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LSNlllgrä KÜälLvr, Milrlllkcr Kr. 3. korwLllootv LosstsIIonß von 8l3llt-kll88ls1tljl1g8ll u. riMMKl''ciNl'jelltl!Ng8l! ß in allen LUlaitvn uiu« l^sisilu^on. — 2um :»i NodeUsdrlü, :-- »uerr.», in allen LUIaiton un«t l^eikla^on. — /.um irosuono i»uer ou» ^Ir»i ksOlinI^ii r»»».o S» A- A- I. ^ » rrti» »,»«> ri u»z<v. "7DT kiliilitiii ilill MMlMlNmillWg ketmstot, linllon Neilmi-r oder ivesent- lielio öessernng: ihres I.oidens durch Tragen dos neusa verbesserten Kupportvr Korsett«, uclekes von »rl VvllSsvkavds Ltilblissoment 81kMK8li'. ^ IlLi- ^eLteltt ' nu-I. 166. §Vlk8t!' Säcksischr, BttssivuSkonsereiU. Felim- kolonie». Flaueiiklciduiig. Gerichtsvechandlungeii. Grünes Gewölbe. Wohl-Ergebnisse. Mutmaßt. Witterung: Veränderlich. Mittwoch, 17. J»»i 1903. König Peter von Serbien. Eine blutbesleckte Dornenkrone ist es. die Serbiens Heer und Parlament dem Prinzen Peter Karageorgewistch angetrage» hoben und die er sich aufs Haupt scheu wird. Als dritter König Ser bien- wird Peter i» Belgrad einzichen, unter dein Jubel .seines" VolkeS und „seiner" Armee, obwohl ihn dieses Bolk und diese Armee seither kaum den Namen noch gekonnt hoben und die Erin nerung an seine Familie bereits verblaßt war. Peter hat sein Vaterland seit seinen frühesten Jugendtagen nicht niehr gesehen und betreten, und dämm wird er die Begeisterung, die ihm ent gegengebracht werden wird, zunächst kaum für sich und lein Haus in Anspruch nehmen können, wenn er unbefangen genug bleibt, sondern er wird die Huldigungen, die ihm zu teil werden, nnr als Aeiißerungen der Genugtuung über die grauenvolle Tat ansfassen dürfe», der er die Krone verdankt. Nicht glänzende und ermutigende Vorzeichen sind es, unter denen der neue Herrscher Serbiens in Belgrad seinen Einzug halten wird. Bis dahin dürfte eS schwer lein, den Konak von de» letzten Spuren des Blutbades, dos dort ungerichtet wurde, völlig zu säubern: zu arg haben Pulver und Dhnamit gehaust. Man mag eS erklärlich finden können, daß dos Scrbenvolk noch jahrelangem qualvollen und entehrenden Druck das Joch einer schimpflichen Mißwirtschaft gewaltsam von sich ge worfen Hot; aber das Brandmal des Königsurordes bleibt im sittlichen Bewußtsein aller Kulturvölker an ihm hasten. Eine cdcrne Willenskraft müßte dazu gehören, den fluchbeladenen KönigSpalast zu betreten, ohne fast unwillkürlich der beinahe noch frischen Schreckensizenen zu gedenken, die sich darin vor wenigen Togen abgespielt haben. König Peter müßte eine überstarke Natur sein, um sich der düsteren. allerwärtS nnr Unheil und Unsegen kündenden Sprache zu verschließen, die die ganze Vergangenheit der serbischen Monarchie redet. Der erste König Milan Hot vor den meisten seiner Vorgänger anf Serbiens Thron wenigstens den Vorzug genossen, nicht eines gewaltsamen Todes sterben zu müssen; aber nicht anf dem Thron, außerhalb des Landes, bat er sein unrühmliches Dasein beschlossen. Das Ende seines SohneS ober, des zweiten Serbenkönigs, ist so entsetzlich, daß es selbst aus der sonst so überreich mit Blnt getränkten neueren Geschichte des serbischen Staates hcransragt. Wird der dritte König, der sich jetzt an- schickt, die jo wenig verlockende Krone unter so unheimlichen Auspizien ans daS längst ergraute Haupt zu drücken, glücklicher sein, als lein Vorgänger? Wie in der Geschichte der Obrenowitsch. so sind auch in seinem eigenen Hauie Mord und Gewalttat nur allzu herkömm liche Erscheinungen gewesen. Sein Großvater, der schwarze Georg, der Ahnherr der