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«ar tzen Mechanik»« Ernst Stark. Die Eaffen-efchlfte desorgtt Lantor Hern» Wh dessdn Tode wuftc j Gautor Bachmann Ditigeut/ E« «urde ein Flügel «tngekauft, wozu die Geynnitteldurch Aktien beschafft wurden. Die Uekmngtstuaden wurde» jetzt im Schubert'schen') Tasthause adgehakteu. Bon jetzt an wurde auch in jede« Monate «in Kränzchen abgehalten, wobei nicht nur gesunken, sonddro auch (nach Klavier musik) getanzt wurde. Bon da an traten auch passive Mitglieder dem Vereine bei. E» wurde jedoch festge setzt, die Zahl derselben nicht über SO») steigen zu lasten." DaS älteste der zur Zeit vorhandenen Protokolle des Verein« ist vom 7. Mai 1852. ES berichtet über eine Versammlung, welche zum Zwecke einer Re vision der Statuten einberufen worden war, und zwar wollte man dadurch dem Vereine „neues und frisches Leben einhauchen". DaS betreffende Statut ist in Reinschrift vorhanden und trägt 67 Unterschriften. Der erste Paragraph desselben lautet: „Der Haupt zweck des Vereins ist, sich im Choral- und Figural- Gesange zu üben, um bei Concerten, Festlichkeiten oder geselligen Zusammenkünften, theilS zur Erhöhung der Feierlichkeiten, theilS zur Unterhaltung und zum Ver gnügen beitragen zu könnend)." Dieses Statut ist im Jahre 1861 nochmals neubearbeitet und damals auch gedruckt worden. Ein Protokoll vom 23. September 1854 spricht abermals von Maßnahmen zur Neobelebung deS Vereins. Eine Generalversammlung, welche am 13. Januar 1855 abgehalten wurde, war nur von 17 aktiven und 2 passiven Mitgliedern besucht. Das Inventar des Vereins «ar damals mit 300 Thlr. gegen FeuerSgefahr versichert. Im Jahre 1858 wurde ein Theater eingerichtet. DaS dazu nöthige Geld be schafften die Mitglieder durch freiwillige Beiträge. Es wurden zu dem genannten Zwicke 116 Thlr. 20 Ngr. zusammengebracht. Im Jahre 1863 wurde der Verein Mitglied des Sängerbundes des Meißner Landes und somit Mitglied des deutschen Sängerbundes. Die Zahl der aktiven Mitglieder (Sänger) hat seit jener Zeit stets zwischen 30 und 40 geschwankt. Die Aufnahme passiver Mitglieder wurde häufiger, und ein gedrucktes Berzeichniß vom Jahre 1864 weist 32 Sänger, 10 Theatermitglieder und 134 passive Mitglieder auf. Es wurde damals der Antrag gestellt, die Zahl der passiven Mitglieder zu beschränken. In demselben Jahre feierte der Verein sein 25. Stiftungsfest, wobei die neue Fahne geweiht wurde. Dieselbe war von den Frauen beschafft worden. Damals wurde auch den Herren Rothmann ssn., Storl ssn. und Glaser Kleinsorge") je ein Becher als Ehrengabe verabreicht. Im Jahre 1868 spendete der Buchdruckercibesitzer Grellmann, damals Vorsteher des Vereins, demselben ein Trinkhorn. Der jetzt als Eigenthum des Vereins vorhandene Flügel wurde im Jahre 1869 für den Preis von 400 Thlr. angekauft. An den Sänger festen des Sängerbundes des Meißner Landes und an den deutschen Sängerfesten hat sich der Amphion stets in reger Weise beteiligt. Zweimal sind die Feste des ersteren in Riesa abgehalten worden, nämlich 1869 und 1887. Auch hat der Verein mehrfach zu mildthätigen und zu patriotischen Zwecken gewirkt.") Schwer ist es ihm zuweilen gewesen, einen paffenden Dirigenten auf längere Zeit an sich zu fesseln. Die Dirigenten des Vereins waren der Reihe nach folgende Herren: Cantor Kern, Cantor Bachmann, Lehrer Sattler, Musikdirektor Görner, Lehrer") Ludewig in Pausitz, Lehrer") Grübler in Gröba, Lehrer") Steuer in Weida, Lehrer Müder, Cantor Müller, Lehrer Nöthlich. (Letzterer seit dem 8 März 1875). Die Vereinsvorstehcr