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Dvesdrrep Nach-rchten ^Lorene Ecdarveirer Stemu Cirnburck et.7annt. Wiel — »8 i nunmehr sei «gestellt werden keimte, ist C'nnbnrck in Folge eines Unfalls verstorben. Ter Verlebte, der am Mittwoch Abend bereits blutend und betrunken heriiintaiimclud gesehen worden ist. bat. da er obdachlos war. ucimuthlich ein Nachtaumtier anssuchen wollen und ist hierbei von einer Baubnlcke cidgestinzt. — Leisnig. st. Jlfäiz. Ca. 200 Bürger, welche früher zuin Anichlnk an die Wasserlcitmig für Herciniegen der Bleirohre bis 1 Meter in s Hans >e 70 Mt. bezahlt hatten, vetitivnirtcn bei den stadttichen Kollegien nach Pcjchlns: und Inkrasttieten des ncnen Wafferregiiiativs. welches letzt nnentgeltlichen Anschluß gewährt, nui Herausgabe der 70 Mi.. ivas sür den Stabffäctel ca. 20,1X10 Mt. l edeutet hatte. Die Burger wurden abschlägig beschiedcn. da dies bar der Bctchlnßsasiung über das neue WasserrLgnIativ Hütte gc- ichchen müssen. ' — Zum Stadtpiarrer und Schloßvrediger von Schellen» berg - Augu st usburg ist einstimmig der Diakonns zu Schnee berg und Pfarrer z„ Griesbach, Herr Johannes Dheooor tzarig. berufen werden. — Oberhalb der Haltestelle Zwota wurde am 0. dS. M. im Zwotabach eine 78 Jahre alte Frau, die seit zwei Tagen vermißt ward, todt aufgeflindei!. -v Landgericht. Am 12. Januar, bald nach seiner Entlass ung ans der Strafanstalt Sachsenbnrg, entführte der ITMüge Arbeiter Car! Oswald Eichler aus dem Restaurant „Lcdweizer- gcikten" in Mügeln ein dem Musiker Obstselder gehöriges Fahrrad un 2'Jerthe von 200 Mt. Als E. dasselbe in Pirna vertansen wollte, ersolgte seine Bechastung, wobei er sich den Minien Curt Müller beilegte. Das Gericht erlannte gegen den wiederholt rück fälligen Dieb aus 8 Monate Gesängniß und 2 Wochen Hast. — Ter in Lehndors mohnhaste Vcilagsbnchhändler Carl Adolf Kluge bewog am 27. Mai v. I. den Kaufmann Ress in Pirna zur Zahl ung eines Betrages Von 5 Mk. als AdcmnementSpr iS für eine, von K herausgcgebene illnstrirte Zeitschrift „Für Kontor und Bureau" und zwar unter dem unwahren Borgebcn, cS werde eine regelmäßige Lieferung der nächsten Annulier» ei Zeigen Das Zchössengericht Pirna verurtheilte den !cho» mehrfach vorbestrasten Angeklagten wegen Betrugs zu 1 Monat Gefängnis-, und das von Kluge euigelegte Rechtsmittel der Berufung wurde verworfen. — Am Nachmittag des 25. Oktober v. I. drängte sich der noch un bestrast« Arbeiter Carl Eduard Munkelt auf der König Jvliann- straße au mehrere Damen Hera», die vor den Schleiinger'iche» Schaufenstern standen. befühlte die Kleidcrtaschen derselbe» und zog schließlich der Wirthschatterin Lange das Taschentuch ein Stück heraus. Nach seiner Festnahme gab der arbeitslose Bursche sofort gU. daß es bei ihm beschlossene Sache gewesen lei. ein Porte monnaie zu stehlen, damit er Lebensmittel kaufen könne. Das Schöffengericht diktirte dem angehenden Taschendieb 1 Monat Ge- fanamß zu und in zweiter Instanz wurde das Urtheil bestätigt, nachdem Munkelt mit der unsinnigen Behauptung ausgetreten war. « habe sein früheres Geständuiß »ur ans Angst abgelegt. -- Die 5. Strafkammer belegte de» noch nicht 15 Jahre alten Fabrik, arbeiter Friedrich Wilhelm Mann gemäß 8 176. ft des Reichs- slrasaesebbucbö mit 2 Monaten Gefängnis;. — Derselbe Gerichtshof sprach den 22 Jahre alten Arbeiter Hermann Mar Lorenz von der Anklage einer fahrlässigen Körperverletzung frei, da ihm ein straf bares Verschulden nicht »achgewiese» werden konnte, nachdem am 22. Mvember v. I. der in gebückter