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tlcr, 42 «Hahr- Dienstag, den 8. Januar 1889. efn und Mt« nach den neiderin, Nachdem für Ostern 1889 die Errichtung von drei Unterklassen (1., 2 nnd 3. Schuljahr) sür die Höhere Bürgerschule beschlossen unv > >,, », vrg. «, i«,«. «,»„ v>^ worden ist, werden die Eltern und Erziehungspflichtigen, welche beabsichtigen, , bereits erfolgt sink, brauchen sie nicht wiederholt zu werden. Im übrigen ihre Kinder in diese Klassen eintreten zu lassen, hiermit,aufgcsordert, die An- ' ' " ° -v... ° Meldungen hierzu bis zum 15. d. M. bei dem Unterzeichneten bewirken zu wollen. Hierüber wird noch bemerkt, daß die Knaben dieser Klassen vom 4. Schuljahre an in die bereits bestehende Höhere Knabenschule eintreten, die Mädchen aber von derselben Zeit an die Unterklasse einer ebenfalls selbständig aufzu« erliste« eschen, lieS und eachtung. Me, nstler, 4,1. LI. lich. ombir- »kheit. EMail und Anzeiger. Äwtsötatt da KLnigl. Amtshaichtmannschast Großenhain, des Küaigl. Amtsgerichts und da Stadtraths W Riesa. Druck und Verlag von Langer L Win-erlreb in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich:T Langer in Riesa sen (1., 2. I führenden höheren Mädchenabteilung bilden sollen und daß die Schulgeldsätze genehmigt 3, 4, bez. 5 M. pro Kind und Monat betragen. Soweit die Anmeldungen sind kvnnckon fii» nid8d rn wird auf die" Schulnachrichten in heutiger Nr. dieses Blattes verwiesen. Riesa, am 7. Januar 1889. Die Direktion der städtischen Tchulen. * Bach. erfchetnt tn Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag uno Lonnabenb- — «boniicmcnspreis vrerteliäbriich l Mark 2L Pfg. — BeneUungen nevmen alle «aiserl. Poftanftalten, Postboten, die Srpeditionen in Riesa und Strehla (8. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Montag, ,esp. vllltwoch oder ^reilag, Vormittags 8 llbr. JnsertionSprei« die dreigelvaltcne CorvuS^eNe oder deren Raum 10 Mg. . Ziehung «et. er ler. 1886. rs», i Uesa. ksr ineren mg, Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 7. Januar 1889. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten-Sitzung am 8. Januar Abends 6 Uhr. 1. Haußhaltpläne auf das Iah» 1889 für a. die Gasbereitungsanstalt, b. die Stadtbiblioth^k. 2. Richtigsprechung der Rechnung über den durch daS vorjähr. Schulfest verursachten Aufwand. 3. Raths beschlüsse über a. das Pferdebahn project, b. die Ge währung einer Tantieme von */o des Erlöses für an Private abgegebenes Gas, an Gasinsp. Slorl, e Gewährung von Zulagen als Entschädigung für die fortfallenden Erinnerungsgeb. an Wachtmstc. Wagner und die Schutzleute Krüger, Müller und Fischer, so wie Berwilligung einer Entschädigung an Schutzmann Krüger an Stelle der demselben seither gewährten freien Wohnung rc. im oberen Schulhause. 4. Ein gabe deS Thierarztes Herrn Wolf hier, die Revision der Trichinenschauer betr. — DaS zu Ehren des 25jährigen Jubiläums deS Herrn Stadtrath Grundmann am 4 Januar in der Elbterraffe veranstaltete Festessen war von Mitgliedern der beiden städtischen Collegien, von Mit gliedern deS Kirchenvorstandes, von dem städtischen Beamtenpersonal, von Freunden und Bekannten des Herrn Jubilars sehr zahlreich besucht. Als Vertreter der Garnison war Herr Major Wilsdorf erschienen. Herr Bürgermeister Klötzer, welcher den ersten Toast auf den Jubilar ausbrachte, schilderte die Verdienste, die der Gefeierte als Stadtverordneter und später als Stadtrath und Vorsitzender des Bauausschuss s um daS Gemeinwesen der Stadt Riesa sich in reichem Maße erworben. Herr Major Wilsdorf betonte, wie Herr Grundmann es verstanden habe, den beiderseitigen, ost entgegenstehenden Interessen der Garnison und der Stadt in einer Weise Rechnung zu tragen, daß den Wünschen der Garnison entsprochen worden sei, ohne die Stadt