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Liese« Blatt wird de» Leiern von Dresden ruU) UMg-dunß a« Lage vorher berat« als Abrnd-Ausgabe zugestclU. während es di« Post. Abonnenten am Morgen m an« Gesamtau«gabe erhalten. Verug5gedMin vierteliNirll»»»'»««»,»Ix« ta,N» »weimatiier Zutraaun, durch uni« Voten <«»»»»» und »» » »« «» Lonn- und Monturen nur emmav »Ml »»MI. durchuu»«art>ae«om- miMontre , «k du , Mt »» B' !v«> einmaliger Zuliellung durch di« PoIi»Ml.«»dn,Bk«,kll,eld^ mi«u». la»d mit «ntivrechendein Zulchluae. N ochdru« aller Nrtilel u. Onatnal- Mitteilunarn nur mit deutlicher Luellenanaadel.Dredd Nuchr") iulal«, SiacktrLallch» Lonorar. on'vrüche dleiben unberückilchliat: «lveriangt« Manuitnme werden nicht auldewadrt. releiramm-Ndrell«: Nachricht«« Lr«»d«» Anreizen-taM. Nnnobme tum «ntündirunae» die nachmitiaae s Ut» Sonn und rlklertogL nur Marieninade » von II d>L '/»l Udr Die ilvaltiaeivrund etile <cu » Tilden! « PI-.. Lu tündiguilgen uul der Vnvatieue Zeile 2» Pia : die r ivaitige Zeile oui Irrt «eile kx, Pig. als <!>n»k>Ui»dl Zeile « Pig In Nummern nnch s«nn- und Keierloge« > lvulti,« Brundreiie so Big,, aui Lruiatleite «o L'c>.. 2wollige Zeile am Lerliette und ula EingelandtsoPig ÄuswiirtlreLut- liäac nur gegen Borauedezaklun,. Beiegdlallcr werde» uul ld PI,, bcrechuer. Lernlvrechanlchlud: «m> I Nr. U und Nr. »OSM. L^LI1viLnr1L«;1r-8v1kv. Vonätiq L Ktüok 50 Uktz. in ul Ion -kpoiksken, Oroxvrieu uv'l karlüwerivn. «r.«». S,i„rl: Ruff. jap Krieg. Neueste Tmlitberichte. Hoftinchttchten, Besuch des König? im Planenlchen Giunde. A-nieeverände-ungeii. AlchciinillwvchSkvn;e>I. „Ttaliinnlus", Kunst, enieibecinc-stcUung l!Dii. Tresdner E">keh-bä»>er vor 100 Jalpen. Il ^reitagal^.MürzlWL. Ter russisch-japanische Krieg. Bei Mukdeu scheint jetzt die endgültige Entscheidung gefallen zu sein. Aus Tokio wird amtlich gemeldet: Kuropatkin ist offenbar geschlagen. Die Schlacht war die b l u t i g st e des ganzen Krieges. General Kuropatkin hat sein Hauptquartier bereits nach Norden verlöt. Auch haben die Nüssen ihre Positionen im Süden von Mukden am Schaho geräumt und halten nur noch solche im Westen der Hauptstadt der Mandschurei besetzt. Offen- bar handelt es sich dabei aber nur um die Deckung des Rückzuges, der, wenn die Japaner noch frische, unverbrauchte Truppen zur Verfügung hätten, sich unter den ungünstigsten Verhältnissen voll- ziehen muhte. Zum Glück für Kuropatkin und seine Armee dürften ober auch die Japaner durch die mehr als vierzchn- tägioen Kämpfe erschöpft sein, und da sie, um sich den Erfolg zu sichern, gewiß alle ihre Kräfte eingesetzt haben, so ist wohl nicht anzunehmen, daß sie viele frische Streitkräite für eine energische Verfolgung disponibel haben. Auch werden die Ja paner ihre in den langen Kämpfen verbrauchte Munition und ihren Proviant ergänzen müssen, bevor sie sich in eine Gegend vorwagen können, deren Hilfsmittel infolge des monatelangen Aufenthalts der russischen Armee zum größten Teile aus. gebraucht sind. Die Russen könnten somit Zeit gewinnen und sich dadurch retten, insbesondere