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tz» s G 8 -r »8 »I quisition bei Manövern, an Fuhren u. >. w zu nagen yave. Im Interesse der Lnndwirthe sei srrncr zu wümchrn, das, die Bor- musleiung von Pferden nicht gerade in einer Zeit vorgenoinme» werde, wo die Laiidwirthe der Pferde am dringendsten bedürfen. Den Civilkapelle» dürfe nicht zu sehr durch die Militärkapellen Konkurrenz gemacht werden, am allerwenigste», wenn eS sich um ein Conccrl handele zur Eröffnung eines WaaicnbauseS. — Genernlmaior v. Heringe» stellt fest, daß im Vorjahre der Ankauf von 60 bis 7o Prozent des Getreide- au« erster Hand erfolgt iei. Tie Verwaltung sehe auch die Bortdelle in dielen Ankäufe» aus erster Hand Anfänglich habe man nur mit manchen Produzenten Schwierigkeiten gehabt. — General v Einem: Es belkehc allerdings ein Erlaß, wonach die Militärkapellen möglichst wenig den Eivilkavelle» Konkurrenz machen sollen. In den, »peziellen Falle bei Eröffnung deS WaarenhauleS Banach in Beruhen sei auch die Gewährung der Militärkapelle gemißbilligt worden. — Adg v. IazdzewSkl, «Pole) führt Beschwerde daruder, daß der Garnison m Pole» verboten ivar, bei polniscden t0cjchask»1enten zu kaufen. — Minister v. Goßler erwidert, da« Vorgehen der polnischen Bevölkerung gegen die deutschen Ge» werdetreidenden iei so aggressiv, daß Letztere schwer geschädigt und dem Ruin nahe gebracht würden Mil Rücksicht daraus habe das Generalkommando mit dem Regimentskommandeur sich geeinigt, möglichst bei Deutschen zu kaufen. Er könne das nur billigen. Adg v. I azdzewskn Wenn der Minister meint, daß die Polen die Drntrchen bonkoltiren, so bitte ich ihn, sich einmal anznseheii. wie der Hakatistenverein die Polen bohkottirt — Adg Dr. Bachem «Eent.I kommt aus die Duellkrage zurück. Das Duell, das inan als nothwerrdigeS Nebel bezeichne, lei und bleibe unter allen Umständen verwerflich. Dürfe die Armee eine Ausnahme mache» und das Gesetz nicht achten, io dürfe das auch reder aridere Stand, und greifen hier die Begnadigungen zu weit um sich, io verderbe daS das Rechtsgeiuhl im Volke. Hätte der Kaner einen vollen Einblick in die Wirkung des Begnadigungs rechtes auf dierem Gebiete, io würde er sicher davon nicht solchen Gebrauch machen. Die Antwort des Ministers über die Kölner Frage sei völlig ungenügend, zumal der'elde unzulässige Frage bogen. der eine Frage betresss Zugehörigkeit zu bestimmten iindenki'chen Verbindungen enthält, immer »och in Verwendung iei. Redner geh! schließlich noch ans die Ehrenrälhe ein I Wenn der Minister rage, daß eine königliche Kabinetsordre daS Duell ! billige, io iei auch wahr, daß dieie KabinelSordre dem Strafgesetze! widerspreche. ES iei aber gar nicht richtig, daß die Kabineksordrc das Duell billige, denn die Ordre beginne damit, daß das Duell durch das ^kraigeietz verboten sei. Der Kricgsminister hätte richtiger gehandelt, wenn ei sich vorher über die Vedeulnng der Kabinetsordre orientirk batte. Auch das vom Minister vorgekragene I Gutachten von der Groben, welches das Duell in zwei Fällen als! unvermeidlich hinslelle, könne memals die Uebeilrelung der Gesetze! rechtiertigcn Se. Majestät der Kaiser habe so oft seine christliche! Gesinnung betont (Prä>. Gras BaHeitrem erlricht den Redner eine derartige direkte Bezugnahme aus den Kaiser zu unterlassen.) DaS wolle er iagen. wenn die oit im -Reichscmz." zu Tage getretene christliche Gesinnung des Monarchen auch in der Armee christliche Gesinnung nach sich ziehen solle, io muffe das Duell! daraus verbannt werden. «Lebhafte Bravorufe). Morgen I ilhr ^ Fortsetzung. Berlin. «Priv.