung eine« englischen Ingenieurs Namen« Rowlinson. der sich im Lager vor der Festung befindet. Diese Cylinder sind von Gußeisen und von verschiedener Größe, deren Inneres mit einem chemischen Sprengpulver von außerordentlicher Kraft gefüllt ist. Ln dem obern Theile der Vorrichtung ist ein sehr starker und scharfer bteinbohrer angebracht, der mittelst eines Triebrades ohne besondere Anstrengung in den Felsen getrieben wird, wo «an die Mine anlegen will. Der Bohrer zieht den mit Pulver gefüllten Cylinder fortwährend nach sich, wodurch di» Mine auf eine beliebige Tiefe eingesenkt werden kann. Ist die« geschehen, so wird der Bohrer durch eine durch den Lylinder gehende senkrechte Höhlung herausgezogen, die Min« verstopft u»d Zündleitung ange- legt. Die Explosion ist eine furchtbare und schleudert ungeheure Felsblöcke auf 150 bis 200 Meter. In den so getffneten Felsen- schlünden graben fick die Belagerer sofort ein und führen darin ihre Geschützt hinter Felsflücke», Faschinen oder Sandsäcken auf. Dies« Sprengmethode vertritt vor Gaeta die Trancheen, die man wegen der Natur de- Terrain« nicht eröffnen kann. — Da« Reutcrsche Telegraphenbureau bringt folgende De pesche au- Neapel. 21. Decbr.: Die französische Flott« steht im Begriff, die Schede von Gaeta zu verlassen; in der Armee Königs Franz II. herrscht große Entneuthigung. Eine von Rom au« angezetteltr Verschwörung wurde entdeckt. Die Stadt Neapel wird der Armee ein Ballfest geben. — Aus Gaeta vom 18. d. wird über Pari« gemeldet, daß der König Franz II. ein Schreiben de« Kaisers Napoleon erhalten Hab«, wonach der König sich genügend für sein« Ehre vertheidigt habe. Der König habe erwidert, daß er e« für seine Pflicht halte, bei der D-ttheidiguug zu beharre-. Feuilleton «nb Lermischu». * AngrseheneBürger der Stadt Oldenburg haben beim Großherzog eine mit 120 Unterschriften versehene Petition einge- rricht, in welcher gebeten wird, daß derselbe „mit gleichgefinnlen Fürsten auf Lrtheilung einer allgemeinen Amnestie hinwirkcn möge." In Oldenburg selbst gießt cs keine rmgcn politischer Vergehen Ver> «rtheilte. * Ein enplisckcr Offizier, welcher nach tzjarkand (Ost indien) gegangen war, har den Scyä.-el des ermordeten Schlag- intweit mit zurückgcbracht. ' Als Garibaldi nach der eiligen Flucht Franz II. in den k. Pallast von Neapel e nzog, fand er in demselben eine Menge wich- tiger Aktenstücke, di« jetzt Herr de ka «arenne in Pari« veröffent- licht hat Da« merkwürdigste derselben ist wohl folgend« Schrei ben de« König« Ferdinand, der unter dem Namen „Bomba" hin reichend bekannt ist, an den Gouverneur von Eicilien, welche« der „Siecle" vom Freitag »ittheilt. «S stammt au« dem Jahre 1855 und da« Original desselben ist i« Bureau de« Siecle z» Jedermann« Anficht au-gelegt. König Ferdinand befiehlt in dir- sem »ganz geheimen" Schreiben dem erwähnten Gouverneur, dem Fürsten von Lastet Cicala, die politisch „verdächtigen" in ganz Sizilien zu arretiren und sie in drei Klaffen z» thiilen, je nachdem sie gefährlich erscheinen > D" erste Klasse, die am wenigsten .Ge fährlichen", sollen den ordentlichen Gerichten überwiesen, di« zweite Klasse, die .Gefährlicheren," sollen durch außerordentliche Gerichte abgeurtheilt und die dritte Klaffe, dt« „Gefährlichsten", sollen — ohne alle gerichtliche Form erschossen werden! (Es heißt wörtlich im Text tuoilati.) Mit