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2334 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 43, 22, Febuar 1910 Georg Müller Verlag, München (A Soeben ist in meinem Verlage erschienen! <I Oskar A. H. Schmitz Das andere Ich Drei Erlebnisse Geheftet M, 2,—, gebunden M, 3— ^>skar A L, Schmitz ist eine der markantesten Erscheinungen ^der jüngeren Münchener Dichter-Schule, Als empfindungs tiefer und formvollendeter Lyriker dem Stefan jGeorge'schen Kreise nahestehend, hat sich Schmitz besonders als Prosaist längst einen ausgezeichneten Nus erworben, Oskar A, H, Schmitz, der als vornehmer Essayist in den Feuilletons der bedeutendsten Tageszeitungen häufig das Wort ergreift, hat im ganzen deutschen Sprachgebiete sein Publikum, das mit gespanntem Interesse seine Veröffent lichungen verfolgt. Er ist ein rasch Aufsteigender, dessen Name über kurz oder lang nicht nur in Deutschland, son dern in der ganzen gebildeten Welk populär sein dürfte. Der hier dringend empfohlene Band hat nichts mit der her kömmlichen Duhendnovellistik gemein, Erenthält psychologisch wie stilistisch äußerst fein auszisslierte Erzählungen, die sich bei dem stofflichen Interesse, das sie bieten, an die große Menge aller derer wenden, die nach vornehmer Anker- Haltungsliteratur verlangen. Die größte der Novellen behandelt ein geradezu volkstüm liches Thema, die Astrologie, die hier freilich nicht in der gewöhnlichen pseudowissenschaftlichen und aber gläubischen Art behandelt, sondern nach ihrem tatsächlichen Gehalt an praktischer Psychologie und Charakterkunde durchforscht wird. Die sieben Gottheiten, die nach der Meinung der Astrologen die Schicksale der Erde und ihrer Bewohner regieren, treten uns als allgemein-menschliche psychologische Grundrichtungen entgegen. Wie sie unter wechselnden Formen auf die Charakterbildung und die Schicksale eines in die Krisen der Jugend verstrickten verwirrten und enttäuschten Menschen einwirken und ihn schließ lich zur Klarheit und zur Versöhnung mit der Welt führen, dies ist der Inhalt dieser hochbedeutenden, spannenden Erzählung, Die kleineren Arbeiten des Bandes, der bei Kritik und Publikum Aufsehen erregen wird, behandeln das Thema der Doppel persönlichkeit, Überall tritt in denWerken der Zwiespalt zwischen beschaulichem Träumerwesen und ehrgeizigem Tatmenschentum hervor. Im Gegensatz zu den meisten Produkten der heutigen Literatur trägt das letztere den Sieg davon. Vor Erscheinen mit 40 ^ und 7/6. U Die Technik der SchachielklmK von Adolf Winds Kgl, Sachs, Hosschauspieler und Hochschul, lehrer am Kgl. Konservatorium in Dresden. Ca, 23 Bogen 8", vornehme Ausstattung, Umschlag mit Zeichnung von Leon Fanto ^ 2,70 bar . „ 3,55 - und 7/6, Preis broschiert ^ 4.— ord., „ i. Lbd. gb. „ 5.— „ , 3.— netto 3.90 .. Die „Technik der Schauspielkunst" ist in erster Linie ein Lehrbuch und zerfällt in zwei Hauptabteilungen: Übung und An wendung. Aber auch allen den großen Kreisen, die sich für das Theater interessieren, wird das Buch sehr willkommen sein. Das Werk ist von der gesamten Presse glänzend besprochen worden, nur einige Urteile feien im Auszug wiedergegeben: „Die Technik der Schauspielkunst" ist für jeden, der sich der Bühne widmen will, außerordentlich wertvoll, denn das Buch legt die gesamte einschlägige Materie theoretisch klar. (Bühne nnd Welt.) Man wird leicht inne, daß die hier ge gebenen Lehren das Ergebnis einer reichen praktischen Erfahrung sind nnd daß ein aus der Höhe des Wissens und V-önnenS stehender Künstler es ist, der in all gemein verständlicher Weise lehrt, was wirklich gelernt werden kann. (Deutsche Vühnen-Genossenschast.) Ein gediegenes Werk, das mit seinen fach männischen Darlegungen über Vortrag und Spiel im Drama, mit seinen trefflichen aus der Dichtung gewählten Beispielen für den Lernenden wie für den Fortgeschrittenen eine Fundgrube guten Nats bildet (Königsberger Hartungsche Ztg.) ... es wird hier der deutschen Bühnen welt und ihrem Nachwuchs ein groß an gelegtes, ernstes und gehaltvolles Werk geboten (Berliner Börsen-Courier.) diese Lücke auSznsüllen. der Schauspielkunst ein Lehrbuch zu geben, das sich würdig den Lehrbüchern für die anderen Künste an die Seite stellt, ist das Buch berufen. (Schlesische Zeitung.) Gerade dieser erprobten Methode wird es möglich, eine Schauspielkunst zu erziehen, die in allen ihren Fasern in der Natürlichkeit wurzelt und gleichzeitig die Fähigkeit in sich trägt, ihre Natürlichkeit zu erheben und zu veredeln. (Münchn. Allg. Ztg.) Eine Wissenschaft der Schauspielkunst kann nur auf psychologischer Grundlage aufgebaut werden, und diesen Weg schlägt Adolf Winds in seinem Buch ausS glück lichste ein. (Frankfurter Ztg.) Ich erbitte Ihre gefl. dauernde Ver wendung für das ausgezeichnete und kou- kurrenzlose Werk. Dresden-Blasewitz, 19. Febr. 1910. Heinrich Minden.