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regen. fall» sich die Notwendigkeit dazu in der Praxi» Herausstellen »Ite, Lord Spencer erklärte hierauf, die Regierung hätte im bi», heriaen Verlauf der Dinge mehr Energie zelgen sollen, er hoffe, daß sie künftig mit gröberer Festigkeit austrelen werde. Die Nachricht, daß in Woolwich der Arbeiterkandidat Erooks La» oiSher von Lord Charles BereSsord für die Käufer- vativen eingenommene Parlamentsmandat gewonnen hat. hat in England geradezu verblüffend gewirkt, 2m Jahre 1902 hatte der konservative Kandidat überhaupt keinen Gegner. Im vor letzten Wahlgange siegte der konservative Kandidat mi» einer Mehr- heit von annähernd 1000 Stimmen über einen Arbeiterkandidate», und die Wahl davor war wiederum ohne Versuch der Liberalen, den Sitz der konservativen Partei streitig zu machen, verlausen. " ' "M Erooks ' r eine Lvarnung. tis i>l daraus nicyl zu eni- e drohende Haltung der Vertreter der Ärbeiter- eits augenblicklich cme drohende Gefahr darslclll. inr zur Pflicht, daran zu denken, dag wir nicht Dieses Mal hat der Arbeiter Will Erooks mit einem Schlage aus der konservativen Mehrheit eine radikale von 9329 Köpfen gemacht. Die «Times" erkennen in der Wahl des Arbeilerkan didalen den Beweis dafür, daß die auf dem Kontinent starke Arbeiterbewegung auch in England um sich greift. Mr. Erooks «ei. tvenn er auch dem Namen nach zum unken Flügel dieser Partei gehöre, doch in Wirklichkeit ein Vertreter der aggresiven Forderungen der Arbeiterschaft. ..Da» Schreckgespenst, welche» jeit langem die Regierungen des Kontinents hypnotisiert, hat sich schließlich auch unter uns gezeigt. Was in Woolwich geschehen st. ist aber nur eine Warnung. ES ist daraus nicht^zu ent nehmen, daß die drohende " orderungen bereits es macht uns nur . ^ . . . . alaubeu dürfen, wir seien ganz von dem Drucke und dem Ein. >luß frei, der in anderen Ländern eine stets anichwellende Quelle der Beunruhigung in häuslichen Angelegenheiten, und manchmal auch in den auswärtigen internationalen Beziehungen, bildet," Rußland. Zu dem Reform manifest des Zaren schreibt die ..Schlei. Ztg.'. Es klingt sehr lockend, daß die besten Männer der landschaftlichen Selbstverwaltung zur Arbeit an der Ver gesamten bureaukratischen Regime, wie es gegenwärtig i!r Ruß fand an der Tagesordnung ilt. daß die löblickren Absichten des Manifestes in dieser Beziehung noch auf harten Widerstand stoßen müssen: nach der einen Seite bei, den hohen Beamten, die, soeben erst bei Beratung der landwirtschaftlichen Kalamitäten in den Kreiskomitees ihre offenkundige Abneigung gegenüber den Semsiwomämiern an den Tag gelegt haben, und nack> der ande ren Seite bei den freiheitlich gesinnten Vertreten: der Land schaften. die mit einigen wesenlosen Brocken sich sicher nicht werden abspeisen lassen, sondern jetzt erst recht ihre Stimme laut erbeben werden in einem Sinne, der den Machthabern an der Newa «chwerlich behagen wird. In der neuesten Nummer der von Peter Struve in Stuttgart herausgegebenen russischen Zeitschrift ^.Lffwobofhdemje" wird die Frage erörtert, wie das Programm oeschasfen sein müsse, um welches die russische „Resormpartci" sich scharen könne. Zu diesen Reformern werden diejenigen ge wählt. welche auf friedlichem