schauderhafter Ironie fügt der König hinzu, so müsse man ln .civilisirten" Staaten verfahren, um die selben .vor der Pest der Revolution" zu schützen. Schließlich be merkt Bomba. wenn da« formlos« Erschießen der Verdächtigen dem Gouverneur von Sizilien zu .umständlich" erscheine, so möge er die Leute nur nach Neapek schicken, „dort werde er, der König, schon mit ihnen fertig werden." (Wörtliche Uebersetzung de« Texte«.) * .Begnüg' dick mit der Ehre!" sagt Don Contrera« in .Preciosa" und ebenfalls in diesem Sinne ein Tuchscheerer in Duderstadt, indem er folgende Bekanntmachung erläßt: „Einem verehrlicheu Publikum erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich nicht nur für Geld, sondern auch für die Ehre decatire, mit dem Bemerken, daß mir wenigsten« das Brennholz dazu geliefert wird; denn es ist stets mein Grundsatz gewesen, reelle Arbeit zu liefern, auch ist mir Pfuscherei in fremde Geschäft« nie eingefallen, und bringe ick verdorbene Gegenstände wieder in guten Zustand." * Der Mord de« Präsidenten Poinsot in Pari- hat di« Herausgabe eines Buches veranlaßt, in welchem Vorschläge gemacht werden, wie ähnlichen Verbrechen vorgebeugt werden könne Der Vorschlag des Verfasser«, Eugen de Lottre, Advokat beim Gerichts hof. geht dahin, daß der Waggon durch eine Schnur mit dem Zugführer in Verbindung gebracht werde, wie. die« auf den bel gischen Bahnen schon eingeführt ist. * Das Ertrinken in einer Badewanne begegnete im allgemeinen Krankenhause zu Wien einem Patienten, der sich ohne Aufsicht überlassen war. Jedenfalls märe der Mann nicht ertrun ken. wenn sich «in Wärter in der Nähe befunden. Die Behörde hat deshalb Untersuchung eingeleitet. Briefkasten Herkules am Scheidewege. Auf unsere unlängst im Briefkasten gegebene Andeutung: daß wir von Neujahr an die „Dresdner Nachrich ten" in vergrößertem Format erscheinen lassen werden, sind uns In Betreff dieser Aenderung von Seiten vieler Leser und Abonnenten nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich die verschiedenartigsten Ansichten und Meinungsäußerungen zugekommen. Die Ueberzahl stimmt durch aus nicht für Vergrößerung deS Formates und unser Borhaben wurde geradezu mit Augen der Mißbilligung betrachtet. Ein großes Blatt Papier, sagen Viele, erschwere die Uebersicht im Lesen, das kleine handliche Format sei viel praktischer, viel genehmer, wir möchten darauf Rücksicht nehmen- Stets bereitwillig, den Wünschen unserer geehrten Abonnent n nachzukommen, stehen wir von unserem Vorhaben ab und lassen unser Blatt auch im nächsten Jahr noch in der bisherigen Form und Größe sorterscheinen. Die Redaktion. HiSLirum ninriäi. Altstädter Gewandhaus 2 Mage. Donnerstag den 27. December: l. Agra in Indien mit dem Grabmal ves Kaisers Jehan. 2. Der Brand von Moskau mit dem Einzug der kaisrrl. französ. Armee. 3) Komische Scenen. Nachnriltag Anfang » Uhr. Abends 7 Uhr. VRdivi»»«r öic 8«R»i» Wirthschafts- u. Contobücher UL" KvNlgt. HvstyErr Donnerstag den 27. Decbr.: Die Stumme von Porti«. Große Oper in 5 Acten von A iber. Unter Mitwirking der Herren Tichatscheck, Rudolpk, Hollm nn. Weiß. Mitterwurzrr Sich- verger, der Damen «uinand, AlvSleben, Schuster. Lusang S Utzr- «ndr um 9 Uhr Zrvüte-S Tb-a..:. L.2L, Donnerstag den 27. Decbr. Zum 2 Male (ganzneu): Meine« Onkel« Schlafstelle. Posse In S Abtei lungen von 8 A. Görner. Anfang 7 Uhr. Ende »fl, Uhr.