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r-j l i ? ?! . i U ! M iM !!« G^b« tv«st?^^«8marft ^ iE Bictofta^obflU Brief. Hasch« «st Werthpapieren im Betrage von ziemlich 2000Thalern «nd einigen hundert Thalern baarem Gelde in Kassenscheinen »ad vanbwten verlorm. Gestern früh ist die Brieftasche mit idem gesammten Inhalte von dem ehrlichen Finder, einen, hiesigen jung« Lischlergesellen Namens Meißner, der Verlust trägen» «jeder zugestellt worden. — Tagesordnung für die 38. öffentliche Sitzung der lösten Kammer Sonnabend den 6. April 1872, Vormittags 10 uhr. 1) Mündliche Berichte der zweiten Deputation a) über P«s. 68 der Adth. 0. des Ausgabe-Budget«, da« Landes - Con- Moriu«, sowie eftre Peütion derEomrniuüstiftung bett.; b) über Ho» Kal. Decret Nr. 39, die Bewilligung zur Herstellung einer Lm»hall« bei« Schullehrer-Seminar zu Friedrichstadt-DreSden Basen. St, „Bio«, sich.«» — DK« iß h« MH« «erkuchen der Handlung, von dem ei» gmffser von Akiba sagt: „Alle» schon einmal dagewesm!" O Frauen, Frauen! laßt da« Dichten für die Bühne, wenn es gilt, mit Thalia «in 0o»<« Geschäft einzugehen. Da« Capital, da« ihr entlehnt und Thalia zum soliden Schacher gut willig lzergiebt, hat noch nie Gewinn im Bereich de« Lustspiel» abgewvrfen. Nun gar ein« Posse, oder eine Treppe höher, ein Schwank. So lanae im menschlichen Leben weibliche Shakespeare, Goethe, Jean Paul u. s. w. unter die psychischen Unmöglichkeiten gehören, so lange werden wir in der charakter darstellenden Dichtkunst, — von Frauen anmaßlich geübt — immer ein gewisses Etwa« vermissen. Dieses ist — Humor. Fest und beharrlich bleibe ich bei diesem Satze stehen, selbst wenn die alte (Harde mit der Amely Bölte an der Spitze mir auf stett.; «) über da« König!. Decret Nr. 11, einige Nachträge zu> den Leib rücken sollte. Ein tüchtiger männlicher Charakter, inso- La« ordentlichen Staatsbudget und zwar zu Pos. 66a. und 666. Hetr.; H über das K. Decret Nr. 9, die Errichtung neuer Justiz Hebäud« in Dresden betr.; e) über da« König!. Decret Nr. 1b, außerordentliche« Postulat für da« Bad Elster betr., f. über Ldth. Bk. de» LuSgabebudgets, Reservefond betr. 2> Fortgesetz ter mündlicher, adoptirter, Bericht der außerordentlichen Depu tation für Schulsachen über die mittelst Kgl. DecretS Nr. 36 vor- tzchegte». di« Emeritirung der evangelisch-lutherischen Geistlichen 1«. betreffenden Gesetzentwürfe. 3' Bcrathung des Berichts der schritten Deputation über den Antrag des Herrn Seiler, das > Gchank-Toncesfion-wesen betr. 4 stündlicher Bericht der ersten ) Deputation »1 über das K. Decret Zir. 18, betreffend den Ent- j »urf eine« Gesetzes, einige Bestimmungen über Notanatsproto- i kokke enthaltend; d) über die Differenzpunkte zwischen den Be i schkügcn beider Kammern bezüglich des Kgl. Deerets Nr. 4 den ' Cdffetzentnmrf, die Pensionen derStaatsdiener und derenHinter- ! kaffenen betr. 5) Die Ermächtigung des Direktoriums zu Poll Ziehung und Abtastung dcr Bude, t Schrift betreffend. —AngekündigteGerichtsverhandlungen.Sonn- zAend den 6. April Vormittags 9 Uhr Hauptverbandlung wider den Viktualienhändler Johann Carl Heinrich Urban hier wegen ^«iffentticher Verausgabung falschen Geldes. Vorsitzender: Ge- ^.»»chtsralh De. Flügel. — «ldhöhe. den b. April Mittag?: Null. ' fern er zur poetischen