Volltext Seite (XML)
» F ». daß die »na deutscl Lu>at-Vorch«l« nicht «taeaen^ft«»«,: dp dentch« HM« >«>bre» Bortbeil ihrer Staaten wahrzunrßmen gewußt. Das niraial» ernstlich erschüttert« Vertrauen in de» Bestand der den dschait habe so tiet i» die Politik beider Ländere»«» ir Losung derselben wohl sicher nicht au Einem Lage ejiuklne an sich noch so schwer wiegende Maßregel Die deutsche Politik müsse Werth daraus legen. die " solchen Äenderung nicht »u krage» Eine ein« ad», wenn solche auch Deutschland- Regierung eiulich berühre, rverde vielleicht nicht sogleich uiniichc» »''griffen. nad durch ein« «folgen könne. , . Mantwortnna etiier solchen Äenderung »i ,rliie Maßregel Rußlands. und Volk noch so veiul entsprechende (Legenschlitte zur Folge haben. Das genaue Wahlresultal in Mcvpein dem Wahlkreise der be- l«»»itkn.Perl?', stellt sich wie folgt: Windthorst erhielt >8.028 stimmen, der von den Deptennatsparteirn ausgestellte Kandidat ii>»9. 1884 war da» Resultat folgende-: Windthorst 16,839, der imlivnalliberale Gegenkandidat nur 124. ES hat also eine ganz lumme Vermehrung der Stimme« für den nationalen Kandidaten slailqesunden. ,)>» Wahlkreise striedberg ^Hessen). wo Oberbllrgernieister Miguel adgelehnt hat, stelle« die Nationalliberalen den Wies badener Kurdirektor Hehl auf: Gegenkandidat der freisinnigen ist der frühere Major Linie. Die Wahl findet schon am 9. Mär, statt. Ende Dezember v. I wurden in der Umgegend von Altona Flug- bliitter vertheilt unter dem Titel: „WaS hat die ländliche Bevölke- rang von der Sozialdemokratie zu erwarten k" Dieser Tage haben »„» clwa 100 dieser Verbreiter, meisten» junge Leute, von der Polizei Strafmandate aus ein bis 6 Wochen Gefänglich lautend, schalten. In dem Wahlkreise Löwenberg (Schlesien) hatte» die Leiter der E iitrnmSpartei die Parole auSgegeben, kein Katholik dürie sür den ,et'tc»nalssreundlichcn Kandidaten Sanitätsrath Dr. Born stimmen, da derselbe Freimaurer sei. Der Humor von der Geschichte ist nun, daß Dr. Born gar nicht Freimaurer ist, wohl aber lein lreisinniger Muer, Herr Halberstadt, sür den sich da» Centrui» begeisterte. Fcc'ilich hatte dieser sich an dem einen katholischen Ort für die Mickberusung der Jesuiten auSgesPrvchen. a» dem anderen prote- slaiilischen dagegen! I» dem bayrischen Wahlkreise Neumarkt i. O- erhielt der al» Kandidat ausgestellte Leibarzt deS Fürsten Bismarck, Dr. Schweninger, l>7l Stimmen. Der bisherige uttramontane Abgeordnete Lerzcr siegte mit 12.126 von 12.975 überhaupt ahgegehen Stiiiuue». Ter Brüsseler ^Rord", russisch offiziös, kommt aus die Ausführun gen seiner vonvöchigenPetershurger Korrespondenz zurück. Während in dieier Korrespondenz aus'chlirblich von den Interessen Rußlands di« üiede war, die cS als angrzeigt erscheinen ließe». Frankreich nick» aber mals' schwächen zu lasse», wird jetzt Rußland als Hort des eurvpäi'cheu Friedens hingestellt. Der Krieg, so wird ansgesührt, würde sofort niic-bicche», wen» Rußland Frankreich Unterstützung oder Deutsch land eine absolute Neutralität verspreche» wollte. Damit wird der Km,Punkt der Sache umgangen. Deutschland verlangt gar keine Minralilät Rußlands für den Fall eines deutschen Angrisss auf Miilreich, weil Deutschland nicht daran denkt, Frankreich anzu- gwisen. Wie cs aliv der Erhaltung drs Friedens förderlich sei» «all, wen» Rußland von vornherein erklärt, dag Deutschland nicht aus die Neutralität Rußlands rechne» darf wenn es von Frankreich migcgcissc» Wird, das ist ein Rattffel, dessen Lösung man