wenn die russische Kavallerie noch ihre alte Tüchtigkeit bewahrt hätte. Der Rückzug der Armee könnte dann noch mit einiger Aussicht aus Erfolg durch- geführt werden. Tie Korrespondenten der Pariser Blätter in Petersburg fassen die strategische Situation vor Mukden sehr ernst auf und sehen einen vollkommenen Zusammenbruch des Kriegsplanes Kuropatkins voraus. Die neuesten Meldungen lauten: Mukden. moigeus 11 Ukr. Der Kampf weltlich von Mukeen dauert seit dreiTagen nn. Die russischen Truppen ziehen sich von ih,e„ Stellungen am Schaho »nd am linke» Flügel auf die Befestigunaslinie am Hunho zurück. Die sich Mukven nähernden Javaner koiizentricce» sich. Tokio. <Amt!iche Mitteilung) Marichall Ohama berichtet, bah dieNuiscn rn jeder Richtung ge schlagen worden seien. Sie hätten gestern fcüh den Rückzug begonnen, und die japanische Armee verfolgt den Feind letzt energisch Tokio. IReutermeldnng) Man schätzt hier Ine Verl»ste der Japaner In der letzten Schlacht aui 50 000 Mann und die «8 rs a m tve r l ust e aus beiden Seiten auf weit mehr a IS 1 00 000 Ma n n. Die Javaner schneide» die Eisenbahn nördlich von Mukden ab. so bah den Russen ftir den Rückzug nur die Landstiaße und die Kleinbahn Fuschuu—Tieling übrig bleiben. Tokio. Die Japaner haben die Eisenbahnlinie nördlich von Mukden abge schnitten. Paris. Der sozialistische Deputierte de Pressense bat dem Minister des Aenszern Deleasss milgeteilt, das; er am 16 März gelegeuillch der Wicdeieröiinung der Tepulieltenkammcr. die sich gestern nach Erledigung des Budgets bis dahin vertagt hat, an ihn eine Anfrage über das lange Verbleiben der balti sch e n F l o t te Rußlands in den Gewässern von Madagaskar richten werde Neueste Drnhtmeldnnqcn rem 9. März. . Drutsch-Tüdwestafrika. Berlin. General von Trotha meldet unter dem 8. ds.: Das Detachement Zwehl 12. Kompagnie Regimcnls Nr. 1, 10. Kompagnie Regiments Nr. 2 und Halbbatterie Stuhlmanns überfiel aus dem Marsche von Gibeon nach dem Hndup am 1. März eine im oberen Keitsobrevier und am 2. März eine am Hndup sitzende Bande von etwa 100 Witbors und Bastards und sprengte sie auseinander. Der Feind verlor 6 Mann, diesseits keine Verluste. Eine Patrouille von 2 Mann, die von Gibeon die Ver bindung mit dem Detachement Zivebl airfsuchen sollte, wurde um3. d. aus nächster Nähe von 10 Hottentotten beschossen. 1 Mann blieb tot. der andere wurde durch fünf Streifschüsse verwundet und erreichte, von den Huttentottcn verfolgt, am 5. März zu Fuß die Station Hanaus, von wo aus er am gleichen Tage nach Gibeon weiter ritt. Am 4. März wurde zwischen Zwarttontein und Witkranz ein Waaentransport von Witbois übersallen. wobei unsererseits 11 Mann sielen und 3 verwundet wurden. Die Verfolgung des nach Osten und Nordosten zurückgehenden Feindes ist durch die 2. Kompagnie des Regimcnls Nr. 2 aus genommen worden. Wilhelmshaven. Der Kaiser üben,achtete an Bord deS Linienschiffes »Koiffr Wilhelm 1i." Um 9>s Uhr s»hr der Kaiicr zur Weist »ud brsicpugte unter Fühlung des Siaaisickcelärs v. Tirvltz und des Oberwirslbirellüls KonireadMcral Wvdrig meh rere Neunnlagcn. Berlin. lPriv.