Wege eine Neuordnung in Rußland nerbeisühren möchten: ihnen geboren gerade die hervorragendsten Männer der russischen Intelligenz, vor allem auch die Scmstwo- einbar sind, Amerika. Die britische Regierung erhob noch einer Washingtoner Meldung, des „Daily Telegraph" durch ibren Bot schafter Sir Michael Herbert bei der amerikanischen Negierung Vorstellungen wegen der vom Präsidenten Castro über den Orinocostrom verhängten Blockade. Großbritannien will die Blockade nicht anerkennen, die Vereinigten Staaten dagegen sind zur Anerkennung bereit, falls ine Blockade tatsächlich durckgesührt wird. Dem Vernehmen nach soll die Wirksamkeit der Blockade durch ein amerikanisches Kriegsschiff erprobt werden. Nach Feststellung des Ergebnisses dieses Versuchs werden die Vereinig ten Staaten Großbritannien eine bestimmte Antwort erteilen. Afrika. Eine in Pietermaritzburg verkündigte Proklamation begnadigt alle Einwohner Natals und deS Zululandes, welche des Hochverrats angeklagt sind, soweit sie nicht verurteilt sind. Kunst und Wissenschaft. ft Im König!. Hosopenchause gelangt beute neu einstudiert die Musik-Tragödie „Ldysieus'Heimkehr" zur Aufführung, Anfang 7 Uhr, Das Königl. Hvffcbauspiel gibt Grillparzers Trauerwiel . Sa pp ho". Tre Titelrolle sptclt Frl. v. Ruuegg aus Graz a. G, Anfang >,'r8 Uhr, ft Rejidenzthealer, Felix Schweighofer hat es dura, Venchiebung einer auswärtigen Verpflichtung ermöglicht, sein hiesiges Gastspiel um drei Tage zu verlängern. Der Künstler kann demnach noch Montag, Dienstag und Mittwoch in dem init großem Erfolge gegebenen Schwank Aer Detektiv" spielen. Heute nachmittag und abend wird mit Felix Schweighofer als Gast „Der Detektiv" gegeben. Das Tellinger-Benesiz mit der Neueinstudierung von „Iaowiga" findet Sonnabend, den 21. d. M., statt. ft In unferem Bericht über die Aufführung von Beethovens lckissu oolvrnllis rm Aschermittwoch-Konzert der Königl, Kapelle war der Uraufführung des Werkes in Warnsdorf >. B. gedacht und dazu bemerkt, daß die Messe im Jahre 1830 durch den Verein der Musikfreunde in Warnsdorf zum überhaupt : rsteir Male zu Gehör gebracht wurde. Es war dies ein Irrtum unsererseits. Allerdings ist das gewaltige Werk, wie gemeldet, zuerst in Warnsdorf ausaeführt worden, aber nicht durch oen genannten Verein, sondern durch den damaligen Warnsdorser Kirchenchor und Bruckners Tedeum lUrauffübruna un Jahre 1886> von dem Warnsdorser Männergesangvereln. Gleich viel, Die Uraufführung der 2lissu solsunirs hat in Warnsdorf s1Ä30> skattgefuiiden und gereicht ihm für immerwährende Zeiten zur Ehre, ob nun dieser oder jener Verein daran beteiligt war. Die alte Partitur, die der damaligen Aufführung diente, wirs in der Warnsdorser Kirche aufbewahrt. — Ter Verein der Musikfreunde in Warnsdorf besteht seit 21 Jabren; er nannte fick früher durch etwa 35 Jahre „Quartett-Bereinigung", da seinerzeit ausschließ lich Kammermusik gepflegt wurde. Wie rühmlichst bekannt, befaßt sich der Verein mit Veranstaltungen von großen Orchester- und Solisten-Konzerten und musikalischen Vorlragsabenden, unter Hinzuziehung erster Künstler, zum Zwecke der Hebung und Förderung der musikalischen Kunst, ft Auf dem Iriedhose in Nadebeul fand vorgestern nachmittag sie Bestattung eines verdienten früheren