-Del > DaS A b gc o rd n etenh a us setztc die Berathung des E i > e n d a h n c t a t s fort. Gegenstand der Debatte bildete u A. die Ber'chäitianng von Frauen als Schranken- wätterinnen. die Einstellung von Telegraphistinnen. die Erhöhung des WohnungsgeldzuichnsieS. das Verjähre» der Eüenbahnvenvall- ung gegen den Eottbwer Koniumverei» u. >. w. Miuister Thielen, erklärte, der Eollbnier Konsumverein sei eine sozialdemokrakirchc j Veranstaltung^, in den Verkanisstelle» des Vereins würden sozial- demokratische Stimmzettel vertheill. Der Minister thcilte seiner einen Aulruf aus dem .Weckruf der Eisenbahner" mit. der etwa schließt: „Hüttt Euch. Ihr seid verloren, wenn die Eisenbahner nur einmal 24 Stunden einig sind!" Den Beitritt zu eincni solchen Vereine könne er seinen Arbeitern unmöglich gestatten. Das Ordl'narium wmde bewilligt. Weitetberathung morgen, außerdem Interpellation betreffend Lehrermangel. Berlin. zPriv Del.) Der Kaiser gedenkt heute Abend von Homburg nach Berlin ziiliickzrirciicn — Der Kronprinz muß infolge einer Erkältung das Zimmer hüte». Berlin. «Pciv-Del.) DaS Geiammteigcbniß der Volks- zähl u n g wird heute amtlich bekannt gegeben. Darnach wies das Dent'chc Reich au diesem Tage eine Bevölkerung von 56 Bö Oll Personen auf: davon sind 27 731 067 männliche. 28 6I3V7 weibliche. A» dieser Reichszahl ist Preußen niit 34.5 Millionen. Bayern mit 6.2 Millionen. Sachsen mit -4,2 Milk., Wüttlemberg mit 2.2 Mill. berheiligk. sodaß ans die 4 Königreiche 83.44 vom Hundeit der Reichsbevölkerung trefsen. In Groß städten. d. h. in Stadien mit 100ED und mehr Einwohnern, deren es jetzt 33 im streiche giebt, die größte davon Berlin mit 4 884 154. wohnen 46.17 vom Hundert der RcichSbevöllerung. nämlich 9 108814 Personen Königsberg i. Preußen. «Priv.-Del.) Wie die „Hart- ung'iche Zeitung" meldet, ist Pillan von Eis blockirt. so daß Dampfer weder ein- noch auslaufen können. Das Seeties sowohl wie der Vorhafen sind mit Eis vollständig angesüllt: stellenweise ist das Eis 6 Fuß übereinander geschichtet. Kiel. «Priv-Del > Die P e r e i d i g u n g der am l Februar eingetretenen Rekruten der Ostleestalioir hat beule Vormittag im Beisein des Generalinspekteurs der Marine. Admirals v. Köster, slattgesuiideii. Curhaveir. cPrrv.-Del.) Der Eisgang auf der lkntcr- ellre ist >o gewaltig, wie seit Jahren nicht — Mehrere schwere Schifssnntälle haben sich gestern im Eisgänge ereignet: andere Dampsschifie wiedeium. die sich bis Glückstadt dnrchgezwängt harten, „rußten dort umkedrcn und ankern bei Euzbaven. Der Verkehr Hamburgs mit der See ist nur noch ein nothdürftiger und schwieriger. Ans der Nordsee benschen schwere Slürnre. Gera ffPriv -Tel.) Nach der -Geraer Zig." sind bei der Eentralstcllc des Evangelische» Bundes in Halle abermals drei lakholüche Geistliche aus Oesterreich zur evangelischen Kirche übergetteien. Köln. >Priv-Tel.) Die -Köln Ztg." schreibt zu Werder's Ankunft in Petersburg: Werder besitze aus keiner Petersburger Zeit noch viele veriönlichen Beziehungen, nicht allein in aller höchsten Kreisen. Seine Besuche in der russischen Hauptstadt kehrte» fast alliährüch wieder, und trotzdem fehle es nie an urtheils- koien Bemerkungen über diese Reste. Irgend eine politische Sendung sei mit der Anwesenheit des Generals in Petersburg seit seinem Rücktritt vom Botschafter-Posten nicht verbunden gewesen und kann es am allerwenigsten in diesen, Augenblicke sein, wo soeben der neue deutsche Botschafter v. AlvenSleben seinen Posten angctreten hat Eronberg. (Priv.