Darstellung geeignet ist, ermangelt niemals des humoristischen Elementes, und diese letzte Würze dcr Poesie vermag keine Darstellerin zu geben, well — ihr selbst daran ge bricht, als dem innersten Wesen der Weiblichkeit fremd. Auch den gebildetsten, geistreichen, witzigen, frohgelaunter: Frauen fehlt gleichsam die Zunge für jene Art des pikanten Geschmacks an achtem männlichen Humor. Sie ertragen, dulden ihn blos, aus Liebe zu den Männern, aber sie fassen ihn niemals recht. Die ihn selbst zu besitzen meinen, laboriren an einer verzeihlichen Krank heit der Einbildungskraft, und halten eine erkünstelte Ueber- spannung für poetisches Alugmerk. Ein von ihnen nachge ahmter Humor aber wird das fadeste aller Surrogate. Der Dichter Gabriel Seidl sagt in einer seiner Dichtungen in Betreff der Muse: . Wo sie bemerkt, man will sic nicht verstehen, Da wirb sie roth und wendet sich zum Gehen." Auf obigen Schwank von Marie Knaust lassen sich diese Worte anwenden. Ein Glück für die Zuschauer, daß an jenem Abend der immer und abermals erheiternde Schwank: „Das Stiftungsfest" hinterdrein folgte. Hinter dein Humor in Pech- sliefeln die leichtbeschwingte Sohle echter Lust und Fröhlichkeit. Th. Drobisch. * In dem russischen Ricsenreiche nehmen manche Dinge so riesige Dimensionen an, wie es im civilisirtcn Deutschland gar nicht möglich sein würde. Der Geheim-Untersuchungsrichter von Straßburg, Donnerstag, 4. April. Tie Heeresersatz' Nowimgored (Gouvernement Cherson) hat jetzt eine mächtige Instruction vom 26. Mär; 1668 ist in dein Neichslande Elsaß ^ Bande von Pferdedieben entdeckt, welche in den Gouvernemenls '-Lothringen eingeführt. Für die nächsten Zaine werden indcß ^ Kiew, Cherson, Ekaterinoslaw und in Bessarabien aus eine be sucht nur bezüglich der Anforderungen an die einjährig Frei- > nnmdernswürdig freche Weise ihr Unwesen trieb. Die Zahl der willigen große Erleichterungen gewährt, sondern auch betreffs der! bis jetzt ermittelten Diebe beträgt 264, doch dürften die nächsten Befreiung vom Dienste wegen persönlicher Verhältnisse der j Untersuchungen ihrer noch viel mehr ans Licht und Gericht brin- (Pflichtigen große Rücksicht genommen. Ganz befreit vom Dienste, gen. Die Bande hat ein vollständiges Eomptoir organisirt, ihre M«b«n unter Anderen auch Diejenigen. n>!che bis zum 17. De-, Bücher sprechen von Credit und Debet, und die Führung dcrsel- ' oember 1870 in der regulären französischen Armee gedient den zeichnet sich durch Correetheit und Präcision aus. Hpden. (Dr. I.) * * Schneestürme. Die aus Jütland angekommcncn i Elfaß. Dev Kreisdirektor Schulze in Mühlhausen vcr- Zeitungen enthalten Berichte über' die Schneestürme der vorver- .Wentlicht folgende Bekanntmachung: Seit Einführung des ^ gangonen Woche. In Thisted waren die Straßen so hoch voll ' ««tschen Lehrplans in den hiesigen Schulen pflegen nrchrere j Schnee, daß man sich Gänge unter demselben durchgrabcn mußte. Damen zu DKlhlhausen in ihren Wohnungen gegen Abend schul- Stellenweise ragten nur die Spitzen der Dächer aus dem Schnee Pflichtige Kinder zu versammeln, um dieselben in der ihnen von - hervor. In Hobro lag dcr Schnee 10 bis 12 Kuß hoch; die Bür- , Haufe au« fremden französischen Sprache zu unterrichten. Außer mzerschule war total eingeschneit und vor einem anderen Hause