Dynastie Karageorgewitsch. erschlug seinen eigenen Vater und wurde selbst ermordet. Der Vater König PetcrS würde von der serbischen Volksvertretung, genau wie jetzt sein Sohn, zwar clnstliyniig zum Fürste» gewählt, aber daS Ende seiner Herrschaft waren Thronentsagung und Verbannung. r Nie wohl in neuerer Zeit hat ein König unter ungünstigeren und schwierigeren Verhältnissen die Zügel der Negierung ergriffen, als König Peter. Nur zu bald werden Augenblicke kommen, wo er sich zurückschnen wird in die stille, friedliche Beschaulichkeit, die er an den Gestaden des Genfer Sees genossen hat. Es würde ein für einen Serbenherrscher ganz außergewöhnliches Schicksal sein, das besonders seltene Gaben des Geistes voraussetzt, wenn es dem neuen König Serbiens beschicken sein sollte, sein Dasein auf natürlich« Weise auf dem Throne zu beschließen. Aufgaben harren seiner, deren glückliche Lösung fast übermenschliche Kräfte und Anstrengungen erheischt. Ordnung schaffen und sicher stellen soll König Peter in einem Lande, das Jahrzehnte lang durch die Sünden und Frevel zweier Könige wie durch die Ausschreitungen wüster Parteilcidenschaften finanziell und wirtschaftlich zerrüttet worden ist, einem Land, das länger als ein Mcnschcnalter hindurch einen Zustand gedeihlicher Ruhe nicht gekannt hat. sondern be ständig von inncrpolitischen Krisen durchwühlt wurde. Für daS parlamentarisch« Leben ist das serbische Volk nicht reif; alle Bedingungen fehlen hierzu, und seine Fürsten und Könige, ebenso wenig aber auch seine leitenden Staatsmänner und Politiker, sind befähigt gewesen, Serbien zu einem halbwegs geordneten Staalswescn hcran- zuziehen. Das fortwährende Experimentieren mit der Verfassung, dessen sich nicht bloß der ermordete König Alexander schuldig ge macht hat, ist ein Beweis, wie wenig seither die Voraussetzungen gegeben waren, um eine gedeihliche inncrpolitische Entwicklung onzubahnen. Unbeständigkeit und Unzuverlässigkeit sind charak teristische Eigenschaften des serbischen Parteilebens, und es wird für König Peter ein überaus schwieriges Problem sein, sich ein Ministerium zu konstruieren, das die bisherige Parteitvirtschaft nicht fortsührt und eine einigermaßen dauernde Leistungsfähigkeit besitzt. Wenn er erfolgreiche Arbeit für deS Landes allgemeines Wohl verrichten will, so muß er sich erst einen Weg suchen, zwischen deck Parteien und unabhängig von ihnen; er mutz sich erst wirklich staatSrrhaltende Elemente erziehen, um mit ihnen ein Regiment führen zu können, daS nicht, wie das seiner Vorgänger, die Keime permanenter Unordnung und Ungesetzlichkeit enthält. Einem Ver treter der Presse gegenüber hat sich der neue König in Genf dahin ausgesprochen, dah er sich besonders von dem Andenken an seinen Vater, den Fürsten Alexander, leiten lassen werde. Den Schleier der Vergessenheit will er über alles decken, was sich in Serbien in den letzten vierzig Jahren zugetragcn hat. Gegen seine Wider sacher will er keinen Groll bewahren. Tie Rechte sämtlicher Beamten und Angestellten will er respektieren und sie bitten, sich genau an das Gesetz zu halten und die normale Beschäftigung wieder aufzunehmen In seiner Antwort anf die Mitteilung der Königswahl erklärt König Peter: „Die glänzenden Beweise der Ergebenheit meines teueren Volkes, meines teueren Heeres und meiner patriotischen Regierung haben mich tief ge rührt. Aus der Tiefe meiner serbischen Seele danke ich der Vor sehung, die mir beschicken, aus Gottes Gnaden und durch des Volkes Willen den Thron meiner ruhmreichen