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»IL — v» »lavlieI«Kt«u7 Kalke' S j», m<i« v« »»M M«— -"vgt W«. -La»», komm mtt i >ilte Dir »2? «««»Me «- Mau gewendet sügt». er Untenedm jM«für in» Krau mit. seiner Tochter, eii e die Kleine, „sich ging» gerne mit da« kann nickt sein!" Und zu seiner inju: ,,E« ist gelinde." Damit endete die ewachuna zwang Meiling, in eine bereit- n Betreff de» Judaslöhne» befragt, »rankr-tch. Inder auf Aufhebung de» vast ü erkalten, gab er nlchl sehr glaubwürdiger k va» Geld ln — di« Ofenröhre gesteckt, wo dasselbe Bleuten" »erbrannt worden sei. Seine Frau trat uptung entgegen, aber sein Dienstmädchen bekannte Spiere verbrannt zu haben. Sechs Jahre Geduld, sich auch vielleicht das verbrannte Geld wieder. «linde l" AuV Straßburg vom 23. d. berichtet die „Pieher Ztg."; Das heute diackMittag auf dein Rennplatz auf der Sporeninsel abgehaltene Rrnnendeö hiesigen Retter-Vereines war von einer Reihe schwerer Unfälle begleitet. Nachdem ein Reiter, ohne anscheinend ernstere Verletzungen davon zu tragen, gestürzt war, blieb bei dem Jagd rennen daS Pferd des Lieutiiantö v. Ra»»» vom 15. Ulaucnregiment bei dem Sprung über dle Mauer mit einem Hinterfuß an derselben hängen und verletzte sich denselben derart, daß es zuiammenbrach; der Retter, welcher sich von dem zusamincnbrrchcnde» Pferde schwang, kam dabel so unglücklich zu Fall, dass er einen sehr bedeutenden Leistenbruch erhielt. Ein noch weit schlimmeres Unglück ereignete ick aber bei», letzten Nennen, dem sogenannten Trostrrnnen, für olchc Pferde, welche in Strahlung »och nicht gesiegt hatten. DaS- elbr war bereits zu drei Viertel leendct, als beim Hürdensprrmg der Lirutnant Groymann vom 10. Dragonerregimeiit zu Fall kam. Das Pferd kam auf den Reiter zu liegen und brachte demselben beim Aufstehe» zwei schwere, wahrscheinlich tödtliche Verletzungen am Kopfe und an der Brust bei. Ein schwerer Vorwurf trifft das Reiincomilc-, daß kein Arzt und keinerlei Vorrichtungen zur .Hilfe leistung und zum Transport für Verwundete zur Stelle waren. Der als Zuschauer zufällig anwesende Tr. GöraenS leistete die erste so nothwendige Hilfe. Für die Pferde war bester gesorgt, denn es waren offiziell zwei Tbierärzte auf dem Platze. Wie auö Danzig gemeldet wird, beabsichtigt die Berliner Firma Siemrns und HalSke eine elektrische Bahn von dem herrlich gelegenen Oliva nach drin Mecrcsstrand bei Glettkau zu bauen. Ter Bankier Feustel hat mit einem Consortium Bayrcutber Bürger die „Phantasie" bei Banreuih, das bekannte, in einem präch tigen Park gelegene Sommerschloh deö im vorigen Herbste ver storbenen -Herzog« Alexander von Würtemberg, angetanst. Die Nachricht, dah der Central Verband deutscher Industrieller sich mit der Frage der Reorganisation der Handels kammern beschäftigen wird, wurde von der freiliändierischcn Presse zu Entstellungen benutzt. Die „Nordd. Mg. Ztg." äußert sich darüber: „Glücklicher Weise kann das der Sache nicht schaden, dagegen verjvrcchen wir uns allerdings einen Nutzen davon, wenn der Eentral-Verband deutscher Industrieller über die Frage einer zweckmäßigen Reorganisation der Vertretung wirthschaftlicher Inter essen einmal ein motivirtes Gutachten abgiebt, zumal gerade inner halb dicser Körperschaft daS Verständnis! für die Solidarität aller gewerblichen Interessen bisher noch nicht mit am deutlichsten zum Ausdruck gelangt