d« oft in sonderbarer Zusammerstollung vorgetragenen Lehrge- l reichte der Schnee bis zum obersten Stockwerk. Von der jütischen . genständen werden den Kleinen auch Süßigkeiten verabreicht, so j Stadt Hiörring sind bis jetzt noch gar keine Nachrichten eingc- daß nach einigen zum Vorschein gekommenen Proben dieselben j troffen. Vor' einigen Jahren hatte diese Stadt ebenfalls das -«it unklarem Kopfe und verdorbenem Blagen aus diesem Unter- > Schicksal, eingeschncit und von dein Verkehr mit der Außenwelt Vicht hervorgehen und dann in den nach strengerer Methode und j ganr abgeschlossen zu sein. Damals dauerte dieser Zustand fast ohne Verköstigung gehaltenen Kommunalschulen weder lernen M4 Tage. — In Silkeborg sollte am Freitag ein Jahrmarkt ab kttöch gehorchen mögen. Da die Sache auch mit den, Eintritt dcr! gehalten werden, cs kam aber nicht einziger Marktbesnck,er; dcr bessern Jahreszeit noch nicht — wie ich gehofft — ihr Ende er- ( reicht hat, so drücke ich den betreffenden Damen hiermit den Wunsch auS, daß mcm mit Beginn des neuenSchulsemesters den ktadt vollständig ge < Smnßder Kinder für ernster«, Unterricht frei lassen möchte; zu Seich verweise ich auf die gesetzlicher: Vorschriften, wonach zur Eröffnung von Prioatschulen die vorgängige Anzeige bei der ÖrtS-Schr»lbehörde erforderlich ist. Sollte diese Hinweisung ,, nicht genügen, so würde ich zu meinem Bedauern polizeilich ent schreiten muffen. Aus Paris wird der „Post" gemeldet, daß der frühere Finanzminister Pouyer-Quertier, mit einer finanziellen Mis sion der französischen Regierung bettaut, in nächster Woche hier eintteffrn wird. Königliche« Hoftheater. i Wer zuletzt lacht. Schwank in einem Act von Marie (Knaufs. Zum 1. Male.— Hierauf: Das Stiftungsfest. Di« dramatische Poesie unserer Tage gleicht manchmal so '»echt dem großenWollsack im englischen Parlament. Jeder glaubt Wirkliche politische Enthüllungen sind übrigens in dem Buche chnce hatte nämlich die Eingänge der schloffen. * Deutsche Briefe an Napoleon III. In Paris ist kürzlich ein Werk erschienen, welches eine Zusammenstellung der aus Deutschland an'Napoleon lll. während semer Negier ungszeit gerichteten Zuschriften aller Art enthält Das Brich bildet einen stattlichen Band von 028 Seiten und führt den Titel: ,.1/^.IIcmanj-o aux (l'uilario^ ckv 1859 » 1870" (Paris, Beauvais). Tie Tendenz des in lexikalischer Form angeordncten Buches ist: deutsche Servilität und auch Naivetät, die sich in den 'Massen von Lob- und Bettelbriefen kundgiedt, lächerlich und ver ächllich zu machen. Die Zahl der mehr oder iveniger ausführlich skizzirten Briefe, welche hier veröffentlicht werden, beträgt 1821 Stuck; dabei versichert dcr Herausgeber, daß er eine großeMasse von gewöhnlichen Bettelbriefen von alten Soldaten des ersten Kaiserreiches und der Fremdenlegion weggclassen habe. Außer dem eeklärt er, daß leider eine große Masie von Briefen bei der Zerstörung der Tuilerien unter der Kommune mit verbrannt sei stch daraus lagern, die Heine lang von sich strecken und eine Rede! aar nicht enthalten, man müßte denn die von einer ungenannten Halten zu können. Beseligt von dem frischen Heueusl der drama- j Anzahl von Bürgern aus Landau im Jahre 1863 an den Kaiser tischen Porste wurde diesmal dieser theatralische fruchtbringende: gerichtete Bitte um Annexion der Pfalz darunter verstehen, oder " Wollsack von einer Dame eingenommen, welche auf den Namen! auch das Ersuchen der geheimen Gesellschaft „der Bundschuh" Marie Knaufs hört. Sie gab un« «inen Schwank: „Wer zu ^ um Einschreiten gegen das „brutaleVorgehen" Preußens ^1665). letzt lacht". Offen gesagt, hat aber bei der Darstellung gar Nie- ^ Wenn „Marie" aus Wien den „seelenguten" Kaiser beschwört, rnand gelacht, man war ebenso gelangweilt wie die in Baden jdaß er Frieden machen möge, denn es sei Sünde, daß man die Baden sich aufhaltende Frau von Stäuben, eine juirge Wittib,; schönen jungen Männer so todtschieße, so dürste dies wohl nicht di« durch Lachen und Lorgnetlireir am offenen Fenster einem! gerade von Einfluß auf die Politik des Kaisers gewesen sein. , ernten vorübergebenden jungen Mann Veranlassung giebt, dreist Die Hauptmaste der Briefe betrifft Bittgesuche um Unterstützung, ftr ihr Zimmer zu kommen Die junge, schöne Wittwe schmollt ' über solche Keckheit, ersucht ihn, sich augenblicklich m enlieriren, was denn auch geschieht. Der Eindringling war trotzdem ein Mann von Bildung und eleganter Tournüre. Wer mag der fein? Der Zimmerkellner wird befragt; dieser hat sich beim Por tier erkundigt: es ist der Photograph, Herr Schneuze. Das ist aber ein Mißverständnis;, der junge Mann ist der junge Guts befitzer Earl von Rheder. Sein Onkel hat ihn nach Baden-Baden oft unter den albernsten Motivirungen. Als alte napoleonische Soldaten oder als deren Nachkommen glauben viele geradezu das Recht zu haben, Geschenke verlangen zu können. Eine große AnzahlBesitzer aller französischer werthloserAssignaten wünschen deren Einlösung, andere aber wollen einen regelrechten Pump bei dem Kaiser machen und versprechenZinsen und Rückzahlung ; es handelt sich dabei um Summen bi« zu 90,000 Franc« und mehr. Eine Baronin von Beust in Wildschütz will gleich eine geschickt, um sich die junge Wirtwe anzusehen, die man ihm als; Anleihe von 160,060 Gulden machen. Ein Herr Ed. Baurath Gemahlin bestimmt hat. Schneuze, der angebliche Photograph, in Leipzig bittet um 50,000 Francs ohne Zinsen oder um jahr- tvird zur Frau von Stäuben zurückgeholt; sie verlangt von chm liche Bewilligung von 20,000 Francs, uin eine Zeitschrift für photographirt zu werden. Der Gutsbesitzer ist erstaunt über soi- § religiösen Gesang zu gründen. Es handelt sich aber nicht immer cheS Ansinnen, er geht aber darauf ein und nach einer nicht ganz. um Geld. Ein Pfeisensabrikant erinnert den Kaiser, daß er ihm «ninterrstanten Zwischenseene, wo er vorgiebt, Portraits von früher eine schöne Cigarrenspihe geschenkt habe; jetzt gehe sein P -rsonen aufzlmehmen, die er im Gedächtinß behalten und keiner Geschäft schlecht, und er e, suche ihn daher, al« Revanche den Sitzung bedürfen, giebt er sich zu erkennen. Ein Brief, der unter- Sultan zu veranlassen, daß er ihn, ein paar Kisten türkischen Hessen mit fernem Portrait von dein Onkel eingelaufen, dcr auch Meerschaum« schicke. Andere sind noch bescheidener; ein Herr der Onkel der jungen Wittwe ist, bestätigt dre Identität seiner > 8. Gudera auS Leipzig bittet um Me selten« Briefmarken, Legl»r stand der Sehnsucht bildet auch da« Km», dir Ehrenlegion; s« bitten um dasselbe unter Anderen Gehelmrath VLlsch« tn vri«»' schweig