Ahnen zu besteigen." Es Würde unstatthaft sein, wollte man die sehr klangvollen Worte, die der neue König an seine Untertanen richtet, auf die Wag schale legen und auf ihren wirklichen Gehalt prüfen. Bei der ersten Begrüßung durch den König Peter, die hiermit erfolgt ist, ließen sich volltönende Wendungen wie die gebrauchten kaum um gehen, sollte nicht von vornherein ein ernüchternder Eindruck erweckt werden; die Zukunft erst wird erweisen, ob den Worten die Taten entsprechen. Die Königsfrage hat ihre Lösung gefunden: die nächst wichtigste ist die der Anerkennung durch die Mächte. Sie wird nicht ausbleiben, da die einstimmige Wahl Peters nach Lage der Dinge verhältnismäßig die meisten Bürgschaften bietet, daß die Bel- grader Episode ohne gefährliche Folgen für die internationale Politik bleibt. Der Berliner Vertrag hat dem Königreiche Serbien das Recht eingeräumt, seine inneren Angelegenheiten selbständig, ohne jedwede Beeinflussung durch andere Staaten zu ordnen. Ein Eingreifen würde nur dann gerechtfertigt sein, wenn der serbische Thronwechsel aus dem Rohmen einer rein inner- politischen Angelegenheit heraustrcten würde. Auf diesen Stand punkt hat sich bereits Oesterreich-Ungarn, daS in erster Linie bei der Anerkennungsfrage in Betracht kommt, gestellt. So erklärte Ministerpräsident Dr. von Koerber im österreichischen Abgeord netenhause, daß die Vorkommnisse in Belgrad so lange als eine Angelegenheit des serbischen Landes zu betrachten seien, als sich daraus keine Konsequenzen für die habsburgische Monarchie und für die Lage in Europa ergeben. Aehnlich hat sich nach der Wie- ncr „N. Fr. Pr." auch bereits der Leiter der auswärtigen Politik Oesterreich-Ungarns ausgesprochen. Graf Goluchowski hat ver sichert, daß, so lange Ruhe und Ordnung in Serbien erhalten bleiben, eine Intervention nicht zu gewärtigen sei: er fügte nur den Vorbehalt hinzu, daß die Wahl der Skupschtina anf den Prinzen Peter Karageorgewitsch falle. Hiermit stimmt die eng- lische Antwort auf die Notifikation überein, mittels welcher das provisorische Ministerium in Belgrad seine Negierungsübernahme angezeigt hat. Der französische Minister des Acutzeren, Del- eassö, gab die gleiche Erklärung wie Graf Goluchowski ohne dessen Vorbehalt ab. Da sich Frankreichs Orientpolitik nach dem russi schen Kompaß richtet, Dclcassäs Erklärung also wahrscheinlich unter der sicheren Voraussetzung abgegeben worden ist, daß sie keinen Gegensatz zu Rußland hcrstellt, so darf angenommen wer den, daß man auch in Petersburg in der Ancrkcnnungsfrage keine grundsätzlich abweichende Haltung von der Oesterreich-Ungarns einnehmen wird, zumal ja eine solche Haltung das zwischen Rußland und der habsburgischen Monarchie festgelegte Einver nehmen in der Orientpolitik aufheben würde. Von den übrigen Mächten sind Schwierigkeiten bei der Anerkennung kaum zu be fürchten. WsliOmMBiissk lMtii ßlh Stile 1». S. Neueste Druhtmelduiige» vom 16 Juni. Berlin. sPriv.-Tel.) Heute vormittag begab sich Her Kaiser nach Kummersdorf zur Vorführung von Geschützmodellen und Schiebnersuchen. — Der Reichskanzler Graf Bülow ist seit Sonntag infolge eines gastrischen Unwohlseins an das Zimmer gefesselt und kann deshalb heute seiner Wahlpflicht nicht genügen. — Bei einer Felddienstübung des Regiments Garde du Corps erlitt heute vormittag der Oberleutnant Prinz Wilhelm zu Wied emen Unfall. Sein Pferd ging durch. Der Prinz wurde durch Baumäste herabgerissen, blieb aber mit den Stiefeln am Zaumzeug hängen und wurde durch das Dickicht geschleift, ehe es gelang, das Tier aufzuhalten. Aus mehreren Wunden blutend, wurde der Prinz, dem das linke Bein ausgerenkt wurde, nach seiner Wohnung in Potsdam gebracht. Berlin. lPriv.