au der Newa doch zum Besten geben sollte. Tie Blatternkrankbeit des Fürsten Alexander von Battenberg du ilucii Höhepunkt überschritten. Der Ausschlag trocknet stellen weise bereits wieder ab. »Testerr eiest. In Innsbruck kam eS am Aschermittwoch zu »aiwnaleii Reibungen in großem Stil, rin in Innsbruck seit Jahren e.cbl gelauntes Schauspiel. Im CasdBilgcr waren an vierzig ita- ü.miche Stilbeulen versammelt, welche daS zahlreich versammelte deubche Publik»»» — eS mochten an 400 Personen anwesend sei» - durch Absingen von italienischen Nationallicdrrn und Hochs aus Iialien reizten. Man verwies anfangs den Italienern ihr ungc- > üluiicheS Betragen, endlich kam es zu Streit und schließlich zu '.-baüichkeilcn. EL entspaiin sich ein erbitterter Kampf, in welchem Sessel und Bierkrüge als Massen dienten. Endlich gelang es dem Pc'üzc'ikommissar. der in Begleitung von sechzehn Polizisten erschie nen war, die Kämpsenden zu trennen. Die Polizisten mußten mit de» Säbeln gegen die Menge einschreite». Die Italiener wurden bvi, der Wache Einer nach dem Andern zum Kaffeehaus hinans- eskoctirt. Ter genaue Betrag des Kredits, welcher von den Delegationen nn Landwehr und Landsturm einschließlich der bereits verausgabten Summen verlangt wird, ist 52.:180,000 Gulden. Frankreiest. Ter Senat hat das Budget entivrechend den bou der Trvutirlenkaininer beschlossenen Abänderungen genehmigt und sich daraus bis zum 7. März vertagt. Ee ist schr merkwürdig, daß die Generäl« der französischen Ar meekorps noch größtentheils der alten napoteonischen Schule ange boren To gehören 11 Generäle (Billot. Leval. Dumont. Frvrirr, M'act. Davor», d'Auerstädt. Berge, Breffonet, Cornat, Delebecque und Saujsier, der Gouverneur von Paris) der Armee von Metz, 5 theiicräle (Thomassm. Wolfs, Carrey de Bellemarre. Haurion und Ja;») der Armee von Ebalons, 1 (Blot) der Armee von Straß- biug, 2 (Forgenwl de Bostgucnard und de Eolomb) Algerien und um I (Logerot) einer der Armeen der Provinzen an. Rigvndean, alias Peyramont. der Herausgeber der „Revanche", ist am Anordnung des Untersuchungsrichters, der seine Papcerc rviint hat. aus dem Pvlizcidrpot »ach dem Geiängnisse Mazas : i . 'iibU worden. Der „Radical" bestätigt, daß man bedenkliche Pavuir bei ihm gesunden hat. Die Presse billigt fast einmiithig ! w Vorgehen der Behörde gegen diese Persönlichkeit und verurlheilt dessen Treiben, das aus der Vaterlandsliebe ein Geschäft mache, Fallstrick, nn Ausland hcrabsetzc und sogar durch die Hetzerei, die cd aus seinen Schaufenstern gegenüber den großen Äasthösen aus die Straße trage, die reichen Fremden erschrecke und aus Paris vertreibe. Ter Premierminister Goblet hat einen vorläufigen Hilfsbetrag vo:i M,«0> FrcS. nach Nizza gesandt und erwartet die Berichte der Miellen de, vom Erdbeben heimgestichlen Gegenden, um nut ciuer Kreditvorlage vor die Kammern zu treten. Eine Tcpeiche gab daS traurige Verzeichnt der erschreckend baßen .Mhl von Opfern, die das Erdbeben ans der Küstenslrccke .wache» Genua und San Nemo gefordert hat; die stärksten Be- 'mchningk» sind hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben. Der Aciilclpnnkt der Erdstöße befand sich offenbar zwilchen Savona und Porto Maurizio, wie es scheint unter dem Meere, nächst Lnegtza. Von Oneglia bis Nizza und von Oncglia wiedrruni bis nünna haben alle Küstriwrte mehr oder weniger stark gelitten, in der Nähe von Oneglia scheinen ganze Ortschaften verschüttet worden z» 'rni. Schon jetzt wird die Zahl der Er'chlagrnen und Ber- wuudclcn