Mitgliedes unserer Königl. Hofoper, des im Alter von 68 Jahren nach schwerein Herzleiden geschiedenen Frl, BertaWeber statt. In dem sreunolichen Ruhesitze in Lerkowitz, wo vorher die Trauerfeier stattfand, hatten sich frühere Kollegen und Kolleginnen mit zahlreichen Freunden und Kunstgenossen eingefunden, Vieler und reicher Palmen- und Blumenschmuck war als letztes Liebeszeichen am Sarge nieder gelegt worden, Tie von Herrn Pfarrer Hingst gehaltene Ge- dächtnisrede wurde ebenso wie die Einsegnung auf dem Friedhofe surch Gesänge umrahmt Unter Glockengeläuts bewegte sich der stondukt durch die freundlichen Villenorte, Als ein tragi'ches Ge schick ist es zu bezeichnen, daß die treue Dienerin und Pflegerin der Verewigten, welche 29 Jahre die Hausgemeinschaft mit ihr teilte, ihr wenige Tage später im Tode nachfolgte, ft Konzert-Mitteilungen der Königl, Hoi-Mnsikalien' Handlung von F. Rics, Hausbaus. Morgen Montag den tö, Mar, findet abends 7 Uhr baS Konzert Eduard Re»ß «Klavier» unter Mit wirkung von Fräulein Anna Dlenaer «Klavier» und Seren August KLllncr «Klavier» im Mulenhauie Natt Der Veranstalter wird in seinem Konzert verschiedene bisher wenig gebdrre Klavicrkompoiilionen zum Vortrag bringen. — Nietzsche-ZyklnS. Freitag den AI März, Dienstag den 2«. März lund Donnerstag den SS. Mär«, abend« 8 Udr, wird im MusenbauSiaalc Dr. vktl. Ernst Sorneiser. der bekannt« Heraus geber de« NachlnsieS Nietzsche«, saigende Vorträge Uber Friedrich Nietzsche batten: l. .Nietznbe. der Philosoph und Prophet": 2. „Der Uebennenich": ä, .Li« Umwertung aller Werte", Die Vorträge, welche einen Znklu» bilden, stnd auch einzeln verständlich, — Frau Lula Mysz-Gmerner veranstaltet Sonnabend den Sl. Mär» im Musenbause ibren S. <letzten» Liederabend, — Der «. «etzie» Kammermusikadend Ü » a> tng » r. Warum«. Rokobl, v. Liliencron wird unter Mitwirkung von Alfred Reiienauer (Klavier) Montag denSO.d. M. tmMusenbanse geaedcn — Der 6 (letzte» Streichquartettobend Petri, Bauer, Spitzner, Wille findet Montag den 8, April tm Musenbause statt. ft Das König l, Konservatorium veranstaltet Montag den IS. März, abends '/,S Ubr. in der Kreuzktrch« «me Prüfung«, .mffübruna, Zum Vortrag gelangen: Orgelwerke von Mendelssohn. Prahms. Rheinberger, Fährmann C. Ttirck, Art«: .Kommt all', ihr Seraphim" von Händel . . Lhorgeiang, ,»n Scarlat», Homtltu« Schütz, Wllllner. Eintritt Pro-nnmnentnahme. : Biolmsonat« von Tariin,; sei mr Sopran mit Trompete: frei gegen » dcuiude ft.3m Konzert de» Dresdner Lehrerqesang» verein». Mittwoch, den 18. d. M . abend-7 Uhr im Gewerbe, da ul«, gelangen znr Aufführung: Männerchöre mit Orchester: Modi: „JwardowSky" (Mezzowpmnivlo Frl, Dehmloiv"): Mein, berger: -Tot de« E»pi»ao . Draeieke: au» der Musik zur .Her. mannSichlacht" di« beiden Bardeuchöre: Mezzvwpraiijolo mit Orchester: Berlin»: .Die Gesäuge»« und aus dem berühmte» Zyklus »Dommrrnächte": .Aul den Lagunen": » «woolla-Ehöre Tduille: „Weihnachten im Walde". BrandeS; -Da» d Lied". Eurti: „Morgendämmerung": Volkslieder: Silcher: Sttäußchen am Hute" und .Nun leb wohl Du kleine Gaste' ft Zum Besten der 4, Krippe des Frauenvereins zu Dresden. Gerokstraße. findet Mittwoch, den 18. März abend» Uhr in der Reformierten Kirche ern Konzert statt, bei dem Frau