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» it«c„» « », >. Bundesstaaten. Die mstgetcilton Ergebnisse beziehen sich auf estandteile des Staat s- ie Ausgaben, Einnahme», wtchtiaeren . - , Vermögens, sowie die Staatsschulden. Die gesamten Staats ausgaben betragen nach den Boranschläaea sür die Bundesstaaten 4875 Mill. Mk. ldarunter 166 Mm. Mk. außerordentlichej.'sür Reich und Bundesstaaten 6815 Mill. Mk. ldarunter 316 MU- lionen Mark außerordentliche.) Di« -Staatseinnahmen belaufen sich bei dwBundesstaaten auf 4356: bei Reich undBundesstaaten aus von ErweroSeinkünften mit 1861 Mill. Mk. 2631 Mill. Mk. in Einnahme. Es handelt Domänen " "" und in Ausgabe, mit .... ...... sich hierbei um änen, Forsten. Bergwerke, Eisenbahnen, Posten, Telegraphen sonstig« Staatsbetriebe. Die StaatSeisenbahnen sind allein mit 1330 Mill. Mk. oder 31,6 Proz. an den ordentlichen Aus gaben und mit 1898 Mill. Mk oder 4b Proz. an den Einnahmen beteiligt. Den nächst wichtigen Teil der Einnahmen bilden die Steuern. Als Landesteuern ergeben sie 599 Mill. Mk.. und zwar in Form von direkten Steuern 434 Mill. Mk., von Auswand steuern 83 Mill. Mk. und von'Berkehrssteuern 62 Mill. Alk In Bezug auf daS Staatskapitalvcrmögen sind lediglich die Geld- bestände und Geldforderungen in der Statistik berücksichtigt, während die bedeutenderen in Grundstücken. Jnventaricn, Natural vorräten usw. liegenden Werte nicht festgcstcllt wurden. Dagegen sind die Staatsdomänen und Staatssorsten. sowie Staatseisen ahnen nach ihttm Umsätze, letztere auch mit dem Anlagekapital Staatsschulden anlanat, sc ill. Mk.. für Reich nachaewtelen. -Was die kür die Bundesstaaten 11293 Mill. Mk. staaten 14106 Mill. Mk. Fundierte < 11 246 Mill. Mk. bezw. 13980 Mill. Mk. völkerung treffen im Durchschnitt bei den o betragen sie ür Reich und Bundes -ulden sind davon Auf den Kopf der Be> Bundesstaaten an tlden 200 Mk., an Reichs- und Staatsschulden ?! edt feiert sein ..S-stles. Ztg," 1 diesem Jubi- fundierten 248 Mk. Zu dem bereits mitgeteilten Beschluk derdeutschen evan- eltschen Kirchenkonserenz in Eisenach über einen engeren Zusammenschluß der deutschen evangelischen Landeskirchen wird der .Magbeb. Ztg." aus Eisenach geschrieben: Da die Eiuzelbeite» der Vorschläge ver Kommission der Kirchcnkonferen; nicht bekannt ge geben sind, wird vermutet, das; sie in wesentlichen Punkten auf Widerstand geflohen und abgeändert sind, und dass sie auch jetzt noch nicht als endgültig geklärt und feslstebend gelten können TaS dürste sich besonders ans den Sitz und Vorsitz des zn wählen den Ausschusses beziehen. So wird sich voraussichtlich auch noch die nächstjährige ordentliche Versammlung der deutschen evange lischen Kirchenkoiiserenz mit der Angelegenheit zu beschäftigen haben. Der preußische Justizminister Schönstedt 50jähriges Dienstjubiläum am 26. Oktober. Der wird aus Berlin geschrieben, daß Schönstedt nach läum aus dem Amt scheiden werde.. Die „Beil Börsen,tg." schreibt: Die vielen Feiertage, welche in katholischen Gegenden Baverns bestehen, haben sich zu einer wahren Last kür das GelchästSlebcn, namentlich für die Industrie entwickelt. Ein krasses Beispiel bildet gerade der laufende Monat Juni Der Bayrische Jiidustriellen-Ve>ba»d hat nunmehr die Angelegenheit aufgegiissen und erstrebt in Verbindung