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vermischtes. In die Kalkarnbe gestürzt. Auf schreckliche Weise tarn in Holle «in kleines Kind umS Leben. Dasselbe fiel auf dem Hof« in eine nicht völlig ver deckte Kalkgrube und verbrannte sich so schwer in der Masse des kurz vorher frisch gelöschten KalkeS, daß eS bald nach der Aufnahme in der Universitätsklinik verstarb. Beinbruch im Bett. Tin äußerst merk würdiger und gewiß außerordentlich seltener Fall von Körperverletzung hat sich nach der „Oldb. Ztg." in TosfenS zugetragen. Der Gärtner und Musiker H. von der Dovenmühle war seit längerer Zeit rheumatisch krank und bettlägerig. Derselbe hat, so unglaublich daS auch klingen mag, vor einigen Tagen im — Bett ein Bein gebrochen. Die Frau des Kranken legte diesen, während er schlief, eine Kruke (eine Wärmflasche) an die Füße. Darüber erschrak H. der maßen, daß er mit einem Ruck ausschnellte. Bei dieser Gelegenheit muß durch den plötzlichen Stoß daS Bein gebrochen sein. Das wunderbarste an dem Fall ist aber, daß H. weiter keine Schmerzen verspürte und noch mehrere Tage ohne Verband gelegen hat, ja nicht einmal dem Arzte Mittheilung Von dem ganzen Vor fall machte. Ende voriger Woche wurde er mittelst des AmtSverbands-Krankenwagens nach Oldenburg ins Hospital geschafft, und hier erst wurde der Beinbruch bei genauer Untersuchung entdeckt. Haus, und Landwirthschaftliches. Rosendünger. Ein gutes kostenloses Dünge mittel für Rosen deS freien Landes ist das Seifen wasser von der Wäsche. Dieses sollte man überhaupt niemals wegschütten, sondern, wo Gelegenheit dazu ist, stets in Gärten verwenden, da es auf Weinstöcke, Obfibäume, Gemüse aller Art,c., sowie auch auf den Graswuchs eine günstige Wirkung ausübt. Unverwüstliche Etiketten werden wie folgt hergestellt: Man beschreibt in richtiger Größe ge schnittene, mittelstarke, glatte, weiße Pappendeckelstreifen mit Gallustinte — keiner anderen — und taucht die trockenen Streifen in Leinölfirniß, bis sie durch und durch angesogen sind. Neuerdings getrocknet, kann man sie überall verwenden. Sie halten jahrelang. Waschleinen zu reinigen. An frischgewaschener Wäsche bemerkt man zuweilen gelbe oder graue Streifen. Dieselben rühren von den unsauber gewordenen Wasch leinen her, auf welchen man die Wäsche trocknete. Um erstere zu reinigen, kocht man von Seife und etwas Soda eine glatte Lauge und gießt dieselbe auf die Leine (Seil) in ein nicht zu tiefes Waschfaß. Nach einer Viertelstunde reibt man die Leine mit einem wollenen Lappen kräftig in der Seifenlauge ab, nimmt nochmals reines Seifenwasser und spielt sie zuletzt in klarem warmen Wasser aus. Wenn man einen großen staubfreien Raum hat, spannt man die Leine darin aus, damit sie schnell trocknet. In Ermangelung eines solchen Raumes wickelt man die Leine um ein Brett glatt und gleichmäßig auf und stellt sie an den Ofen oder in die Sonne. Das deutsche Helgoland. Nach erfolgter Abtretung Helgolands an Deutsch- ltmd dürste, von Interesse sein, an ein Lied aus dem Jahre 1867 von Karl Tanner (geb. 1827 zu Leer in Lstfriesland) zu erinnern, welches schon damals das knizniß herbeisehnte und heute wohl rasch beliebt sein wird. Es heißt: DaS deutsche Helgoland. Im Meer, im herrlich deutschen Meer klagt Wind und Woge laut und schwer, und jede Welle trägt cs fort, von dem verlornen Kind das Wort: Roth iS de Kant, witt is de Sand — das ist daS deutsche Helgoland. Germania, Du Mutter mein, Du sammelst Deine Kinder ein; vergiß auch nicht Dein kleinstes Kind, umbraust von Wogendrang und Wind: Roth is de Kant, witt iS de Sand — das ist das deutsche Helgoland. Und wie