Stellung aus dem Gerüst stehende Maurer Altmann durch eine» von dein Ress des An geklagten hcrnbsallknden Ziegel am Kopfe verwundet worden war. — Der wegen Diebstahls schon mehrsach bestiafte Arbeiter Johann Friedrich Pausier eniwendetc als Koblenträger am 18. November v. I. anS einem Keller auf der Dürerstmße einen Hektoliter Kohlen, wobei ihm sei» noch unbescholtener Arbeitskollege Friedlich Bruno Jaiiauscheck behilflich war. DaS Urtheil lautete für P. au» 6 Monate Gefängnis; und 3 Jahre EhrenrechlSvcrlust, für I. ans 1 Woche Gesängniß. — Am 22. November v. I. Abends holte sich ein nuverbesserlicher Langiingcr. der Mährige Kutscher Car! Ngl . schlich mildernder Umstande mit 2 Jahre» 6 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren EhrenrechtSverliist und Polizeiaufsicht. — Die dem Kellner Friedrich Ernst Hunger erstinstanzlich wc-gen Unterschlagung von Al Mk. zuerkanme eLlrase — 50 Mk. ev. 10 Tage Gesanglich - wurde vnm Berufungsgericht bestätigt — Amtsgericht. Der aus Galizien gebürtige 22jährige Kaufmann Carl Wohtan erließ in einem hiesige» Blatte eine Anzeige, daß er einen ftingen Mann für einen Vertiaucnsvosten in seinem „Bank- und Kvnimlffionsgejchäft „Meikur" suche. C« stellten sich mehrere Reflektanten ein, welche aber von der Offerte Abstand nehmen mußten, da sie nicht im Besitz der verlangten Kautionen waren. Am 8. Januar meldete sich ein Hnndlnngs- kommis Schmidt in dem „Bank-Bmean" nm Tücerp!atz20, l. Ctg. Derselbe fand dort einen inngen Mann in Gesellschaft eines Mädchens. Der junge Pia»», der „Prinzipal", stellte Schm, einen Monatsgehalt von W Mart, sowie 50 Prozent Reingewinn vom Geschäft in Aussicht, verlangte aber für diele „lukrative" Stellung eine Kaution von MO bis 400 Mark Als erste Rate seien beim Antritt IM Mark niibediiigt erforderlich :e. Der Zeuge machte der König!. Polizei von dein verdächtigen „Banlhause" Anzeige und die Recherchen ergaben, das; der Chef desselben im Besitz eines Baarvermögens von nur 6 Mk. 25 Pfg. war und wegen Unterschlagung bereits eine Gcsängnchstrase von 2 Monaten und 2 Wochen verbüßt hat. 28. wurde wegen Betrngsvcrttichs zu 6 Wochen Gesängniß verurtkeilt. — Als Schwmdclmeier vrima Qualität revräsentirte sich hieraus W.'S Nachfolger ans der Anklagebank, der Hausdiener Hans Richard Adalbert Schalle», erst im 10. Lebensjahre stehend, wegen EigeiithumsveigeöenS bereits vorbestraft. Schauer bestimmte einen Hansbilrslhei! zur Gewährung von Darlehen von 60 bcz. 45 Pfg., wobei er sich der unwahren Angabe bediente, Mitglied des Vereins „Dresdner Hausdiener und -Burschen" zu sein. Durch weitere Bocspiegelnngen getan, es ihm. den lungen .Hansburiche» zu veranlassen. gleichfalls als Mit glied dem ermähnten Verein beizntceten und rhm die Taschenuhr auszuhändigei!, aus deren Gehäuse das Vereinszeahen eingrcwirt werden müsse. Ter junge Mann war vertrauensselig genug, die Uhr auSzuhändigen und dazu noch seinen schwarzen Anzug, den Schaller vorgab. zu einein Gesellschaitsball benutzen zu wolle». Diese Gegenstände verkaufte und verpfändete Schalle» und ver brauchte den Erlös in eigene». Nutze». Nach längerer 'Beweis aufnahme erkannte das Schöffengericht auf 6 Monate Gesängniß. — Rach vorauSgcgangenem 'Wortwechsel machte sich der Kutscher Ernst Wilhelm Seiler i» einer Restauration zu Klotzsche einer schweren Beleidigung der Kellnerin zu Gehör der übrigen Gäste schuldig. Seiler wurde zu 2 Wochen Gesängniß venictlieilt. Da die Beleidigung öffentlich geschehen, steht Ser Beleidigten die Pnblikationsvcrstignng des Unheils in der belr. Restauration auf Kosten des Angeklagten zu. — Franz Stengel. 