zu benachteiligen. Herr Dr. Eckhardt wies auf die Verdienste hin, die Herr Grundmann als Kirchenvorstandsmitglied um das gesammte hiesige Kirchenwesen habe und viele andere Toaste ernsten und Weiteren Inhalts folgten, die an den Namen des Jubilars oder an Episoden aus seinem Leben rc. an knüpften; auch in zwei trefflichen Tafellietern wurde der Jubilar gefriert. Es herrschte bis zur späten Nachtstunde die animirteste Stimmung und allgemein konnte man die Wahrnehmung machen, daß Herr Stadtrath Grundmann sich der Achtung seiner Mitbürger in hohem Maße zu erfreuen habe. Möge cs dem Herrn Jubilar noch lange vergönnt bleiben, seine Zeit und sein Kräfte im Dienst« der Stadt und zum Wohle derselben zu verwenden. — Die Tafelmusik hatte das Stadtmusik- corps gestellt und war man mit den Vorträgen allge mein sehr zufrieden. — Die BegräbnißgeseÜschaft hat in ihrer letzten Generalversammlung beschlossen, einen neuen Leichen wagen, der die vorhandenen an Eleganz jedenfalls noch übertreffen soll, zu beschaffen. — Am 2. d. M. hielt die Genossenschaft deS Johanniter - Ordens im Königreiche Sachsen ihren Rlttertag auch in diesem Jahre wieder zu Dresden unter dem Vorsitze ihres EommendatorS, Kammerherrn Frhrn. v. Burgk. Der Rittertag «ar äußerst zahlreich besucht und lieferte den erfreulichsten Beweis von dem segensreichen Wirken, welches sich dieser Orden zum Ziel gesetzt hat. Bekanntlich besitzt die Genossenschaft, welche jetzt 86 Mitglieder zählt, ein eigenes, auf 24 Betten nebst 4 Kinderbetten eingerichtetes Hospital hier in Riesa, welches sie auS eigenen Mitteln unterhält und in welchem eia Arzt, sowie 3 Diakonissen des Dresdner Mutterhauses thätig sind. Im verflossenen Jahre wurden in demselben 147 Kranke mit 4038 Verpflegtagen behandelt, wobei 1000 Verpflegtage an Unterstützungsbedürftige unentgeltlich gewährt wurden; die 4 Kinderbetten aber werden stets als vollständige Freibetten behandelt. Nicht allein für Riesa, welches als Knotenpunkt der Bahnen und infolge des groß entwickelten Verkehrs zu Wasser ein Hauptstapelplatz geworden, wodurch jedoch leider auch zu den mannig fachsten schweren Verunglückungen Anlaß gegeben ist, sondern auch für die Umgegend ist dieses Krankenhaus ein gern gesuchtes und gesegnetes Asyl. Es gewährt aber auch für entferntere Orte gern und bereitwillig seine Hilfe. — Das Treibeis des Elbstroms ist oberhalb Schöna zum Stehen gekommen. — Das königl. Ministerium des Innern hat an geordnet, daß durch öffentliche Bekanntmachung die Gewerbtreibenben aus die mit dem neuen Jahre einge tretenen wesentlichen Veränderungen auf dem Gebiete des Maß- und Gewichtswesens nochmals aufmerksam gemacht und veranlaßt werden sollen, ehebaldigst ihre Maße und Gewichtsstücke, deren fernerer Gebrauch zweifelhaft erscheinen könnte, einem Aichamte zur Prüfung und, soweit thunlich, Wiederaichung einzu schicken. Meißen, 4. Januar. Mit der Anlage des Fernsprechnetzes ick Meißen und seinen Nachbarorten wird gegenwärtig der Anfang gemacht. Die O-ts- leitung und die Leitung nach Dresden werden von verschiedenen Bauführern in Angriff genommen, um die Gesammtanlage möglichst zu fördern und ihre Voll endung bis spätestens Ende März bewirken zu können. Daß dieses Ziel erreicht wird, hängt natürlich sehr von dem Entgegenkommen ab, welches die Telegraphen beamten bei ihren Arbeiten Seiten der Hauseizenthümer und Theilnehmer an der Leitung finden. Dresden. Schon wieder ist an dem Räcknitzer Berge ein mit Eis schwer beladenes Lastfuhrwerk ver unglückt. Es fuhren gestern Abend in der 8. Stunde mehrere Wagen mit Eis den Berg vom Chausseehanse herunter. Da riß bei dem einen, dem Fuhrwerksbe- sitzer H. Starke in Dresden gehörigen Wagen das Schleifzeug. Der Kutscher und die Pferde waren allein nicht im Stande, den schweren Wagen aufzuhalten; so