-Del.) Tie Kaiserin Friedrich machte heute Mittag ini Jahrstuhle eine einstündige lspazierfahrt im Parke zu Friedrichshof. Wien. «Priv-Tel.) Abgeordnetenhaus. Bei Beginn der Sitzung verlangt Krcimarz. daß die in czcchstcher Sprache überreichten Interpellationen in deutscher Uebersetzung wörtlich ver lesen werden. Der Präsident willfahrte diesem Wunsche. Paris. «Priv.-Tel.) Deputirtenkammer. Berry richtete an die Regierung eine Anfrage, betreffend das Auftreten der Pest in Kapstadt. Waldeck-Rousscan erwiderte, es seien um fassende sanitäre Maßnahmen getroffen, der Sanitätsdienst sei aus wissenschaftlicher Grundlage neu oraanisirt worden. Ein ständiger Ueberwachnngsdienst sei in allen Häsen Frankreichs eingerichtet und diese Organisation sei jetzt vollständig in Wirksamkeit. Es sei in Frankreich kein Pestfall zur Anzeige gelangt. Hiermit ist die Angelegenheit erledigt, und die Kammer nimmt die Berathung des Vereinsaesetzes wieder auf. Madrid. (Priv.-Tel.) Wie verlautet, hat Brasilien von feinen, Vertreter in Lissabon nähere Anskunst verlangt über einen von mehreren elegant gekleideten Personen gemachten Versuch, die Tochter des brasilianischen Konsuls in Ovorto zu entführen und nach einem Kloster zu bringen. Die brasilianische Regierung wird, wie es weiter heißt, auch von der vortugtesikchen Regierung über diesen Vorfall" ein« Erklärung verlangen. Oporto. (Priv.-Tel.) In der letzten Nacht kam es zu einem Zusammen st oß zwischen Studenten und Polizeibeam ten. 5 Studenten und l Polizeibeamter wurden dabei verwundet. Mehrere trugen leichtere Verletzungen davon. — Nach einer Depesche aus Rio oe Janeiro wurven gegen den dortigen portu giesischen Vertreter, infolge der Vorkommnisse i» Oporto. Aus schreitungen begangen. Kopenhagen. lBriv- Tel.) Die hiesige Stadtverwaltung erließ heute eine Einladung zur Ucbernahme einer Kommuual- anleihe von 20 Millionen Krone». Angebot« ««den bi» zum 12. März d. I. angenommen. 2 Konstantinopel. nvnv-Tü.) D«r deutsche reidnr Mastchall v. Bleverftetn sowie die Mitglieder der rutschen Botschaft und der irüher« Sekretär der deutschen Gelcrndt- srhast in Peking v. Brlow-Sale-kr. der sich vier aus der Durchreis« ausdält und morgen nach Berlin abreist. wohnten gestern Abend einer Theatervorstellung im Dtldizvalast bei. Bukarest. (Priv.-Tel!) Ministerpräsident La« Heilte der Kammer und dem Senat« mit. daß das Kabinrt infolge der gestrigen Abstimmung in der Kammer sein« Entlastung aegrben bade. Der König bade diese angenommen und «erde Soirdza. den Führ« der Liberalen, mit der Neubildung de- Ministerium« betrarien Man glaubt, daß daS neue Kadinet bi« morgen gebildet, sein werde: alsdann würde» die Kammern geschlossen werden Peking. (Priv.