1878 bei Prag gcvorcn. bisher unbescholten.. Mvzcr in der Glnsiabrik Allien- Gesellichaft für GlaS-Jndustrle" zu Löbtau, ist beschuldigt, vom Buffet des Hauptbahnhofs einem Kellner ein Dreimarkstück ent. wendet zu haben. St. wurde zu 1 'Woche Gesängniß vernrthcilt. — Wegen Diebstahls, sowie vorläklichec Sachbeschädigung ver wirkte der Schmiedegesclle Paul Ewald Schwenke eine lOtägige Gesängnißitrase. — Der stellenlose Hausdiener Bernhard Thomas muß wegen Unterschlagung 2 Wochen Gesängniß verbüßen. — Oefsentliibe Versteigerungen ,» den Koni»!. Arnt sgericht« n. Tonnerstag, den 0. Mär,. Lewing: Photograph Mar Ludwig Meier's Wohngebäude mit L-okraum und Garten raielbit, 21,115 4h. Meißen: Lementwaarenfabrrkant Carl Morrs penrve's Wobn- hauS, Seitengebäude. drei Liduppen und Hof in Coswig. LAttielnrstratze, no.ovo M. Kamen,: Carl Ariedriw Lcrman» Mißbach's Frlogrundstück, stl.s Ar groß, tn Gelenau, 600 M. Dresden: Ernst Ferdinand SchwipvS Dsvvelbaustelle und 8 Baustellen in Löbian. Lacnsbergerstrakc, IS,700 M, lS.gvo M. und 20,sag M. Döbeln: Bauunlcrnehmer Friedrich Ehreavü Wehlia'S lTreSden-Strlclenf nia'ffveS. im Annrrn noch zu voll endendes Wokinbaus, dalelbit. 28,000 M. Rirchbcrg : Anna Marie verehrt. Betzold -cd. Wols's zwei Wohnbäuler daieldli, >5,940 M. und 18,780 M. Sayva: Eduard Heinrich BSiner'S Wohnhaus m Heidelberg. 1500 4)t. Bloum l Handelsniann Ferdinand Reichmann's Hau» und Felognindstnck in llnterweiichlrtz, 1080 M. Falkenitein: Lchniieremeifter Oskar Louis Lucher's Hausgrundiiück n,tt Schuiiederei in Neustadl, 0000 M. Meißen : Carl Friedrich Alwin Richter'« Kiesernhochwalv in Coswig. 15.4,0 M. Freitag, den 10 März. Dresden : Karl Otto Lehmann'« zwei Banliellen «, der Friedrich Augun-Strabe M Löbtau. >8,150 M. und 22,300 M. Grimma: Friedrich Oswald Gtiimer's Brandstelle, Hrfraum, Garten und Feld daielbst, Langeftrahe. 20.481 M. 85 Pfg. und 888 M. Dressen c Karl Otto Lehmann'« zwei Baustellen tn Löbtau. Friedrich Anguftstratze. 18,150 W. und 22,500 M. Lonnnbend. den II Mär,. Brand: »Iran, Ferdinand Daitber'S Grunditiict. 82,2 Ar groß, in KleinhartniannSoors, GOV M. Adorf: Erwin Reinbvld MOllcr's Haus und Feld daselbst, a,n Aemtengrüncc Wegs. 0100 M, Rochliv : Moritz Richard Lchuden'« L>v>-l' «und'lück „der lächh'chc Hol" daielbst, 80,000M Martcemstädt: Kousmann Mdard W-ldetm Hclimutb Kodps'tz Holländer-Windmühle dirselbst, West Inoßr, 82,M A > c — Im Gekchastsvereiche de« Mntttcriums des Kultus uird oitentlläien Unterricht«. Ku beletzen: 1. die neugegründet« rechü, Nändigc Lebreriielle ,u IS blitz. Ikollatvr: di, oberst« Schulbehörde. Einkommen: >050 M. Gehau, welches vom 25 Lebensjahr» ad von 1150 M. tn zeh» 8>lSbrigen Perioden bis aus 2150 M. steig», bis «um Ein tritt des neuen Lebrergebalisgelehes lbO M. persönlich« Zulage unv 250 M l WobnungSgeid an «inen vcrhetraihelen, «bO M. an ek»en unverdriratbeten Lehrer: S. dt« zweite ständige Lebrerstelle zu Livversdors b Retfiand. Kollator : die obciste Lchuidcbörde. Einkommen lOOv M, Gehalt, bis zum Eintntt deö neue,» LebrergrdallSgesetzeS 200 W. perionlich« Anlaae. 72 M. tür ruriiimternchi, >20 M. für Heining der Schulstube, freie Wohnung und Gnrl»ngcnuh. Gesuch« ms, allen estoioeruchen Beilagen sind bl« zum 9. Mär, bei dem König!. Bezirksschnimipeklvr Dr. Bräutigam ln Manen- ' berg einzureichen: — die vi-rte Lebrerstelle an der Schule zu Mülilau. Kollowr: die oberste Schulbehörde. Eintommen: 1200 M. Gebalt und i l«o M. Wohnungsaeld. «besuche sind unter Beifügung lämmtlicher Zeug ! uisfe bis tn die neueste Zeit b!