nach vielen .Hunderten berechnet; man muß befürchten, daß die ganze Wahrheit erst »ach und nach an das Licht tritt. Tie große Freindenkotvnlc ist »m Ganzen mit dem Schrecken davon- gcloimiien, In Nizza. San Carlo, Mentonei. Rrovighera, Sa» Ariuo sind eine grvkc Anzahl von Gebäude» tdecks beschädigt, theils ,mammen gebrochen, niid die Äesorgiuß waltet dort, daß auch die anscheinend unversehrten Häuier nicht ohne Schaden davon ge- Iamm>» sind. Die meisten Fremden sind adgereist oder reisen ab, Nizza ,sl verödet. Der .Figaro" hat einen bekannte» Spezialisten sin Erdbeben, Herrn Camille Flommerion. interviewen lassen. Der selbe machte dnraus animeikiam, daß bei oen Erdbeben der Einfluß der Soniieuwärme unverkennbar >ei. welche die durch auflösende Ettiilussc (Wasser, Dümvie. tcgclmttßig zum Ausbruch nwlge bei Sonnenauigan ... ^ das letzte Erdbeben ist aiif Neumond erfolgt und bei einer Kon- siellalion, bei welcher sich Sonne, Mond und Erde auf gleicher Lime bcsande». Die Anziehungskrast befand sich daher aus ihikln Maximum. Aus die Frage, ob eine Wiederholung des Erdbebens in der gleichen Gegend t» der Kürze zu erwarten sei, gab Herr Famuiern'» die Möglichkeit z». Ec fnioet eine traurige Analogie mit dem Erdbeben in Spanien im Dezember 1884. Die ganze Tbc,flache der Küste von Gibraltar bis Palermo ruht aus schlecht im Gleichgewicht liegenden Felsen, aus zerrissenen, zerspaltenc» Schichten mit Brüchen. Gewölben, Ueberhänge». Lost sich ein Stützpunkt, bricht ein Pfeiler unter der Arbeit des Wassers, so be komm! die ganze Gegend eine leichte Bcrändcruiig ihres Relikts. Ticie Alle» von Erschütterungen haoen selten m zwei Tagen ihr Ende gesunden; diesmal waren sie jedenfalls zu heftig dazu: sie werden vielleicht fortbauern, aber doch nur abgeschwächt: die Aus gleichung wird sich nach und nach vollziehe». Große Katastrophen und nicht mehr zu fürchten und wcnigftrnS Frankreich ist mit der Iiircht davon gekommen. Die Depesche, welche eine weitere kleinere Er chiillcrung aus Nizza meldet, hat seiner Prophezeiung Siecht gegeben. Bei den Ersatzwahlen zur Deputirtenkamnrer in den Deport« ineust- Baffcs-PyrrneeS und Avevron wurden die republikanischen Kandidateil Vignancourt und Rodat gewählt. nrapgirn, vrviiooen c schenk gewacht, um seit einiger Zeit wa Eopiren dieser Bilder larlll Der Kickegtwinister ty entschloss«, eiotge Eo«. , » Gotdotrn i» Velocivedfahwn anSbilde« zu last«, damit selben i» KriyzSsalle Eouncrdienst« verrichten können. — Als «an tn Lyon nach dem Abendgottesdienste die Kathedrale schließen wollte, fand man in einer Seiteukapelle eine mit Petroleum ge» tränkte Bombe, di« jsdoch kein« weiteren Sprengstoff, enthielt. — In Marseille wurde «n der Kaseme Sankt Victor, wo da» 8. Jn- fanteriereainient untergebracht ist, eine Dynamitvatrone gesunden. Dieselbe lag aus einem keinen Mit Kohlen griulltrn Rost hinter der Thür de» OffizierSsalvns. Es wurde sofort eine Untersuchung eingeleitet, aber nicht» entdeckt. Man glaubt, daß ein Bürgerlicher daS Attentat beabsichtigt hat, da rvegen Maurerarbeiten der Zutritt zur Kaseme Unberufenen sehr leicht war. Die Meldung von diesem Vorfall hat ungeheure- Aussehen erregt. — Ter Eommandant der 1. Infanteriedivision, in Reim», hat dieser Tage zwei Soldaten drs 187. Jmanterieregtment- zu Professor Pasteur geschickt, da sie on einem tollen Hunde gebissen waren. — General Boulanaer at jedem Regiment zwei Aauarcllen und zivei Chromolitho graphien. Episoden auS dem letzten Kriege darstellend, zum