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280, 26. Oktober 1899. Nichtamtlicher Teil. 7947 als ebenso selbstverständlich, daß eine lithographische Anstalt un beschränkt über die von ihren Angestellten gefertigten Arbeiten verfügen könne. Anders kann cs auch gar nicht sein. Aus dem Rcgicruiigscntivurf aber crgiebt sich für jeden Lithographenlehrling ein selbständiges Urheberrecht, d. h. ein Verbietungsrecht gegen seinen Prinzipal! Dadurch bedroht ist nicht allein das Buch gewerbe, sondern die gesamte Industrie, soweit sie Zeichner be nutzt, könnte arge Ucberraschungen erleben. -Das sind einige Beispiele für den Widerspruch zwischen Lehre und Leben in dem Regierungsentwurfc; sie lassen sich leicht noch vermehren. Ein Gesetz aber hat sich nach den Erfordernissen des Lebens zu richten, oder es bleibt ein Stück Papier. Daher ver langen mit dem Verfasser jenes Artikels in Nr. 769 Ihres Blattes die Buchhändler von liitcrarischcn Gesetzen weiter nichts, als -eine billige Abgrenzung zwischen den Reckten des Autors und ihren Rechten unter gebührender Beachtung der Gewohnheiten des prak tischen Lebens und des buchhäudlcrischen Verkehrs». Leider ent spricht dem der Regierungscntwurf des neuen Gesetzes über Urheber recht nicht in allem, und daher hat sich die buchhändlerischc Kritik bisher allerdings im wesentlichen ablehnend verhalten. Die Kritik des dazu berufenen Organs des Buchhandels steht übrigens noch aus; am 16. Oktober erst wird der Ausschuß für Urheberrecht des Börsenvereins der deutschen Buchhändler in Leipzig zusammen treten.*) Daß man sehr begierig ist, welche Folgerungen die Regierung für das Verlagsrecht aus ihrem Entwürfe eines Urheberrechts zieht, ist sehr erklärlich, und daher die Anfang November bevorstehende vertrauliche Beratung des Verlagsrechts mit Sachverständigen sehr willkommen, auch zur Beurteilung des Entwurfes über Urheberrecht.- Münzänderung. — Dem Bundesrat ging eine Novelle zum Münzgesetz zu, wonach die goldenen Fünfmarkstückc mit einer Einlösungsfrist von einem Jahre außer Kurs gesetzt werden sollen. Ferner sollen die silbernen und Nickel - Zwanzigpfennigstücke .be seitigt werden. Erträge von Papierfabriken. — Die Papierfabrik Baien- furt in Baicnfurt erzielte im Geschäftsjahre 1898/99 nach Ab schreibungen von 71 464 90 ->) und Ueberweisung von 25 000 ^ an den Reservefonds ll einen Gewinn von 164 358 ^ 32 -H. Das Aktienkapital beträgt 1008 000 die Dividende 10°/„. Die Dresdener Papierfabrik in Dresden erzielte im gleichen Jahre 150 321 18 Aktienkapital: 834 000 Die Ammendorfcr Papierfabrik in Radewell bei Halle hatte *) Ist inzwischen geschehen, vgl. Börsenblatt Nr. 249. Red. einen Bruttogewinn von 64004 ^ 99 der zu Abschreibungen verwendet wurde. Aktienkapital: 1000000 Die Patent-Papierfabrik in Penig schloß das am 30. Juni d. I. abgelaufene Geschäftsjahr 1898 99 mit einem Gewinn von 713007 88 -Z ab. Aktienkapital: 3000000 Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei A.-G. vor mals I. Gottslebcn und Fl. Kupferberg. — Der Rcin- ewinn des am 30. Juni 1899 abgeschlossenen Geschäftsjahres eträgt 15 029 ^ 33 -H. Die Summe wurde folgendermaßen ver wendet: an den Reservefonds 8000 ^l, Tantieme für den Vorstand 750 Vortrag auf neue Rechnung 6279 ^ 33 -H. Das Aktien kapital beträgt 600 000 das Hypothckenkonto 432 000 Kreditoren 75 603 ^ 82 Nach Abschreibungen von 145 860 ^ sind die Aktiva mit 1 126 279 84 ^ eingestellt; davon kommen auf Gcländekonto 211 000 auf Gebäudekonto 309 944 97 -ß, auf Maschinen-, Schriften- und Steinekonto 195 412 ^ 99 H, auf Verlagskonto 210 000 auf Debitoren 143 316 ^ 44 -H. Nationale Bcrlagsanstalt A.