und Hackländer in Stuttgart; Geheimrath Taru» in Dresden erinnert an das Kreuz, welche« der Onkel ihm am Lag« vor der Schlacht bei Leipzig versprochen habe. — Al» Kuriosum sei noch erwähnt, daß der bekannte Berliner „Musterpattiot^ Behrend eine Sammlung seiner Toaste an Louiü Napoleon ge sandt hatte. * Auf die königl. Blindenanstalt ,u Berlin sollen bei ihrer bevorstehenden Reorganisation die bewährten Institutionen der königl. Blindenanstalt zu Dresden übertragen werden. Nament lich wird in dem, diese Umgestaltung betreffenden Berichte hervor gehoben, daß das unter der vorzüglichen Leitung deü Herrn Direk tor Reinhard stehende Dresdner Institut durch seine großartige» praktischen Erfolge sich auszeichnr, indem eS seinen entlassenen Pfleglingen mit Hülfe des „Unterstützungsfonds" eine Fürsorg« angedeihcn lasse, wie sie in so durchdachter und ausgedehnter Weise nirgends sonst anzutreffen sei, obwohl man schon in ver schiedenen Länder,r, besonders in der neuesten Zeit, das Princip der sächsischen Blindenerziehung angenommen habe. *Der Neformfürst von Japan. Die „Times of Jndia" bringt unter dem 4. März d. I. einen ArtikA de- „Ja pan Herald", welcher sich speciell auf die Lebensweise und die tägliche Beschäftigung des Mikado bezieht, und dem Folgende» entnommen ist: Noch ist kaum ein Jahr verflossen, daß sich der 'Mikado von derAußcnwelt völlig abgeschloffen in seinen Palästen aufhielt, für 'Niemanden sichtbar, als für seine Familie und die höchsten Würdenträger des Reiches. Noch vor Kurzem als ein höheres, den Göttern verwandtes Wesen verehrt, zeigt er sich jetzt täglich in den Straßen von Pcddo und ist zugänglich für Jeder mann. Um 7 Uhr Morgens steht dcr Mikado auf und beginnt sein Tageiverk mir deurStudirim der japanischen Classiker, welche ihm ein Gelehrter, 'Namens Fukuba, auslcgt. Gegen 10 Uhr wendet er seine Äufmerksennteit den abendländischen Sprachen und ihrer Literatur zu, in welchen ihm ein gewisserKatho Unter richt ertheilt. Die Licblingsstudicn Sr. Majestät bilden Geo graphie und Plpffiologie. Mit diesen Wisjenschaftcn beschäftigt er sich, bis ihn die Versammlung seiner Munster an die Staats- geschafte ruft. Er widmet der' Verwaltung seines Reiches, welche jedenfalls viele Schwierigkeiten bietet, die größte Sorgfalt und Aufmerksamkeit und informirt sich darüber bis in die kleinste» Details. 'Nach Beendigung derRegierun s-Angelegenheiten pflegt er in der Nähe seines Schlosses zu pronieniren oder spazieren zu reiten ; auch nracht er häufig mit nur geringem Gefolge Ausflüge in die verschiedenen Theile Peddoö und findet viel Vergnügen an diesen größeren Touren in die entfernteren Stadttheile. Meist bewahrt er hierbei sein Jncognito. Elogen Abend beschäftigt er sich init dein Studium der chinesischen Classiker und versammelt hierauf die gelehrtesten Männer seines Reiches um sich, von de nen viele bereits in Europa gewesen sind; oft sind hierbei auch Land- und See Osfieiere zugegen. Unter seinen Verfahren hat ten zu solchen Abendgesellschaften nur die Mitglieder der höchsten Familien Zutritt, jetzt dagegen kann sich Jeder durch Kenntnisse oder andere Verdienste das Recht erwerben, 'Mitglied dieser Ver sammlung zu sein. Der Mikado ist jetzt ungefähr 21 Jahre alt, kräftig und in seiner Figur ein wenig großer als die