-Tel.) Die Gesandten der Mächte traten! heute Vormittag zusammen und stellten da» Vnzrickniß d«r bei der Bozerbewegung beibrlligle» Provinzdeamte» auf, dem» Be st rasung gefordert we und Mm» in Schist-moschlnrn ak« Svene geboren weite Fernen - sie bereitet un». im : lichsle aller Metalle, das Eisen sie läutert der AaSladrike» rum lichlspendenden Kobienaat; die der modernsten aller Raturkrüfte. der Elektrizität, ist ohne _ kohle kaum au»si>brbar — «mtk schon Grund genug. dem -schwarzen Diamanten" «si, Prei-lred »u singen. Di« moderne Chemie hat ab« dem rußigen, au» dem Erdenschoße geborene» Gesellen noch ganz andne Vorzüge abzulocken verstanden; unter de» Länden der Wissenschaft ist ne buchstäblich ,u einem "" Erzeugung >dne Mein. werden soll. ueeo. «.w. «»»nur re.zo. . «>. cn«u»».c -r-11 «»IN »>,««»»»» >«.»» —»»»»» »M —,— v»«mr»«kn —«Lrzbirtc N»s> «»NI. ,» »dr „«»„ NNslN- -n»Mn«r »»,7». e» rc> e«.57> - eitrr»nto»i« Nt.ro r>tr»«an»«A» daZn I».—. rroge. v-riz. r>r»»uk>-i,m»»n «1» 8»dru« l».eo. »«' r»a>-»ugiN, »ZI, matt, »1,1 K.km-r W.00. ,« «»>.»,,uft d,». »« 0»,00. ver S«ptdr.-D«t»,r t0.1t, tetzLupc-1. » P»»»un«n. «e»ni «Sr, —PS Met —, gelchitttloS. Roggi» »er Mar« lA.vo. pcr Mai —, - , ruhig. Oertliche» uud Sächflsche». — Ihre Köirial. Hoheiten Prinz Georg Mathilde besichtigten gestern Mitt« und Prin- ag 1 Uhr die zessin Anlagen des Fernben- und Elektrizitätswerkes. — Gestern Nachmittag um 5 Uhr iand im Briazlichen Palais aus der Z > n z e nd o r s st ra ße eine größere Tatet statt. Hierzu hatten die nachgenannte» Herren Einladunarn erhalten: Slaciisminstter Dr. Schmig. Staalsnmstster a. D. v. Nostitz- WnUwitz. General der Jnianterie z D. Gencraladiutant V. Minck- witz. Generalleutnants z. D. v Funcke, v. Zelchau und Freiherr von Hoenning ö EarrvÜ. Präsident des OberlandesaerichtS Loß- »itzer. Ministerialdireklor Geh Rath Dr. Vodel. Generalmajor v. Stieglitz. Geh Rath Dr. Schilling. Hoimarschall v. Tümp ling. Polizeipräsident Le Masttre. Präses des katholischen geistlichen Konsistoriums Maaz. Komniandeur des Feldartillerre-Regiments Nr. 48. Oderstleulnant v Sevdlitz. Obersten v. Kauiinann. Krille und v Erregern, der Abtheliungsches im Kriegsministerium Ged. Kriegsralh Sturm. AnitsbauptlenteGeh Iiegieruiigsrätbe Tr. iur Schmidt und v. Craushaar. Kommandeur des Kooeltenkorps Major v. Tettenborn. Pros. Preller, Hosrath Tr. BehrrnS. Kammerjunker Freiherr v. Schönderg auf Dhammenhoin und Hauptmann Freiherr 2 Bstr». — Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg sind vorgestern Abend 7 Uhr 19 Min zum Be>uch ihrer Verwandten nach Stuttgart gereist. Die Rückkehr erfolgt am 8. März. In BegleiiuiiL der Prinziichen Herrschaften befinden sich die Hofdame Frl. v. «Lchönberg und der persönliche Adiutant Oberleutnant Garten-Krait — Prinz Sigismund von Schönburg-Waldenburg ist hier eingetroffen und im Hotel du Nord abgestiegen. — Der Professor der Theologie «mb Direktor deS pädagogischen Seminars in Leipzig. Herr Geh. Krrckenraih v. Hosmann. feiert am 5. Mai sein SOiährigesAmtSjnbilänm. Am 5. Mai 1851 trat er wiii geistliches Amt als Plorrer in Störmthal bei Leipzig an Der Unwcrsitäs gehört der Jubilar seit dem 27. Sept. 187l als ordentlicher Professor an. — Am 23. d. M. ist in Blasewitz im Alter von 77 Jahren der König!. Preuß. Iustizrath Adolf Slegemann gestorben. Er gehörte dem "Reichsgerichte als NechkSanwalt an und war als Herausgeber der Enlicheidungen des höchsten Gerichtshofes