« zum 25. März bei dem König!. BezirkS- schiilinsv'ktor Schulrath Dr. Böhme tn Rochlitz einzuretclien: — die unter Kollatur de« König!. Ministeriums de« Kultus und öffentlichen Unterrichts ! siebende zwelle ständige Lchreistclle an der Kirs'schule zu Cunewalde. Ein. I kamnicu >200 M. und freie Wohnung. Bewerbungen sind unter Beisügung sumnilücber Zeugnisse bi« zuui O. Marz bei dem König!. Bezirksschulinspekior Bach in Löbau >. S. einzureichen. — Offene Stellen für M i l i t ä r a n w är t er (Iiibabec des Civil- versorgungslcheuievl. Bei der König!. Korstakadcmie Lharandt 1. Avril .Diener 900 M. Gebalt, neben freier Wohnung, veizung und Bcleuchluiig; — bei der Königl. EisenhäbnbrlriebSdirektion in Chemnitz w KlaiionS-und Unrevucispiraiiten tob»« Beoiiilencigegschaiis, 18 M. per Woche: — beim König! Anilagenchi Zwenkau Lobnfchrelber. Tageslohn bis 8 M.: — bet der Königl Zoll- und Steuecdilktiion Dresden im La»i« deü Jahres 1880 s Plombcurftellcn, je 1000 M. Gehalt, steigt bis 1100 M. Tagtsgeschichtk. Deutsches Ncich. Tic Militär-Lnitichisicrahtheilung in Berlin darf »ns die ichiic'llste und stitcrenciiitcstc Ballonrcise zurück- Fuhrt wurde von den Herren Dbcrlcnkncink v. Siegsfeld. Leutnunt Freiherr» v. Hcirthuuscn und Leutnunt Hildebrundt um 2. ds. M ui» 10 Uhr 12 Minute» Vvriiiittugs vni» Tempcllivscr Felde uu» unuetreten. Dus Wetter war windig, dubei aber herrlich. Um 1 Uhr befand sich der Ballon bereits über Breslau: um 3 Ubr überschritt er in einer Höbe von 1600 Meter die vsterrrsthilrhe Grenze. Dann iibersiog er die Ausläufer der Karpathen. Nachdem der Ballon Ncu-Sandec überflöge» hatte, landete er bei Bagnska in Galizien in einem Seitenlhal der Karpathen glatt und ohne jeg lichen Zwischenfall um 4 Uhr 'Nachmittags. So glatt die Land ung von Statten gegangen war. so wenig angenehm gestaltete sich der Empfang seitens der Bewohner des Fleckchens Erde, aus dem sie erfolgte. Die Einwohner von Bagusta sind Rnthenen. die nur rilthenisch verstehen; nur ein Einziger von ihnen sprach etwas deutsch. Die fremde» Offiziere erregte» den Verdacht der Leute, die tn ihnen jedenfalls Spione vermnthete». und der Ortsriebter von Bagnstä machte Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer freien Be wegung. Der BczirkShuuptmann Jnstaiiowski in Grhbow wurde minineyr telegraphisch um seinen Beistand gebeten. Der Kom mandeur des 20. österreichische» Jlisanterie-Regiments. das in Neu-Sandec liegt, sandte einen Leutnant nach dort, der die preu ßische» Ossiziere zum BezirkShanvlmann einllid. wo sie anßcroroeiit- lich gaststenndliche Ausnahme fanden. Vorgestern Mittag trase» die Lilstschifser über Krakau per Pah» wieder in Berlin ein. Tie Klage des Berliner Magistrats gegen den Polizeipräsiden ten woge» Versagung der Banellanbniß für das KirchhosSportal im Fricdrsthsbuin ist dein Polizeipräsidium form- und fristgerecht zu- gestrllt worden. Vollständig gescheitert ist die Absicht der Berliner Bäcker gesellen. einen Generalstreik in allen größeren deutschen Städten m s Leben zu rufen. In den letzten Tagen haben in den ver schiedenen Gegenden des Reiches Bäckerversaminlungen statt- nestmden, in welche» von Berlin und Hamburg aus entsandte Agitatoren zu einem Anschluß an die Berliner Bäckcrbewegung amfolderten. In den »leisten Versammlungen lehnten es die Ge sellen ab. mit den in Berlin gestellten Forderungen an ihre Arbeitgeber hcianzutrete» und