Ge- dieielben im Ehrrnsaal auszuhänaen. Schon waren «iniac Offiziere und Freiwillige mit dem Bilder beschäftigt. — Der Maire vo» Nizza hat von dm, Direktor de» Observatorium« in Montcalieri eine Depesche er- halten, in welcher derselbe mitlheüt. daß die Erdrrichütterungen nun zu Ende sind. Di« Hiifskon,Mission des DeparlemenlS hat 17.330 Francs zur Disposition drs Präfekten gestellt, um den Bedürftigsten zu Hilfe zu kommen und sie ist entschlossen, bei der Regierung um Unterstützung emzukommen. Die Einnahmen an der BahnhoiSkaffe in Nizza haben an» letzten Tage 98,000 Francs betrogen. Ein Staatsaviso ist mit einer Ladung von 500 Klgr. Brod und Zelten ei»g«t>offen. Alle möglichen SicherheitSmaßreaeln sind getroffen; in La Nvauette sind einige Häuser geborsten, vergleichen in Eha- teauneus, Brocr und Tianet. hingegen ist in Monte Earl» wie im ganzen Bereich des Fürstenthuins Monaco, Alles unversehrt ge hliebe». so daß kein Einwohner und Fremder daran gedacht hat. den Aufenthalt dort abzubreche». — Der Kardinal Jacobini fragte am Sonnabend den Dr. Baccrlli, wie eS mit ihm stünde. „Ich fürchte nicht den Tod", sagte er, „aber ich will die heiligen Sakramente empfangen, ehe ich das Bewußtsein verloren habe; uh will sterben, wie ich lebte, als Kardinal." Als ihm der Ar» die Wahrheit gesagt hatte, drückte ihm der Sterbende warm die Hand und befahl die letzte Ortung. Während dieser Zeit wohnte der Papst mit den übrigen Kardinalen der ersten Fastenmesse bei den Kapuzinern bei. Vom Zustand seines früheren Staatssekretärs unterrichtet, begab er sich sofort zu ihm. erlheilte ihm seinen apostolische» Segen und sprach dann noch 2/« Stunde »nt ihm allein. In feierlicher Prozession wurden dann gegen 4 Uhr Nachmittags dem Kardinal die heiligen Sakramente gereicht. Man hatte ihm die Stola angelegt und den Kardinalshut aufgeieht. Das letzte von Jacobini gelchriebene Do kument ist der Dankbrief an den Großvezir sür die Dekoration, welche ihm der Sultan durch Migr. Azarian überreiche» ließ. Italien. Mit dem Namen des soeben verstorbenen Kardinals Jacobini sind die wichtigste» Schritte zur Beendigung des Kuliur- kampies verknüpft. Zumal in den letzten Wochen ist der Name des Kardinal-Staalsiekretärs als Unterzeichners der beiden Briese an de» Münchener Nuntius oft genannt worden. Ter intellektuelle Antheil des päpstlichen 'Diplomaten an jenen bedeutungsvollen Verhandlungen ,var jedoch, wie allgemein bekannt, nur ei» mäßi ger. Leo XlH. halte den Kardinal zumeist wegen seiner wellmän- nischen Formen, die Jacobini auch wahrend seiner Wirliamkeit als Nuntius i» Wien zu einer beliebten Persönlichkeit machten, auscr- iehe», uni mit feinem Namen jene wichtigen Verhandlungen zu decke». Leo Xlll. hat von ieineni Staatssekretär leine andere Unter stützung als die der Liebenswürdigkeit verlangt, um die Forderungen der Curie in gewandter Form zur Gelinng zu bringe». Als Nach folger Jarobini's wird Kardinal Parocchi genannt. Die ersten am 8. Februar aus Neapel abgeaangenen Vcr- stärfuiigen. ein Bataillon Infanterie und ein Zug Artillerie, sind am 19.. also nach Iltägiger Fahrt, an Bord des Trinsvortdaniviers „Giavc," in Maffauah angelommen. Hiernach läßt sich annehmen. daß daS einige Tage später »achgeicmdte zweite Bataillon und Kriegsmaterial, 28 Geschütze und eine Anzahl von Milrnilleuien. inzwischen ebenfalls eingetrossen ist. General Gens kann nunmehr einem etwaigen Angriffe ans seine festen Positionen mit umsomehr Ruhe ensgegensehe», als die Abcssynirr bis