weithin bekannt. I» den letzten Jahren bejchäsligle er sich viel mit philo sophische» Studien. — Den 6. März haben wir Bußtag. Es ist eine land läufige, aber durchaus nickt richtige Meinung, daß die Bußtags- einrichtnng durch die frühere Türkennoih hervorgerusen sei. Soviel wir auch als Protestanten dieser Tiirlengefahr, die dem spanisch bigotten Kaiser Karl V. die Hände band, verdanken, so ist doch die BnßtagSfeier viel älter; aber vie Bußtage waren noch nicht jähr lich bestimmte Tage einer sittlichen Einkehr bei uns selbst, als welche sie Kurfürst Jöh. Georg II. aus Anlaß des Türkenkriegs oon 1664 einführte. Sie sind vielmehr als solenne Buß- und Beilage, welche die Kirchengenieinden auf ihre sittlichen Gebrechen und die Nothwendigleit ihrer Besserung aufmerlsam machen sollten, schon in den alten Ehrisiengemeinden gefeiert worden und waren jedenfalls damals eine Nachahmung des jüdischen Bersöhnungs- festes, das im September begangen wurde. Auch bei außerccdeirt- lichcr Noth, wie Theuerung, Erdbeben, Ueberschwemmung, Krieg. Berfolgungen u. s. w. ordnete man solche Bußtage an, bis auf einer Synode zu Orleans (gegen 680 n. Ehr.) eine bestimmte jährliche Bußfcier vor Himmelfahrt eingesetzt wurde. Die Päpste deS 7. Jahrhunderts bestätigten diese regelmäßigen Buß- und Bettagr, an denen es übrigens sehr streng herging. Man kam nüchternen ÄagenS in feierlichem Sing- und Betumgänge zur Kirche, betete knieend und laut das lv^rio eloic-on, das Reaorciaro ckosu pie. das ^xurrs'Voi und das Llmorioorckiss, bis das Zeichen des Segens und das Amen der Priester der Gemeinde im Namen Gottes Er holung kündeten. In jedem Falle hält ein ernster Christ an diesem Tage noch deute Einlehr bei sich. — Nach dem mehrfach erwähnten VerwaltrnrgSbericht des Rothes der Stadt Dresden betrug dos Kapitalvermögen der vom Rathe verwaltete» Stiftungen und besonderen Fonds am Schlüsse des Jahres 38 42t 957 Mk . das sind 1 923 348 Mk mehr als Ende 4898. In der Hauptsache beruht diese Vermehrung aus dem Zuwachs folgender Beträge: 30000 Mk von der Stadt gemeinde zu Ehren des Geh. Rathes Finanzprokurators Rechts anwalts Tr. Ackermann. Ehrendüigers der Stadt, begründete Gustav Ackermann-Stiftung zur Förderung des Handwerks und des Kunstgewerbes. 26 900 Mk.. die vom Stifter des Augusten- Hauses zur Vermehrung des Kapitalvermögens Vieler Stiftung ein- gezahlt worden sind; 15000 Mt. Stiftung eines Ungenannten für die städtische Gewerbeschule zur Gewährung von Schulgeld- Beibilfen und Beschaffung von Prämien an Sonntags- und Abend-Schüler: 18000 Mk. Vermächtniß deS Irl. Henriette Caroline Ziegler zur Begründung einer Freistelle im Bürger- hoipital: MOO Mk. Geschenk der Frau Morre verw Oberstabsarzt Dr. Zocher. zur Begründung einer Freistelle im Stadtkrankenhauie für kranke Kinder ohne Unterschied des Geschlecht- und der Krankheit ; 64<D Mk. Vermächtniß deS KommerzirnratbS August Bürger für dasselbe, und zwar zur unentgeltlichen Aufnahme und Verpstegung armer Kranker: 6400 Mk. Vermächtniß desselben, zu Gunsten der Wohlgemeinten Stiftung. Dem Allgemeinen Ber- theiluirgsfonds für Armenzwecke sind zugeslossen 3000 Mk. von dem Generaldirektor der -Kette", Ewald Bellingroth, zu Gunsten verschämter Armer: 3000 Mk. von dem Rentner Karl Gottlirb Leutdold, zu Gunsten hiesiger verschämter amrer