betonten, daß sic von einem Zu sammengehen mit den Meistern weit mehr erhofften als von einem nutzlosen Allsttande. Tie „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Durch einen Tlieil der ichleswigichen Tagespreise ging vor einiger Zeit die Nachricht, daß der durch und vucch dänisch gesinnte Pastor Michaelien in Medolden de» Hohenwllcni'scheu HauSorden erhaltet! habe und ihm gleichzeitig der Ehrentitel „Probst" verlieben worden sei. Auch ein Berliner Blatt hatte die 'Notiz übernommen und u. A. die Bemerkung daran geknüpft, daß die Veraimvoitung für die unverständliche Auszeichnung dieleL Gegners des Hohenzollern- kanses das Königl Konsistorium in Kiel trage. Wie wir aus zu- veiläisigster Queue erfahren, ist die Nachricht vollständig aus der Lust geglitten. Ter genannte Pastor hat weder die eine noch die andere Allerhöchste Auszeichnung erhalte», insbesondere hat auch das Konsislorinm die Verleihung derselben nicht beantragt. Oesterreich. Die „N. F. Pr." meldet, die'Negierung bereite eine selbstständige Lösung der Sprachcnsrage vor und wcrdo den betreffenden Entwurf ans Grund des 8 14 t» Wsttinmleit setzen unter gleichzeitiger Anshcbnng aller Sprachenveroldnuimen. Wie verlautet, wird der Czar im kommende» Monat dem Kaiser Franz Josts eine» Besuch abstaltcn. Im kaiserlichen Lust schloß Lainz solle» zum Empfang dcS Czaren bereits Vorbereit ungen getrosten we'den. Frankreich. Constans wird, nachdem er bei der Präsidenten wahl im Senate Fiasko gemacht hat. mmmehr von den Republi kanern als künftiger Mstnstervrändeat bezeichnet. Das „Echo de Paris" veröffentlicht Auszüge aus einer Schrift Beaurepaire's. welche de» Titel führt „Panama und die Republik". Nach einer längere» historischen Darstellung der Panama-Angelegen heit weift der Versasser die scimmtlichcn Anklagen zurück, welche damals gegen ihn gerichtet wurden, namentlich diejenige, er habe die Rettung von Lessevs und anderen Angeklagten herbeisillnen wollen. Ihm lei es vielmehr zu verdanken, daß man die Schuld Reinachs entdeckte. Weiter vertheid igt er sich gegen den Vorwurf, er bade die Strafverfolgungen antgehalten. Er habe eine lange 'Anklageschrift gegen den damaligen Jnstizmuiister aulgeletzt, was seine — Beaurepaire's — Entlassung zur Folge gehabt habe. Beaurepaire jucht sodann darznlege», daß seine Auffassung der Panama-Angelegenheit sich niemals geändert habe und zeigt, wie die mwoisichtige Haltnng Lcsseps' ihn veranlaßte. gegen denselben einzuschreiten. Alles in Allem lasse sich, so führt er weiter ans, das, was er erstrebte, in dem Inhalte eines Brieses zwammen- fasscii, welche» er im Jahre 1802 an Brisson. den Vorsitzenden der parlamentanichen klntersnchungskonimission. schrieb. I» dem Briest werde der Gedanke ansgefi'chrl. das Land wolle, daß man sich mit den unglücklichen Inhabern der Panama-Aktien beschäftige, welche man in der allgemeinen Verwirrung vollständig vergeisen habe. 'Aber, ko lügt Beaurepaire hinzu, weder irgcno einer der Minister, noch Briisvii hatten die Gewogenheit mich anzuhörcii. Jtalieu. Der Herzog von Orleans ist mit Gemahlin in Genua emgetroffe»: es wurde ihm von der Regierung mitgetheilt, daß er sich auf italiciii chein Boden jeder Agitation zu enthalten habe. In seiner allernächsten Umgebung wird als feststehend ver sichert. daß der Herzog sich jeder Absicht, als Prätendent an die Oesfentlichteit zu treten, begebe» habe. Arbeiter» und Kolonie». Camara Marine. LruierS wurde zmn Prästllen von Madrid. Rances zum llnterslaatSsekretär des Staals- minisreriumS. Marquis