jetzt weder Artillerie gezeigt baden, noch nach der Ausluge des als Parlamentär »ach Maffauah geschickte», italienischen Gesänge,,en, Major Pmo, über haupt bei sich führen sollen. Letzterer soll nach einem Briefe aus Maffauah dem Angriffe aus das Fort von Saati am 25. Januar in der Umgebung Ras Aluln's, allerdings in Ketten, beigeivohnt haben, wie dies mit Graf Saliinbeni bei Doaali nni 26. der Fall gewest» sei. Dieser Kamps soll aus die Äbessynier. trotz ihres «Sieges, wegen der Haltung der italienischen Truppen einen großen Eindruck hervoraebracht und den Respekt vor de» letzteren gewaltig erhöht haben- Die Mitrailleuien haben übrigens nicht, wie bisher angenommen, bei Dogali gleich von vornherein den Dienst versagt; vielmehr konnte die eine eine halbe Stunde, die andere dreiviertel Stunden lang feuern, ehe sie wegen der Pnlverrückstände und des eingedrungenen Sandes zu sunkuoniren attihörten. In Dcputirteiikreisen gilt es nicht für unwahrscheinlich, daß Saracco den Auftrag zur Bildung des KabinetS 'erhalten könnte, da derselbe bei der gegenwärtigen Lage sicherlich aus die Unter- stntznng von Depretis und dessen Anhänger zu rechnen habe und mit Rücksicht aus seine Vergangenheit auch der Sympathie der Opposition nicht entbehren würde, somit aber eine arößeie Majorität uni sich vereinigen könnte. Behufs Löiung der Mmffierkrisis sieht man im Laufe des heutigen Tages einer weiteren Entschließung des Königs entgegen. Belgien. 400 Brüsseler Rekruten hielten heute ein Meeting ab, in welchem sie gegen das jetzt bestehende Militärsystem prvte- stirten. Mehrere Redner forderten die Rekruten aut, für den Fall, daß Arbeiternnruhen entstehen sollten, nicht die Ruhestörer, sondern die Oisiffere mederzuschirßen. Die Postverwaltung des Freistaates Moresnet hat mir 8 Tage gelebt. Die Rcgicrungskommiffancn Preußens und Belgiens sind cingeichritten und haben die Post geschloffen. Wie die Unter suchung ergeben, haben der Schöffe von Moresnet, Dr. Mvlley, und der Direktor der Gesellschaft Bieille.Montaane, Crickboom, die Post eingerichtet, um — die Briefmarken von Moresnel zu guten Preisen an die Briefmarkensammler zu verkaufen. DaS wird diesen beiden Herren jetzt ideuer zu stehen kommen, denn sie werden sowohl von preußischer als auch von belgischer Seite gerichtlich belangt. Holland. In Amsterdam fanden >m Lause der Nacht zum 26. v. M. wiederholt anti-sozialistische Demonstrationen einer großen Volksmenge statt. Sie zog nnter den Nme»: „Hängt die Sozia listen ans!" vor die Wohnung deS Sozialiitcnsükrcrs Fortuyn. Die Polizei hatte die größte Mühe, Fortuv» zu schützen. Mehrere Verkäufer sozialistischer Blätter wurden arg mißhandelt. Am 27. findet im Volkspark eine große sozialistische Äeriammlnng statt, welche ernste Ruhestörungen befürchten läßt. England. Die Kohlengriibknardeiter in Lanarliliire in Schott land haben den Aufwiegelungen zu gewaltsamem Widerstande kein Gehör gegeben und eü für rathfamer gehalten, den unter ihnen auSgebrvchenen Arbeitsausstand friedlich zu beenden. In einer abnehaltenen Massenversammlung wurde der fast einstimmige Be schluß gefaßt, das Anerbieten der Grubenbesitzer, den Lvhnslreit zum Gegenstand einer gc,»ci»ichastlichen Berathung zu machen, an« zunebnikn und die Arbeit sowrt wieder ausznnehmcn. Rußland. Das „Jonm. de St. Pct" polemisirt mit der Rat. Za." in Berlin, wendet sich aber thatiächlich gegen die Ar- nssischrr Zeitungen, die von einer ^ zwischen Rn Frankreich soll auch Rußland entschlossen «ein. oen malischen