mit den übrigen wirtschaftlichen Korporationen, namentlich den Handels kammern Bayerns, die Verlegung einzelner Feiertage auf den nächstfolgenden Sonntag. Der „Schles. Ztg." zufolge werden die Urwahlen für den preußischen Landtag Ende Oktober stattfinden. Der Landesverein preußischer Volksschullehrermnen hat auf Aufforderung des Kultusministeriums, die auf die Borbildung der Lehrerinnen gerichteten Wünsche schriftlich einzurcichen, dem Kultusminister ein Schreiben übersandt, dem wir folgende Hauptpunkte entnehmen: 1. Bei Aufnahme in die Lehrcrinnen- Seminare mögen oie Kenntnisse und Fähigkeiten gefordert wer den — eine neuere Fremdsprache eingeschlossen —, die eine voll ausgestaltete höhere Mädchenschule ihren Zöglingen gibt. 2. Ein einheitlicher Lehrplan, im wesentlichen dem Lehrplane der Lehrer- Seminare entsprechend, möge allen Lebrerinncn-Seminaren vor geschrieben werden. 3. In jeder preußischen Provinz, die noch kein Lehrerinnen-Seminar besitzt, möge wenigstens ein staatliches Volksschullehrerinnen-Semiüar errichtet werden. 4. Auch die Lehrerinnen mögen sowohl zu der zweiten Lehrerprüfung, als auch zu den Prüfungen der Lehrer an Mittelschulen und derjenigen der Rektoren zugelassen werden. Am 27. Äpill ist der Gouverneur von Deutsch-Siid- westafrika. Oberst Leutwein, nach dreivlertelsährlicher Abwesenheit ins Schutzgebiet wieder zurückgekebrt und in die dritte Amtsveriode eingetreten. Zu seiner Begrüßung schreibt die »Dt.-Südwestafr. Zig".: „Wenn iigcndwo, so ist in einem Lande von der Natur deS südwestafilkanischen Schutzgebietes die Stetig keit der Verwaltung von Wichtigkeit. Eine solche aber ist nur denkbar, wenn eine bestimmte und klare Ansicht über die Entwick lungsfähigkeit des Landes und über den zur Entwicklung führen den Weg vorhanden ist, und die Bildung dieser Erkenntnis setzt wiederum eine dauernde Tätigkeit und Beobachtung an Ort und «stelle, selbstgemachte Erfahrungen voraus. DeSbalb darf schon aus diesen Erwägungen das Schutzgebiet mit Freuden begrüßen, daß die Leitung der Verwaltung in den Händen deS Herrn Gou verneurs Lentwein bleibt, dem die Erfahrung zweier Amtsperioden, von den ersten Zeiten an. seit denen nian überhaupt von einer wirtlchaftlichen Entwicklung deS Schutzgebietes reden kann, und noch aus den davor liegenden Kriegszeiten zu Gebote steht Indessen daS allein würde die Genugtuung über die Rückkehr des Herrn Gouverneurs Leutwein nickt erklären, wenn eS sich nicht je länger ie mehr gezeigt hätte, daß in wichtigsten Fragen des Landes eine Uebereinstimmung der im Lande vorherrschenden An schauungen mit denen deS Gouverneurs besteht. Die Verhältnisse im Schutzgebiet und die Stimmung sind augenblicklich trübe. Aber ein standhaftes Ausharrcn und ein von gegen seitigem Vertrauen getragenrs Zusammenarbeiten von Verwaltung und Bevölkerung wird das Schwere überwinden helfen und die Morgenröte einer besseren Zeit aufsteigen lassen, für die mancherlei Zeichen günstig erscheinen." Eine große öffentliche BiSmarck-Kundgebung plant der Bismarckbund an der Porta Westphalica für Sonntag, den 21. Juni, den Sonnwendtag. der schon von zahlreichen Bismarck Vereinigungen, insbesondere von der deutschen Studentenschaft, als Bisinarck-Gedenktag gefeiert wird und der in dielem Jabre noch eine beiondere Bedeutung