Lemo zum Unkerftaarsselretkr des Innern und General Capdebo» zum Unterstaaksjelretär des Kriegs ernannt. Tie neuen Cortes werden wahrscheinlich in der ersten Hälfte des Mai zusammenlreten. Amerika. Aus Manila trafen Meldungen über die letzten Kämpfe ein: Es sollen 320 Männer, 425 Frauen und WO Kinder um s Leben gekommen sein Von den Amerikanern wurden HO aetödtet und über 4M verwundet. Tic Filipinos haben ihre alten Positionen znrückcrobert und bedrohen ernstlich Manila. Die Ameritaner sind fest entschlossen, im Falle eines Angriffs der Filipinos auf die Stadt die offen gelegenen Stadttheile niederzu- brennen. uni Schußfreiheit für die befestigte Stadt gewinnen wurstle mit ekneor solchen vorgestern im Bcremshause dem» auch aus. Tie Dresdner revanchirten sich dafür durch sehr stark« De» theiligung und lebhaft« herzliche Auszeichnung der Wiener Künstler, die h.er übrigens, wir oft erprobt, ihres Erfolges immer sicher sein dürfen. Man mutz sich nothwendiger Weile wiederholen, wenn man den Schwerpunkt der Leistungen vieles Muster-Quar tetts immer wieder in bas tndelloje Ensemble legt, in da- aus s Feinste abgewogene Verschmelzen der Stimmen, kn die geistreiche Aussasstiitg und gesunde natürliche Komik, die in ihrerAbstchtSlosig- krit von doppelter Wirkung wird. Neber diese seltenen Vorzüge vergißt man leicht die mangelnde Frische der Stimme», nun, rechtet nicht mit dein ersten Tenor, wenn er in der hohen Logo vorübergehend einmal aus dem Gleise kommt, oder wenn vem Baß die Fistel versagt — alle diest Zufälligkeiten treten ver schwindend rn den Hintergrund gegen die vortreftiiche Gesammt- leistnng. die das Udel-Ouartctt auch heilte noch, wie kaum ei» anderes Vokal-Quartett, zu biete» im Stande ist. Die Neuheiten, mit denen die Herren dieSinal allgemein erfreuten, einzeln aufzu' zähle», hätte keinen Zweck, liegt doch der'Reiz der Vorträge einzig Mid allein i» dem Wie und nicht in dem WaS der Darbietungen. Von den acht programmmäßigen Vorträgen — selbstverständlich ließe» es die Herren auch an Zugaben nicht fehlen — verdient als gesaiiastechiiischeS Kiiiislstück die vierstimmig arrangirte Ouvertnro zur „Zaubcrslöte" hervorgehoben zu werden, in der jeder Einzelno nicht nur als sattelfester Sänger, sondern auch als anügezeichuetcr Musiker fick bewährte. Ein Vokal-Quartett. daS solche musikalisch schwierige Stücke aussührt. ohne dabei auch nur einen Moment oen sprudelnden Humor, die zündende Komik ans der Gewalt zu perlieren, soll ma» sich ein zweites Mal suchen. In solcher Per» seklion liegt die Eigenart und der imnachahmliche Reiz der Hör- träge. Nicht weniger lebhaft, wie die Quartettscinaer. wurd« Herr Prof. Ildcl ausgezeichnet für leine solistiichen AnSstrhrnngen: ..Spatz und Spätzin" (Lachner). „Ballade" und „ilngedttld" (nach Franz Schubert). Auch hier lag der große Erfolg in der thells gemüthvvlle», theils von prächtige», Humor durchschossenen ÄuS- sührnng von scheinbar nnbedenlendcn Stücken, die in der originale» Behandlung aber zu Kabinctstückchen der guten Laune und des vollendeten 'Vortrags werden. ' li 8t. s- Sc. Königl. Hoheit der Großh erzog von Mecklen burg - S ch w e r i n und Se. Hoheit der Herzog von Mecklcnburg- Streliv bcsnchlen am Sonnabend die Aufführung von „Mathias Gollingcr" im 'Nesidcnztheater. -f Der Belgrader Gesangverein giebt heule in» Königs HosovernhauS ein Coneert. Nach dem erste» Concectiheil gelangt die „Nürnberger Puppe" zur Aufführung, »ach dem zweiten „Ter Kurmärker und die Piearde. — Im Königl. scha ui p ielb »use