waren der Reihe nach die Herren: MechanikuS Storl, Zimmer meister Reinhardt, Kaufmann Heinrich Seurig (von 1861—1864), Buchdruckereibesitzer Grcllmann (von 1864—1872), Kaufmann Ferdinand Schlegel (von 1872—1877 und von 1887—1888), Bildhauerei besitzer Gustav Schulze (1878—1881), Steinmetzmeister Dürichen (1881—1887). Seit dem 26. September 1888 ist Herr G. Glauch Vorsteher. Die rein gesang lichen Angelegenheiten werden vom zweiten Vorsteher geleitet. Als solcher hat sich während einer langen Reihe von Jahren der im Jahre 1887 verstorbene Buchhändler Herr Johann Hoffmann äußerst verdient gemacht. An seiner Stelle steht jetzt Herr Bäckermeister Julius Starke, welcher stets mit Eifer bemüht ist, die Säuger zu begeistern für ihre doppelte Aufgabe, dem Vereine selbst in den GesangSkränzchen desselben genußreiche Stunden za bereite», «her auch den Volks? thhmlicheu deutsche, Männergrsaog. in der Mise ztz pfleß«u,, ^aß der Verein eia Würdige- Glied»? de» . Sängerbünde-,deS MeißnerL»»t«iS und d-S deutsche». Sängerbünde- ist. Da» A»t eines Gasfirer» bekleidet .m^ßchtzh,M. Metz-Hchch..',«» grhß« «ewiffe^ Hastigkeit Herr Tischlermeister Gustd» Heinrich. Der bracht hatte, »m ihnen Dienstunterkommen zu ver schaffen. Da sie jedoch solche» Hit» nicht »rla-ßt, wollte der Unternehmet di« Dienstboten weit«» in« Altenburgischr führen, um sie dort unterzubringev, welchem Vorhaben aber die Mädchen sich wrdersetztrv. Dabei ging eS so laut und so hitzig her, daß große» Aufsehen erregt und polizeilich eingeschritten werden mußte. Ein Schutzmann brachte schließlich die ganze Gesellschaft nach dem Naschmarkte. Dort hat eine Einigung stattgefunden, und di» Dienstboten sind noch denselben Nachmittag ihrem Führer unter Benutzung der Boy »rischen Bahn noch Altenburg gefolgt. Geschichtliche- vom Gesangverein »Amphion. Am 5. Januar hielt de, Gesangverein Amphion in MünchS Restauration seine diesjährige Generalver sammlung ab. Dieselbe war für den Verein insofern von größerer Bedeutung, als sie die Einleitung zur Feier des 50. Stiftungsfestes desselben bildete. Der Amphion dürfte also wohl der älteste Verein in unserer Stadt sein. Die ältere Fahne desselben weist die Jahreszahl 1839 auf. Die dem Verfasser dieser Zeilen vorliegenden Akten deS Vereins reichen allerdings leider nur bis zum Jahre 1852 zurück; doch ist nicht aus geschlossen, daß sich auch ältere Schriftstücke noch auf finden werden. Von solchen ist vorläufig eine kurze Notiz vorhanden, welche vom verstorbenen Kantor Kern herrührt und folgenden Wortlaut besitzt: „Riesa, den 14. September 1840. Bei der heu tigen Zusammenkunft des Srngvereins wurde beschlossen, daß jedeS Mitglied, welches künftighin halb acht Uhr nicht da ist, 3 Pfennige, und wer gar nicht erscheint, 6 Pfennige Strafe giebt. Entfernung auS dem Orte, z. B. eine Reise, macht davon eine Ausnahme, sowie auch Krankheit." Ferner hat sich eine gedruckte Widmungsschrift vorgefunden, lautend: „Ihrem hochverehrten und ge liebten Direktor, Herrn Kantor Kern, an seinem Wiegen feste, dem 29. Mai 1840, die Mitglieder des Gesang vereins zu Riesa. (Gedruckt von Oldecop's Elben, Oschatz)." Die Namen der Widmer sind in den augenschein lich dazu leergelaffenen Raum nicht eingetragen. Das vorliegende Exemplar ist also — das ist wohl selbst verständlich — nicht das dem Kantor Kern übergebene WidmungSexemplar. Es folgt dann ein aus acht Strophen bestehendes Gedicht. Von den ersten Mitgliedern des Vereins sind, so viel bekannt ist, jetzt noch drei am Leben, nämlich die Herren: Stellmachermstr. Joh. Christian