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i» 2 deS EonsumladenS einen Schuß in daS linke Bein er» hielt. Der verwundete wurde alsbald in ein nahege legenes HauS und danach in daß städtische Kraakenhau« tranSportirt. Der Vorfall erregte großes Aufsehen, und eS schaarte sich sofort ein großer BolkSzusammrnlauf um den Ort der That. DaS Sonderbarste an der Sache ist, daß bis zur Stunde noch Niemand weiß, wer der unglückliche Schütze gewesen ist. Nur soviel steht fest, daß im verhängnißvollen Augenblick in südöstlicher Richtung aus ziemlicher Entfernung ein Knall hörbar gewesen, und daß die Kugel, welche den Maurer knapp unter dem linken Knie traf und eindrang, eine aus einem gezogenen Gewehr abgeschossene Kugel ist. Alle Nachforschungen sind bisher vergeblich gewesen. DaS Geschoß, welches im Niedergehen begriffen war und nicht mehr viel Kraft entwickeln konnte, ist aus der Wunde bereits wieder entfernt worden. Leipzig, 16. August. Der Liebesroman eines 22 jährigen Rechtsbefliffenen aus Brünn, welcher erst kürzlich das erste Staatsexamen bestanden, und einer IS jährigen Schriftstellerstochter aus Triest fand gestern auf dem hiesigen Polizeiamte seinen vorläufigen Ab schluß. Da die jetzt m Wien lebenden Eltern des Mädchens das bereits vor 2 Jahren in der Tanz stunde angesponnene Liebesverhältniß nicht begünstigten, faßten die Liebenden den Entschluß, in das Ausland zu fliehen. Das leichtsinnige Mädchen erleichterte des halb die väterliche Kaffe um 8600 fl. in Werthpapieren, verließ hierauf schleunigst mit ihrem Geliebten die Heimath und beide kamen nach 8 tägigem Kurgebrauch in Karlsbad kürzlich hier an. Da jedoch die Nummern der gestohlenen Werthpapiere inzwischen von Wien aus auch der hiesigen Polizeibehörde mitgethcilt und von derselben die nöthigen Vorkehrungen getroffen worden waren, wurde das Pärchen gestern Nachmittag bei dem Versuch, ein Werthpapier umwechsiln zu lasten, festge nommen. Das unternehmungslustige Mädchen, welches inzwischen Herrenkleider angelegt hatte, bewegte sich in denselben sehr sicher und gab ein äußerst schmuckes Bürschchen ab. In dem Hotel, in welchem die Lieben den Wohnung genommen, fand man außer dem geopfer ten blonden Zöpfchen, einem geladenen Revolver und einem Fläschchen mit Gift von dem gestohlenen Gelbe noch etwas über 7500 fl. vor. Das Pärchen scheint demnach, da seit besten Flucht erst 8 Tage vergangen sind, in dieser kurzen Zeit sehr splendid gelebt zu haben. Beide sehen ihrer Auslieferung an die österreichischen Behörden entgegen. Aus Thüringen, 15. August. In dem Guts parke des Torfes Farnroda an der Ruhlaer Eisenbahn ist ein empörend frecher Ucberfall auf einen Gymnasiasten verübt worden. Derselbe wurde von drei Strolchen überfallen, geknebelt, an einen Baum gebunden und eimS Geldes, gegen 5 Mark, beraubt. Erst nach einigen Stunden wurde der arme Schüler von dem Gutsgärtner in seiner hilflosen Lage gefunden und befreit. Eisleben, 15. August. Gestern Vormittag kurz vor 9 Uhr löste sich das Ventil eines im Kesselhaus« auf Ottoschacht 3 liegenden Kessels. Der 17 jährige Nische aus Wolferode, welcher direct unter dem Ventile stand, wurde so arg verbrüht, daß sein Tod unmittelbar darauf eintrat. Der Schlosser Brathuhn aus Hergis dorf wurde schwer verletzt, leichter der Kohlenfahrer Dannenberg und der Schlaffer Winzler aus Eisleben. Schlosser Schönerfledt von hier rettete sich vom Ver brühen durch einen Sprung, brach jedoch dabei das Bein. Oels, 12. August. Der vorgestern Abend um 7 Uhr von hier nach Bernstadt abgehende Peisonenzug fuhr gestern hinter Oels in der Nähe von Krompusch in eine auf dem Bahnkörper dem Zuge cntgegenstürmende Schasheerde. Ehe noch der Zug zum Stehen gebracht werden konnte, wurde der 19 jährige Hirte bei seinen Bemühungen, die Schafe zu retten, überfahren und schwer verwundet. Auch 39 Schafe wurden getödtet und zum Theile zermalmt. Der Verunglückte wurde mit nach Bernstadt genommen, woselbst er bald verstarb. Grünberg i. Schles. 