ist. — Wie dieses Gutachten lauten wird, läßt sich nicht Vorhersagen, dagegen verlautet, daß in der vom Centrnl- verbande bestellten Kommission, welcher die Erörterung der in Be tracht kommenden Detailfragcn anvertrant ist, auch solche Stimmen vertreten sind, welche die richtige Organisation von solchen, die Re gierung und Legislative bcrathendeu und mit der Wahrung und Förderung aller gewerblichen Interessen der belrcssenden lokalen Bezirke zu betrauenden Organen in der Bildung von Körperschaften erblicken, in denen Handel, Kleingewerbe, Industrie und Landwirtli- schaft eine der Bedeutung jeder einzelnen Gruppe für den Bezirk möglichst entsprechende gemeinsame Vertretung finden." Den „H amburger Ho f" in W arnc in ü nde, der bekannt lich vor einigen Tagen ein Raub der Flammen wurde, und die dortigen Rcttungsvorrichtnngcn schildert rin Augenzeuge wie folgt: Die Treppen des Hotels bestanden nur aus polz, waren sehr steil und fern» so schmal, daß nur zwei Personen nebeneinander passiren konnten die Stufen waren mit den üblichen Kokuöinatten belegt. Das Ge bäude, welches mit Dachpappe gedeckt war, hatte oberhalb der von unS bewohnten Erkerzimmer eine große Plattform, zu welcher eine breitere hölzerne Treppe führte: es war das Gebäude von einer Veranda umgeben. Dank der göttlichen Vorsehung waren gegen 121's bihr die 120 Personen, welche das Hotel beherbergte, in Sicherheit und nunmehr erschien auch die Wariieinünder Spritze mit einer schweren hölzernen Leiter und einigen Acxten ans dem Platze. Dies waren die einigen Ncttungsgcräthe, weder Sprnnglakcn, Rettungs- säcke, Steigelcitern noch Leitern waren vorhanden, cS war ein Bild der unbeschreiblichsten und »nvcrantwortlichslen Sorglosigkeit. Die Spritze hatte anfangs kein Wasser in dein Badeorte, da die Ilinher- stehcndcn zum kettcbilden keineswegs Hand anlegten. Warnemünde gehört znm Fcucrhezirk Rostock, jedoch hat das Tclegraplicnnmt keines wegs Nachtdienst, und cS konnten selbst in dieser Nackt in dem von etwa 4- 5000 Fremden besuchten Badeorte vor 7 Uhr Morgens keine Depeschen aufgcgcben werden. Ein Wirst, in Warnemünde schickte auf eigene Eingebung hin eine Droschke nach Rostock belniss Regui- sition von Spritzen, welche denn auch gegen 4'/s Uhr Morgens ein- trafen, nachdem das Gebäude so ziemlich bis auf die Mauern aus gebrannt war. Hain bu rg, 24. Juli. Der 11. Kongreß deutscher Barbier- b e r r e n war von 302 Theilnehmern auS allen Gauen Deutsch lands besucht. Die Verhandlungen wurden von Fr. Wollschiäger ans Berlin, als Präsidcnien des GesamiiitverbandcS, geleitet. Her- voiziiheben ist ans den Berichten und Verbandlungcn Folgendes: Die von den Städten, welche über 15,000 Einwohner zählen, über nommene Verpflichtung (VerbandStagvbcschluß zu Danzig), eine Fachschule für Lehrlinge und Gehilfen zu errichten, ist in den mei sten Füllen bereits erfüllt. Ucber 580 Lehrlinge haben in diesen Schulen bereits Ausbildung erhalten. Der Vorstand zählt 27 Pro- vinzialvcrbände und 222 Bezirksverbände, welche sich ans 1072 Städte und Ortschaften vcrllicilcn. Tic Mitglicder.zabl weist 4857 selbst ständige Mitglieder: 2841 Gehilfen und 281,1 Lehrlinge auf. Die stahl der Fachschulen innerhalb des Verbandes beträgt :!