Vor schlägen wegen de» Suezkanals energischen Widerstand zu leisten. tikrl ni, ikhnnaen Lockerung der guten Be inßland n»d Deutschland gesprochen hatten. Zum Schluß bemerkt das Petersburger Blatt: IlebrigenS sei aus der Erfahrung bekannt, daß inan gegenüber Projekten, die ZritungS- korrrwondentrn den Regierungen unterlege», sich nicht allzusehr auircaeii dürfe; ernste Plotter sollten wissen, daß die Beziehungen zwischen den Kaiserreiche», welche duech Jahrhunderte lange Bande alliirt seien, dock nicht vo» dem Belieben eines oder mehrerer Kvrre- jpondenlen abhängen, die mehr oder weniger Phantasie besitzen. Nach einem Telegramm nnS Ajnccio sind 2 Kompagnie» Infanterie »ach Sartene obgegangen. wv der Bonapartift Leandn. welcher kürzlich einen aufrührerischen Ansinf erließ, an der Spitze eines be waffneten Bvlkshanfciis erickienen 'ein soll. Bulgarien. Aus Sofia wird gemeldet, daß die bulgarische Regierung fest entschlossen iei. über die bisher von den Delegaten in Konstantiiiopel gemachten Zugeständnisse nicht liinauszngehen. Die große Sobranje dürste in der erneu Hälfte des März zusaunnen- trcten; sie wird »vahrscheinlick die Bolliicächten der Regenten er Kkllilleton. s Residenztheater. Die vorgestrige Aufführung von „ Farin elli" leitet« der Emnponist des Werke-, Herr Hermann Zumpe, persönlich und der musikalische Gebalt der Operette gewann hierdurch verlchiebenartig an neuem Reiz. Vor allen anderen waren fast iämmtliche Teinpi einer ganz bedeutenden Abänderung unter zogen: sie wurde» vom Evmponilten durchgehend- schneller, leben oiger und präciier rhythmisirl genommen. Am meisten fielen die Temviveränderungen aus in de» Chören, in den Duetten „O, sei gegrüßt" und „Er ist e»", im Ensemble des 2. Aktes „Welche» schmerz" — eine Nunimer, die der Eomponist gerade noch einmal so schnell als bisher gewohnt, »ahm — im Walzerliede „Welch ei» Vergnügen" und nn Finale des 3. Aktes, wohingegen die Romanze „Laß mich noch einmal Dir in'S Auge schauen" einer überaus giin stiger wirkenden Tempomäßigung unterzogen worden war. Daneben machte sich eine sübibar bedeutend feinere Nuancirung in den Ge sangs- und Orchesterpartien. vornehmlich im Entree-Duett von Formell! und Manuela, tm Liede .Welche Qual, welch'Vergnügen", im Frauenchor »Habt schönen Dank" (welcher diesmal auch etwas reiner intonirt wurde), ferner in Farinellis Liede „Wenn der Spanier lieberglüht", im 2. Finale „Es droht dem leichten Schiffe . in der ganzen tick daran schließenden Folge und in der Romanze Vor deni letzten Finale, geltend. Reizende und originelle Orchester- effelte, welche man bei der erste» Aufführung nicht bemerkte, wir die Wirkung der ticie» Clarinetlen mit dem Pizzicato des Streich quartclts in Josös Erzählung „Haltet ein" (1. Akt), der schöne packende Effekt des Slrcichauartetts in dem kurzen Vorspiele deo 2. Aktes und die pathetische instrumentale und gesangliche Wirkung der Romanze „Altem Glück, mein Hell" re. traten diesmal zum große» Vvrtheil der betreffenden Nummern hervor. Der Chor und die Solisten, die bisher in einer Masse von Proben an ander.' Tempi gewöhnt worden waren, konnten stellenweise dem neuen richtigen Zeitmaße nicht iinmcr, wie wünschenswcrth, solgen und es traten in Folge dessen verschiebene, wenn auch wenig vemerkbm Schwankungen, am fühlbarsten im 2. Finale, ein. Der Erfolg dco graziöse», mit seltener musikalischer Feinsiihligkeit und vornehmer Inspiration gearbeiteten Werkes, war wiederum ein ganz bedeuten der und nachhaltiger. Das bis in