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- E, .. . 2 Der itziU MP MAanjßau. Noch kucktMieflUM^lM^flei« nchh stänkt da« Blut der Kchripfet dcht Mn «Podetz u»d schon Äcdcr erschallt van «der« Mte her Aäffrngeklirr und Kanonendonner. Der Svir von Afghanistan, welcher seit Beginn der afghanischen Händel dre Aufmerksamkeit Europa« auf stch zog, hat daS englische Ultimatum unbeantwortet gelassen und so England in die schein bar berechtigte Nothwendigkeit versetzt, den Krieg gegen Afghanistan zu erklären. Obgleich nun die diplomatischen Agenten Englands den Völkerstämmen der Afghamstan begrenzenden Gebiete eröffnet haben, daß England nur gegen Afghanistan Krieg führen werde, ist eS doch als wahrscheinlich zu betrachten, daß «S bei diesem guten Vorsätze nicht bleiben werde und nach und nach auch' andere Länder mit in den Krieg gerathen. Namentlich ist Rußland dasjenige Land, welches ein gewichtiges Wort in diesem Kriege mitsprechen wird, da seine In teressen diejenigen Englands ganz nahe streifen, teil weise durchkreuzen. Zur selbigen Zeit, als England den Krieg erklärte, rückten seine Truppen auch schon auf afghanisches Gebiet und machten rapide Fortschritte, so daß die letzten Telegramme sogar die Besetzung der afghanischen Grenzstadt Alimusjid, eines Forts Rapion und dejS MteS Sibi durch die Engländer melden konnten. Wenn man die in dortiger Gegend jetzt herrschende Kälte, die Unwegsamkeit des zu durchbrechenden Terrains i und den triegenschen Geist, sowie die Wasfenkundigkeit des zu bekriegenden BolksstammeS in Betracht zieht, so erscheint eS beinahe unglaublich, daß die Engländer solche Bortheile errungen haben. Daß dem aber trotz dieser Schwierigkeiten so ist, beweist, mit welcher Energie und Wucbt England seinem Ziele zustrebt und seine Aufgabe zu lösen sucht, welck« im Grunde darin be steht, ein sicheres Bollwerk gegen Rußland sich in Afghanistan zu schaffen. Die Operation der im Ganzen 35000 Mann starten englischen Armee gehen von zwei, beziehungsweise drei Punkten auS, da es sich einerseits um einen Vormasch durch den Khyberpaß gegen Jellalabad, andererseits um einen Flankenstoß von Ouettah auS gegen die im Süden Afghanistans liegende Stadt Kandahar handelt. Der erstere Angriff, welcher bereits mit der Besetzung Alimusjids und den Kämpfen im Khyberpaß begonnen hat, wird durch «inen Parallelmarsch durch den Kurumpaß unterstützt, welcher die sich etwa in Ghuznee sich ansammelnden afghanischen Streitkräfte in Schach halten soll. Die Colonne von Ouettah, welche nach den letzten Depeschen schon 10 Meilen vorgerückt ist und bei KuShlak steht, sichert die Hauptstellung der nachrückenden Truppen. Eine dritte Colonne von etwa 6000 Mann soll den Durchgang durch den Kurumpaß erzwingen. Man sieht also, daß der in seinen Folgen ganz unberechen bare Krieg Englands gegen Afghanistan auch in Bezug auf seine Führung von wechselvollen Rückschlägen be gleitet sein kann, wenn den verwickelten Operationen der Engländer ein starker Gegner Stand zu halten ver steht. England nimmt die Afsaire mit Afghanistan in keinem Falle leicht, dies beweisen für die militärische Seite die umfastenden Maßregeln Englands und für die politische die häufigen englischen Ministerberathungen und die beschleunigte Einberufung des Parlaments, welches am fünften Dcccmber eröffnet wird. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Schon wieder kommt die Schreckenskunde von einem furchtbaren See-Unglück, welchem ein schönes deutsches Schiff und zahlreiche Landsleute zum Opfer gefallen sind. Der Hamburg- Newyorker Postdampfer Pommerania, Capit. Schwenser, war am 14. November in New-Jork abgegangen und am 25. November 2^ Uhr Morgens wohlbehalten in Plymouth angekommen. Nachdem er daselbst die Bereinigte-Staaten-Post, sowie die für England bestimmten Reisenden gelandet, hatte er um 3"/« Uhr die Reise nach Cherbourg fortgesetzt, wo er um Mittags 12 Uhr ankam und um 6 Uhr Nachts nach Hamburg weiter steuerte. (Das Schiff hatte, als es New-Jork verließ, 350 Personen, 127 Briefsäcke, volle Ladung und 17,500 Dollars in Lontanten an Bord.) Um Mitternacht stieß eS unweit Folkestone — also in demselben Gewässer, welches erst vor Kurzem der deutschen Kriegsflotte so großes Unglück gebracht — mit einem anderen Schiffe zusammen und sank nach zehn Minuten, von den Passagieren und der Schiffs mannschaft wurden 172 gerettet, dagegen sind 50, unter ihnen der Kapitain, der zweite und dritte Schiffs- Offizier, der Arzt, der erste Wärter und zwei Wärterinnen, ertrunken. Unter den Geretteten befindet sich auch ein Herr Schneider aus Chemnitz. — Ter Name des Schiffes, welches mit der Pommerania koüidirte, soll nach den eingclaufenen Nachrichten Mocl Eilia» von Larnvon sei».' Dieses Schiff ist bald »ach dem Z»samincnstoß «Dover vM«gstx gegangen. — von der Ausdehnung, chelch« da« Unglück angenommen, von der Größe d«S Jammer«, den eS m Gefolge Huben wird, kann ein genau zutreffendes Bild in diesem Augenblicke noch nicht gewonnen werden. Wohl aber geht auS den magere» Daten mit großer Gewißheit eins hervor, daß em verschulden seitens deS verun glückten Dampfers nicht vorliegt, sondern daß man eS mit einem Unglück zu thun hatte, wie eS auf hoher See leider immer wieder vorzukommen pflegt. Berlin, 25. November. Der Handelsvertrag und der SchifffahrtSvertrag zwischen Deutschland und Italien sind infolge getroffener Vereinbarung bis Ende des Jahres 1879 verlängert worden. Frankreich. Pariser Blättern zufolge haben der Kaiser von Oesterreich und der König von Belgien anonyme Briefe erhalten, wonach ihr Leben durch Attentate bedroht sei. Italien. Am Sonntag hielt das italienische KvnigSpaar seinen Einzug in Rom. Nachmittag 3 Uhr verki ideten 100 Kanonenschüsse und das Läuten der Glocken vom Kapitol und Monte Citorio die An kunft desselben. Bor dem Bahnhose hatten sich sämmtliche Civil- und Militärbehörden ausgestellt. Die Vereine, Ärbeitergewerke und Gesellschaften , etwa 60 an der Zahl, hatten mit Fahnen und Musikcorps auf dem Terminiplatze Aufstellung genommen. Auf dem ganzen Wege vom Bahnhofe bis zum Quirinal bildeten die Truppen Spalier. Als der König und die Königin aus dem Bahnhofe heraustraten, wurden dieselben von der Bevölkerung mit endlosem Jubel begrüßt ; die aus gestellten Musikcorps inlonirten die Köuigshymiie. Nach der Ankunft im königlichen Palaste erschienen der König und die Königin wiederholt auf dem Balcon, um der, die enthusiastischen Kundgebungen unausgesetzt wieder holenden Menge zu danken. Hierauf fand ein feierlicher Empfang der Mitglieder der Behörden und der De putationen statt. Die Stadt war überall reich