Therese Braß, die Herren Kammeri»n»ker Arthur Stenz «Eelloj und Paul Homeyer, Organist am Leipziger Gewandhaus, niitlrnrken werden. ft Frl Margarete Bruck (Gesang) und Herr Merrick B. Silbe, drandt (Violine) veranftalrcn umer Mitwirkung von Frau Marrannrna Sildedranvt-L Suillicr (Klaoier» Sonntag den 22. Marz inütagü 12 Uhr »ine Mat > ne« rm Musenhauie m>l populären Eintrittspreise». ft Für da» nächste Konzert der Robert Schnman ti schen Singakademie >3- April im Gewerdchauiel sind als Solisten gewonnen: Herr Kammersänger Th, Reicht»an» aus Wien. Herr Opernsänger W. Ravot aus Halle, Herr H, Neu- mann iViolinej und Herr Kammervirtuos I. sinitk sViolon- celloj. Das Programm des Konzerts lautet: „Schicksalslied" für Ehor und Orchester von Ioh, Brahms, Sologesänge i!h, Reich- lnaniis, Doppelkonzert für Violine. Eello und begleitendes Orchester von Brahms. Berwandlungsmusik und Äralsszene 1 Akt aus Rich, Wagners „Parsifal". ft Der Mannergesangverein „Einigkeit". DreSden- Löbta», veranstaltet Sonntag, den 29, März, abends halb 8 Uhr im Saale des „Drei Kaiser-Hofes" ein Wohltätigkeits- Konzert zum Besten des Dichters Julius Gersdorsf, unter Mitwirkung von Frau Sauna v, Rhy», der Herren Johannes Smith (Violoncellos und Alfred Hürtgen lBeglcitung). Leitung: Herr Max Stranzky. In dem Konzert kommen ausschließlich Kompositionen Dresdner Komponisten zum Bortraa, ft Bevor die Pforten der Ausstellungsräume unserer Königl, Akademie der bildenden Künste aus der Brühlschen Terrasse Im Interesse der Vorardeiten zur „Sächsischen KunsianSstellung Dresden 1903" für längere Zeit geschlossen iveiben, habe» sie sich noch einmal, allerdings nur ans kruzr Zeit, mit einer verschwen derischen Fülle von Kunstwerke» aller Art gestillt, de» Studien- ardeitcn der Studierende» und Schüler der Königl, Akademie, Die A uSstellung. die ein Zeugnis von dem Schassen und Können unserer deranwachseiiden Küiistlertugcnd, zugleich aber einen ReckieiischgstSbrrtcht für die ersprießliche Lehr tätigkeit unierer Akademie bedeutet, braucht ersreustcherweste keinen Vergleich mit der gleichen Veranstaltung» deSlvoiigen Jakres zu scheuen, ja mehr noch als damals «eigen die ausgestellten Arbeiten eine Bewegung in austleiaender Linie, wenn es ihnen auch an einer Sensation fehlt, wie sie 1902 durch das erstmalige Erscheinen der Brachl-Gruppe geboten war. TaS DuichlchniitSniveau hat sich, alles in allem, gehoben: dilettantische oder uiirriie Aibciten >cbie» gänzlich, in allem bekundet sich ein gleich gewisienkallcr Fleiß und das einige Streben nach höheren Zielen, ,a nicht selten überraschen de» Beschatter schon eigene Gedanken und Auffassungen in ziemlich kräftiger Dmch- und AuSiühlung, Die große Anzahl der aus gestellten Aibeikkn macht nur ein Erwähne» des Bemertenswerten möglich, vas bereits bei einem flüchtigen Ruuvgang dem Beschauer in die Augen stillt. Unter de» P l a st iken, um damit zu be- innen. sind znetsr die Bewerbnngsardeilen um das diesjährige i'effestipendiiim hervorzuhcdcn. das seidstveiständlich auch diesmal heiß umworben wnibe. Fesselt Friedlich Schwan» liegende Gruppe „Am HelleSvont" (Hero und Leander! durch die ruhige Harmonie der Ltnieittührung un» den trefflich modellieile» männlicken Akt. so hat Georg Moeilrn. wie sein