dadurch erhält, daß die von der Studentenschaft aller deutschen Universitäten und Hochschulen er richtete BiSmarcksäule in Frieditchsruh am Abend dieses Tages eingewelht wird. Die Feier in der Porta wird in folgender Weise verlausen: Um 4 Uhr findet eine schlichte Gedenkfeier an der BiSmarcksäule auf dem JakobSbcrge statt, die jetzt in das Eigen tum deS BiSmarckbundeS übergegangen ist: um 5 Uhr ein palrio tischeS Kon,ert im Garten des »Kaiserbofs". um 8 Uhr ein all gemeiner FeiikommerS: um 10 Uhr Anzünder, der Bismarckfeuer, darnach Fortsetzung deS Kommerses. Der Deutsche FeuerversicherungS-Schutzver- band hat zu dem Entwurf eines Gesetzes über den Versicherung« Vertrag als offizielle Vertretung der Versicherungsnehmer Stel lung genommen. Die Leitung des Verbandes spricht sich in dem VeroandSoraan zunächst in einem einleitenden Aufsatz dahin aus, daß das Gesetz mit möglichst vielen und weitgehenden zwingenden Bestimmungen auSgestattct werden müsse, und bedauert, daß der Entwurf Interest illusorisi . . . raum läßt. Der Verband wird die einzelnen Bestimmungen deS Gesetzes der Reihe nach einer kritischen Beleuchtung unterziehen. Dem Verband gehören letzt 116 Korvorationen, darunter 19 Han delskammern, an. Die Zahl der direkten und indirekten Mit- glieder beträgt über 130000. Den „Berl. Polit. Nachr." zufolge gilt eS als sicher, daß die Novellen zum Börsengefctz, zum Gesetz über d-n Erwerb und den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit, zum Servisgesetz, zur Armengesetzgebung, sowie das Gesetz über kaufmännisch« Schieds gerichte schon in der nächsten Session dem Parlament zur Be schlußfassung zugehen werden. Einen Fall von sozialdemokratischem Terroris mus teilt die „Germania" mit: Der Maurer G. M., der seit 5 Wochen bei dem Amtsmaurermeister Gerhardt-Charlottenburg in Arbeit stand, wurde von dessen Beauftragten am 10. Juni nach dem Neubau der städtischen Gasanstalt in Tegel geschickt. Als dort während der Frühstückspause die Verbandspapiere nachge- sch;n wurden, fanden die sozialdemokratischen Maurer, daß M. christlich organisiert ist. Sofort erklärten ste dem Polier, mit M. nicht zusammen arbeiten zu wollen, wenn er nicht dem sozialdemo- kratisa-en Verbände beitrete. M. verweigerte den Uebcrtritt, und als die „Genossen" mit ihrer Drohung Ernst machten, schickte der Polier den M. noch dem Neubau des Landgerichts au der Jima- fernheide, von wo er nach Tegel geschickt worben war, zurück. Der Polier am Landgericht erklärte, dcnM. nur anstellen zu könne», wenn er dem sozialdemokratischen Verbände beitrete. M. blieb standhaft, worauf ihli der Polier entließ. Nachmittags begab er sich in daS Bureau seine« Arbeitgebers, um seine Invalidenkarte abzuholen, da ihm vom Arbeitsnachweis des christlichen Bauhand- werkervciandes schoo ander« Arbeit nachgewiescn worden war. Zufällig war Herr Gerhardt selbst im Bureau und bestimmte, als er von dem „Heldenstück" der Sozialdemokraten Kenntnis erhielt, daß M. aus einem anderen Bau Weiterarbeiten soll. Eine neue Polnische Zeitschrift „Swiazda" (Stern) wird vom 1. Juli d. I. ab in Beuchen sObcZchlesien) und zwar im Verlage des „Kalolik", erscheinen. Ungarn. Angesichts der M tn I st e rkri s tS wild daS größte Gewicht daraus gelegt, daß Glas Stefan TiSza eine Berusung nach Wien erhielt. Er