-Tel.) Bezüglich des Endergebnisses der kürzlichcn Schulrevision in Trakehnen wird berichtet, daß der Landwirtschaftsminister v. Podbielski dem Hauptlchrer Nickel per sönlich seine Anerkennung für hervorragende Leistungen aus gesprochen hat. , > . , . >. Berlin. sPriv.-Tel.) Die „Dorfztg." erwähnt, daß Peter Karageorgewitsch sich bereits an den bekannten Gothancken Hofkalender gewandt habe, um Ausnahme in die Spalten dieses Jahrbuches zu erlangen. Der Name der Geaendynastie Karm georgewitsch ist bisher im Hofkalender, selbst in der Haus geschickte der ausschließlich ausgeführten Obrenowitschs mit Stillschweigen übergangen worden, und auch auf die neuerdings gestellten direkten Ansprüche an den Hofkalender durch den vor maligen Thronprätendenten ist dessen Aufnahme in Ermangelung eines urkundlichen Diplom» über berechtigte Thronansprüche grnnd sätzlich verweigert worden. Kiel. sPriv.-Tel.) Zur Kieler Woche wird außer dem amerikauischcn auch ein dänisches Geschwader von Kriegs schiffen und Torpedobooten ciniresfcn. Köln. Erzbischof Fischer ist heute mittag nach Rom abgercist. Köln. lPriv.-Tel.s In einer offenbar inspirierten Berliner Meldung schreibt die „Köln. Ztg." zum serbischen Dynastie. Wechsel: Augenscheinlich gebe Peter Karageorgewitsch die Ei klärung, daß er von der Verschwörung nichts gewußt habe, nur ab, um sich den Mächte» gegenüber nicht in eine ungemein schwierige Lage zu bringen. Ten König erwarte dadurch, daß der einheitlich: Charakter der Verfassung noch mehr herausgearbeüet werden solle, eine schwierige Aufgabe. Andererseits sei kaum anzunchmen. daß er die an der Ermorderung beteiligten Personen maßregele. da sie ihm doch Stellungnahme' . Pe , die Krone anbieten. Jedenfalls werde dn c des Königs zu diesen Personen noch viel Schwierig keiten machen. Wenn der König nicht ein unverbesserlicher Optimist sei. werde er sich selbst sagen, daß das von ihm übernommene Wagnis sehr schwer wiegt. Hannover. sPriv.-Tel.s In der Schillerstraße wurde heute Nacht gegen 1 Uhr die Kontrollierte Brunschöld von ihrem früheren Geliebten, dem Zuhälter Schräder, nach einem Streite stoche n. Meppen. sPriv.-Tel.s Die Schieß versuche vor dem er . ... ich gegen rchiffsrüinpfc der er, die übermorgen stattsindcn, erfolgen Panzerplatten. Es werden dazu künstliche gestellt. Homburg v. d. H. sPriv.-Tel.s Großfürst Wladimir Alexandra witsch, der Bruder des Zaren, ist zu längerem Kuraufenthalt hier einaetrofscn. Darmstadt. PZriv.-Tel.) Der Großherzog von essen ist zum Besuche des Großherzogs von Sachsen nach eimar abgercist. , , . ... Eisfeld. sPriv.-Tel.s Auf der Heimfahrt des Oberlmder Gesangvereins vom Siegmundsburger Sängerfeste stürzte einer der Wagen um, wobei 10 Personen schwer verletzt wurden. Lindau. Prinzessin Luise von Toskana ist h mit ihrer Tochter über Romanshorn abgereist. Breslau. lPriv.-Tel.s Vom Blitz get Radzsonkau bei Beuthcn vier Personen. Prag. sPriv.-Tel.s In Nordostböhmen gingen schwere U.n< Wetter mit Hagel schlag nieder, die an Gebäuden und Kulturen großen Schaden anrichteten. Strichweise ist die ganze Ernte ver nichtet. In Pilsen schlug der Blitz in die Kirche und tötete drei Personen. Budapest. Abgeordnetenhaus. Im weiteren Vev ist heute itz getötet wurden in ST» .