Gottlieb Roth mann, MechanikuS (Uhrmacher- Ernst Wilhelm Storl') und Oberpfarrer ein. Thiele»), jetzt in Dresden wohn haft, früher in Strehla. Herr Rothmann erzählt über die Entstehung des Vereins Folgendes: „Am 6. Januar 1839 saßen wir vier : Töpfer Richter, Glaser Kleinsorge, Böttcher Hesse und ich (Rothmann) Abends in der Beutler'schen Bier- wirthschaft») beim Scatspiel. Nach Beendigung des selben dachte ich schon daran, nach Hause zu gehen und stimmte das Lied an: „So leb' denn wohl, du stilles Haus!" Die übrigen drei sangen mit. und nachdem daS Lied verklungen war, spiach Glaser Kleinsorge: „Wenn wir nur einen Gesangverein gründe« könnten!" Wir waren damit einverstanden, und Töpfer Richter brachte am folgenden Tage die Angelegenheit vor den Kantor Kern, welcher jenen aufforderte, am folgenden Abende die übrigen Theilnehmer mitzubringen. Wir obengenannten und außerdem Schneider Große, Buch binder Joseph Bruchholz und Strumpfwirker Kühnel erschienen beim Kantor; es wurde Umschau gehalten, wer wohl noch zu dem Vereine treten könne, und in der Folge forderte einer den andern auf, so daß 31 Mitglieder*) zusammenkamen. In der nächsten Woche begannen die Uebungsfiunden, welche im alten Schaulhause abgehalten wurden. Ge übt wurden zunächst hauptsächlich Tonleitern. Zu diesem Zwecke wurden gedruckte Bücher angeschafft?) Da» erste Lied, welches vierstimmig gesungen wurde, ist däs bekannte: „Komm', stiller Abend, wieder auf unsre kleine Flur!"«) Oeffentlich ließ der Verein sich zum ersten Male bei einem Loncert hören, wie ei» solches hier alljährlich von der städtischen Armen-De putation zum Besten hiesiger Arme« veranstaltet wurde. Der Amphion.trüg btt diesem Loncert vor:, „Ich suche dich, o Unerfoischlicher!" De» Verein hat später Vs ter« bei derartigen Lancerte» mitgewirkt. * Die Vergnügungen de» Verein« bestanden ur- sprüngttth Nur Harm, haß äUlchrlich zu SM ei, AüSffag nach SekWtz «ateytSmm» vurdf.. Iviese «Mr. ««UrÄUÄ-miH Verein zählt zur Zeit 141 Mitglieder; 4ü davon find Sänger. Außerdem find 4 Ehrenmitglieder vorhanden, nämlich die '«Herri»: Stellmachermstr. Rothman« sso., Ernst Storl ssn., Thierarzt Hensrl in Dresden und Bürgermeister a. D. Sieger, z. A. in Dresden. Möge der Verein auch ferner nicht «blaffen in der Pflege der Geselligkeit und de» deutschen Liede»! Fr. Dietzel. Jetzt pensionirter Schlacktfteuer-irinnehmer. ') Herr Lhielt war zur Ze-t der Gründung des Gelangverein« in Riesa im Lehrfache Ihät'g. (Sogenannte Sammel- oder «isenbahn- schule). Die sogenannte ltarpsenichänke, jetzt im Besitz des Herrn Üolschmar. *) Die Name« derselben wurden im Jahr« 1864 auf ein Tableau gedruckt, welches eingerahmt im VereinS- lokale noch vorhanden ist. DaS älteste Statut mit den Na«e«S- unterschristen hat zur Zeit nrcht wieder ausgefunden werden können. °) „Leitiaden beim ersten Unterricht im Gingen nach Noten, für Schulanstolten und Singvereine bearbeitet von Earl Bräuer. Kantor in Lerdau. Drille Auflage. Altenburg 1838. Im Verlag von Julius Helbig." Das Werk umfaßt 28 Seiten Schrift- und Notenlext. °) Die ältesten geschriebene« Notenheste des Vereins enthalten 39 Chorlieder, darunter auch das oben bezeichnete. ') Jetzt: Hotel zum Kronprinz. ") Diese Zahl wurde spä er aus l»0 und noch später auf 136 erhöht. °) Der erste Paragraph des jetzigen Statuts lautet: „Zweck deS Vereins ist die Pflege des deutschen MiinnergcsangS und der Geselligkeit." '») Töpiermeifter Richter, der zu jener Zeit nicht mehr Mitglied war und sich in einem im lSlbeblatle ab gedruckten Artikel unterzeichnete