-G. München-Regens burg.— Die außerordentliche Generalversammlung wurde wegen Beschlußunfähigkeit vertagt. Saardruckerei in St. Johann a. d. Saar. — Der Rein gewinn des ersten Geschäftsjahres 1898/99 ist nach Ausweis der Bilanz vom 30. Juni 1899 17 659 94 Hiervon erhalten der Reservefonds 883 Vorstand und Angestellte an Tantiemen und Gratifikationen 4 400 -F, der Aufsichtsrat 1000 die Gründungskosten mit 9911 ^ 5 ^ werden getilgt und 1465 89 H aus neue Rechnung vorgetragcn. DasKapitalkonto beträgt 60000(H Plakat-Ausstellung. — Der Kunstgewerbcverein in Chemnitz hat in den Räumen der städtischen Vorbildersammlung, dem Beispiele anderer Städte folgend, vor einigen Tagen eine Piakatausstellung eröffnet. Zur Ausstellung gelangten un gefähr 400 Plakate, die meistenteils von französischer Hand stammen, und unter denen Chsret und Mucha besonders glänzend ver treten sind. Unter den deutschen Ausstellern zeichnet sich in her vorragender Weise die Leipziger Kunstanstalt Grimme L Hempel aus. Die Ausstellung wird lebhaft besucht. Ausstellungspreis. — Von der internationalen Jury der Ausstellung vom -blauen Kreuze- für bürgerliche Kochkunst in Wien wurde das in A. Edlingers Verlag in Innsbruck er schienene Kochbuch -Die österreichische Küche» der Frau Baronin Marie von Rokitansky mit der großen Medaille mit der Gold palme ausgezeichnet. Anzeigeblatt. Münobsn 19, dsn 21. Oktober 1899. j48485j p, x. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Ver mögen der Handelsfirma Fr. Boß zu Kleve und deren Inhabers, des Buchhändlers Stephan Naadts zu Kleve, wird nach er folgter Abhaltung des Schlußtermins hier durch aufgehoben. Kleve, den 14. Oktober 1899. Königliches Amtsgericht. 1. Mein Ikontor befindet sieb fortan in iE, -^rlin 2M.. Wernburgerstrasse 3. Die Auslieferung meines Verlages er folgt nur durch Dcrrn D. Daess el's Lommlssions-GesclMt in Leipzig. Georg Delurlch kDe^er. Uisrdurob erlaube tob mir, Iknen dis Nittoilung 2u maobsn, dass leb am bsutigsn lags eins sröllnst babs. Die Vertretung bat Herr Otto Mobsr in Vsipsig übernommen. kleinen IZsckark vsrds leb stets selbst väblsn und bitte um gsk. Zusendung von Latalogsn, Prospekten, probsbskten sto. Uoobaobtungsvoll ll. S. vnppsrt. j48296j x, x Aisrdurob gestatten vir uns, Ibnvn die ergebene Mitteilung ?u maobsn, dass vir unsere Luu8l/V6rIs.A8-H.ii8ts.I1i mit dem lZuekbandsl in direkten Vsrkebr gebraebt und Herrn Itudolt Ilblig in bsiprig unsere Kommission übertragen babsu. Hamburg, 22. Oktober 1899. Uoobaobtungsvoll Vo3san L 6o. s48436j x. x. Wir treten- mit dem Buchhandel in direkten Verkehr und haben hierzu Herrn E. Haberland in Leipzig unsere Kom mission übertragen. Ueber unsere Verlagsartikel behalten wir uns Mitteilung vor. Lübeck, 24. Oktober 1899. Gebrüder Borchers, Verlag der Lübeckischen Anzeigen u. der Lübecker Zeitung. j3234j Lnkänlo n. Verkaufs von buob- bändlorisobsn Ossobaktsn, Usiltrubsr- gssnebo sto. vormittslt rssll und diskrst Ltuttgart, ksinsburgstr. 55. O. Lrnät. Verkaufsanträge. s47442j In einer grösseren Uanciols- staät tVorciäontsoblanäs stobt sin 1obbaktos8ortirnontsgosobükt init steigendem Umsatr: anderer vntor- nobmnngon dos Lositriors balbor 2nm Verkant. vor Lantprois betrügt boi oa. 17000 ^ vagorrvorton 30 000 Sol. Angebote orbitto nntsr „Handels stadt". Ib Volokmar in Voiprüg. 1056»