gilt sür die Nachfolgeschast SzellS als elfter Kandidat. Zweck der Regierungskrise scheint zu sein, die Obstruktion mit den stärksten Waste», selbst mit Gewaltmitteln, »iederzmveisen. Als Fmfplecher dieser Politik gelten seit Wochen TiSza und der Honvedminisler Jejervary. Jraukrcich. Im Progiainm der Reise des Präsidenten Lvnbet nach London ist insofern eine Aendernug eingetreten. als aus Wunsch des Königs von England die Fahrt, die ullplünglich auf den 16. Juli «»beraumt war. um zehn Tage früher anaclreten werden wird. Man hält es sür wahrscheinlich, daß der Minister des Aeiißeren, Telcassö, den Präsidenten begleiten wird, ohne daß dieser Umstand bisher amtlich feslsteht, da der Minislerrat sich mit dieser Frage noch nicht befaßt hat. Im Senate wurde am Freitag die Vorlage über die zwei- jährige Dienstzeit, wie schon kurz gemeldet, endgültig an genommen. Vor der Äcsamtabslimmung gaben mehrere Sena toren, so de Lamarzelle, Gustave Denis usw. die Erklärung ab, sie seien Widersacher des Gesetzes, weil sie eS in sozialer und finan zieller Hinsicht für verhängnisvoll hielten. Ferner erklärte Ad- miral de Euvsrville, die Generale Billot, Mercier und Saint- Germain, sowie die Herren Möziöres und de Chamailard, daß sie gegen das Gesetz stimmen würden. Darauf ergriff de Frey- cinet das Wort zu nachstehender, mit lautem Beifall aufgcnom- mencr Erklärung: „Ich werde für das Gesetz stimmen, weil nie eine Vorlage mit größerer Sorgfalt und Berücksichtigung des öffentlichen Wohls geprüft worden ist. Sie beendet eine fort- dauernde Agitation, die seit Jahren gegen die Rckrutierungsgcsetzc wegen ihres Grundfehlers: der Ungleichheit der Dienstzeit, besteht. Die Gleichheit war nicht zu allen Zeiten möglich, weil die Aus bildung nicht rasch genug erfolgen konnte; aber man hat immer auf diese Gleichheit hingearbcitet. Von der siebenjährigen Dienstzeit ist man stufenweise zu der dreijährigen und jetzt zu der zweijährigen Dienstzeit gelangt. Wir fügen uns damit nur der allgemeinen Stimmung, die die Teilung der Jahr- gänge in zwei Gruppen verdammt und die sich stets zu gunsten der gleichen Dienstzeit für alle ausgesprochen bat, wie sie im Lande des allgemeinen Stimmrechts selbstverständlich ist. Ich für meinen Teil habe nie die Ungleichheit der Militärdienstzelt ver stehen können. Wenn das Stimmrecht das erste der Rechte ist, so ist die militärische Dienstzeit die erste,der Plichten des Bür gers. Alle Einwände zielen auf den eine» Punkt ab, man werde die Armee schwächen. Man hat das gesagt, aber nicht bewiesen. Ich werde für das Gesetz stimmen, weil ich es für gut halte, so- bald das Parlament die notwendigen Kredite bewilligt, woran ich keinen Augenblick zweifle. Dieses Gesetz, wird uns eine gleich mäßigere und besser ausgcbildcte Armee und festere Rahmen als bisher geben, und vor allem die Ungleichheit der Dienstzeit beseitigen, die so viele Veränderungen der Rekrutierungsgesetze notwendig gemacht hat. Wenn man unftre Widersacher anhört, sollte man glauben, das vorliegende Gesetz organisiere die Mi lizen. Wenn aber ein Gesetz einen Spcrrhaken bilden kann, so ist es dieses, da alle Bürger den gleichen militärischen Dienst leisten iverden. Es wird unseren Rekruticrungsgesetzcn eine große Beständigkeit gegeben und dem Nationalgesühl die ihm