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Mn, »schtftlich Diese« Blatt wird de» Lesen» von Dre«de» vnd Umgebung am Tage vorher bereit« al« Ab-ird-Aiirgabe Jahr all 3, litt -i NuUcrnnq nken un> aftcklwuk» UN- uni afiage ul nch i»n>, bil Harr F. ich staril Arme ri» » «eiragi I<üknLckepf^8ökne tuchtwan», -Ich KrG Rüchull i 8eh»»dlm rleibvicidii strndc Irii rfftillciiK >ll 3 und t >. Mchal lUNdktkUNL hiesiger Bd nnst bei ip l eigenarlß estzusleile^ sovveil rordnuntzk« wird dk« ächsölülüidü abschimde». vorbcugk« Segen >un» i und Mu türm j, eder Kurz, und Beinuq -ersonal uiil Erlisten j!ei > mitainvesei sig-Gz'biiii Ennüßigu» Serugrg« W,r« »»«f.rdura Ml. epl»«in«n i „ d e Beuel,kl in icklien Umgebung, ur» «tgeue Bolen lre erlolal. erhallen Wochentage»,. die Dreid« wo die M BM a» rSoLenkaae» . die ASSLLM» unveri Sla rn«^ra«m-Adresse: werden , .«b, »» «resd«» HegvürröeL 18SS Nsrlao von Kiepsfti K Reiciiardt. -lnreigen-canf. »miabme von Lntandlgungen bis nachmittags r Uhr. Sonn- und Ncierlag» nur Marienltrahe A von l> bi»'/,! Uhr. Die I wattige tilrnnd »eile <ca. 8 Silben! 20 Dia.. An tlindigungen aul der Privatieile Heile ss Pi, : die rivalliae Heile als ..Ein aelandt" oder aus Tertieile so Piu 8» Nummern »ach Sonn- und Keier lasen l- bcz. Lwaltigc Grnilbzeiien so. «o be» so und so Pi,, nach de sonderen, Tarif, iludwäniae Au, träge nur gegen BoranLbe«ahiuua. Beleablatter werden mit wPlg. berechncl. Sernivrechanschluh: «ml I Nr. U und Nr. LVS« v?es«1en-??. ksr. plauensckestr. 20 Auf?üZe sllen ä«» Neueste Drahtberichte. Holirachrlchte», Die frühere Kronprinzessin, Gesamtratssitznng. Gcwcrbevcrcin. Gcrichisver- I MN« st«,,,««, « 1 - »«»» vfftlßkl. Handlungen. „Lorenz Heidenreich". .Der arme Heinrich" in Leipzig, Beelhovenabead, Musikabeud B-ltraud:1iolh. I «vtttllVvltz/, L L» kvTlNI« Le«"«I Neueste Drahtmeldungen vom 10. Februar. mit dem mittags die Rü azen und ahrt nach Potsdam Der Kaiser hat dem Prinzen Heinrich um 12'/L Uhr Berlin angetreten. Berlin. sPriv.-Tek.) Dem Reichstage ist die Denkschrift über die Tuberkulose und ihre Bekämpfung zugegangen -Die Budartkommiffioy desReichstags beschloß, dcmPlenunivorzu schlagen. über die Petitionen der Veteranen und Invaliden auf ^ Unter- Etat der . . . -traßbura zur spräche, wo der Gaskessel auf dem Bahnhöfe, in dem Versuche mit Acetylen gemacht wurden, in die Lust flog. Im Interesse der Sicherheit empfahl Redner die Anlage des Kessels außerhalb der Stadt. Berlin. Im Reichs-Iustizamt trat heute unter Dr. Nieder- ding die eindeuifene Konferenz zur Reform der Straf- prozeßordnung zusammen. Die Verhandlungen werden ver traulich geführt. Cassel. iPriv.-Tcl.) Auf dem Rittergut- zu Elmshagen erschoß der Verwalter aus verschmähter Liebe die Tochter des Aulsbesitzers mittels seines Jagdgewehres und darauf sich selbst. Bremerhaven. Der bereits als verloren gemeldete Fischdompser .Friedrich Albert" wurde heute vormittag 11'/« Uhr vom Roteiand-Leuchttulm als eingeiegelt gemeldet. Schleswig, sl Uhr mittags.) Bei der gestrigen Reichs- tags-Ersatzstlchwahl im Wahlkreise Schleswig-Ecken,forde schäften . ... nichts mehr ändern. Brüssel. Dem „Etoile beige" zufolge hatte die Exkaiserin Charlotte. Witwe dcS Kaisers Maximilian, in den letzten Tagen Die Polizeitruppe verlor 2 Dole, darunter einen Offizier, und 2 Verwundete. Die herarrgezogencn Verstärkungen schlugen die Aufständischen in die Flucht, welche 15 Tote verloren. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 10. Februar. eine heftige Krisis zu bestehen, die Anlaß zu Beunruhigungen her norries. Heute ist dem Blatte zufolge eine Erholung einge- trcten. Bern. Der Bundesrat wählte zum Direktor des Zentral- amtes für den internationalen Eisenbahntransport Len Bundesrichter Dr. Johann Winkler. London. Die Verhandlungen in der Venezuela- Frage zwischen Bowen und den Vertretern der verbündeten Mochte sind noch im Fortgänge begriffen, doch wird erwartet, daß sie demnächst mm Abschluß kommen weiden. Wie bezüglich der an die drei Möchte von Venezuela zu leistenden Barzahlungen verlautet, be ziehen sich dieselben nur ans Forderungen erster Ordnung, die. soweit Deutschland und England in Betracht kommen, schon näber bezeichnet sind, während, soweit Italien mit gleichartige» Fordernn- gcn in Betracht kommt, dieselben noch näher scsiznsitzeu sind. Die drei Mächte fahre» fort, in voller Nebereinstinunnng vor- «ugehen. Konstantinopcl. Der Urheber des Attentats gegen den armenischen Patriarchen Ormanian, der Apothckerlehrlrng Agop Hatschckion. und sein entflohener Mitschuldiger Rogos Kaprielian, wurden zum Tode verurteilt. Von den übrigen vier An geklagten wurden drei zu verschiedenen Strafen, darunter zwei zu lebenslänglichem Gefängnis, verurteilt. Diese vier Angeklagten 'agten auS, daß die Absicht bestanden hätte, durch Drohungen von armenischen Notabeln Geld zu erpressen: sie stellten jedoch jede Beziehung zu den auswärtigen armenischen Komitees in Abrede. Syrakus. Heute morgen wurde in Modica etwa zwei Sekunden lang ein heftiger Erdstoß verspürt. Caracas. 1500 Aufständische verwüsten den Bezirk Rio Chico. Heute morgen lind 2000 Mann mit 2 Kanonen unter dem Befehl des Kricgsministers ausacbrochen, um die Aufständi schen anzugreifen und haben mittags Gnotire genommen. Manila. Eine aus 100 Mann belachende Polizeitruppe vie Intervention v, stieß ans 200 Aufständische, die sich stärk verschanzt hatten, i Der heilige Vater längere Sitzung. —* Heute früh 8 Uhr 15 Min. wurde folgendes Bulletin ousgegeben: Der gestrige Tag verlief ruhig und ohne Störung: auch in der vergangenen Nacht hat S-c. Königliche Hoheit der Psinz Friedrich Christian viele Stunden fest geschlafen. Ter Kranke nimmt an allen Vorgängen in der Umgebung regen Anteil. Die Temperatur zeigt dieselbe Ermäßigung w>c aui gestrigen Morgen. Lr. Fiedler. Dr. Unruh. —* Ihre Königs. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg besuchte gestern mittag das Spezial-Wäsche-Geschäft der Firma F. A. Horn, Margarctenslraße 1, und besichtigte mit regem Interesse e u daselbst ausgestelltes hervorragendes Kunst werk m Handstickerei. —* Der Geheime expedierende Sekretär im Kriegsministe, rium, Rechnungsrat Thomas, wird aus seinen Antrag unterm 1. Mai d. I. mit Pension in den Ruhestand versetzt. —* Ucbcr die . M 6 tairie", de» neuen AusenthaltSvrt der früheren K ro n v r tn z eI s i» Luise, erhalt die ,N. Fr. Pr." von einem Wiener Nciveaarzte folgende Mitteilungen: Die „Mstairie" ist ein modernes, lehr vornehm ansgcstattetes und im Pavillonsystcm erbautes Institut bei dem Städtchen Schon. Von dem Hügel, ans wclchcm sich das Institut erhebt, genießt man eine herrliche Aussicht aus de» Genfer See. „La Metairie" ist ein sogenanntes offenes Sanatorium, das heißt, es wird jeder Leidende ans ärztliche Anempfehlung oder auf eigenes Ansuchen aufaenommc». und der Kuigast kann nach freiem Belieben die Anstalt wieder veilaffen. Das Sanatorium war uriprünglick als Kallwasserheckanstalt eingerichtet, durch Znbautcn hat eS eigene Pavillons