meisten Ja paner; seine Kleidung ist die landesübliche, nur sind die Unter kleider stets von weißer Farbe. Es ist jedoch nicht unwahrschein lich, daß auch er dem Beispiele vieler leuier Beamien so gen mrd eurepäischeKleidnng anlegen wird. Wenn er im Garten spazieren geht, trägt er stets europäische Stiefel. Die Dienerschaft der sruheren Herrschce gehörte cmsichließlich dem weiblichen Geschlechts an, der jetzige duldet jedoch nur männliche Diener um sich. Auf diese Weise führt also der Mikado cm sehr einfaches, arbeitsames Leben. Er zeigt, daß er nicht nur Herrscher heißen, sondern auch sein will. * Die Berliner V. Z. thcilt mit, daß bis Di nstag Abend bei der Police: 115 Familien mit 586 Persomn als obdachlot angemeldet waren. Im Lause des Mittwoch haben sich diese Meldungen gemeint, sodaß üiMe'icht250,samilien mit 12—15lX) Personen obdachlos geblieben stne. Unter den Obdaeh.osen be finden siel» nicht blos Arbeiter, sondern auch manche Vertreter des „Mittelstandes". Wie es heißt, hat der Po.izei-Prafident von Wurmb die Absicht, um dieser Roth so viel als möglich at» znhelsen, denjenigen Aettengeielis.basten und anderen Unter nehmern, welche beim Polizeipräsidium den Antrag stellen auf Abänderung des Bebauungsplanes zu ihren Gunsten > um ein« gewinnbringendere Parzellining ihrer Grundstücke zn ermöglichen) nur dann die Genehmigung hierzu zu erlheilen, wenn sie sich ver pflichten, auf je 10 der von ihnen vrojeclrrten Villen ein Arbeiter» wohiihauS mit Wohnungen für mindestens 10 Familien zu er richten. * Das die Erfindung, Geschosse von hinten zu laden, nicht neu ist, dürfte wohl bekannt sein, interessant ist jedenfalls auch folgende, den, „Kern Drcßdnischer Merkwürdigkeiten" vomJahre 1733 entnommene Notiz: Den 19. 'März haben Se. Ex. Graf Moritz von Sachsen nn Schicßhause bei der Viehweyde, ein neu inventirteS Geschütze, welches in der Grösse eures Doppelhaken» gewesen und den Lauf hinten weiter als fornen gehabt, auch von hinten zn mit einer grossen Kugel, Gurckstöpsel uno Pulver ge laden worden, mit verwunderungswürdigen Effect provrrtt, in dem er durch 2 starcke Balcken ein großes Loch geschlagen und di« Mauer noch dazu sehr beschäk-st hat. Es stehet diese« Gejchütz« auf einer Machine, wodurch es mit leichter Mühe aller Orten ge richtet und dirigiret werden kan, und wird durch Laufffeuer loß- gebrennet. * In Kempten scheint es sehr gefährlich zu sein, ein Thea terstück zu schreiben. 'Wie die „Kempt. Ztg." mittheilt, wurd« daselbst dieser Tage ein Stück: „Da« eiserne Kreuz" aufgeführt, welches der Redakteur genannter Zeitung verfaßte. In diesem Stück spielt rin Rechisconcipient den unglücklichenLiebhaber. Am Tage nach der Aufführung erhielt der Redacteur eineHerauSsor- denmg aus Säbel von sämmtlichen dortigen RechtSconcipientett die sich durch die Theaterfigur beleidigt sehen. * Den Freunden der Frauen-Emancipation hat unlängst I>r Quain in einer Vorlesung über Herztrantheiten ein ernst liches .. .U vnv tolce-I" entgegengehalten. Herzerweiterung, eine de» traurigsten und gefährlichsten Krarrtherten—so sagt der genannt« Gewährsmann — tommt bei Männern mehr at« doppelt so oft vor al» beim weiblichen Geschlecht«, und da» genau« Verhältniß s°s ^8 »ST d»Sg-Z?«8^NL 8 rrsN k? srr o'3 L-S ».3 S-S ^8-8 LS-SZ'^Z §» s'LL'S'L L OVS'L