geht „Die Welt, in der inan sich langweilt" in Leone. f DaS Königl. Konservatorium veranstaltet heut« Abend halb S Uhr in der Dreikönigskirche sein S. Prnfrmgöconceri. Eintritt frei. s- Drei schottische M eistcr: James Palersv», Corsa» Morton und Whitelaiv Hamilton, samm! und sonders namhafte Mitglieder der Malciichust von Glasgow, haben sich augenblicklich in Arno Wolfframm's „Dresdner Kunstsalon" ein Stell dichein gegeben und prästntircn daselbst eine Kollektion ihrer Ar beite», die zwar nicht groß, aber ungemein gewählt ist. Von den drei Künstlern ist Paterson mit 16 Bildern am besten vertreten, und mit Recht: denn er ist der vielseitigste und hat sich nicht nur in den verschiedensten Techniken, sonder» auch aus allen möglichen Gebieten zu bethätigc» versucht, wobei er als Porträtist. als Bliimemnalcr und als Landschafter einen gleich große» Erfolg z» verzeichnen hatte. Seine Stärke, wie die seiner schottischen Kunst- genosse». liegt in der eizenihnmlich poetischen Alt ihres Sehens, ihrer Naturbetrachlung, die etwas GohlthnendeS. Sympathisches hat. ohne dabei etwa süßlich oder geleckt zu werden. Dazu kommt ihre Freude an der Farbe, die sie alle virtuos in dem Reichthu», ihrer hnndcrtfältige» Töne ansznnützcn wissen und ihre zeichnerstche Sicherheit, die auch dem feinsten Detail gerecht wird und doch nicht den harinonisthen Gesammteindrnck durch Kleinlichkeit beein trächtigt. Von Paterson's Landichaste» möchten wir die „In Arkadien" betitelte am höchsten stellen, ein wniidcrbar poetisches Stück, von seinen PortrnIS das des „unglücklichen Mannes", während man ein Blnmenbiid mit einer geradezu verblüffend sein und natürlich gemalten Vast nicht müde wird, imme', auf's Neue zu studucn. Eorscm Morton besitzt viel Aehnlichkcie mit Pateoon: nur ist er frischer, robuster, und das Duftige. Sentimentale — im guten Sinne des Wortes natürlich! — lieg: seiner Natur, wie seiner Malweist ganz scrn. Von seinen acht Bilden, weist jedes besondere Vorzüge ans und zeigt Morton immcr in seiner ganzen Eigenart, die Natur unmittelbar zu empfinden und die gewonnenen Eindrücke, die durchaus individuell, sind, farbig vorzüglich abgcstimnit in Werke von geschlossene: Wirkling »mznsctzcn. Nur mit einem einzigen, noch dazu nicht ganz glücklich gerochenen Bilde ist Whstelaw Hamilton vertreten: man thäte dem Knnstler, der iiamenilich als Agnarellist Vorzüg liches leistet, ganz gewiß Unrecht, wollte man ihn allem darnach benrtheilen. Die auffällige Behandlung der Lust- und Licht- srimmimg auf seinem Bilde „Ans dem Felde", die, man mag dasue G,linde stichen, wie man will, immer etwas Bcstemdeiides hat, ist leider aus den meisten seiner 'Arbeiten zu kvnstatiren. Sic scheint „ach und »ach bei diesem Künstler zur Manier geworden zu sein. — Von dem. was der „Dio-omr Kiüfftsalc»," sonst noch außer de» Schotte» und den schon beipwcheuen Radirungen von Festest» Rons, die auf allgemeines Verlangen noch acht Tage in der Aus stellung verbleiben, cmfwcitt, muß das nächste Mal die Rede sein. Doch sei schon heute auf die reichhaltige Sonderausstcllung der Ar beiten des Berliner Künstlers Hans Baluschek aufmerksam gemacht. f-„Litteraturbilder t>» cl« isiöüle" in elegant aus- gesiatteien Bändcben, jedes zu i Ml. 50 Pich, giebt im Verlag vo» Rob. Baum in Leipzig der wohlbekannte Salzburger Dichter und Schriftsteller Anton Brestner heraus- Das erste Bändchen war Joses Victor v. Scliefsel, das zweite Georg EbcrS. das dritte. daS erst neulich erschienen ist, ist Martin Greis gewidmet. Sämmt- liche