das Meer im Wandern schwillt, und wie die Fluth die Ströme füllt, so schwillt das Wort und füllt das Herz mit Sehnsucht und mit tiefem Schmerz: Roth iS de Kant, witt is de Sand — daS ist daS deutsche Helgoland. Bist Du auch arm, bist Du auch klein, denk' ich als gute Mutter Dein, bis ich sicher werß, Dich drauS verlornes Kind, im Vaterhaus. Roth iS de Kant, witt is de Sand — das ist das deutsche Helgoland. Der Wahlspruch Helgolands, der theilweise im Refrain der obigen Strophen enthalten ist, heißt be kanntlich: Grön is dat Land, rohd de Kant und witt de Sand — dat iS dat Wappen van Helgoland. Neueste Nachrichten und Telegramme. Metz, 17. August. Se. Majestät der Kaiser be willigte sür die durch Hagelschaden he.mgesuchten Land- wirlhe im Kreise Saarburg aus seiner Chatoulle die Summe von 1000 Mk. Mailand, 17. August. Dr. Karl Peters ist nach herzlicher Begegnung mit Kapitän Casati in Monza gestern Abend nach Deutschland obgereist. Ter Afrikareisende Oskar Borchert wohnte der Be gegnung bei. Konstantinopel, 17. August. Der „Agence de Constantinople" zufolge hat das Kriegsgericht über die Urheber der Unruhen, welche am 27. v. M. in der armenischen Metropolitankrrche zu Kumkapu statt fanden , das Urtheil gefüllt. Der Hauptthäter wurde zum Tode, drei andere wurden zu 15 jähriger, fünf Angeklagte zu 10jähriger bis herab zu 6jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Der Ministerrath be stätigte das Urtheil, welches nunmehr dem Sultan unterbreitet wird. Wien, 17. August. Sängersest. Dem heutigen F.stconc.rt in der Sängerhalle wohnte Erzherzog Carl Ludwig als Stellvertreter des Kaisers bei, außerdem auch Erzherzog Wilhelm Rainer, Ministerpräsident Graf v. Taasse und die Minister Frhr. v. Gautsch, Marquis de Bacquehem und Graf Schönborn, sowie Statthalter Graf Krelmansegg. Erzherzog Carl Ludwig wurde bei seinem Erscheinen mit der Volkshymne und stürmischen Hochrufen begrüßt. Der Vorsitzende des Sängerbundes Beckh (Nürnberg) brachte ein begeistert aufgenommenes Hoch auf den Kaiser von Oesterreich aus. Narva, 17. August. Um 8*/, Uhr Abends traf Se. Maj. der Kaiser Wilhelm hrer ein und wurdt am Bahnhof vom Kaiser Alexander, dem Großfürsten- Thronfolger und den anderen anwesenden Mitgliedern des russischen Kaiserhauses aufs Herzlichste begrüßt. Am Bahnhof war ferner eine sehr zahlreiche Suite, die Generalität, der russische Botschafter in Berlin Graf Schuwalow, das Personal der deutschen Botschaft und Andere zum Empfange anwesend. Nach erfolgter Vor stellung begaben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zu Wagen nach der Polewzew'schen Villa, dem Absteigequartier Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm, woselbst Se. Maj. von der Kaiserin von Rußland aufs Herzlichste bewillkommnet wurde. Auf der Fahrt nach der Billa fuhren im ersten Wagen Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm und Kaiser Alexander, im zweiten Wagen Se. k. H. Prinz Heinrich mit dem Großfürsten- Throafolger. Auf dem ganzen Wege wurden die Majestäten, sowie der Rrichskanzler v. Caprivi mit dem größten Jubel begrübt. Ku>ze Zeit nach der An kunft versammelten sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zum Diner. Später fand dann Feuer werk am Wasserfall statt. Paris, 17. August. Das „Journal des Dubais" erblickt in dem Besuche Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm bei dem russischen Hofe einen Beweis für das zwischen Deutschland und Rußland bestehende gute Einvernehmen. Die „Autoritä" meldet, der Ort Kade in Sene- gambien sei von einem französischen Aviso bombardirt worden. Ein Theil der Mitglieder des