>. Tic Einnahmen der Verbandskaffe betrugen im letzten Geschäftsjahre 8057 M. 20 Pf. i die Ausgaben 8054 M. 08 Pf. Von den gefaßten Beschlüssen ist crwähncnSwcrtb, daß denjenigen Gehilfen, welche drei Jahre bei einem Nichtverbandsiiiirgliedc gelernt und dann sechs Monate lang unter Zufriedenheit de» Arbeitgebers bei einem Vcr- baudsiuitgliede kondrtionitt, der Vcrbaiidölcbrbricf anSznstrllcn ist nach vorailfgegangcner Prüfung. Im Besitz dieses Lehrbriefes ge nießen sie dann die Rechte der Verbandsgclnlfen Ferner wurde zum nächsten Kongreßort Frankfurt a. M. und Berlin wieder»,n zum Präsidialort gewühlt. — Mit dem .Kongreß war eine Fach- miSstelluiig verbunden, welche Zeugnis, von den Fortschritten der letzten zehn Jahre im Barbicrgcwcrke, in der Friseurlunst und dem ihr verwandten Gewerbe ablegte. In der Zeit von 10 bis 10'/, Mr zählte man am 22. Juli in Güttingen am westlichen Himmel 4l7 Blitze, davon die große Mehrzahl niit violettem Lichte leuchtend. Das macht auf je 4,3 Sekunden einen Blitz. Man darf wohl annchmen, daß in der Zeit von 9'/e bis ll'/allhr die über Güttingen und Umgegend schweben den Gewitterwolken 141X1 Blitze erzeugten, da die Zahl derselben in der angegebenen Zeit sich ziemlich gleich geblieben sein wird. Von 10 bis 10'/a Uhr wurden M2 Blitze gezählt, welche Zahl mit dem Nähcrkommen des Gewitters in der nächsten Viertelstunde auf 215 stieg. Gegenwärtig finden statistische Ausnahmen über den Umfang deS Flußschrfffahrtvcrkchrs, über die Zahl, Größe und sonstige Beschaffenheit der Fahrzeuge re. statt. Bei dem Interesse, welches der Gedanke der Schaffung eines einheitlichen deutschen Kanalnctzcs in immer weiteren Kreisen findet, wird von diesen Ermittelungen allseitig mit Recht ein guter Erfolg erwartet. Denn das Brdürtitiß einer Ausdehnung unserer Wasserstraßen kann nicht wirksamer dnrgrtlmn werden, als durch den ziffermäßigen Verkehrs- Nachweis, der zwar kür einzelne Gegenden und Flußlüufe, nicht aber für das ganze Reich bisher schon vorhanden war. Uttstarn. DaS Auftreten der PhulIorera ist neuerdings auch inUngarn konstanrt worden. Wie aus Pest gemeldet wird, bat sich die Reblaus in den Gemeinden Banlwrvath des Borsoder, Retiiat deS Temeser und VarbocS und Perknpa deS Abcknj-Tornaer konntateS gezeigt. Der ungarische HaiidelSministrr verhängte in Folge dessen die gesetzliche Sperre über die Weingärten dieser Ge meinden. Die Ausfuhr von Trauben (Obst) beibt nideß unbehindert. Ein Verbot der Einfuhr ungarischer Trauben über die deutsche Grenze, das, falls sich die Nachricht bcsläiigt, nicht lange auf sich warten lassen dürfte, würde sich aller Orten, namentlich auch in Berlin, sehr fühlbar machen. ^en Sitzung de» Senat» wurde der „ . - . , >»n Gehorsams der Anne« abzielende Antrag deS Major» Labordöre mit 212 gegen 39 Stimmen ab- gelehnt. Der KrieaSmintster und General Chanzy hatten den An- trag al» für die DUctpli» de, Arme« gefährlich bekämpft: General Ehanzn batte sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß rin solcher Antrag überhaupt in den Kammern zur Berathuna gestellt werden tonne. — Die Abfahrt der nach Port Said bestimmten Brigade ist aus ministeriellen Befehl Verschoben worden. Dir Panzer „He roine und „Revanche" sind nach Golrtta abgefahren, un, sich zum Eoolutionsgeschwader zu begeben. Die Annahme des JmervcntionS-MandatS durch die Pforte veranlaßt die „Rövubl. Franc." zu folgenden Acußrrunaen: „Dle türkische Intervention ,nuß die französische zur Folge haben Es muß rasch und thätig vorgeganaen werden. Es sollen