15. August. Eine eigen artige Kunst wurde gestern hier vorgefühlt. Auf dem Teiche eines Vergnügungslokals produzirte sich ein „Wasserläufer." Derselbe hat an den Füßen zwei aus Zinkblech gefertigte, hinten und vorn zugespitzte Kähne von ungefähr fünf Fuß Länge; diese Schwimmwerk zeuge sollen zusammen 140 Pfund wiegen. Am Boden der Kähne befindet sich ein Gestell, welches aus mehreren beweglichen Brettchen besteht, die sich bei der Fortbe wegung der Füße schließen und öffnen. Der Waffer- läuser hatte eine große Menge Publikum hcrangelockt, welches dem interessanten Schauspiele zusah. Vin Lag auf einer deutschen Station in Afrika. AuS Dar-eS-Salaam geht der ,,Kreuzztg." der nachfolgende interessanteBerichtzu: „ESist 6 Uhr Morgens. Vor kaum einer Viertelstunde ist die Nacht dem Hellen Lichte der Tropensonne gewichen und zwar ohne jeden Uebergang einer Dämmerung. Eine kühle Brise weht über daS weite, in glänzendes Licht getauchte Becken des HafenS. Auf dem freien Platze vor der vorderen Bastion deS deutschen Forts ertönt der dumpfe, weit hin schallende Wirbel einer mächtige» Goma (Neger trommel), daS Zeichen zum Beginn der täglichen Ar beit. Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns ein buntes, bewegtes Bild. Schwatzend und lachend, den höchsten Grad des Vergnügens in jeder Weise kundgebend, um drängen die Fundi, die schwarzen Arbeiter, mit allen möglichen und unmöglichen Lumpen behängt, in den Händen einen einfachen, aus dem Blatt der Kokospalme oder aus Bast gefertigte» Korb zum Erd- oder Stein transport, oder aber Spaten und Hacken gefahrdrohend umherschwingend, den deutschen Unteroffizier, welchem ihre Oberaufsicht anvertraut ist. Mit der größten Seelenruhe und einem wohlangebrachten wohlwollenden Humor beherrscht der Letztere seine Schaar, theilt sie ein und weist den einzelnen Abtheilungen entweder höchstselbst in einem zwar mangelhaften, aber immerhin verständlichen Suaheli oder aber durch den im Gefühl seiner Wichtigkeit heftig auf die Menge dreinschnatternden Dolmetscher ihre Arbeit an. , Nur zuweilen, wenn das Geschrei und Gedränge zu groß wird, hören wir als bekannte Klänge einige kräftige, wie von einem deutschen Exercierplatz herüberschallende Flüche und Kcrnworte, worauf dann jedesmal ein plötzliches Verstummen und gegenseitiges Anstoßen mit dem Ellenbogen Seitens der Schwarzen erfolgt, um gleich darauf einem noch heftigeren Ausbruch ihrer guten Laune zu weichen. Auch an Kasernenhofblüthen fehlt es nicht. Ein zweites Zeichen mit der Gomba scheucht die ganze Schaar von dannen. Die Tagesarbeit beginnt. Ein neues Bild entrollt sich: das Signalhorn ruft zum Appell. Die Besatzung marschirt vor der Bastion auf, lauter mächtige Ge stalten, ebenholzschwarz, in sandfarbiger Uniforn mit der eigcnthümlichen schirmlosen, im Nacken durch eine viereckige Verlängerung zum Schutze gegen Sonnenbrand versehenen Koppe. Eigenthümlich muthet uns aus dem Mund der sudanesischen Unteroffiziere das deutsche Commando bei dem Aufmarsch der Sectionen an. Eine kurze Musterung durch die diensthabenden Offiziere, dann marschirt die zum Exercierdienst commandirte Ab teilung unter