kür Francnleiben und für Nervenkrankheiten erhalten. Männer oder Frauen, welche amtsäiztlich als Geisteskranke be zeichnet werden »»d entsprechender Pflege nnd Neherwachung bedürfen, werden in „La Metairie" nicht ausgenommen. Diese prinzipielle Be stimmung hat sie mit den meisten Wasserheilanstalten des Konti nents gemeinsam. Dagegen suchen viele französische, englische und schweizerische Damen, welche an Neurasthenie, Hysterie leiden oder sich in der Rekonvaleszenz nach schwelen Krankheiten befinden. .La Mdlairie" mit Vorliebe ans. Die Konversationssvrache ist die französische. Die gewesene Kronprinzessin von Sachsen wiid dort kaum eine reich-deutsche Insassin treffen. Da die Anstalt auch Villen zum Allcinmohnen besitzt, kann die unglückliche F,au von den übrige» Kranken der Anstalt ganz getrennt bleiben. Da „La Mstairie" keine 2>renanstalt ist und unruhige Kranke über haupt nicht anfnlmint. wird die gewesene Kronprinzessin dort jenen Friede» und die Ruhe finden, welche sie nach schweren Aufregungen und wegen ihres gesegneten Leibes dringend bevarf. Dr. Martin gilt als sehr tüchtiger Franc»- und Nervenarzt. Er stammt aus der Harcot-Schule und hat sich viel mit Hypnose und Suggestions- Therapie beschäitigt. In „La Mstaine" sind auch alleEinrichtun- gehalten — gebelen worden, bei der Prinzessin dahin zu inter vcnieren, daß sie die Beziehungen zu Giro» aufgcbe. Ter Papst entsniidlc infolaedcsscn einen Bevollmächtigten zur Prinzessin, di - sich damals noch in Mcntvne aukhiclt. und ließ ihr nahelegen, von Giion zu lassen, die vom sächsischen Hofe gcstelllcn Bedingungen anzunehnien und znin mindesten vis zur Erledigung dcS EHeirriingü Prozesses in stiller Burückgkzogenheit zu leben. — Der Korrespondent des Parlier „New-Aork Heraid" teilt mit. daß Dr. Zelmic in Gens —* Se. Majestät der König gewährte heute mittag 12 Uhr ihm sagte, das Äegch'ien der Prinzessin, nach' Salzburg dem Bildhauer Professor Sesfner aus Leipzig nochmals eine zurück kehren zu können, sei a^Bcschl des Kaisers Franz zessin außerordentlich aufgeregt und blieb die, ' wohnt sie _ .. . Nacht schlaflos. Im Sanatorium bewohnt sie mit ihrem Kammermädchen ein bübsches Appartement von vier Zimmeni, das die Aussicht auf den See hat. Die Mittel zur Unterbringung der Prinzessin wurden vom toskanischen Hofe in reichlichem Maße zur Verfügung gestellt. Aus Salzburg wird eine Ordensschwester erwartet, welche die spezielle Pflege der Prinzessin übernehmen soll. — Au dem Entschluß der Prinzessin, sich von Giro» zu trcnnen, soll auch die Intervention des Papstcs wesentlich beigetrage» haben. war — von welcher Seite, wird geheim zu r u ci r c n r c » zu rönnen, ,ri l . Joseph zurückgcwiescii worden. Das Schicksal der Prinzessin hängt von dem Resultat des Prozesses av. Ihr gegenwärtiger Anstand ist infolge der durch die letzte» Ereignisse venmachten Aufregungen prekär. — Großherzogin Alicc von Tvskana hat sich über Wien nach Pest begeben, »m in einer Audienz beim Kaiser u versuchen, diesen milde für ihre Tochter zu stimmen. Wenn ihr ies gelingt, beabsichtigt sie. ihren ^eit langem gehegten Plan. Cannes nach Cannes zu reisen, auszuliiliren. Es wäre dann ein Ausamnre»- trcfscn zwischen Mutter und Tochter nicht ausgeschlossen. —* Mitteilungen aus der Gesamtrats-Sitzung. Der Rat übertrug die Vertretung des Arurcnauitsvor- sta»des im Vorsitze des Armenausschusscs dem Stadtrai. Schröer und die Pachtung für die nunmehr ständig im städtischen ^ ' --- - >- .- .