geschmückt und beflaggt. Am Montag Abend wurde dem Könige ein großartiger Fackelzug dargebracht; die Straßen waren illuminirt und von einer dichtgedrängten Volksmenge erfüllt, welche dem Könige sympatische Kundgebungen darbrachte. Großbritannien. Das englische Parlament ist, wie gemeldet, auf den 5. Dcccmber d. I., zwei Monate vor dem gewöhnlichen Termin, einberufen worden. Rußland. Man war in einer gründlichen Täuschung befangen, wenn man geglaubt hat, daß Rußland in nächster Zukunft keine anderen militärischen Erscheinungen, als das Bild heimkehrendcr Truppen bieten werde. Kaum ist der erste Schuß im englisch afghanischen "Kriege gefallen und schon zeigt sich, wie Rußland, bis an die Zähne bewaffnet, als schlagbereiter Zuschauer dazustchen sich beeifert. Es ist Thatsache, daß im Hafen von Odessa in den letzten Wochen eine weit größere Anzahl von Bataillonen ein- als ausge schifft wurde. Im Zusammenhänge damit steht eine ganze Reihe von Maßregeln, welche die öffentliche Meinung in hervorragender Weise beschäftigen. An erster Stelle muß die Zusammenstellung eines großen Artillcrieparks bei Kischineff und Bender hervorgehoben werden. Die Kruppschen Etablissements haben bis jetzt 1130 Kanonen dem russischen Kricgsministerium geliefert. Bon diesen waren bei den Armeen in Bul garien und im Kaukasus 920 vertheilt, eine geringe Anzahl ist nach Kronstadt und Sweaborg geschickt wor den, und über 100 Feuerschlünde werden jetzt nach den oben genannten zwei Punkten transportirt. Man erwartet nächstens weitere 4 Batterien. Im Ganzen soll ein aus 300 Geschützen bestehender Park in Beß- arabien unter General Tschegoleff formirt werden. Hand in Haud damit geht die beschleunigte Bewaffnung der gesammten Armee sowie der Reserven mit Berdan- Gewehren, deren Mangel im letzten Kriege schwer em pfunden wurde. Das Arbeiter-Personal in den Gewehr- Fabriken von Tula ist über das Doppelte vermehrt worden, um die Erzeugung von 800 Stück per Tag zu ermöglichen. Es verlautet, daß General Semeka viele Dampfer gechartert hat, um die fertigen Gewehre sammt Munition nach dem rumelischen und bulga rischen Ufer zu befördern. — Um das Bild der Rü stungen zu vervollständigen, mag noch hinzugefügt werden, daß schon am 28. November eine allgemeine Aushebung vorgenommen werden wird. Diese Maß regel ist um so auffälliger, als dieselbe einerseits von sehr strengen AuSnahmSweisungen begleitet wird, damit das Contlngent von 218,000 Recrutcn vollzählig er reicht werde, und weil man andrerseits allgemein er wartete, daß die Regierung i» Berücksichtigung der un- gehenrcn Opfer, die das Bolt in den letzten Jahren gebracht hatte, die Recrutirung für daS Jahr 1879 untMlass« werd«, wie eß nacheßnm -jede» Kriege m Rußland bi« jetzt zu geschehen pflegte. EinspruchsverhanUMigeu des K. Bezirks-GeeM Melßea am 15. und IS. November. Auf Gruitd der Ergebnisse einer von dem Gerichts- Amt Riesa wider de» Bildhauer Friedrich Gustav Lauschke und den Handarbeiter Ernst Hermann Eltzschig daselbst geführten Untersuchung >var als erwiesen angesehen worben, daß die Angeschuldigte» am Abend deS 12. Mai l. I. wtgen ihres unanständigen Verhaltens von dem Schützenhaust in Riesa fortgewiesen wotden waren und auS Aerger darüber mehrere der heimkehreuden Gäste mit Messerstichen verletzt hatten. Lauschke war außerdem