Trommelklang und den mitunter von Erfolg gekrönten Versuchen, einen Marsch ertönen zu lassen, nach dem um einen mächtigen Mangobaum in der Nähe des Sultanspalastes gelegenen kleinen Exer cierplatz, die Patrouillen der Stadtpolizei begeben sich auf ihre Posten, während der übrige Theil der Be satzung entweder dem Geschäft des Putzens oder dem Arbeitsdienst sich widmet. Inzwischen ist in einem Pavillon eine Art Vorfrühstück für uns durch die schwarzen Diener hergerichtet. Ein Glas wunderschöner abgekochter Milch und als Versuch des Koches ein ganz achtungswerther Kuchen. Wir haben dabei Ge legenheit, einen Theil des sudanesischen Familienlebens zu beobachten; Weiber und Kinder begeben sich nach der Stadt, um ihre Einkäufe zu machen, die Weiber durchgängig ebenso häßlich, wie die Männer, fast aus nahmslos angenehme Gesichtszüge aufzuweisen haben. Dafür scheint beim weiblichen Theil der Besatzung das Hauptgewicht auf die gute Ernährung gelegt zu sein, denn man sicht fast ausnahmslos dicke Gestalten, ge hüllt in die grellfarbigsten Gewänder, behängt mit allen möglichen Schmucksachen, aber ausnahmslos von vor züglicher Haltung. Die Letztere ergiebt sich mit Noth- wendigkeit aus der Gewohnheit, Alles auf dem Kopfe zu tragen; sogar leere Flaschen und ganz kleine Gegen stände werden feierlich auf dem edlen Haupte trans- portirt. Um acht Uhr Morgens vereinigt das eigent liche erste Frühstück alle Officiere der Station und ihre Gäste im Meßraum. DaS Frühstück besteht aus Kaffee, Thee oder Cacao, Eiern, Schinken und allerlei Conserven. Aber es ist Zeit, sich zu einem größeren Spaziergange zu rüsten, denn nur bis etwa lö'/r Uhr erlaubt es die Sonne, sich ohne zu große Beschwerden im Freien aufzuhalten. Die Ledergamaschen werden angeschnallt, die Büchse umgehängt, die Stationsesel gesattelt, wenn man es> nicht vmzieht, zu Fuß das bisweilen zur halben Manneshöhe und noch höher emporgeschossene Gras und Gestrüpp zu überwinden. Eine ganze Reihe interessanter Punkte gilt cs in der Um gebung aufzusuchen, entweder eine Kokospalmenpflanzung des Sultans von Zanzibar mit großen landschaftlichen Schönheiten, als deren beliebtester Punkt eine Oelpalmen- gruppe gilt, deren saftiges, tiefes Grün von der Umgebung wirkungsvoll absticht, oder aber die alten Poitugiesen- gräber, welche, an einer hohen Stelle deS Strande», mit Arabergräbera untermischt, besonders durch die eingemauerten Zierate», interessant werdeo. Die Letzteren bestehen zum überwiegenden Theil aus Jahrhundert« altem, chinesischen Porzellan, meist Tellern und Schüsseln, Der Ueberlieferung nach ist nämlich vor etwa zwei hundert Jahren ein holländisches Segelschiff mit einer Ladung chinesischen Porzellan« an der ostafrikanischen Küste gescheitert und es sind seit dieser Zeit eine Menge Reste dieses Porzellans an der ganzen Küste im Um lauf. Ucberall begrüßt unS vor den Hütten ein freundliches „Jambo, Banal" Guten Tag, Herr! Hier und da wird unS auch eine große Kokosnuß ange boten , welche der Neger mit affenartiger Geschwindig keit und ohne weitere Hilfsmittel vom Gipfel der Palme herunterholt und geschickt zu öffnen versteht. Berhältnißmüßig selten sieht man Feldarbeiter, kaum daß hier und da ein Maniokfeld der ungeheuer ein fachen Bestellung unterliegt, bei welcher nur einzelne Stücke der Wurzel in den Boden gesetzt zu werden brauchen, um eine neue Pflanze hervorschießen zu lassen. AuS der nahe den erwähnten Grabstätten liegenden Missionsstation schallt uns der gar nicht üble Gesang oder daS laute Buchstabiren der kleinen schwarzen Zög linge