Rivale ein chillmg-Schüler, «ein hauptsächlichstes Augenmerk aus die packende Wiedergabe des Paibos in den Zügen seiner .Vertriebenen" ge richtet, während die Komposition der Gruvve vielleicht noch origi neller hätte ausiallen können Ais Dritter im Bunde hat Otto Peirenz - aus dem Alelier von Robert Diez —. wovl angeregt von Meunters ähnlicher Gruvve, sein Werk „An ber Tränke" aus gestellt. das seinen Schövier, der durch ieiiren Centauren tm Hcidcpark auch weiteren Kresten bekannt geworden ist, wiederum als trefflichen Tier- und Figurenbildner zeigt. Unter den übrigen Arbeiten aus den akademischen Atelieis für Bildbauerei werden Waliber Sintenis' seine Porlrätbünen der Herren Mi»ille> Metzsch und Gebeimrat Wöimann, jene als Gipsmodell, dieie in Bronze auSgrsühit. wettgebendes Interesse deaiffvnlchen, 'Neben Lmtenis präsentiert sich B«uno Zschau ebenfalls mit zwei Büsten als recht geschickter Poiträtkünstler. Das gleiche Lob, das Georg Moerlin gespendet werden tonnte, verdient Paul Mohr« .Bettler', wäkrenb Johannes Gerolds älterer Faustkämvser durch die glückliche Wiedergabe der vehementen Bewegung und Rudolf Backkans Jünglmgsakt durch treffliche Wiedergabe des vorzüglich gestellten Körpers tur sich einnebmen. Weniger als diese Arbeiten dünien die Knadenngnren von Theodor Eiclster. Oskar Luidriiderg und Emil Post befriedigen, die, trotz der einwandfreien Wieder gabe der Modelle, sämllich im Gegcnwtz zu Bruno Zschaus in die Ferne blickendem Knaben durch eine gewisse Glätte und unschöne Abiundung ber ingenblichen Formen in stirer Wirkung etwns be einträchtigt weiden. Die aus der Modellierklasse von Protessor Evler ausgeneüten Runs- und Reliesakte von Kar! Broie. Alexan der Hister und Max Dsttert bcicchtigen zu guter Hoffnung sur die Zukunst. Eingehendes Interesse und stärkere Beachtung verdienen wdann die Kvnkuirruzarbesten sämtlicher Klasten über das Thema vom barmherzigen Samaiiier. das Post, Höser, Sintenis und Lindenbeig in sehr ge'chickten Lollolastike», Lindenberg außerdem in Basrelief behandelt hat. Flitz Hörnleins in Medaillonsolm in rotem Wachs gefertigtes Basrelief ist hier mit gleicher Aneikenirung zu nennen, wie seiner Zeit des Künstlers Konkurrcnzaibeiten sür die staatlichen Ankäufe von Klein- und Kabinettplastik. Zahl reicher als in der Plastik ist das gleiche Thema durch den Piinel und Griffel ousgesührt worden wobei die Auffassungen sich freilich monnlgtach von dem neutestameiitliche» Milten entkernen, selbst verständlich mit Rücksicht aus die verkchiedenartig gedachten Aus führungen. Erscheinen Otto Wecks und Füedrich Eberleins Ent- würse mehr für die AuSsührung in bunten Glassenstern geeignet, so stehen Karl Wohlrah und Johannes 'Nadler mit ihren Entwür fen aus dem äußersten Flügel imvreksionislilcher Behandlung des Themas, während bas Schultzsche Blatt starke Beeinflussungen durch Hans Thvma zeigt Mehrere der irmgcn Künstler, wie Alczander Lindemann. Eonrad v, Mstler und Gustav Meher- Buckwald. haben die Szene des barmherzigen Samariters — warum, ist eigentlich uuofindlich — in eine einsame nordische Winirrlandichakl verlegt, um dadurch Gelegenheit zur Ausnützung malerikcher Eisekll zu gewtunen. Unter den Entwürfen dieser Art zeichnet sich beionoers der von Martin Bvigt durch