-schar, iments eine etition unterbreitet werden, in der um Vermehrung der resdner Landtags Wahlkreise nachgesucht wird. Tie Stadtverordneten sollen zum Beitritte zu dreier Petition aust zefordcrt werden. — Der Rat beschloß sechs erledigte Hospitalrtcn- tellen zu vergeben. — Der Dresdner Architcktenverein hat an cn Rat eine Eingabe gerichtet, in der dieser ersucht wird, das /reisausschrerben zur Erlangung von Plänen für die ünstigc Gestaltung des Elbu fers an der Augustrxsbrücke das aus alle deutschl zu beschränken, dir Wohnsitz haben. Der Rat beschloß, dcutung der Ausgabe an seinem früheren Beschlüsse nichts zu ändern. — Weiter beschloß der Rat. in der Vorstadt Wölfnitz entsprechend dem Ernverlerbungsortsgesetze die Abfindungssumme für den Schulbesitz Niedergorbrk durch Erhebung eines Zuschlages von 25 Prozent zu den gewöhnlichen Schulanlagen ernzuzreherr. — Durch dre wiederholten Vermehrungen des Ratskollegrums ivährend der letzten Jahre ist der Raum der großen Ratsstube 'ür die Sitzungen des Gesamtrates jetzt so beengt, daß sich daraus ür die Ratsmrtglieder erhebliche Uebelstände ergeben hoben. Der "at beschloß deshalb, im zweiten Geschosse des Grundstückes nrdhausstraße 7 einen Sitzunasiaal emzurrchtcn und ie erforderlichen Bauarbeiten und Einrichtungsgegenstände 19 600 Mark zu bewilligen. — Die Stadtverordneten haben den seng riete zu veranstalten, die rbeiterbevölkerung oder eure bc- „ .. den Mietpreis der Wohnungen. die Höhe der Belegschaft und das Einkommen der Mieter und Untermieter feststcUen soll. Hierzu beschloß der Rat, zunächst das Ergebnis der Wohnungszählung von 1902 abzuwarten und sodann einen Vortrag des Statistischen Amtes über die ge wünschte Wohnungsenquetc unter Berücksichtigung der Kostcnfrage zu erfordern. —* Die Beseitigung und VerwertungdesHauS- müllS ist keit geraumer Zeit zu einem Gegenstand vielseitiger Erörterungen geworden: namentlich in Großstädten mit ibren ins Ungedeuerliche anwachsenden Massen von zu beseitigendem Kebrlcht. von Asche. Küchen- und gewerblichen Abfällen zählt die Frage esner rationellen Müllverwertrina geradezu zu den brennenden Tagessragen. Tie Bebcindluna Vieser Angelegenheit durch Herrn Patentanwalt R. Schinidt rn der gestrigen Versammlung des Gewerbevereins durfte daher im voraus allgemeinen Interesses sicher sein. Wenn man sich früher in der Hauptsache daraus beschränken konnte, den in de» Ascbegrnben angciammelten Müll nach abgelegenen Plätzen außerhalb des Städteweichbildes abzufahren und daselbst anszubreiten, so sind neuerdings bei dem Rat ersucht, eine Wohnungsenauete sich aus einen Stadtteil mit Arbeiterbeoöl stimmte Einwobnerklassc beziehen, den Mret> Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheater. Im Schauspielhause wird Sonntag, den 15. Februar, an stelle der angekündigtcn „Jungfrau von Orleans" Schillers „Wilhelm Teil" gegeben. Dre Besetzung der Hauptrollen ist die folgende: Teil: Hr. Blankenstein: Hedwig: Fr. Salbach; Bertha: Irl. Pölitz: Armgard: Frl. Ulrich: Gertrud: Ir. Hilde- branbt: Stanffacher: Hr. Winds; Walther Fürst: Hr. Eggcrth; Mclchthal: Hr. Franz: Attinghciuscn: Hr. Müller; Gehler: Hr. Froböse; Parricida: Hr. Wiccke: Rudcnz: Hr. Deitmer: Baum- garlen: Hr. Stahl. — Zur Erinnerung an den Todestag Richard Wagners wird Freitag, den 13. Februar, im Opernhause „Tristan und Isolde" gegeben. Die Parste des Tristan wird hier zum ersten Male Herr Burrian singen. Die übrige Bc- letzung ist die folgende: Isolde: Frl. Malten; Brangäne: Frl. v. Chavanne: König Marke: Hr. Perron: Kurvenal: Hr. Scheide mantel: Meist: Hr. Greder lzum ersten Male). 