entgegen, und wir haben Gelegenheit, mit einem Blick in den WirthschaftShof die saubere Anlage, den Fleiß des Missionars und einige seiner Erziehungs resultate an seinen schwarzen Arbeitern zu beobachten. Die Zeit von 11 Uhr Morgens bis^3 Uhr Nachmit tags ist für den Aufenthalt im Freien durchaus un geeignet. Die Kraft der Sonne ist zu groß, um An strengungen zu erlauben. Dagegen bieten die kühlen mächtigen Räume des Forts, besonders die Flurhallen einen angenehmen, für die Erledigung der Verwaltungs geschäfte oder sonst zu geistiger Arbeit angemessenen Aufenthalt, bis um 12'/, Uhr die Töne der Glocke zu Tische rufen. Damit Niemand glaube, daß daS leibliche Wohl in den deutschen Militärstationen zu kurz komme, so sei dieser wichtige Punkt hier gleich behandelt. Die Hauptschwierigkeit liegt im Allgemeinen in der Erlangung eines guten Koches, selbstverständlich eines Schwarzen, welche für diese Thätigk-it ein hervor ragendes Talent entwickeln. Dem Betreffenden muß dann aber die Kochkunst noch beigebracht werden, und es ist dabei der Phantasie der Offiziere im Erfinden von Speisen vollauf Spielraum gelassen, oder aber man kramt die Erinnerungen aus dem Elternhause hervor. Die Mittagsmahlzeit besteht aus Suppe, Fisch, wenn welcher zu haben ist, einem Fleischgang mit Gemüse, und zwar unter Benutzung der ein heimischen Gemüse und dem unvermeidlichen Huhn, auf welches zuweilen noch fabelhaft süße Speisen oder Backwerk folgen. Das Abendessen um 7 Uhr bewegt sich in denselben Grenzen. Als Getränk sind die Mehrzahl der bayerischen Biere vertreten, ebenso Roth und Weißweine, doch wird im Allgemeinen ein leichter Sckt, mit viel Harzer Sauerbrunnen vermischt, als das geeignetste und verhältnißmäßig billigste Getränk vorgezogen. Die nach dem Mittagessen durchaus noth- wendige Siesta wird nicht bis über 3 oder 3'/, Uhr ausgedehnt. Wir wohnen noch dem NachmittagS- Appell bei. Inzwischen ist das große Walboot der Station zum Segeln hergcrichtet und mit seiner vor züglichen Mannschaft von vier Somalis bemannt. Die Büchsen werden hineingelegt und wir begebe» uns auf eine reizende Segelpartie in die Tiefe des Hafens hinein. Jede Biegung bringt neue Schön heiten zum Vorschein; die üppigste Vegetation be kleidet Len Strand, nur hier und da erstrecken sich Mangrovegebüsche in die See hinein. Zwischen ihnen erblicken wir die dunklen Häupter zahlreicher Fluß pferde. Leider ist es meist vergeblich, der Beute selbst bei einem guten Schuß habhaft zu werden. Der ge waltige Körper verschwindet sofort und wird erst nach vielen Stunden vorr der Ebbe heruntergeschwemmt. Aber die Sonne sinkt dem Horizonte zu, es ist Zeit, umzukehren. Denn ebenso, wie das volle Licht des Tages plötzlich hereinbricht, so tritt Abends plötzlich völlige Finsterniß ein. Noch für eine oder zwei Stunden vereinigt uns ein Glas deutschen Bieres im Freien, vor uns die mondbezlänzte ruhige Wasserfläche, in deren leises Rauschen sich das Schwirren der zahl losen Nachtschmetterlinge und Insekte» mischt, hinter uns die weißglänzende Masse des Forts, von welchem der gleichmäßige Tritt der Wache herübcrschallt. Da tönen in unser Gespräch die langgezozcnen Töne des Signalhorns. Es ist 9 Uhr, und bald wird die tiefe Stille der Tropennacht nur unterbrochen durch die Hellen Zurufe, welche die vier Wachtposten des Forts uuter sich ouStauschen, durch das eigenthümlich« Grunzen der Flußpferd« und durch das aus der Ferne in »ouvtonen Klänge» herüberdringende Dröhnen der GomaS in den Negcrdörfcrn. das Haus. 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