eine recht stimmungsvolle Wiedergabe des Landicha'tliche» aus. die der Wirkung des Ganzen nur znm Vorteil gcrrtcht, Wilhelm Merse burg hat gar den den Mantel teilenden heilige» Marlin —die Idee ist >o übel nicht! — als darmbcrzigen Samariter eiiigefnlirt, während bei Kuchler, Richard Scholz und Hermann Bever selbst d'r Tod i» felsiger Einöde oder ans blutigem Schlackstselde das tranrig-tröstende Amt versieht. Ernst Stahl ha! sich sogar in der Darstellung des Themas einen Scherz im Stile des Simpluissi- mus-Heine erlaubt, indem er einen verunglückten Touristen die Histe des barmherzigen Samariters heransfvrdern läßt, eine Auffassung, von der zwar seine Lehrer gewiß nicht viel willen wolle», die aber die Lacher ans seine Seite bringt (Fortsetzung solgt.) f Leipzig, „Nachtasyl". Max Gorkis ergreifendes Sittengemälde aus der kleinrussischen Gesellschaft, fand hier im ^artinairnschen Schauspielhause dank der ganz vorzüglichen jiedergabe aller Rollen und einer sorgfältigen Jnszene vor aus- verkaustem Hause — bei geräumtem Orchester — sehr wanne Aufnahme, Nach dem zwesten Bilde mußte der Vorhang zehnmal in die Höhe geben und Herr Direktor Hartmann, der die Regie leitete, konnte mit feinen Getreuen den Dank des Publikums ent- gegennehmen. -f München, HebbelS bislang noch nie gespielte Tragödie .Lulia" wurde auf ^Anregung der Finkenschast vorgestern ber -E»- , Finkenschaft vorgestern im Schauspielhause zur Ausführung gebracht, konnte es aber nur zu xmem Achtungserfolge bringen. Dos Werk gehört zu den chwacheren dramatischen Arbeiten deS Dichters, deren Neubelebung den Respekt vor seiner Künstlerfchast nicht zu erhöhen vermag, f Ein n^u e» Lustspiel deS alten Gustav v. Moser kommt »che am Stadttheater zu Görlitz zur Erstaufführung, wank und führt den Titel „Direktor Buchholz'', le Aufführung deS MustkdramaS .Liane", Dich tung von Wilhelm Eberhard Ernst, Musik von Walter Rabl, findet im Straßburger Stabttheater am 18. d. M. statt. in ES ist s Der Senior de» dich g«»vsist gestern morgen mParis«. da» literarische Frankreich eine GrSß«. di« eigentlich schon an lKb- zetten der BZchtchte angehörte; denn di« Tage des Ruhme» lagen für den 8kjöhr«gen, der jreilich noch immer das Publikum, wenig- stens die Gebudeten. angenehm j» unterhalten wußte, elgent- sich schon um Jahrzehnte zurück. Seine Berühmtheit hat Legonvö nämlich der Frauensrage zu verdanken, die er — merkwürdig genug — schon behandelte, als sie noch niemand für brennend au- sah, bereits Ende der 40er Jahre, da er als Dozent am Sollt«» e France eine Reche von Vorlesungen über die Entwickelungt- ten Weise, aber dabei überaus originell in dem Werte «Llosalours Io» vnkants" zum Gegenstand eingehender Erörte- rungen machte. Der Familie und dem Kind« hat er übrigens in sei nen späteren Lebensjahren noch mannigfache Werke gewidmet, wie auch seine Vorlesungen vornehmlich Themen au» diesem Be reich« in den Kreis der Erörterungen zogen. Daneben war Leasuo, auch als Dramatiker tätig, obwohl er diesrr Eigenschaft sich immer nur vorübergehend hat aus der Kühne kalten können Am bekanntesten ist er durch seine Mitarbeiterschaft an Scrides „Adrienne Lecouvreur" und durch seine Tragödie ^Medea" ge- worden, der die Ristori ein längeres Bühnendasetir erkämpfte Von seinen zahlreichen übrigen Dramen sind heute selbst in Frank- reich die meisten vergessen: ma» spielte sie nur hier und da noch.uui ilich bei der schöngeistigen Frauenwelt Frankreich» bis in sein Alter hinein ein gewisses Prestige zu geben gewußt, dag Vorträgen,, die sich übrigens nicht streng an das Thema sondern alle aktuellen Fragen in den Bannkreis ihrer Be- ..