nächste Woche 15,OM Mann dcbarquiren, um Arabi von rückwärts zu fasten. Da mit würden alle Gefahren einer türkischen Intervention wettgcmacht werden. Indem Fürst Bismarck den Sultan «rmuthigt hat, einzu- schreiten, wollte er England Verlegenheiten bereiten, das er mit Bedauern aus Gladttone's Politik der Unthätigkett heraustreten steht. Er hoffte zugleich, Frankreich werde wegen des Einschreitens der Türkei aus jede Aktion verzichten, was unS für immer von England trennen würde. Deutschland würde unö dem Gelächter der Welt vreiSgrgeben haben. Die Enthaltung wäre gestern ei» enormer Fehler gewesen, heute ist sie ein Verbrechen, welche» unS die Nachwelt nie verzeihen würde." Schweiz. In der Schweiz bestehen zur Zeit 88 Klöster mit einer Gesammtzalil von 510 männlichen und 2020 weiblichen Ordensmitgliedcrn. Von den Mönchen sind 422 Patres, 28 Natrss vroldnai und 01 Laienbrüder. Von den Nonnen find 1811 Chor schwestern, 135 Laien- oder Conventschioestern und 85 Novizen. An Vermögen besitzen diese Klöster im Ganzen 25 Millionen Francs. Rußland. Die Stadt Solzi im Pleskau'schcn Gouverne ment, bekannt durch ihren großen FlnchShaiidel, ist durch eine FeurrS- hruilst zerstört worden. England. Im lUiiterhause erfolgte die Beantwortung von Interpellationen in der egyptischen Frage. Auf eine An frage Aartlett's antwortete der Premier Gladstonc, der Botschafter Lord Dnfferin sei gestern dahin iustruirt worden, daß England, wennschon es sich die Aetionsfreilicit, die dringende Ereignisse noth- wcndig machen könnten, Vorbehalte, doch gern die Mitwirkung jeder Macht, die die Mitwirkung osserire, annchmen werde. England sei daher auch bereit, die Hilte des Culians anzunehmen, die derselbe zu leisten sich bereit erklärt habe, indem er der Einladung der Mächte gemäß und unter den ihm von den Mächten gestellten Be dingungen Truppen nach Egupten senden wolle. Die englische Negierung wünsche jetzt über die Zahl der Truppen, die der Sultan absenden ivollc, über den voraussichtlichen Zeitpunkt ihrer Ab senkung und über die Disposition der Truppen weitere Aus kunft. Der Verzug i» den Maßregeln der Pforte und die Unsicherheit, die hinsichtlich der wirklichen Absichten des Sultans obgcwaltct habe, und welche durch die vom Sultan als Zeichen seiner Gunst an Arabi Bei, verlieh, ne hohe Ordeiisauszcichnuiiü,bestärkt worden sei, machten es im Interesse der Autorität des Sultans und des khedive nothwendig, daß der Sultan sofort und noch vor der Absendung von Truppen eine Proklamation erlasse, in welcher er Tewfit als Khedive aufrecht er halte nnd Arabi Bei, zum Rebellen erkläre. Ferner erwiderte Gladstonc, wenn» er jüngst gesagt habe, daß der Sultan die Ge legenheit zur Intervention verpaßt habe, so habe er damit nur sagen wollen, daß die Gelegenheit, wo der Sultan als Souverän ! allein und ausschließlich intervcinrei, könne, vorbei sei. Was die I Mitwirkung Italiens anbelangc, so könne er nur sagen, daß die bezüglichen koniiiimiikntioncn mit Italien »och fortdauertcn.s-Im ^ Fortgänge der Sitzung thcilte Gladstonc mit, die Regierung habe ^ heutc Morgen von dem türkischen Botschafter Musnrus Pascha eine Mittheiluug erbalten, wonach der Sultan sofort Truppen nach Egypten abscndcn wolle; einer vom Sultan zu erlassenden Pro klamation geschehe in der Mittheiluug aber keine Erwähnung. — Der Ilnterstnatssekrclar Tilke erklärte, ein Telegramm