für überführt erachtet wordeu, in der Nackt vom 3 l. März znm 1. April l. I. in die Gestndestube des Gutsbesitzers Möbius in Mergendorf gedrungen zu sein und darin in Ausführung eines Racheaktes den vorhandenen Quark in daS Sauerkraut durch Ver mischung beider Lebensmittel mit einander vorsätzlich verdorben zu haben. Durch den genchtsamtlichen Be scheid wurde Lauschke wegen Körperverletzung mittels Messer und vorsätzlicher Sachbeschädigung zu 2 Monaten 2 Tagen und Eltzschig wegen des erst gedachten Ver gehens zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. Beider Einspruch blieb ohne Erfolg. Dasselbe Gerichts-Amt hatte den Gasthofbesitzer Friedrich Hermann Hirsch in Glauoitz betreffs einer ihm von dem Gutsbesitzer Friedrich August Bennewitz daselbst beigemeffenen Beleidigung klagfrei gesprochen. Der Privatankläger erhob Einspruch und auf Grund des zum Vortrag gelangten Acteninhalts erachtete die zweite Instanz für erwiesen, daß Bennewitz während seiner Amtirung als Gcmcindevorstand und Vertreter der Schulgemeinde Glaubitz ein Grundstück zum Bau einer neuen Schule käuflich erworben, Hirsch aber in Bezug hierauf sich dahin, daß Bennewitz ohne Auftrag gehandelt, nur, um ein Hundert Thälcrchen daran zu verdienen, ausgelassen hab«. Die erste Entscheidung wurde daher reformirt und Hirsch wegen Beleidigung zu 20 Mart (Mdstrafc verurtheilt. In der gesegneten Pflege von Lommatzsch scheinen die Felddicbstähle auf der Tagesordnung zu stehen. Wegen eines solchen wurde die rückfällige Diebin Auguste Pauline verehel. Heinitz in Nicderstaucha zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt, diese Strafe aber in zweiter Instanz auf 3 Monate herabgesetzt. Weiter ward die Straffreisprechung des Mühltnappcn Ernst Wilhelm Günther in Zabeltitz, auf welche das Gerichts-Amt Großenhain erkannt hatte,-bestätigt. Günther war nämlich von seinem Dienstherr«, dem Mühlen be scher Karl August Beez in Zabeltitz, wegen Körperver letzung denuncirt worden. Im Verlaufe der Unter suchung ergab sich aber, daß Beeg Günthern zuvor angefaßt und an den Cylinderkasten geworfen hatte.' Es lag somit ein Fall der sofortigen Erwiderung einer Beleidigung mit einer leichten Körperverletzung vor, welcher dem Richter die Ermächtigung giebt, für beide Angeschuldigte, oder für einen derselben eine der Art oder dem Maße nach mildern oder überhaupt keine Strafe eintreten zu lassen. Wider den Gendarm Louis Clauß in Riesa und den Kaufmann Hermann Seidel in G>öba hatte der Handlungsreisende Moritz Liebsch in Merzdorf Straf antrag gestellt, weil sich die Ersteren dem Prinzipal des Letzteren gegenüber beleidigend ausgesprochen haben sollten. Die Privatangeklagten wurden jedoch in beiden Instanzen und zwar in der zweiten um deßwillen straf frei gesprochen, weil sie die fraglichen Aeußerungen zur Wahrnehmung und berechtigter Interessen gethan hatten. Junge, kräftige «nd gewandte Handarbeiter finden in meiner Marmorschleiferei dauernde Accord- Beschäftigung. Gustav Schulze. Ein junges solides Mädchen sucht Condition als Kellnerin. Näheres Gasthof Bobers en. Allstem. Consum - Verein empfiehlt Freitag den 29. November schönes fettes Schweinefleisch und frische Wnrst. Sprotten ä Pfd. 60 Pf. empfiehlt Felix Weidenbach. Frisch aerönch. Aal «mpfiiig und empfiehlt sehr billig Ernst Kiiseberg.