gebührende Genugtuung gewährt. Gerade was die Gegner des Gesetzes erschreckt, erfüllt mich mit großer Zuversicht für die Zukunft." Das Budget für 1904, das der Finanzminister in der Depntiertcnkammer vorlegen wird, schließt in den Ausgaben mit 3571800000 Frcs. sgegen 3528400000 im Budget für 1903) und in den Einnahmen mit 3513700 000 Frcs. ab, weist also einen Fehlbetrag von 58100000 Jtts. auf. Um die Ein führung neuer Steuern zu vermeiden, hat der Jinanzmimster Vorkehrungen getroffen, für Erhöhung der Einkünfte aus ge wissen Gefällen und ankeren Staatseinnahmen. Die Kündigung des Handelsvertrags mit Brasilien gestattet die Erhöhung des Eingangszolles aus Kaffee und wird dem Staatsschätze eine Ein- nähme von 70 Millionen verschaffen. Die Einnahmen werden sich deshalb im ganzen auf 3572 700000 Frcs. belaufen, also einen Ueberschuß von 1100 000 Frcs. aufweisen, so daß eine Million für Amortisationen verwendet werden kalt». Ministerpräsident Combes teilte im Ministerrat mit, daß die Operationen in Sü voran ihren Fortgang nehmen. Der Ministerrat beschloß, die für den 14. Juli, gen Tag des National- festes, in Aussicht genommene Truppenschau aus Anlaß der Ankunft des Königs von Italien auf den 19. Juli zu ver legen. England. Im Oberhaus« lenkt Goschen die Aufmelksam- keit aus die jüngst gegebenen Erklälungeu der Minister über die Vorzugstarife und beantragt die Vorlage der i» Frage kommenden Schriftstücke. Redner l>ält am Freihandel fest. Er beabsichtige nicht, Verlegenheiten des Ministeuums oder Parteizwiste zu erör tern : er hoffe aber, daß der Herzog von Devonshire eine ebenso freimütige Ankündigung machen werde, wie einige seiner Kollegen es getan Hütten. Bei der Erörtciung der Frage eines Reichste Vereins und der damit zinainmenhängeiiden Pläne hebt Redner hervor, der Gesamtplan beruhe auf der Besteuerung der Nahrungs mittel. Man müsse erwägen, wie dies das Volk belaste und wel ches der Plcis sei, den es selbst für die großen Segnungen zahle» solle, die der Plan verheiße. Goschen sübrt weiter aus, Förderer der Neichszollvelelnspläne sollten angebcm, eine wie hohe Be steuerung der Nahrungsmittel zur Durchführung derselben nötig sei. Er glaube, daß die Kolonien unendlich mehr verlangen würden, als sie selbst dem Mutterlands zu gewähren bereit seien. Die mit der Angelegenheit verbundenen Schwierigkeiten erheischten eine sehr sorgfältige Erwägung und die Frage der Handelsverträge mit den fremden Nationen «me genaue Prüfung. Redner betont weite, die Schwierigkeiten, die entstehen könnten, wenn es eine Volks- agitativil gegen die hohen NahrungSiiiittelvreis« in Eiialand gäbe, nachdem ein solches Abkommen abgeschlossen sei. Er verlange Beweise iür die Behauptung ChamberlainS. daß die Löhne durch einen solchen Plan gesteigert winden. Wenn man auch «„nähme, daß eine Steigerung in gewisse» Fabriken rintrete, so würden doch viele Gewerbe davon völlig unberührt bleiben und es würde in solche» Fällen eine Steigerung der Lebensmittelpreise geben, ohne daß ein entschädigender Äoiteil gewährt weide. Wer wird, so fähit Redner fort, die Verantwortlichkeit übernehme», zum Beispiel, wenn wir sagen: Laßt uns eine Steuer aus die VolkS-Lcbens- mittel legen und ich werde Euch eine Lohlisteigerung verbürgen. Ucberdies kann die Verantwortlichkeit für