Cartwright's vom 28. d. früh erwähne indirekte Kommunikationen von Seiten Arabi BeuS; direkte Kommunikationen seien aber von demselben nicht eingegangen. Die „Mmes" behaupten, sie hätten Grund zu der Behauptung, daß die neuerliche Haltung der Psorte den handgreiflichen Zweck habe, zwischen England und den Konscrenzmächtcn linsriedcn zu säen. Die Mächte leien indcß völlig überzeugt, daß die Interven tion Englands in Egypten nunmehr unbedingt nothwendig sei; an eine Verhinderung derselben werde nicht gedacht, und cs sei nicht einmal die Neigung vorbande», dagegen Verwahrung einzulegcn. Ein gemeinsames Vorgehen mit der Türkei sei nur unter Bedin gungen annehmbar, welche deren Aufrichtigkeit vorher stchcrstettcii. Egypten. Die „Wiener Aligem. Ztg." behauptet nach der „Ngcnee Hnvaö", es sei unrichtig, das, Arabi Pascha an den Sultan ein Schreiben gelangen ließ, in welchem er gesagt habe, daß er die türkischen Truppen bekämpfen würde, wenn die selben interveniren sollten; Arabi erneuerte im Gcgentbcil seine Treue und seinen Geborsai» gegen den Sultan. Die Pforte machte am 27. Abends den Botschaftern die Notifikation, wie sie in der Mittwoch stattgcsundencii Konferenz vereinbart wurde. Admiral Sen m o u r richtete ein Schreiben an den Klicdive, in welchem er erklärte, das Fort Abukir sei eine dauernde Gefahr für die Steilung der Engländer. Der Kbedive möge angcben, welche Maßregeln er hiergegen ergreifen könne. Der Khedive er widerte, er habe Kiamil Pascha nach Abukir gesandt, um die Be satzung nuszusordcrn, sich zu ergeben. I», Weigeningssalle über lasse er es dem Ermesse» Senniour'S, welche Maßregel» er er greifen wolle. — Arabi Be» erklärte in einem Schreiben an Ali- Mubarck, er sei »ur General der Armee; in Kairo sei aber eine vorläufige Regierung eingesetzt niit einer Nationalversammlung von 300 Mitgliedern. — Die erste derjenigen Personen, welche ^ durch den aus Eingeborenen gebildeten Gerichtshof wegen Theil- nahinc au der Meuterei vom II. Juni vcrurtdeiit worden ist, wurde außerhalb Alexandrien in Gegenwart englischer Vertreter erschossen. In Port Said herrscht sehr große Angst vor dem Fanatis mus der Bevölkerung und des Koiiimandantcn, welcher erklärte, »ur den Auftrag abzuwarten, um die ganze Stadt anzuzündcn und alle s Ehristcn nicdcrzumachcn. Der fianzösische und englische Admiral kamen daher überein, falls Umuhen ausbrüchcn, Truppen zu landen. Amerika. Seit die Clunescnbili, welche die Einwande- r»n g dcr Chinesen auf 10 Jahre verknetet, angenommen ! wurde, arbeitet man in San Francisco eifrig daran, de» vorhandenen, I von dcr Bill nicht beseitigten Vorrat!, an „»wngolischei» Schmutz," „gelber Pest" und wie die sonstigen .kosennamcn lauten, in gütlichem „Wege" zu beseitigen. Die Gütlickkeit dieses Weges besteht haupt sächlich in der Agitation mr systematischen Aushungerung und Clükanirung dcr Chinesen. Schon jetzt beginnen Chinesen Angesichts der hcginneildcn Drnckverstärkiing dem freien Amerika Valet zu sage». Tie „Califoriiia-Stnntszcitnng" nimmt hiervon Notiz, wörtlich bei fügend : „Es wäre das eine Lösung dcr Frage, wie man sie sich nicht schöner nnd gereckter denken könnte!" Der letzte Monats- auswcis über die i»> Chincseiivicrtcl durch Exlrapolizistcn vor- geiwmmmen Verhaftungen meldet 202 Fälle und zwar erfolgten die Verhaftungen thcils wegen Uebcrtretung von Spiclvcrordmmge», thciis wegen