-Ngeir zogen, immer einen großen Zulauf sicherte. Nach dieser Richtung bin bedeutet sein Scheiden sogar euren Verlust für das geistige Frankreich, das den Dichter Legmivä wohl so ziemlich ganz schon vergessen hatte., ^ . r In Neapel ist vorgestern der bekannte Philosoph, Jurist und Politiker Giovanni Bovio. der Dichter des „Purim", im Alter von 75 Jahre» gestorben Er studierte die Rechte und Philosophie, wuide Lelirer der Rechtspkilviopki«: an der Universität zu Neapel und widmete sich trübe der Politik. Seit 1879 gedöste er der Kammer an. In Fachkreisen sind leine >urtstiichen und philoiophi'chen Schriften ae'chätzt: als Dichter ist er weit über die Grenze» Italiens hinaus bekannt geworden. ft Im Verlag« der Univerlatcdilron in Wien find jetzt in neuen, genau bczerchnclen A u s g n d « n die gesangsteLnilchen Werke von Bordogni <9 Bände», Voccai und April« erschienen. Die Revision dieser Werte geschah durch die beiden Dresdner Gesangspädagoge» August Issert und Albert Fuchs. ^ , ft In den nächsten Tagen wird von dem „Zweiten Vortrag über Babel und Bibel" von Professor Friedrich Delitzsch (Stüttgen. Deustche Verlagsanftatl» das 28.—30, Taulenv erscheinen, «ingeleitel dmch ein „Zur Klärung" uder-ch,irdener Vonvort. in dem der Versager, ebne aut die iüngftcn Ereignisse selbst einzugetzen, jedoch mit unvertennbarer Berugnadme aus sie. seinen Standpunkt gegenüber dem alttestain entluden Schrninun. speziell gegenüber dem tSrarllNKven PropdetiSmus. noch weiter präzisiert. Während deS Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 14 bez. IS. März. "Bremen. In der heutigen Sitzung des Aussichtsrais des Norddeutschen Llond wurde von dem Borstande die Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung des Jahre» 1902 vor- gelegt. Tie Bctricbsüberschüsse betragen Mk. 19 410519 gegen Mk. 23 064 024 im Jahre 1901. davon transatlantische Fahrt Mk, 12017 688 (1901 Mk, 15264 022). ReichSvost-Tampserlinien Mk. 980 079 (1901 Mk. 1 802 046». curovciilche Fahrt Mk. 425285 (1901 Mk. 417 298». Ncbenbetriebe Mk. 1668 942 (1901 Mk. 1618191,. Jisterrttenkonto Mk 371 853 ,1901 Mk. 154501). Prämienübersctmsse Mk. 36,2 292 (1901 Mk, 3 488 020». sonstige Einnabmen Mk, 316654 (1901 Mk. 302332). Dagegen Zinsen und Genrralunkosten Mk. 4125470 (1901 Mk. 388)370). Ab schreibungen Mk, 12610378 (1901 Mk. 11829 246), Ueberweisungen an Reserve- und Versicherungsfonds Mk. 2 456 404 (1901 Mk. '2266 416). Der Aufsichtsrat beschloß, der Generalversammlung vorzuschlagen, den verbleibenden Restbetrag zur Bildung von Peusionsionds. und zwar Mk. 100 OM sür die Bildung eines Pensionsfoiids sür die Werkstättenardetter des Norddeutschen Lloyd und den gleichen Betrag für einen zu gunsten der aus den Schiffen des Noiddeutschen Lloyd in den Weserhäfen beschäftigten Ladungs- und Kohlenarbeitcr zu errichtenden Peusionsionds. Rach dem Bericht des Vorstandes sind die Bctriebsüberschüsse der ersten Monate des laufenden JabreS nicht unerheblich höher als die der entsprechenden Periode des Vorjahres. 