als „wirklicher Stifter de« Ge sangvereins zu Riesa" verlegt allerdings die Anregung zur Giündung des Vereins „in einer Schankwirthschaft" rn« Jahr 1837 und schreibt: „So haben wir een >8. December >838 da erste »al gesungen." ") Gelegentlich der Festtafel zum 2S. Stiftungsfeste wurden z. B. 27 Thlr. für Schleswig-Holstein gesammelt. '") Jetzt «antor daselbst. ") Jetzt Kantor daselbst. ") Jetzt Kantor in Heyda. Tchulrmchrichten. Wie aus einer amtliche« Bekanntmachung in der heutigen Nummer dieses Blatte« zu ersehen ist, werde« mit Ostern dieses Jahres drei neue Klaffen an unserer Bürgerschule eingerichtet, welche die Unterklassen für die bereits bestehende Höhere Knabenschule und einer von Ostern 1890 an sortzuführenden Höheren Mädchen schule bilden sollen. Bis jetzt waren für Erreichung des erstgenannten Zweckes die unteren Drei Kn«ben- klaffen der Mittleren Bürgerschule bestimmt. Da die Schülerzahl derselben jedoch in den letzten Jahren weit über die gesetzlich zulässige Maximalzahl hinaus anwuchs, so war die Erreichung der Lehrziele nicht mehr in dem Maße zu ermöglichen, das früher selbst verständlich und für die Höhere Knabenschule wünschens wert war. Ja dieser Einsicht, so hoffen wir, soll sich- die neue Einrichtung als ein wesentlicher Fortschritt darstellen und für die Höhere Knabenschule besonders segensreich gestalten. Eine Höhere Mädche-abteilung, die im Jahre 1875 errichtet wurde, allmählich auf drei Klaffen anwuch«, im Jahre 1880 aber wegen Mangels an Schülerinnen einz-zogen wurde, besteht jetzt nicht; es läßt sich aber nicht verkennen, daß hier in der Organisation unserer Schulen ein Mangel vor liegt, den auch die Einrichtung von fakultativem franzö sischem Sprachuuteriicht in der Mittleren Mädchen schule nur nothdüiftig verdecken konnte. Durch die neuen Klassen soll auch diesein Mangel abzeholfen werden, da die Mädchen, w lche in die neuen Klaffen eintreten, mögen sie nun aus den Klaffen der Mittleren Bürgerschule übertreten oder Ostern 1889 erst schul pflichtig werden, in den Klaffen einer besonderen Höhere« Mädcheuabtheilung weiter geführt werden sollen. Die für diese Klaffen bereits zahlreich eingegangeneu An meldungen lasse« erkennen, daß die neue Einrichtung einem wirklichen Bedürfnisse entgegenkommt. Wen« nun in Hinsicht auf die Unterrichtsstunden und die Lehrziele, welche die Klassen dieser Mädchenabteilung erhalten sollen, bereits Befürchtungen laut geworden sind, «ls ob die Kinder überbürdet werden würden, so können dieselben als unbegründet bezeichnet werden^ Denn einmal steht die Anzahl der Stunden dieser Klassen noch nicht fest; sodann aber ist auch dem Laien Verständlich, daß die Kinder einer Klaffe, die »ur 20 Schüler zählt, die Lehrziele leichter und intensiver erreichen müffen als in einer Klaffe, die über 50 Schüler zählt. In der Schule selbst kan» mehr geleistet werden, und dar«»» ergikbt sich schon, daß die häuslichen Ausgaben die der Mittleren Mädchenschule nicht übersteige» wette». Im. ganzen, daS kann schon hier mitgetheilt «erden, «erden für unsre Höhere Mädchenschule der Normal-Lehrpla« für Höhere Mädchenschulen, welcher vom-preußische». KultuSministeiium imJahie 1886 ergangen ist» und die Pläne der Dresdener Höheren Mädchenschule m«ß- gebend sein. Damit wird jtdeyerann zufrieden sein könueo. Auch d«r«n, daß dir neuen Klaffen gemischte sein» -d. h. an» Knabe» und Mtzdche» destche» braocht niemand Anstoß z» nehmen. GsßenKb« den inLaieukreiseu über solche Klaffe» vverbreitsM». Bor»: urtheilen steht "ra pädagogischen Kreise» schon lange fest.