Verletzung des „Kubik-Lustgesctzes", welches das Ver hältnis, der Bewohncrzalil zur Größe des WoimraumeS normirt. Von den Gefangenen wurden zwei in's Korrektionvhaus geschickt; es wird im Berichte nickt angegebc», ob dies Spieler oder „gewohn heitsmäßig" ungesund Wohnende sind. 47 wandcrten in's County- Gefüngnip, dcr Rest hat sich, soweit daS Verfahren abgeschlossen ist» durch Geldstrafen auS der Maire ziehen könne». Wasser auf die Mühle dcr Agitation liefert eine dieser Tage auf dem Dampfer „Altonower" aiigelommene „Ladung" von „aussätzigen" (blatter- kranken) Kulis. Auf drei Booten sollten die Krumen — ungefähr 40 — durch eine Quarantäne Schalupue vom Schiffe fortgrsckafft werden. Zufällig schlug eines der Boot« um, di« armen Kerle wurden zwar bis auf Einm aus drm Wasser gezogen, doch dürfte wohl keiner von ihnen mit dem Leben davon kominen. Inzwischen kam es auf dem Damvfer zu einer Meuterei, da die an Bord ge bliebenen Chinesen wähnten, daß man sich der Kranken einfach dadurch entledige» wolle, daß man sie in'4 Wasser werfe. ES gelang jedoch, die Rune ohne Blutvergießen herzustellen. iSonntag cksn SV. Zull 1332 Flemden. Montag Nachmittag Lie Nanni" Aufführung, und der Abends zum an« Freitag aawesrnden zahlreichen Vogelwies kommt di« Wiener Äesangöpoffe „ 58. Male „Der lustige Krieg" zur wieder sehr zahlreich besucht war. ^ Am Mittwoch dürste im Königl. Hostheater Herr Emil Schubert, dcr vortreffliche, seither als Gast schnell beliebt gewor ben« neue Komiker unserer Hosbühnc, definitiv in deren Verband eintrcten, und zwar als Zettel im Sommernachtstraum. Die Hermia wird Frln. v. Kola als Gast spielen. -j-B ayreuth, den 29. Juiü Die zweite Besetzung deö „Parstkal", die gestern der zwecken Serie von Patronatsmitgiiedern vorgeführt wurde, hatte selbstverständlich einen schweren Stand, denn iinmerhin bleiben die ersten Eindrücke eines Kunstwerkes und seiner ersten Vorführungsweile hasten und fordern, was bei der Premiüre nicht der Fall sein kan», zu Vergleiche» heraus. Etwa die Hälfte der ersten Zuhörer dürste der zweiten Aufführung angewohnt haben und diese haben ganz evident die Leistungen des zweiten Parsifal, Gudel> us - Dresden, und der zweiten kundr», Brandt-Berlin» stürmisch anerkannt. Gndehus übertras im 3. Akt alle Erwartungen: nicht nur seine schöne Stimme, sondern das unter des Meisters Einfluß bis in's reinste entwickelte Spiel und die Zartheit der Empfindung erhoben diesmal den Parsisai zur Hauptwirkung, waS dem ersten Vertreter, gegenüber der großartigen Leistung Scans-Guriiemanz, nicht möglich geworden war. Der Ehns,„scharakter des Graalkönigs i»i Schiußatl ergriff alle Anwesenden und hat Herrn GudchuS in eine erste Stellung unter den berufenen Wagner - Sängern gerückt. Marianne Brand, weiß selbst und sagt cs offen, daß sie häßlich ist, und trotzdem über tras ihre Kundru ,m I. und 2. Akt selbst an Erscheinung die Frau Materna, der sie an geistvollem, aufklärendeniSvici zudem weit überlegen sich erwies. Gesangkünstlerisch boten Gudchus, Fräui. Brandt und E. Scans seither das Vollendetste. Herr Siebr- Wiesbaden hielt sich vortrefflich als zweiter Gurnemanz, aber die Vermischtes. . s „Prinz Methusalem", Johann Strauß' beliebte Operette, gebt heute Nachmittag im Rcsidenztkeatrr bet Halden Preisen m Szene. Abends findet eine Wiederholung dcr gestrigen Lina Brndcl'schen Benefiz-Vorstellung statt. Von