den letzten Winkel übennlllc Haus ries de» Eomponislcn und die Hauptdarsteller oft und stür misch — der Eomponist selbst mußte fünf Mal vor der Rampe er scheinen. Gewiß ci» Erfolg, zu dem man dem Autor und deni Nesidenzthealcr ans vollem Herzen gratnliren darf. Der Page Juan wurde diesmal, zum grvtzen Vortheil der Partie, von Fr!. Weil correct und sicher gesungen — störend für das Verstttndniß der Handlung wirkte, daß das im Kostüm der Hofdame Donna Juanita geschah. Die Königin kommt dadurch in de» Verdacht, sich rin Rendezvous mit Farinelli zu geben — ein Verdacht, der dem Cha rakter der Königin nicht von besonderem Vortheil sein kann. Im Uebcigcn ist dem letzten Referate etwas Neues nicht hinzuzufügen. Herrma » n Starcke. -s- Kgl. Hoftheater (Allstad». Meyerbecr's „Prophe t" — eins der prunk- und glanzvollsten Werke des sogen, großen Opernstyls. zugleich aber auch eines der inhaltlccrsten dieses Genres — hatte vorgestern cm überaus zahlreiches Publikum angezogcn. welches dem Werke seine volle Symvatbie entgegenbrachte. Theil- weise war die sympathische und warme Anerkennung des Auditor- »ms vollständig gerechtfertigt, besonders soweit sie der Darstellung der Fides (Frl. v. Chavanne) und der Bertha (Frl. Renther), galt. Besonders hervorragend wußte Frl. v. Chavanne ihre FideS zu ge stalten. Die junge Künstlerin, die zweifelsohne einer großen n»d Iwffnungsvollcn Zukunft entgegengcht. schuf nnt ihrer FideS ein tiefergreiscudes B>id und zugleich eine Gesangslcistnng ersten Ranges. Das prächtige, sonore und intensiv hochdramatische Organ, iiber welches Frl. v. Chavanne verfügt, erklang, von einer imponirenden Kunst des Vortrags gehoben, mit so ergreifend und packend wirken dem Timbre, mit einem solchen Schmelz und einer io seltenen Macht und Fülle, daß das Auditorium davon hingerissen wurde. Orchester und Chor waren unter Hotkapellmeister HagenS Leitung vorzüglich und ließen ebensowenig zu wünschen übrig, als die Pracht und der Glanz des Werkes. der äußeren Ausstattung und die Jnszene Im Kgl. Konservatorium beginnen die diesjährigen Prüfungen, nachdem der Schluß des Schnljahres vom t5. Juli weg aus den 31. März verlegt worden ist, am 14. März. An Prüsunas-Eoncerten sind vo-läufig vorgesehen zwei Solistenabende mit Orchester am 14. und 21. März, einer ohne Orchester am 18., ein Kammerinusit-Abend am 25.. das Schluß-Eoncert am 28. März. DaS Cvncurrenzspiel um den Kapsflügel, um den sich 2 Schüler und 2 Schülerinnen aus den Klaffen Krantz, Roth und Schmale be werben, soll am 19 März stnttfinden. Die gestellten Aufgaben sind: Präludium und Fime von Bach (für Jeden verschieden), 1. Satz der nachgelassenen 6-moII-Sonate von Schubert und 8-moII- Scherzo von Cbopi». Die Aufnahmeprüfung lvird am 30. März Nachmittags 3 Uhr sein. f Für alle Diejenigen, welche den hohen Reiz des Zusammen- spiels kennen gelernt haben, wird es eine willkommene Nachricht sein, daß Carl Burchard. der längst bewährte vortreffliche Clavienibertrager guter Musik, eine Sammlung achtbändiger Klavier» arrangeincnts sür 2 Clavierc bei G- Näumanii, Dresden, hat er scheinen lassen. In beanemer Spiclweiie, durch die Achthändigkcit aber doch mit befriedigender Fülle, bringt er Sätze ans Weber's „Freischütz" nnd „Enryai»he". ans Spohr's „Faust , «ns Mozart's „Don Juan", ans Krenpec's „Nachtlager", sowie Bester Walzer vo» Lanner, „va»«o slnvo" von Snchorovsk» und „Geburtslagsmarsch" von Schumann. s- Ans das Concert des Herrn Paulv. Ianko morgen Mittwoch, im Börsensaale, welches