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Nun dergleichen Kostbarkeit hat den tapfernMann gepriesen/ Der hat sich Oriental als ein edler Stein gewiesen: Was die Tugendhafften zieret/was die curiose Welt/ Theils zur Lust und zum theils zum Nutzen nöthighält/ Solches war .Sein Zeit-Vertreib. Bald verlangt Er das zu wissen/ Wie die Sprachen zu der Kunst einen Schlüssel liefern müssen/ Wie Athen in süssen Worten / Rom in klug-gesetzter Schrifft/ Morgenland in kurtzen Sprüchen andre Zungen übertrifft. Bald verliebte sich der Fleiß anderweit in weisen Büchern/ Was sie wegen der Natur und des Himmels selbst versichern. Ja die volle Weißheit Liebe traff gewisse Setten an: Doch sie ward in ihrer Freyheit keinem Abgott unterthan.. Was die wolgebaute Welt in den Zahlen/ im Gewichte; Ferner in dem Maße führt/ was im Schatten und im Lichte/ In der Last und im bewegen vor ein stilles Wunder steckt/ Dieses ward ohn alles Wunder seinen Augen auffgedcckt. Wem der Zeiten-Laufs gefiel / kunte leicht aus Seinen Lehren/ Babel/ Persen/Griechenland/Rom/Byzanz und alles hören: Von der alten biß zur ersten Mristenhelt/ Von Aposteln btß zum Klöstern/ ferner biß zur neuen Zeit Wüste Sein Gedächtnüs bald einen offnen Weg zu finden: Wie sich Glantz und Finsternüß/ Lehr und Jrrthum shts verbinden/ Wie das Zepter mit der Kirche/ Glauben mit der Majestät/ Ja der Degen mit der Feder gleichsam in der Wage geht. Doch das war ein Nebenwerck. Den der höchste Fleiß gebührt^ Diesen Mul welchen Er als ein voLor würdig führte; Also daß Er in Gedancken unbeschreiblich höher gieng/ Wenn Er von der GOttes- Lehre den Beruff bey sich empfieng. Geist und Leben regte sich wenn Er Schrifft durch Schrifft erklärte/ Wenn Er Seinen Glaubens-Grund ausdrm Grunde selbstbewährte/ Ob Er in gelehrten Fragen/ oder an der Ketzerey Seine Krafft prokiren solte/ solches war Ihm einerlei). DE Er glrng dergantzen Last schrifft-und mündlich wol entgegen: GOttes Ehre war der Zweck/ GOtteS WarheitSein Vermögen/ Also ward dte theure Jugend keinen Irrweg hingeführt/ Undcky demgetreuen Lichte ward der Nutzen auch verspürt. Was mit eitler Wiffenschafft und mit Zweifelsknoten spielte/ Ja wer auf den schnöden Sieg im Lateinschen Eifer zielte/ Stund aühier in schlechten Preiße/wenn er nicht der Hoffnung nach/ Bey den aufgeblähten Künsten etwas in der That versprach. Er war ein Studenten Freund der zuförderst nicht bedachte/ Ob der Adel oder Geld einen Menschen kostbar machte: Welcher sein Talent gebrauchte biß die volle Lieferung In dem Wucher sechsten folgte/ war ihm reich und groß genung. Wer