5554 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 103, 4. Mai 1912 (Z) „Wegen Unterschlagung, die sich die Angestellten zuschulden kommen ließen, sind dieselben nach Frankreich geflüchtet und haben sich für die Fremdenlegion anwerben lassen." Nicht selten mache» solche oder ähnliche Notizen ihre Runde durch die Zeitungen. Ost sind es nur ganz geringfügige Anlässe, welche diesen törichten Schritt zur Folge habe»; so las man unlängst, daß 4 Schüler einer Realschule wegen ihrer schlechten Zeugnisse diesen tollen Streich ausgeführt habe», nichtahnend, welchen unsägliche» Qualen sic in der Fremdenlegion ausgesetzt werden. Zeder Volksfreund — und dazu sollte sich doch jeder Gebildete und insbesondere jeder Buchhändler rechnen — hat daher die Verpflichtung, die jungen Leute vor dem Eintritt in diese Sklaverei zu warnen. Am besten kann dies geschehen durch Verbreitung der soeben in meinem Verlag erschienenen Schrift: Selbsterlebtes ^»7 Fremdenlegion. Auf Grund seiner 5 jährigen Dienstzeit wahrheitsgetreu erzählt von Georg Mentler. Diese Schrift, welche vor der Drucklegung von einem K. Kreisschulinspektor einer Durchsicht unterzogen wurde, kann jedem Schüler und jedem sonstigen jungen Mann in die Lände gegeben werden; sic eignet sich wegen des billigen Preises ganz besonders zur Massenverbreitung, und ich bitte Sie daher, dieselbe nicht äuf dem Ladentisch fehlen zu lassen. Bei den Leitern und Lehrern von Fortbildungsschulen bitte ich die Anschaffung für Schüler auf Kosten öffentlicher Kassen anzuregen. Preis: 35 Psg. ord., 20 Psg. bar u. 1I/1V, wobei ich bemerke, daß ich auch in Kommission zum Barpreise liefere und bei der Abrechnung so oft mal 20 Psg. gutschreibe, als 11 Exemplare abgesetzt wurden. Soweit der Vorrat reicht, liefere ich bedingungsw. bi« zur doppelten Anzahl der Barexemplare. Firmen, welche mindestens IVO Exemplare bar riskieren, wollen sich mit mir zuvor in Verbindung setzen. In Anbetracht des guten Werkes bitte ich nochmals uin tätigste Verwendung. Jeder möge sich die tieftraurige Tat sache vor Augen halten (Auszug aus der Schrift selbst): „Tausende von deutschen Söhnen, welche dereinst in der Leimat zu den schönsten Loffnungen berechtigt hätten, sind in der Fremdenlegion im Lause der Jahre, fern von der teuren Leimat und den lieben Ihren, in afrikanische Erde zur letzten Ruhe gebettet worden, während zu Lause in der deutschen Leimat gar manches Mütterchen aus Alteration über den nie wiederkehrenden Sohn vielleicht an gebrochenem Lerzen ins Grab gesunken sein mag." Ferner ist in meinem Verlag erschienen: Orgeldienst und Volksschullehrer. Eine Denkschrift über die Dienst-- und Besoldungs- verhältnisse der Kantoren, Organisten und Chorregenten in Bayern und den übrigen deutschen Bundesstaaten. Am Auftrag der Vereinigung bayerischer Landorganisten bearbeitet von Georg Nies, Oberlehrer. Allenthalben in deutschen Landen herrscht eine lebhafte Bewegung wegen der Gehaltsaufbesserung der Landorganisten. Bekanntlich ist die Entlohnung für die Kunst des Orgelspielens eine derartige, daß sie jeder Beschreibung spottet. Das Buch ist daher nicht die Stimme eines Einzelnen. Tausend und abertausend Männer, die erbittert sind über die geradezu entehrenden Gehaltsverhältniffe, hegen den sehnlichsten Wunsch, daß ihr Klageruf nicht ungchört verhalle. Preis kart.r 2.50 M. orb., 1.50 M. bar >,. 7/«. 1 Probeexemplar 1.20 M. In Kommission liefere ich nur > Exemplar, und zwar zum Barpreis. (Die Begründung hierüber enthält die nächste Seite.) Ich bitte das Merkchen allen oberen Kirchenbehörden, Landgeistlichcn und Landorganisten (Lehrern) vorzulegen. Da die behandelte Angelegenheit demnächst in den Landtagen verschiedener Bundesstaaten zur Sprache kommen wird, so dürste ein großes Interesse seitens der genannten Behörden und Stände vorausgesetzt werden. Bemerkt sei noch, daß das Merkchen den katholischen und protestantischen Kirchendienst in gleicher Weise berücksichtigt, da Mitarbeiter beider Konfessionen beteiligt sind. Bei den Ansichtssendungen an die Landgeistlichcn bitte ich die Faktur auf die Kirchenverwaltung auszustellen. Ansbach, anfangs Mai 1912 Michael Prögel, Verlag.