ging es in sausendem Galopp durch Räcknitz hin durch. Bei der Einfahrt zu dem Kürstenschen Gute, dem Bergschlößchen gegenüber, schwenkte der Wagen nach links ab und wurde von der niedrigen Stein rampe der Etraßengrabenüberbrückunz aufgehalten. Der Geschirrführer stürzte mit den Pferden in den dort sehr tiefen Straßengraben hinab. Der Man» kam zu« Glück ohne besondere Verletzungen davon. Da rme Pferd «ar ebenfalls nur wenig beschädigt, daS andere aber konnte nur mit großer Mühe auS dem tiefen Graben herauSgezogea «erden, wobei flch der Sohn deS Besitzer- noch eine Verletzung deS linken Fußes zuzog. DaS Pferd mußte noch in der Nacht getödtet werden. Zschopau. Der kürzlich verstorbene hiesige Ehren bürger I. G. Bodemer, Ritter des Verdienstordens 1. Klaffe, hat seinen zahlreichen bekannten Stiftungen für das Volkswohl durch sein jetzt eröffnetes Testament noch weitere hinzugefügt. Dem Stadtrathe ist nämlich vom Testamentsvollstrecker Booemers eine von Bodemer bereits am 26. April 1888, seinem 81. Geburtstage, verfaßtes Schreiben zugegangen, mittels welchem er eia Capital von 1600 Mark für Anschaffung von 3 bunten Glasfenstern für die Zschopauer Stadtkirche bestimmt, und weiter 2000 Mark für Zwecke dec dortigen Stadt bibliothek und 10000 Mark zur Erbauung eines Krankenhauses für arme Ortsangehörige in Zschopau aussetzt. Crimmitschau, 5. Januar. Heute Abend ver kündeten die Sturmglocken den Ausbruch eines Brande- in der Stadt. Im Trockenraum der Fabrik von Keylich u. Comp. an der Werdauer Straße hatte sich um 5 Uhr die aufbereitete Wolle entzündet und das im Parterre entstandene Feuer war mit unglaublicher Schnelligkeit an den Treibriemen und durch die für diese bestehenden Oeff mngen nach den oberen Theilerr der Fabrik gelangt, hatte die Leim-Räumlichkeiten, da- Garnlager und den einen Websaal ergriffen, so daß dec nördliche Flügel des Fabrikcomplexes bald in Hellen Flammen stand und es großer Anstrengungen bedurfte, um die übrigen Gebäulichkeiten zu erhalten. Die Feuerwehren entwickelten unter Leitung des Herrn Commandanten Grimm eine kraftvolle Thätigkeit; die fämmtlichen Spritzen der hiesigen freiwilligen Feuer wehr, der freiwilligen Feuerwehr zu Wahlen mit zwei Spritzen, die freiwilligen Feuerwehren zu LeitelShain und Neukirchen mit je einer Spritze, sowie je eine Dampf spritze der Firma Eduard Wagner und der Firma M. M. Schneider sandten enorme Waffermengen in das Feuer, so daß man um 6 Uhr die Gefahr für die übrigen Theile der Fabrik als beseitigt betrachten konnte. Burkhardsdorf, 5. Januar. In nicht geringen Schrecken wurden gestern Nachmittag die Bewohner eines Hauses dadurch versetzt, Voß durch die Ehefrau des Besitzers in dem Abort der Leichnam eines KindeS aufgesunden wurde. Die unnatürliche Mutter dieses Kindes soll eine unbekannte Frauensperson sein, welche Tags zuvor in demselben Hause gewesen ist und das Kind, welches sie in einem Koibe mit sich getragen, in die Grube geworfen haben mag. Borna, 4. Januar. Eine wehmüthige Erinnerung an die Gründerjahre verschwindet gegenwärtig in unserer Nachbarschaft von der Bildfläche: unweit Lobstädt wird auf Anordnung der Ober-Berzdirektion ein Braun kohlenschacht zugeschüttet, welcher in den 70er Jahre« seitens einer Actiengefellschaft bi- zur Tiefe von 26 Metern abgeteust war, dann aber „ersoff". Es gelang nicht, die Wassermaffen zu bewältigen, welche die Förderung des reichlich und in guter Qualität vor handenen „schwarzen GoldeS" verhinderten. Tausende von Mark find seinerzeit hier unnütz angelegt worden. Leipzig, S. Januar. Auf dem Bayerischen Bahnhofe hier kam eS gestern Nachmittag zu heftigen Streitigkeiten zwischen einem Stellenvermittler und einer größeren Anzahl Midlicher Dienstboten, welche derselbe in Schlesien angesammelt und mit hierher ge»