7* Lore«; Hetdrnretch. Man möchre wirklich d«s. waS man gestern abend im großen «saale des Bereinshaules lab und hörte, so recht mit vollem Munde loben: wie gern täte man's > Aber all' die Unzulänglichkeiten der ganzen Veranstaliung machen das schlechterdings unmöglich: ja eS hieße geradezu der guten Sache, die da angestrebt wird, den denlbar schlechtesten Dienst erweisen, wollte man die Ausstellungen unterdrücken, dir selbst die nach sichtigste Kritik ih» gegenüber auf dem Herzen haben muß Gegen das Stück, das einen Zittauer — HanWoagen — zum Verfasser bat. soll nichts gesagt werben. Ein Werk. MS den ersten lutherischen Pfarrer an St. Johannis zu Zittau als Helden eintührt. eben den ' ' . d I eine ,u wenig hervorragende Rolle gespielt und in den Gang der großen weltgeschichtlichen Ereignisse ja gar nicht eingegrtffen bat. Für weitere Kreise wird darum stets Lulher die erheblich snteressantere Figur bleiben, die gestern abend leider nur in einer übrigens nicht sonderlich glücklich geführten Szene mit einigen I breiteren " ' »och abgcseh ktorationen zu Worte kam. Wollte man also, immer - - , .n von den künstlerischen Qualitäten des „historischen Schauspiels", der evangeltschen Sache — und nur darum kann eS ich schließlich handeln — «inen Dienst erweisen, so wäre die Wahl !>nrS eigentlichen Luthelstücke» unbedingt und in jedem Falle vor- uziehrn gewesen. Und dann die Unzulänglichkeiten der Aufführung I Ayen vaS Personal des Zittauer Sladiiheater«. das unter der errn Direktors Karl an der Ostmark unsere« engeren fleißiger Arbeit Abend für Abend seine Pflicht tut. und das, einer Einladung des „Evangelischen Bundes" zu Dresden folgend, sich gestern aut einem von vornherein verlorenen Posten befand, laute Vorwürfe zu erheben, wäre unbillig: es kämvfte gegen die Akustik des SaaleS, gegen die Mißlichkeit der viel zu engen Bnkne und gegen die völlig unbrauchbaren Dekorationen während des ganzen Abends einen aussichtslosen Kamps- Warum hals man sich nicht mit den von den verschiedenen Lutherscstipielen her erprobten grauen Draperien, als daß man mit bald zu langen, bald zu kurzen Kulissen. Prospekten und Soffilen operierte?! Entweder überlasse man alles der Phantasie, oder man stütze sie mit illusionsförvernden bühnenlechnischen Hilfsmitteln; daß das letztere gestern abend nicht geschah, wird selbst der anspruchsloseste Theaterbesucher zuaeben müssen. — Die Darstellung nahm sich des Werkes mit freudigster Hingabc und liebevollster Sorgfalt an. ohne freilich an den Höhepunkten des Schauspiels den Intentionen seines Autors in jeder Werse gerecht werden zu können, was zum weitaus größten Teile in den schon erwähnten äußeren Mißständen Grund unv Ursache hatte. Die Aufnahme, die Werk und Auf führung fanden, war sehr ehrenvoll: »ach den einzelnen Akten, denen ein sehr stimmungsvoller, in den Schlußwenduiigcn sogar zündender Prolog vorausging, ließ das Publikum — der Saal war leider kaum halb voll — stets ebenso reichen, wie herzlichen Beifall hören. IV. s Leipzig. Gleichzeitig mit dem Publikum des Königl. Schauspielhauses zu Dresden machte am Sonnabend auch das Publikum des Neuen Theaters zu Leipzig die Bekanntschaft von Gerdart SauvtmannS „Armem Heinrich", so daß ich mich einfach darauf beschränken kann, den Erfolg zu konstatiere», den das schöne Werk — ich sage nicht: das schöne Drama — bei dem Leipziger Publikum erzielt hat. Das Pudttkum berauschte sich ersichtlich vicliacd an