die AlterSvensionen. ein mal übernommen, nie wieder ausgegeben werden und daS Land kann in die Lage gebracht werden, daß ihm AlterSvensionen ohne eine LebenSmittetbesteueriliig aufgebürdet sind: jede Klasse, die keinen Gewinn auS der Besteuerung der Lebensmittel zieht, würde für die Pension zu zahlen haben, die zur Zeit der Neuwahlen durch die LebenSmIttelbesteuerung als gedeckt betrachtet wurden, daS beißt, mit der Bolksiiahrimg sein Spiel treiben. Ich hoffe, Devonshire wird sich an diesem Spiel nicht beteiligen. — Brassey erklärt u. a., aus Besprechungen, die er mit australischen Staats männern gehalten Hobe, gehe hervor, daß Australien tue Zölle ans die englische Einsiihr nicht aufycben, wohl aber vielleicht die Zölle auf die fremde Einfuhr steigern werde. - Balfour von Burley erklärt, er glaube nicht, daß die- Untersuchung ergeben lverde, daß cs im Interesse der Nation wünschenswert sei. die Grund- 'ätze umzustoßcn, auf denen die -englische Finanzpolitik basiert. Lord Spencer führte aus, er werde sein Äcußerstcs tun, um die verhängnisvolle Politik zu bekämpfen,- deren Hauptziel die Unter- rabung der Grundlagen sei, auf denen der englische Handel und ie Wohlfahrt aufgebant seien. Drr Herzog von Devonshire er- klärt, der Freihandel habe keine Fortschritte gemacht. Fremde Länder hätten die Türe gegen unsere Einfuhr geschloffen, und die unerwarteten, seit Einführung - des Freihandels eingecretcncn Veränderungen seien jedenfalls eine Untersuchung wert. Meiner Aenduungen in if LebenSmittel- auf spezielle In- «mm». ^ . dustne», sondern die Wirkung nach innen und nach außen an, die Gesamtheit unseres Handels und unserer Industrie in Betrach! . Frage könne mH-t emsacy durch .-jahluna d . den allgemeinen Wahlen gelöst werden. Was die Politik derWiederver- geltungsmaßregeln betrifft, könnte ich nur zustimmen, wenn die angewandten Mittel ökonomisch gesund sind. Die von der Regie rung gewünschte Untersuchung müßte von ihr unternommen wer- den, da das meiste Material für eine solche Untersuchung bereits vorhanden ist. Ehamberlains Sache ist es, seine Vorschläge durch Gründe und Taten zu unterstützen. Ich glaube, die besten Freunde des Freihandels sind unter denen zu suchen. " ' eingehenden Untersuchung zuzustimmen, . die bereit find, einer nicht hinsichtlich der zustimmend betrachten e. Ich glaube, .... ... .... . .. ein wird, daß die Grundsätze der Freihandelspolifik gefestigt werden. .Hieraus vertagt sich das Haus. Rußland. Der russische Kriegsministcr hat an die kom- mandierenden Generale ein Rundschreiben gerichtet, worin sie aus- gcfordert werden, schärfere Vorsichtsmaßnahmen gegen die revolutionäre Propaganda im Heere zu ergreifen. Es wird ihnen vorgeschrieben: 1. darauf zu achten, daß revolu tionäre Schriften, die bei Angehörigen des Armeeverbandcs ge funden werden, von den Vorgesetzten nicht eigenmächtig vernichtet oder von dem Kommando verheimlicht werden: 2. von jeder Be schlagnahme der revolutionären Schriften unverzüglich Mitteilung an die Gendarmerie zu machen, der die Pflicht obliegt, die weite- >ccccn oori neyk. f „Madame Sherry" bleibt m auf dem Nepertoir des Resi denztheat Wohltätigkeitskonzert in :acsehten uvcrae Wachen aufzustellen, die auf alle hineinaehenden Personen ou!