auch weiteren Kreisen Gelegen heit bieten wird, mit der neuen, vom Cvncertgeber erfundenen Klaviatur bekannt zu werde», sei nochmals aufmerksam gemacht. Nach Erklärung der hochinteressanten Erfindung wird Herr v. Janko n. A. spielen: Pilgerchor aus„Taniiljüuler" nachdem vierhändige» Arrangement, Spinner lied von Wagner-Liszt, eine Orgeffuge von Bach in der Originalgestalt, die Cbopm'sche Trauermarsch-Sonate rc Tie Klaviatur wird von allen Plätzen aus zu sehen sein. i Ein am Dresdner Konservatorium gebildeter Künstler. A l b a n F ö rst c r, den wir in Dresden von einer kürzeren Thätig- keit als Dirigent der Liedertafel, noch mehr aber durch seine seinen Lieder und Klavierstücke kennen, hat in Neiistrelitz, wo er als Hos knvellmeister wirkt, eine komische Over seiner Composition ,,D i - M ä d ch en von Schilda", zur ersten Anfführung gebracht Vorliegende Berichte stellen einen vollen Er'vlg seit, der auch be' Wiederholungen vor cmsverkauften Häusern sich erhielt. -s Mit dem neuen, am 1. April beginnenden Schuljahre des Kgl. K onkervatoriums treten neuerdings und in verschiedenen Punkten sehr eingreifend abgeänderke Statuten, sowie ein neucc Lehrplan in Kraft. s Das berühmte R-c!ur-Capricciv Op. 22 von Mendels svhn lickst jetzt in einer sehr empfeblenswerthen Ausgabe von Ed. Mrrtke (Stemaräber Verlag, Hannover) vor. Die Lcchesterbeglci tung ist für ei» zweites Klavier eingerichtet, zum Besten der volle reu Wirkung aber io. daß tn Tntti's der Solist mit dem Begleiter vierhändig zu ipiele» hat. Beide Klavicrstiiiimcii sind partitnrniäßig über einander geletzt, was das gute Znsgminenspiel wesentlich er leichtert. Der Fmgersgtz ist von Merkte in bewährter Weise cmsge- arbeitet worden. s- Die neue Posse „Leipziger Allerlei" von William Büller, welche sich eines lebbaite» ErsolgrS am Leipziger Stadt- Theater erfreute, soll demnächst, lokalisirt, am Residenztheater zur Aufführung gelangen. f Der treffliche dänische Komponist Emil Hartmann, welcher früher bereits zu wiederholten Molen in den Gewerbehaus- Concerten eigene Eompofstivnen vorsührtc »nd der auch in den Sinfomk-Pro.zramnirn der Hoskapellc fignrirte. ist in Dresden wieder eingetrossen, um im heutigen Gewerbehnus-Eoncerte und in deni nächsten Donnerstag stnttfindenden eine Reihe eigener neuere und älterer Werke z» dmgircn. An, Dienstag enthüll das Programm: Ouvertüre „Nördliche Heerfahrt", Andante sür Streichorchester, skandinavische Volksmusik (1. Suite) »nd einen Walze» „Im Mondschein". Der Donnerstag bringt die sinfonische Dichtung „Hakon Jarl". Skandinavffche Volksmusik (2. «mite) und „Ein Kalnevalscst". "Ein Sch werenöther. „Sagen Sie, Herr Doktor, gehen Sie liever ans einen Ball oder in eine Gesellschaft c" — „Viel . .. „ lieber auf eine» Ball!" — „lind weshalb denn )" — „Da sind die nenern. jedoch kaum in der Lage sei», eine Fürstenwahl vor;»-! Damen doch nicht gar so zugeknöpft!" ^ . nehmen. " Wort gcbalte ». GeldanSleiher: „Sie haben nur doch Egypten. Rach einer Meldung a»S Konstantinopel halten schon vor Jahr nnd Tag veriprochc». daß ich der Erste sein soll, türkische Kreise dir Verhandlungen über die Vorschläge Wolsss in! den Sie bezahlen!" — Student : „Hab' auch mein Wort gehalten. Betreff Egypten» für aussichtslos. Abgesehen von der Tntkei und i bis jetzt hat noch Niemand von mir Geld Vtlonimen >" to 'L.js - /«.M Ml -. VMM MW -MM LL'i- V-iW '' HM. MM -HM -MW, -WEH I ! MW MW M« WU Ws-. -' ''MM -M'Mi' Mt ILE. Äiö - r. .(..Mi' UW M M ,!.iW '-ZK-Ä-z .. .'.4o, Ä-U!! -'ö