würdiger alter Leute über 70 Jahre; 4000 Mk. von den Erben deS verstorbenen Kaiser!. Türkischen Konsuls Max Chrambnch. zu Gunsten der Armen; 10 000 Mk. von dem Bankier Hugo Mende. auS Anlaß seines 25jährigen Jubiläums als selbstständiger Bankin, und 8500 Mk. vom Konsul Kommerzienrath Georg Arnstädt. auS Anlaß seines BeruiSjubiiäums beide zu Armenzwecken. Weit« haben sich bestehende Stiftungen nm folgende größere Kavitolbeträa« ver mehrt: die Dr. Güntz'lche Stiftung (Blochmann'S Fond») um 300 000 Mk.. der Augusrnsbrücken-Bciusoirds um 113827 Mk, die Bienert-Stistung um lOtDO Mk.. daS Vermögen deS Bürger- Hospital« um 80011 Mk.. Li« Duckwitz-Stiftung um 13438.Mk., die Ehrlich-Stiftung um 284197 Ml., die FindelhauS-Stistung um 102 854 Mk. und da- Vermögen des Maternt-HospttalS um 126 453 Mt. — Ueber die „schwar.cn Diamanten" sprach am Montag im Gewerbeverein der Direktor d«S hiesigen chemffchen UnterluchungSamteS. Herr De. Beruhten, kn einem durch sein« gewandte und elegant« Form hochgradig fesselnden Vortrag. Nicht nur kn Rücksicht auf thren gerade in hrr Gegen wart durch rÄt uirerfrruttche Spekulationen künstlich «mpor- getrirbenen hohen Kaufpreis verdiene» dt« Steinkohlen ihren Bei namen d« -schwanen Diamanten", sondern mit wett größer«« Rechte tm Hinblick auf ihren ko vielseitigen Nutzen und ihren geradezu einzig dastehenden technisch-industriellen Werth. .Dt« Steinkohle heizt uniere Stube» und bewegt in geschwisterlichem Bunde mit dem Damvfe da» Rädergetriebe fast aller Fabktt- maschinen; st« führt un«. den Riesenletbern der Lokomotive» »ad der Weisen" gnvorden. der — wir jene« Jahrhunderte lang , Phantom der Alchhmtpen — tbatiächiich im Stand« ist. Gelnndbrit und behagliche» Leben" zu verschaffen. Man braucht, um dme -rhauvtung zu verstehen, nur »u wissen, daß der Ebemlk« von heut« an- der Kohl« der. au« d«, übelrl^inden schwarzen Gteinkohlentheer nicht nur di« glanz- und effektvollsten Farben (Anilin. Alizartn. künstliche« Indigo w s. w). sondern auch vre in der Thal mir Golde aufgavogenen köstlichsten Parfümerien. Essenzen (künstliche« Bittermandelöl oder Nitrobenzol) und Medi kamente. Cbintn. GoUrvlläur«. Atropin. Cocain. Phenacetin. Antisebrin. Anttpyrin. Carboliäure u. f. w.) herzustellen versteht, daß ferner da« mottentödtende Naphthalin, da» als Düngemittel vom Landwirts» hochgeschätzte Ammontakwaff«. sowie da» tm denalurirteir Spirilu« enthaltene Pnridtn und hundert andere werth- volle Chemikalien in-gesammt dem -schwarzen Diamanten" ihr Dasein verdanken. Daß unser deutsche« Vaterland mit diesen ..Diamanten" ziemlich reich gesegnet ist. bedeutet eine» nicht zu unterschätzenden Vorzug unser« Helmatb vor anderen, kohlen armen Ländern, einen Vorzug, der ein ersprießliches Fortschreiten aus allen Gebieten der Technik und Industrie verbürgt. — Der zweite Bortrag de« Abend«, den Herr Bürgerschnlledrer Kaubisch hielt, behandelte da» Thema: -Dte BolkSb ibliotbeken. ein Segen iür uni« Volt". Dte «arme Begeisterung, mit der Redner sein Thema durchführte, dürste der Sache dn Volks- bibliotheken als dem geeignetsten Mittel zur Herzen«- und Geiste- dildnng de« ärmeren Volkes manch' neuen Freund und that- krästigen Helfer zugesübrt haben, und an solchen ist hier zu Lande wahr lich zur Zeit noch kein ileberfluß. In Dresden unterhält bekairntlrch — unter namhaft« Unterstützung aus städtischen und staatliche» Mitteln — der-Gemeinnühiae Verein" 12 VolkSbibl otheken in allen Stadttheilen mit zusammen 45 000 Bänden Eine Unter stützung dieses Vereins bedeutet zugleich eine Förderung d« Volks büchereien. weshalb Redner den Beitritt zu dem genannten Verein allen Versammelten warm an s Herr legte. — Der Vorsitzende. Herr Stadtrath O B Friedrich, therlte mit. daß der neue Haus haltplan des Gewerbevereins iür alle Mitglieder in d« Geschäfts stelle deS Verein- zur Ansicht ausliege. — Nächsten Montag wird Herr Civilingenieur M. Schliemann einen Erverimenlalvortrag über -Erzeugung hoher Temperaturen und konzealrirter Wärme mengen" halten. — DaS neue König l. Polizeigebäude, da« am Montag vor acht Tagen bezogen worden ist. unv von dem wir heute einen Orientirung-plan bringen, »eriällt in einen massiven Frontbau. der drei umfangreiche Gebärrdekomplexe mit drei statt lichen Hosräumcn umsaßt. Der Haupteingang tu van der Schleh- oasse aus zu nekmen. von dem ans man rn da« aerSumige Vesti büle gelangt. Ans dn linken Seite des vierstöckigen Frontbaues befinden sich im Erdgeschoß: das Zimmer iür die Zeitungs- berichterstatter. die Druckerei, das Diemtzimmer und dir Wohnung des Hausinlpektocs; im ersten Stock: die Abthcilunaen ? und k. des Polizeidiei,steS: im zweiten Stock: da« Präsidentenzimmcr. der Sihnngsinal. die Dirrktorialadtheilung und das Rapport- zinimer; im dritten Stock: die Wohnung des Fremdenrnspektors, die Bibliothek und der Iirstruklionssaal; im vierten Stock liegt dann noch das Kriminal-Museum. Auf der rechten Seite des Frontbaues sind untergebracht im Erdgeschoß: dn Pollzeihauvt- mann und die Polizei-Offiziere, das Kommando-Bmeau und die Meldestelle deS 2 Bezirks: im ersten Stock: die Kriminal- Abtheilnng: im zweiten Stock: die politische Abtheiluna und die Adiheilung 0 ; im dritten Stock: die Wohnung des Pouzeihauvt- manns. und im vinten Stock: der Beetsaal und ei» Zimmer für den Geistlichen. Aus dem linken Seitenflügel befinden sich im Erdgeschoß verschiedene Jnsprktorenwobnungen: im ersten Stock: die Jund-Abiherlung. die Kasse, sowie die Abtheilungen L und k - im zweiten Stockwerk: das Ober-Verwaltunas-Gericht; im dritten: die Wohnung des ersten Rathes. und im vierten zahlreiche Boden räume. Von dem rechten Seitenflügel haben im Erdgeschoß die Telephon-Abtherlung und der 2. Wachtbezirk Platz ergriffen: ferner im ersten Stock- die Kriminal - Abtheilung: im zweiten Stock: die Abtheilungen (4; im dritten Stock: die Abtyeilun- aen 1) (Sitten-Abtheilungs und im vierte» Stock: die ärztlichen unteriuchungszimmer für die Sitten-Abthrilring. Die drei hinter dem Fronibau liegenden, von je einem Hosraum umgebenen Gebändekomvlexe sind wie folgt belegt: der am meisten vom Haupteingang nach links gelegene umfaßt im Erdgeschoß eine Ailswärter-Wohnung: im ersten Stock: das Fundamt. im zweiten Stock: einen weiteren Tdril deS Ober - Benvcrltungs - Gericht«: im dritten Stock: einen ebensolchen von der Wohnung des ersten Rathes und im vierte» Stock die Dienerwohnung. Das mittlere Gebäude enthält in seinen sämmtlichen Stockwerken in der Haupt sache das Weideraefängniß. In Nebenräumen sind in diesem Bau noch unlergeoracht: daS Paß-Bureau, das Hauvt-Meldc und Fremden-Melde-Amt. da« Ein- und Abgangs-Bureau, das Evidenz-Bureau, das Central-Archiv rc. Das am meisten nach rechts vom Haupteingang gelegene Gebäude wird nahezu voll ständig von den Gesangeiren-Mumen für Männer eingenommen Die einzelnen Gedäudekomplexe sind miteinander durch Durch fahrten und Treppen-Anlagen mit dem Fronkbau und den Seiten flügel» verbunden, sodaß der ganze Bau bei all« Weitläufigkeit ebenso planvoll disponirt wie praktisch eingetheilt ist. - Da nach Artikel 17 des ErnführungSgesetzeS zum B. G.