8lollv nnel» xostrlxo Hofnachrlchten. Generalleutnant v. Schönberg ft. Bottrag in der Techniicheir Hochschule. Gerichtsverhandlungen, George BährS Tod Vermischtes. * 36 Jahre »Nt einer Kugel im Leibe. > berichtet: Aus Mar- ae: . , Schuß in den Hals verletzt worden. Die Kugel konnte damals nicht entfernt werden. Vor einigen Tagen spürte Spaczek einen Schmerz im Genick, er zog den Gemeindcarzt Dr. Jppavits zu Rate, der die Kugel extrahierte. Die Operation glückte. Der Gast wirt. welcher 59 Jahre alt ist, befindet sich vollkommen wohl. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemniß vom 14- März 6 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 14. März 8 Ubr früh: Station«« 9!ame Mrbklma j u. Slürtt Wetter de» Winde» ! rv,!? iß Station-, Name °!Z de« Linde« «,«» Slornow. 702 schwach bedeckt ^ 3 Helder 763 S leicht «edel Wack-od 6.ft vv leicht wölken 4- > kcia. LI t-kevnftlch. haldbed Lhrtsttcinsd K9 '.V^VV leicht bedeckt «,«; MNnsier « 64 kcrcrv texd. wolkenl Havarand. K5 8«VV teikvt b deckt — 2 ^erttn 66 8,» leich. Schnee LkudeSnüS K2,8ttO stark Stegen ft« parl«ruhe 6L xo I«« wollen! Stixtbolm 7, LttU wolkenl 0 .ftrenft M, 64 <> t-tch« wotkenl Kovenhag. «^i>c>8U l,I»t bedeckl ft 2 Med 6 64 k.0 teüdtw-Ueni Memel 71 ivO leicht heiter 0 r-nfte 10 Swinem.2 67 t)80 schmaV bedeckt ft > o München « 6« 8W lelcht'wolkenl Lkagrn 67 8 schwach bedeckt ^om 6» b* 2 wolkenl k,,t «5. t-sO «elcht wolkenl N,„a «L s>ttc> r heiter Hamdg, l 66 «060schwach bedeckt o o Chemnitz 7 67 8SrV leicht H-U«r ft DaS Minimum der nordwestlichen Depression bat sich nach dem »Sch lichen Norwepen verlegt, eine reilvcprelsion lagert über Engiand ; der bobe Druck aui r-cm Kontinenr ziebt sich allmählich oftwSklü zurück, am bSchüen ist derselbe über der minieren Ostsee Bei leichten Minden au« meist Ssl- ichen Richtungen ist das Weiter an der Küste trübe, im Binnenland« viel- law heiter bei wenig vcräiidcrter Temperatur Wechselnde Bewbltung ohne ivesemliche Niederschläge. Witterung in Sachsen am 13. März. St-rion See. höhc m Tsmp. Wind ! «tatton Lee.! r-mp. Wind 8 ,8 8 h°d« « > s >u ! s I Z rnrden UL 2 4 -I 6 Still ! Itretberg 398 1.S -1.0 OSO L lieipug tL7 2.1 -1.8 cir>o g : Lchneeberg 43b > O.L o» Toldiy 169 1.1 -1.S 0 3 »litor t«aa i -5.» «>ieo, Vautz-n 202 0 8 -2.6 0 I I «llenberg '»« > 0,ll -4.1 0» ZtNau 258 0 1 -»6 80 1 Ncitzenhain -t « ^»,r n, Lheninttz !N0 r? -> » 0X0 1 — FtchteUrerg 1213 >-4 8 -s,s 880 » — diärz war «in ruhiger, heiterer und trockener Tag, «I «rat überall wieder Nachtfrost (Minimum Fichtrlberg — S Ar» und Reisbildrmg ein, die Mitteltemperaiuren schwankten um die Normale, die Marima stie gen über b Gr. (Cbeninitz S.7 Gr.). Schneeliese am Fichtelberg <0 Zeäti' mrter. — ^ re« d«n. 14. Mär,. Barometer von Optiker Wiegand <»«m. Ovo BSioid». wallstratz« 2. «den», « Ubr: 7», MtNImrter. » gefallen Thermometroarapb nach Celsius, Temperatur: HSchst« 10 Ar. D»r»e- nttdrtgfte 2 Gr, Wärnt«. Wolkig. Südostwind. Wasterstand der «lbe «nd Moldau. BudweiS Praa Pardubitz Melnik Leitmcritz Dresden IL Mtk, -i-10 -4^30 74- 85 -i-26 -j-2v -A 14. März -z.84- 26 4-80 Z- 24 4-17 -85