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12 "Dresdner Nachrichten" 12 Freitag, SO. Juni 1800 »M Nr. 170 Nekasalka erreicht. Die Mitglieder der geistlichen Orden, welche »»mittelbar hinter den, Kranzwagen schritten, stoben auseinander und eilten dem rechtsseitigen Trottoir zu. Niemand wußte, was sich eigentlich ereignet habe. Das scheue Pferd, welches diese Panik yervorgerusen hatte, wurde aufgehalten. Der Reiter war ohne Unfall rechtzeitig abgesprungen. Doch diese Störung sollte nicht die einzige sein, welche der imposante Leichenzug erfahren hat. Während er die Obstgasse vassirte, ereigneten sich daselbst zwei Zwischenfälle, durch welche abermals eine riesige Panik hervor- gerusen wurde. Vor dem Hause, in welchem sich in dieser Gasse j die Filiale der „Noliner befindet. woraus Kiste» eine Tribüne ausgestellt, aus der zahlreiche Personen standen, um den Leichenzug überblicken zu können. Plötzlich stürzte nun diese Tribüne unter starkem Getöse ein. wodurch abermals das ohnehin durch die erste Panik sehr aufgeregte Publikum in die größte Ver wirrung gerietb. Die Scenen, die sich bei dem ersten Unfall er eigneten, fanden ihre Wiederholung. Der Lärm war so groß, daß er sich wiederum bis zum Pulverthurm fortpflanzte, und daß das Publikuni. welches die Trottoirs aus dem Graben besetzt hielt, ent setzt auseinanderstob. Man horte das Wehklagen der Verwundeten, die, nachdem der Tumult sich gelegt hatte, m einzelne Läden ge bracht wurden. Ein dritter Unfall während der Leichenfeier er eignete sich an der Ecke der Jerdinandsstraße, wo eine Doppelleitcr. auf welcher mehrere Personen standen, nmfiel und in dem Spaliere eine nngeheuerc Unordnung herbeisührte. Das Publikum war. wie bereits erwähnt, sehr aufgeregt, und obgleich bei dem dritten Unfälle Niemand zu Schaden kam, entstand wiederum eine wilde Flucht. Das Gericht in Nizza hat, wie schon gemeldet, den italienischen General Giletta, der der Spionage angeklagt war, zu 5 Jahren Gefängniß und 5000 Francs Geldstrafe verurtheilt. Die Verhand lungen wurden natürlich unter Ausschluß der Ocfsentlichkeit geführt. Das Urtheil lautet wörtlich: „In Hinsicht daraus, daß aus den Verhandlungen bervomeht, daß General Giletta in einem kleinen Hotel der Rue St. Michel abstieg und seine Korrespondenz an ein anderes Hotel, Scoffier, richten ließ und sich in beiden einen falschen Namen beilegte: daß er ferner im Fahre 1890 drei Mal unter dem Namen Desanges im Hotel du Sud logirte und zahl reiche Ausflüge in das Departement unternahm: daß er am 7. Juni d. I. nach EianS aufbrach, von dort nach Touct-dc- Penil ging, verschiedene strategische Punkte besuchte und sich dann »ach Lacroip begab: mit Berücksichtigung der Aussagen der Kut scher, denen zufolge er zahlreiche Notizen aufnahni, von denen der General behauptet, er habe sic nur für einen Ausflug gebraucht, was aber durch sein Notizbuch demcntirt wird, indem sich Mrt- thcilungen über die Art der Wege und Bemerkungen wie: leicht zu zerstören, daß ferner GencralstabSosfizicre in diesem Notizbuche wichtige Erwähnungen in militärischer Hinsicht gefunden habe», daß kein wesentlicher Punkt für die Vertheidignng ausgelassen ist; daß an verschiedenen Punkten, besonders in Giandola. diese Machen schaften weniger cls lO Kilometer von einem befestigten Punkte entfernt verübt wurden: ans diesen Gründen wendet das Gericht die Artikel 5 und «! des Gesetzes von 1880 ans den vorliegenden Fall an und verurtheilt den General Giletta »nt Berücksichtigung seiner hohen Stellung in der italienischen Armee, des Mißbrauchs, den er mit den Gelegenheiten getrieben, die sich ihm in seiner Eigenschaft als Grundbesitzer in dem Departement boten, und seiner eigenen Erklärung, daß