-B- für die Scheidung der E h e die Gesetze de« Staates maßgebend sind, welchem d« Ehemann bei der Erhebung der Scheidungsklage angehört, und da« östnreichiiche Allgemeine B G -B das Band der Ehe, wenn auch nur der eine Tbeil katholisch ist, nicht anders als durch den Tod oetrnurt wissen will (8 Ni), ko kann ein katholischer österreichlscher StaatSanaedorrqn auch nicht im Deutschen Reiche gerichtlich ge schieden werden. Klagte n dennoch, io müßte lediglich auf Grund der festgestellten Anwendbarkeit österreichisch« bürgerlicher Rechte die Ehescheidungsklage ohne weitere Beweisaufnahme sofort ab- gewieien wnden. Die« hat vor Kurzem ein reichsdeutsches Gericht ubersehen, indem es die unerläßliche Frage nach dn Staats angehörigkeit des klagenden Ehemannes zu prüfen unterließ. Be greiflich rst. daß sich aus diesem Versehen unliebsame Folgen er geben. Denn es stehen z B einer Wirdervnheirathung. di« in Oesterreich selbstverständlich ausgeschlossen ist. auch im Deutschen Reiche unnbrrwindliche Hindernisse entgegen, weil nach Artikel 13 jenes EiniührungSgeietzeS bezüglich des katholischen Oesterretchcrs als Beilobten eben wieder das österreichische Gesetz anruwendeir sein würde, von welchem das ausländische Scheidungsuttheil nicht anerkannt und wegen noch bestehender Ehe iede neue Eheschließung für nichtig erklärt wird. Lage-geschichte. Deutsche- Reich. Generasadjutant v. Werder, dn am Montag in Petersburg angelommen ist. feiert dort heute, am 27. Februar, ieinen Geburtstag, dn dem Karin Nikolaus wohl be kannt ist. Der General, im Jahre 1823 zu Potsdam geboren, vollendet sein 78. Lebensjahr. Dn General wird an mehreren größeren Jagden tbeilnehmen. die während de« Besuche« de« Groß- herzoas von Hessen am ruisiichen Dok stattfinden sollen. Die Ernennung de« Staatssekretärs des Innern. Grafen Po - adowsly zum Domherrn ,n Brandenburgs die jetzt in der »reffe vielfach besprochen wird, erfolgte der -Münch. Ällg. Zig." zufolge bereit« Mitte Januar. Dem Staatssekretär wurde damit eia Zeichen kaiserlicher Huld in Ansehung der vielen sonstigen An fechtungen gegeben. Die letzte Sitzung des preußischen Ministerium« unter dem »orsitz de» Grafen v. Bulow dauerte von 3 bis gegen S Uhr Abends. Die preußische Reginung hat sich zur Errichtung eine» Ober- räsidium« für Berlin und Umgebung entschlösse»; dn ^eude Gesetzentwurf wird demnächst demMnrdtaa« »«gehen, liberalen haben da« Projekt eine« ObnpräsidiumS für Berlin ekämvst, wetl sie befürchten, dir Selbstverwaltung der Reichs tädt »erde dadurch wesentlich beichränkt werdeu. Unter dem Stichwort: Ilnsnr frei willig «a Aussen" fchrckbt dte -Kons. Kon.": wenn der russische Ftnanzmknkstn in 'nNs^°t-A°nde mw'bach so a^eiehen wie °u«nb1iM »ei unseren veulicyrn yrrrvairvurn, za rann n sich freuen. Mit der größten Andacht lauscht besonder» der jüdisch, Fnifirm allen rus»