morgen an bis Sonii- , abend finden Nachmittags bei halben Preisen Exiravorstci- I lungrn der beliebtesten Repertoirstticke statt. Herr Direktor Karl j entspricht damit jedenfalls den Wünschen der augenblicklich hier Meisterleistung Scaria's war unmöglich zu überragen. Die anderen Pariien waren gleich dem ersten Abend besetzt. Frl. Maitcn's Auf treten als Kundr» steht noch immer aus — ihr Stand hat sich durch M. Brandt's Erfolg außcrordcntlich erschwert. Nach dem 1. und 2. Akte wurde, wie die »lißgestiminte gegnerische Presse vertündeu wird, stark gezischt. Das bezog sich aber lediglich aus jenen Wunsch Wagner's vom ersten Abend: „durch Beifall die Stimmung nicht zu zerstören". Man wollte blos Wagner's Wunsch erfülle» und de» Applaus verhindern. Ihn selbst indeß frnppirte das Zischen. Nack dem 3. Akt änderte dcr jubelnd liervorbrecheudc Beifall das Bild. Wagner erschien dann auf dcr Bühne und hielt zunächst, mit dem Rücke» gegen das Publikum gekehrt, eine dankende An spräche an seine Säuger, die er. die erste und zweite Serie zusam men, vorsührte und deren hingchcuden Eifer er gerührt lobte. Dam, kehrte er sich zum Orchester, dankte dcr Münchener Kapelle und Herrn Lew», der auf Allerhöchsten Wunsch deS königlichen Gön ners an dieser Stelle stehe, betonte, daß ohne dies Orchester und die gewandte Leitung die Ausgabe nicht so wohl hätte gelöst werden können. Daun dankte er den Patrone», von denen er hiermit Ab schied »ahm, denn morgen beginnen die öffentlichen Wie derholungen. Eine Riesenarbeit haben mit Intelligenz und großer Zuvor kommenheit die K. Bayrischen Tclegraphcn-Bcamtcn vollendet. Am 26. Juli war in gewaltiger Weise der Telegraph in Anspruch ge nommen. Von 6 Uhr bis 12 Uhr Nachts wurden 14,000 WoNe durch die .Herren Journalisten zur Aufgabe gebracht und sofort in promptester Weise exvedirt. Der niit dem Telegraph Vertraute vermag diese Arbeit, welche au die bicsigeu Telcglnvheubcaiiitc hcrangctrcteu ist, am besten bcnrtbcilcn nnd iann schließlich mir als höchst interessant bcigefügt werden, daß der lebhafteste Tag des Nibclungenringes in, Jahre 1870 durch den 26. Juli um mehr als 3000 Worte übertrosscu wurde. Dcr Schluß des Telegraphen- bureaus fand früh 21-> Uhr statt und wurde dem entsprechend mich nach 12 Uhr noch in dcr ausgiebigsten Weise von dcr Aufgabe der Telegramme Gebrauch gemacht. Daß überall und so auch in Dresden CiickiittSkmten zu den Parsifalailfführungcu in den großen Musikgcfchäften (ff 30 Mark) verkauft werden, ist wohl bekannt. Auch gleist die K. S. Staats- Eisenbahn Rctourkartcn zu ermäßigten Preisen nach hier aus. Eine neue Bahnlinie (Hof-Schnabelweid-Nürnberg) führt über Bamcuth und läßt leicht einen Besuch dcr Nürnberger Kunst- und Geiverbe- Auöstcllinig nii, dcr Fahrt verbinden. Selbst wer früh Uhr von Dresden fährt, ist vor I Uhr Mittags direkt in Bamcuth und hat völlig Zeit bis zu dcr um 4 Uhr beginnenden Aufführung. Er kann selbst, falls cS Noth tlnit per Extrazug. der täglich von Bay reuth nach Theatcrschluß verkehrt, durch eine Nachtfahrt Dresden früh 10 Uhr wieder erreichen. U. !' In Gastein findet gewöhnlich bei Anwesenheit de? Kaisers eine Art Mioatro puiö statt. Auch diesmal arrangirle Herr v. Strany, Dir. dcr Kgl. Oper in Berlin, der jetzt in Gasten, iveitt, ein solches und zwar gab man unseres ci-devant Kgl. S. Hoftheater Komikers Engelhardt neuen Schwank: „Macarte" (Matart.) -ß In Frankfurt ist ein sclir unruhiger Geist zur Ruhe ge kommen: cs starb dortselbst dcr Dichter und Visionär Martin Pcrcls, einst Redakteur dcr deutschen TlieatermonnlSheste. In de» letzten Jahren war dcr begalstc Mann offenbar verwirrt geworden, hielt aeistersehende Vortrüge und wohl alle Zeitungen haben seine konsuscn Briese zuletzt ungelesen in den Papicrkorb gelegt. -j- Rcpertoir des Königl. Hoftbcntrrs. Altstadt: Sonntag: Die Königin von Saba. — Montag: DaS Käthchen von Heilbronn. — Dienstag: Carmen. — Mittwoch: Ein Sommer- nachtstraum. Hermia: Frl. v. Kola, a. G. — Donnerstag: Lohen- arin. — Freitag: Tie Widerspenstige. — Ter hüpfende Freier. — Sonnabend: Rigoletto. Bianca: Frl. v. Kola, a. G. — Neu stadt: (Geschloffen.) -p Die Vorbereitungen zur Ausstellung dcr berülmiten Gemälde Wereschagin's nähern sich ihrem Abschluß. Es ist diesmal eine ganz eigenthümlichc Verwendung des Oberlichtes in Aussicht genommen. Der Schöpfer dieser Gemälde, der in, türkischen Kriege verwundet gewesene Offizier Wereschagin, leitet selbst die Auf stellung seiner Tabicaux; ihn unterstütze» dabci mehrere russische Diener in ihren buntfarbigen Nationalkostüiiicn. -ß Nach dcr „Frkft.Ztg." ist die Frage ob Strau ß 's che Walzer ernste Musik seien von dem Schöffengerichte in Wiesbaden entschieden worden. Dcr Konzertmcister dcr städtischen Kurkapelie war nngeklagt, während des Morgcntonzcrtcs in den Kuraickageu den ersten Pffngstfcicrtag dadurch entheiligt zu haben, daß er Musik- piecc» „nicht ernsten" Charakters zur Aufführung brachte. Es waren dies „Fraucnherz", Polka-Mazurka von Strauß, „Potpourri" von Wagner und „Erinnerung an Breslau" von Sonnenscld. Dcr Be klagte berief sich darauf, daß cs unmöglich angehe, ein ganzes Konzer,- progrnmm aus Cborälen zusammenzustcllen und dcr Kapellmeister des kurorchestcrs betonte, Zweck der Morgcnkonzerte sei, Stimmung, nickt Verstimmung zu machen. Beides war aber gar nicht noth wendig, denn das Gericht gab eiir srcisprechcndcs Erkemckniß, was noch erfreulicher wäre. wenn die Begründung nicht den genannten Musikstücken ihren heiteren Charakter abgesprochcn hätte. Aenillerou. * Wie eine kluge Fmu einen heftigen Mann behandeln soll, zeigt Johann Fffchart in seinem im Jahre 1607 zu Clraßburg erschienenen, viele bchcrugcnswerthe Wahrheiten enthaltende;, Phylv- sophisch Eliezuchtbüchlcin": „Wenn er schreiet, sie nur schweiget. Schweigt er dann, red' sie ihn an; ,Gt er grin,msinnig, ist sie kühlsinnig >. Ist er vielgrimmig, ist sic stillsinnig; Ist er stlUgrimmig, ist sie trottsining; Ist er «ngestümmig, «st sie klclnstimmig; Tobt er auS Grimm, so weichet sie ibm; Ist er wüthig, so ist sic gütig; Mault er aus Grimm, so red' sic ilm an; Also wird gestillt, auch was ist wild. Sonst gern geschich't, gleichwie man spricht; Zwce» harte Stein', mahl'n nimmer klein. Ein g'scheit Frau laßt den Mann wohl wiithcn, Aber dafür soll sie sich hüte», Daß sie ihn nicht lang maulen laste, Sondern durch tindc Weis' und Maße Und durch holdselig freundlich Gespräch Bei Zeiten ilim den Mund aufhrech'!" Abends ein getroffene Börsen. iVa»I« Grodiillti», 20. In». tTLIusi.t Wr>.,n, I»Ii 2>>/.a. Copi.-Tke. se.öa. inisq. Epik»»» Juli V0.2>, (,»„»«> April byc>». icst. SiilbA J»u 7».aa. Januar April 77.»v. Irsi. <«, ^dniikii), r?. 2»>1. lTchtut.) WrijM Npzchr. 2sa,os, M. . Sioggen Lcivt'c, I7t.cn. mall.