er im Jahre 1889 im Aufträge seiner Re gierung gehandelt hatte und aus Mangel an Beweisen wieder ans trcicn Fuß gesetzt worden war, zu 5 Jahren Gefängniß und 5000 Francs Buße." Merkwürdig ist es jedenfalls, daß ein General, der zu offiziellen Persönlichkeiten in Frankreich in den nächsten verwandtschaftlichen Beziehungen steht, in so plumper Weise Svionendicnste gethan haben toll. Da er überdies aus die Zeugen aussage von Kutschern, Hotelbediensteten und Gendarmen hui, also von untergeordneten Persönlichkeiten, und erst in zweiter Linie auf die Feststellung verdächtiger Anmerkungen in seinem Nvtizbuchc durch französische Stabsoffiziere hin verurtheilt wurde, so darf man wohl annchmen. daß in der gcbcimnißvollen Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. * Ter Hochstapler Roder aus Berlin, alias Pvninskh, Graf Prominskh-Brcslau re., der angebliche Kurier des Kaisers, der in Leutnants-Uniform auf dem Rade vor etwa l-l Tagen in Hannover und Westfalen die verschiedenartigsten Schwindeleien und Zech prellereien verübte und schließlich in Bad Ocpnhausc» im Hotel Vogeler verhaftet und dann in das Krankenhaus nach Hcriord ge bracht wurde, ist dort zur Nachtzeit zwischen 12 und 2 Uhr ent sprungen. Zur Vorsicht hatte man ihm die Kleidungsstücke ge nommen. Er hat sich, nur mit dem Hemd bekleidet, an einem Seil, das er sich aus Betttüchern angcfcrtigt hatte, aus dem Fenster des zweiten Stockwerks in den Hofranm hmabgelassen, wo er sich mehrere zum Trocknen ausgehängte Kleidungsstücke ancigncte und dann unbemerkt verschwand. * Wegen Schnarchend bat eine Mrs. Grace Ramseh ihrem Manne in einem Hotel in New-Uork, während er schließ den Hals von einem Ohr bis znm anderen abgeschnitten. Wegen Mordes verhaftet, gab sie zu, denselben verübt zu haben, will aber durch das Schnarchen von Mr. Ramseh geradezu außer sich <!» gc- rathen sein. WM veiikelm KnMMWeii. Genfer Verband. Zweigverein Dresden. Mittwoch, den 5. Juli 18M> 6l0E Zommeckttt auf der mit nachfolgendem Zoliliiiemacimvall in dem «euerbauten Lnkans ckvs V««v«i ts S vdr, welches im großen Park stattfindet, ausgeführt von Herrn Musikdirektor 1,. Värtnvr mit seiner 25 Mann starken Kapelle. 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Neu L. ^aU in den Vormittagsstunden von 9—1 Uhr im Palmengarten des Herrn Kommerzlenrath Eschebach, Ringstraße, Weißer Hirsch, abzuholen. Gegenstände, die in dieser Zeit nicht abgeholt werden, ver fallen zu Gunsten der Anstalt. I'l-DlIlleliV- !IlI<1 kv1l8tl)ssZ1M88M6lM der Sedlioitlsr Nr Vr68ikll mul vwLvMil. n. Li. ru. d. L. ir L L « n L für das Geschäftsjahr vom 1. Jan« bis 31. Dezdr. 18V8. Motivs. I»ar,8tv». Cassa-Conto Bankguthabcn-Conto Gaskautions-Conto . Ulensilien-Conto nach 10 ^ Abschreibung . Waarenbestand-Conto Debitoren-Conto . . Mk. 21 62 809 7,169 38 5.929:46 >14,027^67 Mitgliederanth.-Conto Rcservefonds-Conto . Erweiterungsfonds- Conto Wechsel-Conto . . . Creditoren-Conto . . Bilanz Mk. 1,808 55t 82 50 080 2,709 7,929 98 342 j02 40 50 Gebäcks, ff. Bestellungen werden gut ausgeführt. 14,027 !67 DerMitgliederbestand betrug am 31.Dezbr.1897 80Mitgl. m. 80Anth. Eu,getreten bis 31. Dezember 1898 .... 8Mitgl. m. 8Anth. Eingetretcn mit weit. Antheilen bis 31.Dezbr.98—Mitgl. ni. 6 Anth. sind 88Mitgl.m.94Anth. Ausgeschieden b,s 31. Dezember 1898 . . . 10Mitgl. m. 10 Anth. Bestand am 31. Dezember 1898 78Mitgl. m. 84AnthI Am Schluß des Jahres 1898 ausgeschieden . 2Mitgl. m. 2Anth. Die Haftsumme der Mitglieder beträgt 2050 Mark. ^iilsatolitarXIi. Otto Lützner. Otto Rentsch. H. Rande, Vorsitzender. Arnige Enten sind zu verkaufen Striesen-Dr., Friedrich Auauststtaße 40. Standen-Salat, geschossen od. blühend, zu kauft« geiucht Lripzigerstr. lg.