- passen und ihre Namen unter Angabe des Bcsuchszweckcs und ' Buch cintragen müssen: 5. ganz und ihre Sachen zu überwachen, das Heer bilden. In Lodz vcranlaßten abends einige 100 Arbeiter, junge halb wüchsige Burschen, in einigen Straßen Kundgebungen. Infolge rechtzeitigen und energische» Einschreitens des Polizei Meisters wurde» die Manifestanten zerstreut, ohne daß von den äußersten Maßnahmen Gebrauch aeinacht wurde. Ei» Nevier- nuiscber wurde verwundet. Die Polizei legte eine meisterhafte Haltung a» de» Tag. In der Stadt ist alles rubia. Serbien. Dem „Wien. Tagcbl." zufolge ließ Milan 1698 in Wien Alexander 5 Tage lang von den ersten liicdiziniichcn Autoritäten untersuchen. Das Ergebnis lautete: Alexander wird in einige» Jahre» ein gewalttätiger Narr. Hierüber wmde ein Geheimvcotokoll aufgesetzt. Trotzdem sickerte die Wahrheit durch. Die Partei Karagevigewitsch verbreitet ein Pamphlet, betitelt: „Dem Jrrenhauie nahe." Mmst und Wissenschaft. -s-Jkn König l. Hofoper »Hause gelangt beute i>/ü8 Uhrt . FtdeIio " zur Aufführung. Frau Nocke-Heindl. die hier vor kurzem u. a. als Leonore gastierte und bereits für die Königl. Hofover engagiert ist, singt auch heute die Leonore. DaS Kvntgsi Hof schan spiel gibt Shakespeares Historisches Schauspiel „König Heinrich VIII.". Anfang 7 Uhr. Morgen (18. Jilnfi vor 30 Jahren bat Frl. Therese M alten zuin erstenmal die „Elsa" in Wagners „Lohengrin" gesungen. Wem es ie vergönnt gewesen ist. Therese Malten, als sie im Zcnilh ihres künstlerischen Schaffens stand, verklärt von einer saszi»irrenden Persönlichkeit mit der bezwingenden Macht edler Weiblichkeit, als Ella zu leben, dem wird diese Erscheinung unver geßlich geblieben sein und ihre Verkörperung durch Therese Malten wird sür immer als Jdealaestalt in seiner Ernmemng fortleben. Die Zeit hat inzwischen ihre Rechte gefordert und Therese Malten hat ihr als echte und wahre Künstlerin, die an sich selbst die höchste» Anforderungen stellt, den Tribut gezollt, indem sie sich in die Stellung eines Ehrenmitgliedes unserer Hosoper zurückgezogen hat. Als solches hat sie aber die Verpflichtung, wenn die Aufforderung seitens der Köntgl. Generaldirektion an sie berantritt, eine be stimmte Anzahl Abende zu singen. Warum wird von dieser Ber- vslicktung Frl. Maltens gar kein Gebrauch gemacht? Glaubt man wiiklich. daß sie nicht mehr „zieht"? — Man mache die Probe auf das Exenwel, lasse Frl. Malten in einer der Rollen auftreten, die ihren heutigen Mittel» am meisten sich anpaßt, und man wird sehen, daß Hunderte ins Opernhaus kommen, die mau sonst nur selten dort sieht. ^ bleibt nur noch einige Abende ' eaters. der Frauenkirche. Welch mächtige Heilwirkung die Nordsee mit ihrem kräftigen Wellenschlag, der gewaltigen Sonnenbestrahlung und der uner meßlichen Fülle frischer Luft entfaltet und welche nachhaltige Wir kung sie auf Gesunde und Kranke ausübt, wird immer allgemeiner anerkannt. Immer mehr Familien sehen wir deshalb alljährlich zur Sommerszeit nach der See eilen, immer neue Flecken und Dörfer an den Ufern der Nordsee zu Badeorten cmporblühen. Wegen der hohen Kosten aber war cm solcher Kuraufenthalt an der See lange Zeit nur den Kindern bemittelter Eltern erreich bar. Erft den Bemühungen des Gemeinnützigen Ver eins und des hiesigen Zweigvcrcins für Kinderbeilstätten an den deutschen Seeküsten