französischen sozialistischen Arbeiterbundes wird am 15. Oktober einen Kongreß in CHLtellerault abhaltcn. Bad Kissingen, 18. August. Gestern Mittag stattete Fürst v Bismarck dem Herzog von Edinburgh einen Besuch ab. Abends wurde dem Fürsten ein Fackelzug dar.ebracht. Bürgermeister Fuchs hielt eine Ansprache, in welcher er wünschte, daß es dem Fürsten vergönnt sein möge, noch oftmals hierh-r zu kommen und schloß mit einem Hoch auf den Fürsten. Letzterer dankte hierauf und brachte ein Hoch auf das Gedeihen Kisstngens au«. Wien, 17. August. Bei dem Sänger kommerse hielt der Vize-Bürgermeister Borschke eine patriotische Ansprache, nach welcher er Telegramme deS Oberfihof» meistrrS Prinzen Hohenlohe und der EabchetSkanzlei an den Bürgermeister bezw. an den JcstüuWuß ver laß, worin der Dank deS Kaisers für die gestern dar gebrachten Huldigungen ausgesprochen war. Beide Telegramme wurden jubelnd ausgenommen. Wien, 18. August. Bei dem gestrigen Sänger kommerse hielt der Abgeordnete Weitlof eine HuldigungS- rede für Se. Majestät den Kaiser Wilhelm und brachte auf denselben ein dreifaches Hoch auS, in welches di» Festversammkung begeistert einstimmte. Darauf wurde unter rauschendem Beifall die deutsche Nationalhyme angestimmt. Paris, 18. August. Der Expreßzug von Paris nach Bordeaux ist gestern in der Nähe des Bahn hofes Jonzac entgleist. Der Lokomotivführer, der Heizer und ein Reisender wurden verwundet. Washington, 17. August. Die Repräsentanten kammer nahm den Gesetzentwurf an, an welchem die Lotteriekorrespondenz von der Postbeförderung auszu schließen sei. Sächsisch - Böhmische Dampfschifffahrten. Abfahrt von Mühlberg - - Strehla - Riesa - Nünchritz - Diesbar Ankunft in Meißen - - Dresden Abfahrt von Dresden - - Meißen - - Diesbar - - Nünchritz Ankunft in Riesa - - Strehla - - Mühlberg 4.20 — t2.lv — 5,35 9,15 1,25 — 7,15 11,— 2,3V 5,10 7,50 11,35 3,5 5,45 8,40 12,25 3,55 6.35 10,— 1,45 5,15 7,50 12,55 4,45 8,5 — — 6,35 12,30 3,15 6,30 8,30 2,25 5,5 7,10 S,I0 3,5 5,45 7,5» 0,50 3,45 6,25 8.20 10,20 4,15 6,55 0,5 11,5 — 7,4« — 11,50 — 8,25 Fahrplan der Riefaer Straßenbahn. Abfahrt in der Stadt: 6,25 7,1» 7,45 8,20 s.v« 9,40 10.15 10,55 11,20 11,55 12,25 12,50 1,15 1,45 2,35 3,25 4,05 4,35 5,10 5,40 6,20 6,55 7,35 7,50 8,4» 9.15 9,55. Abfahrt vom Bahnhof: 6,45 7,30 8,05 8,45 9,28 10,0» 10,35 11,05 N,40 11,55 12,25 >2,50 1,15 2,05 3,05 3,45 4,20 4,55 5,25 6,00 6,40 7,20 7,35 8,15 9,05 9,40. Persouenposteu Riesa—Strehla. Von Riesa: Vorm. Uhr 8 15 Min., Nachm. 4 Uhr und Abends 9 Uhr 45 Min. Von Strehla: Früh 5 Uhr 3V Min., Mittags ll Uh« 30 Min., Abends 7 Uhr. Entlaufen ein .englisch, kleiner Hühnerhund, hirschroth, langhaarig, mit besetztem Halsband. Auskunft üver Bervleib gegen Belohnung erbittet Rühle, Glaubitz. 1 Herr kann Schlafstelle erhalten Bergstraße S, 2. Etage. »M- Ein Logis 'M« best. aus 2 Stuben, Kammer, Küche und Zubehör, ist sofort anderweitig zu vermiethen. Näheres Wettinerstratze Nr. SS. Eine Wohnung, und Zubehör, 1. October beziehbar, an ruhige Leute zu vermiethen. * Gust. Heinrich, Pausitzerstr. Stube, Kammer und Zu- >2/lli behör, ist Michaeli bezieh* bar. Zu erfrageninder Expedition d. Bl. * Ein EcklogiS, bestehend aus Stube, Kammer, Küche und Zubehör, ist zu vermiethen und den 1. Oktober beziehbar Schlotzstr. 24. Mädchen wird sür sofort oder 1. September zu miethen ge sucht. Zu erfragen in der Expedition d. Bl. Zur Anfertigung von Buch-rilckarveiten jeder Art empfiehlt sich bei sauberer Ausführung und billigster Preisstellung die Buchdruckerei des „Elbeblatt und Anzeiger", Lanxer L ^VlnIvrUod. (T. Langer u. H. Schmidt.) «