der dichterische» Sprache und nahm outberzig an der langen Leidensgeschichte des armen Heinrich und seines KätdchnrS von Heildronn, vardon, seiner Otlegebe, die der Graf dankbar für ihre Treue und Aufopferung zu seiner Gemahlin erhebt, regen Anteil. Ein großes Verdienst daran batte freilich wieder Oberregisseur Bruno Gcidner. der daS Werk sehr stimmungsvoll lnlzeniert und jede der auseinander folgenden 5 Dekorationen aeichickt und mit feinem künstlerischem Geschmack, ohne durch das Aeußere irgendwie ausdringlich zu wirken, der jeweiligen Situation anaepaßt, auch namentlich für die beiden Hauptdarsteller mit Gluck die geeignetsten Darsteller gesunden hatte. So ließ er, ab weichend von anderen Regisseuren, den Titelhelden nicht durch unseren sonst so trefflichen jugendlichen Helden und Liebhaber Herrn Voltner. der dafür ein sehr svmpcilhiichei Hartmann von der Aue war. sondern durch den jugendlichen Charaktersvieler Herrn Walter spielen, der sich mit der schwierigen und undankbaren Rolle des armen Heinrich — besonders in den drei mittleren Akten — wirklich meisterlich obfand und ein ergreifendes Bild des zunehmen den Aussatzes bot, und batte für die Rolle der Ottegcbe eins der jüngsten Mitglieder des Stadttheaters, Frl. Göricke, gewählt, die für diese Partie gerade den rechten kindlichen Ton hatte und auch das Vistvnäre in dieser Rolle und das rein Sinnliche darin über raschend glaubhaft zu machen wußte. Auch die übrigen Darsteller suchten ihren Rollen nach besten Kräften Fleisch und Blut einzu hauchen. Die Hauptdarsteller wurden »ach irdenr Akte nach Gebühr wiederholt lebhaft hervorgerufen. Prof. D r. Karl Siegen. f Der dritte Beethovcn-Abcnd, den Frcdcric Lainond im Musenhause veranstaltete, war wieder eine wahre Offenbarung für alle diejenigen, denen die Meisterwerke des größten TonhcroS aller Zeiten nachgerade Herzenssache geworden sind. Wenn man sah, mit welcher dämonischen Kraft und Ausdauer, mit welcher eminen ten technischen Bravour, mit welcher völligen Versenkung rn den Geist Beethovens der gefeierte Künstler Werk um Werk großzügig und kongenial nachschuf, so möchte man glauben, hier eine jener starken Persönlichkeiten vor sich zu haben, in der Individualität und Neigung sich in völligster Harmonie mit einander befinden. Uw so überraschender war das herbe Urteil Lanronds selbst über sich, seine Kunst, sein Klavierspiel, seine Gemütsstimmungen. Wie Beethoven nach Beginn seiner Taubheit in seinen Werken so oft mit sich und seinem schweren Geschick haderte und grollte, so hat sich — vielleicht schon seit geraumer Zeit — Lamonds eine ticsergchende Unzufriedenheit mit sich und seinem Lose bemächtigt, die gegen wärtig einer verzweifelten Stimmung glcichkomnrt. „Glauben Sie mir," so etwa sagte er in leidenschaftlich erregter Weise, ,,rch bin kein passionierter Klavierspieler; ich hasse das Klavier. Ich habe seiner Zeit Geige gespielt, rck habe Hobor geblasen, ich habe dann auch Klavier gespielt/' — „Wie aber wuchsen Sie gerade in Beethoven so hinein?" — ,Ach, ich liebe Beethoven, ja, ich liebe ihn. Das ist alles." — Sein Urteil über illgemeinen ist sehr herbe, doch nicht ungerecht. Kreisen seiner Verehrer zum Trotz spielt er immer wieder ganze Abende nichts als — Beethoven. Aus Passion? — Durchaus nicht. Die eiserne Notwendigkeit zwingt auch ihn, und in der ihm eigcnen^Offcnherzigkcit und Geradheit der Gesinnung erzähl, «ine Ouver- ^ .et zu legen scheint. endlich einmal öffentlich a,>fgesiih''t zn leben, ist bisher noch nicht