Essans entstammen der Feder namhafter Autoren. So hat den Effa» über Scheffel Anton Breitner selber, den über Ebers der Ostheime Hosrnth Dr. Rudolf v. Gottschall verfaßt. De» Hanplbeitrag zum dritte» Bändchen nun. den über Marti» Greif, hat der angesehene Leipziger Litterarhistoriker Pros. Dr. Karl Siegen, in den weitesten Kreist» besonders als Kleist- Forscher ebccnvoll bekannt, bclgestenert. In dem 75 Seiten um fassenden Essa», der zugleich eine Art Festgabe zu Grcis's bevor stehendem 60. Geburtstag bildet, würdigt siegen in ebenso ein gehender ivie sachlstver Weise die große» Verdienste des baherische» j und dabei kerndcniichen Dichters, mit dem ihn selber eine lairg- i iährige Freundschaft verbindet, sowohl ans »irischem als auch auf dramatischem Gebiete, ohne dabei den Schwächen gegenüber, die auch Grcis's Dichtungen anhaften, blind ^zu sei». Im Gegentheil deckt Siegen auch diele Schwächen keimüthig auf. wie er m jeder Weise sich bemüht, diesem bedeutende» Dichter gerecht zu werde» und cm lebensvolles Bild von ieincr reichen schöpferischen Thätig- kcst. das unverkennbar den Stempel der Wahrheit und Ueverzeua- ung trägt, zu entrollen. An der Hand eines so sicheren, wohl- ,,vollende» und dennoch in ferner tlebcrzeugnng durch keine Rück sicht sich crichüttcrn lassenden Führers wird man Martin Greif'S Dichtungen lieben und schätzen lernen und wird auf diese Art wohlvorbereitet sich gern auch in diese Dichtungen selber vertiefen. Sei dieser werthvolle Beitrag, außer welchen» Vas Bändchen dock, '2 kleinere, gleichfalls lesenswertste EffayS von Oskar Pach über „Richard Boß" und von Dr. M. M Rabenlechner über „Dos Weibliche im litterarffchen Wien" enthält, der Beachtung aller Freunde unserer neueren Litteratm bestens empfohlen! tz Don Hermann Kretzttbmar'ü „ Führer durch de» Eoveiet- s a al" ist soeben im Verlage von Breiikoos L Säckel, Leipzig, der zwettiu Abteilung 2. Lyell. Oratorien und weltliche Ldorwerkc enthaltend, in neuer Auflage erschienen. Das Werk behandelt in klarer, obsektiver Dar stellung die Oraioiien unv weltlichen Gantaien von» l8. Jabklnindert bisst, di« Gegenwart. «lebt über alles Wiffenswertbe genau Auskunft und unter, richtet m jeder Beziehung lowobl den Musiker wie den Laien. Krrtzlibmar's »stüdrer" wird von fast allen sogen Programmbücher-Bersaffern aus das Liebevollste ausgcschlachtet, was dres« Vrogromins aber gewötinllch zu bieten vffcgew ist unv bleibt doch nur «tn dllrsttaer Wieverichem des KretzlchMar Leiter der Operationen aus Seiten der Filipinos Generalitadsoberst Ratzonma der lapanische tkltM, re» „Füdrer" braucht, kaim daher ntcht beffe» als sich den kompletten „Kretzschmar" aistckosscn, oder di« Cinzrstrud» «Mist UN» Wtsseuschast. . 1-Das Wien« Udel-O»0ietett hatte für sein hiesiges Aäner Iktziaen Sektolluitg M daS BuchstnentbehMHr"«^dli^ÄMüslk einmaliges Auftreten «in ganz neues Programm vcrfpwcheit und'und spezstli derKkmimmisir inebrnlsrinvorllberg,bendeSSninrffrwldm.it. gaben desselben, dt« zu dem unglaublich billige» Dreh« von je 10 Dkg. durch s«b« Buch- und Musikalienbauoluna ,u beziehen lind — In demselben Ver lag« erschien in dritter, vollitänoig unigearveiteter und erweiterter Lullag» die.GeschichtederKlaviermuitk-von Mar Seiffett, nrubear- bettet von C- F Westmann, mtt einem Anbange »Geschichte des -laxier«" von Bros Oskar Flei'cher. Für den vorliegenden I. B„nb bat »l» Ski gäbe llch nicht aus die Revision der Weitzmann'schm Darstellung, alb schränkt, sondern auch auf ihellweile erhebliche Umarbeitungen