-r v-7- ist . . . das Haus auszulöscn und ohne Bewilligung des Parlaments Rekruten ausznheben, so Werve seine Partei^den Kampf bis zum Aeuherstcn führen. Ministerpräsident v. Szell verteidigt, die Krone gegen den Vorwurf Ngrons, daß die Ursache der Krise die Absicht sei, persönliche Regimen einzuführen, und beteuert die verfassungsmäßige Gesinnung des Monarchen, der nie versucht habe, auf irgend welche Entschlüsse einen Druck im Sinne eines persönlichen Rcgims auszuüben. Unter stürmischen Rufen des Hauses: „Es lebe der König!" drückt der Ministerpräsident die Hoffnung aus, daß die Eintracht zwischen dem König und der Nation nie gestört werden möge. Franz Kossuth erklärt als Führer der Unabhängigkeitspartei, daß er zwischen der Verwirklichung der nationalen Ideale und der Treue für den angestammten König keinen Gegensatz erblicke. sLebhafter Beifall auf ollen Seiten des Hauses.j Ministerpräsident v. Szell beantragt die Vertagung des Hauses bis zur Wahl des neuen Kabinetts. Der Antrag wird angenommen und die Sitzung hierauf geschlossen. Budapest. Ministerpräsident v. Szell hat feine politischen Freunde und Verehrer dringend ersucht, von der Absicht, ihm einen Fackelzug darzubrinaen, abzusehcn. Er würde jede solche Kundgebung um so entschievencr ablehnen müssen als er in dieser eine Kompromittierung seiner politischen Individualität erblicken würde. Budapest. lPriv.-Tel.l Der Empfang König Peters erfolgt hier am Freitag durch eine serbische Deputation, bestehend auS dem Ministerpräsidenten Awakumowitsch und dem ^Metro politen Jnnoccut, dein Präsidenten des Senats und der Sknpsch- tina und 60 Mitgliedern. Die Wcitcrsahrt erfolgt mit Extra zug, der abends in Belgrad eintrifft. Pest. sPriv.-Tel.) Graf Stephan Tisza, Sohn Koloman Tiszas, gilt als Nachfolger Szells im Ministerpräsidium. Für den Fall der Richtigkeit dieser Annahme kündigt die Kossuth- Partei heftigste Gegnerschaft gegen die Regierung an. Man will wissen, Tisza werde mittelst Verschärfung der.Hausordnung der Obstruktion zu Leibe Uhen. Nantes. Das Kriegsgericht hat den Leutnant Portier, der bei dem Zwischenfall anläßlich der Durchführung des Ver- einsgcsctzes sich weigerte, an dem Dienst zur Aufrcchteryaltung der Ordnung teilzunchmen, einstimmig frcigcsprochen. Brüssel. Die ständige Zucker konvention beendete in ihrer heute vormittag abgehallcncn Sitzung die Prüfung der österreichischen und der ungarischen Zuckcrgesetzgebung und ent schied die für den internationalen Handel interessante Frage, ob die Prämie, die von diesen beiden Staaten für Zucker bezahlt ist. der vor dem 1. September 1903 in Zollniederlage gegeben wird, mit den Vorschriften des Artikels 1 der Brüsseler Zuckerkonvcntiou im Widerspruch stehe, im verneinenden Sinne. Am Nachmittag findet eine zweite Sitzung der Kommission statt. London. sPriv.-Tcl.I Dem „Daily Telegraph wird aus Brüssel gemeldet, König Alexander und Königin Draga seien in einer belgischen und einer holländischen Lebensversicherung mit zwei Millionen Francs versichert gewesen. Die Schwester» der Königin würden die Hälfte, die Königin Natalie die andere Hälfte der versicherten Summe erhalten. London. iPriv.-Tcl.s Aus Genf wird telegraphiert: König Peter kann sich vor Bettelbriefen und Bittstellern kaum retten. Ein amerikanischer Millionär bot ihm ganz geschäftsmäßig seine Tochter zur Frau an und versprach eine enorme Mitgift. Belgrad. iPriv.-Tel.j Auf die Bcgrüßungsdcpesche des Präsidiums des Senats antwortete König Peter: „D>e natio- male Volksvertretung meines teure» Vaterlandes hat für alle Zeiten meinen königlichen Dank verdient, weil sie die Interessen