gelang es alljährlich, eine, wenn auch kleine Anzahl ärmster Kinder, namentlich solcher, die an chro- nischen Knochen- und Gelenkelterungen und schwerer Skrofulöse litten, nach dem Seehospiz auf Norderney zu entsenden. Mancher Knabe, der unter der Ungunst der Verhältnisse daheim seinen Lei- den erlegen wäre, ist seitdem gerettet, manches Mädchen vor dauernder Verkrüppelung bewahrt worden. Aber die vorhandenen Mittel reichen nicht entfernt aus, um auch nur den allerdringeud- sten Bedürfnissen zu genügen. Statt 40 bis 50 Kinder, wie cs nötig gewesen, konnten immer nur 10 oder 11 Kinder ausgcsandt wer- den. Und auch diese wenigen vermochten gewöhnlich erst im Spät- herbst ihre Kur zn beginnen. Denn da Dresden keine eigenen Änstaltsränme besitzt, ist es auf die Mitbenutzung des Berliner Seehospizes auf Norderney angewiesen. Dieses aber vermag nicht eher die nötigen Plätze zur Verfügung zu stellen. Hieraus er- geben sich naturgemäß mancherlei Unzuträglichkeiten. Sie sind, wie sich gezeigt hat, nicht anders zu beseitigen, als daß Dresden dem Vorbild zahlreicher anderer Städte Deutschlands, Frank- reichs, Dänemarks usw. folgt und eigene Krankenräume errichtcl Die hierzu nötigen Mittel sind nicht unbeträchtlich und ohne die tatkräftige und opferfreudige Unterstützung seitens der Dresdner Bürgerschaft nicht zu gewinnen. Aber bereits ist ein verheißungs voller Anfang gemacht! Der Dresdner Lehrergesang verein unter der bewährten Führung des Herrn Oberlehrers Geißler und des Herrn Friedrich Brandes hat in dankenswerteste: und uneigennützigster Weife das Erträgnis des großen Kirchen konzertes, das er Freitag den 19. Juni, nachmittags 5'/s Uhr zum Gedächtnis König Alberts in der Frauenkirche veran- stattet, für die Errichtung eines DresdnerNordfeehospizcs bestimmt. Auf die ebenso erlesenen wie seltenen musikalischen Dar bietungen, die der Verein vorbereitet, möchten wir noch besonders aufmerksam machen. s Das König!. Konservatorium veranstaltet Sonnabend den 20. Juni abends balb S Uhr im Saale der Anstalt eine Schauspiel. Aufs üb rung vor den Mitgliedern deS Patronatvereins. s Berichte aus den Königl. Sammlungen 1902. Das Königl. Grüne Gewölbe batte fünf Zugänge. Von Sr. Majestät dem Kaiser wurden ihm aus den Geschenken, die im Namen de« Kaisers von Ehina der nach dem Kriege ur Sühne nach Berlin gekommene chinesische Prinz dargebracht yatte, zwei orientalische Gefäße auf geschnitztem Holz- gestell, eine Vase und ein topfartiges Geschirr, huldvollst über wiesen, beide aus vergoldeter Bronze mit Ärabcskcnschmuck, der, in Felder abaeteilt, mit Bordüren und mit Ornamenten und Blumen aus imitierten bunten Edelsteinen beseht ist. Gekauft wurde ein hober, starker und sehr schwerer Deckelvokal aus Krystallglas, ohne Deckel 17.6 Zentimeter, mit Deckel 28 Zentimeter hoch, mit einem Durchmesser von 12,5 Zentimeter. Dieser zeigt, außerordentlich tief geschnitten und schön ausgeführt, ringsherum eine Gruppe von Kindern, von denen vier unter einem Baume musizieren, und zwei Pärchen, je ein Knäblein und ein Mägd lein, miteinander tanzen. Den „Teckel umzieht ein ebenfalls sehr tief geschiiiitcncr Kranz von Früchten. Als,Depositum unter Vorbehalt des Eigentums des Königl. Privat, -bez. Familien- § Dver-n-v Nachrichten. IS«. Seite 3. Mittwoch. IV. Juni INS»