-Tel.) Tie Budgetkommission des Reichstags beriet heute den Gesetzentwurf betreffend Aenderung der Wehrpflicht. Kricgsmiiiistcr v. Einem führte zur Begründung der Vorlage aus, es hätten sich Mängel heransgestellt. die beseitigt werden wühlen, wenn die zwei jährige Dienstzeit bestehen bleiben solle. Der Soldat müsse oesier ausgclnwet werben, »nd dazu bedürfe es eines besseren Ausbildungspersonals. Die Debatte handelte im wesentlichen von der Einrichtung der Einjährig-Freiwilligen-Jnstiliilion, deren Aufhebung die Sozialdemokraten verlangten, während von frei sinniger Leite eine Resolution betrestend Reform des Ein- jährig-Freiwilligen-Dienstes angekündigt wurde. Auch über den Luxus, der seitens der Einjährigen getrieben werde, wurde ge klagt, sowie über Annahme von Geschenken der Freiwilligen durch Unteroffiziere. Ter Minister ersuchte um nähere Angaben, um diesem Unfug nachdrücklich zu Leibe gehen zu können. Der sozialdemokratische Antrag um Aufhebung des Einjährig-Frei- wllligen-Jnstltuts wurde gegen die Stimmen der Sozialdemo kraten uni, der Abag. Starz sDeutfche Volksv.s und Licberinann v. Sonnenberg sWirtschastl. Vereinig.) abgelehnt. Artikel 1, der die gesetzliche Festlegung der dreijährigen Dienstzeit für die Kavallerie und die reitende Artillerie und der zweftähriaen Dienstzeit für alle übrigen Mannschaften enthält, sowie Artikel 2, der Bestimmungen über die Landwehrpslicht enthält, wurden an genommen. Weilerberatung morgen. Berlin. lPriv.-Tel.s Die R e ich stagsko m in issi o n zur Vorberatung der Novelle zur Zivilprozeßordnung beendete heute die erste Lesung des Antrags Hagcmann lnat.-lib.) und Genossen betreifend Aenderung des Gerichtsoerfaffungs- geietzes. Der Ueberweisung der Delikte der fahrlässigen Brand stiftung, der fahrlässigen Eiienbahntransvortflefährdung. sowie der Verletzung der Anordnungen zur Abwehr ansteckender Krankheiten und von Viehseuchen an die Schöffengerichte, wurde zugeslimmt, ebenso der Ueberweisbarkeit bei fahrlässiger Gefährdung von Telegraphen- und Rohrpost-Anlagen, des Deliktes der Bestechung, ferner der Delikte von Personen unter 18 Jahren, auch die Heraufrückung der Straf- bezw. Geldgrenze im Anträge Hage- maiin, und zwar in der erweiterten Fassung eines Antrages Nintelen, angenommen. Die zweite Lesung des Antrags Hage- mann in der Kommission findet Donnerstag, den 16. März, statt. Wien. Abgeordnetenhaus. Zu Beginn der Sitzung beantwortete der Ministerpräsident die Interpellation Schönerer und Genossen betreffend die Intervention der gemein samen Regierung in Angelegenheit der Musterung des preu ßischen Finanzministers v. Nbeinbaben über die Rutbenensrage in Galizien und führte aus. daß die gemeinsame Regierung durch den österreichisch-ungarischen Botschafter, als die zuständige Stelle in Berlin, an maßgebender Stelle die er wähnte Musterung zur Sprache gebracht habe. Die darüber erteilte Aufklärung lei vollkommen befriedigend, und in Berlin fei auch die ganze Angelegenheit in äußerst sreundichaitlicber Weiie erledigt worden. Eine Mitteilung des Inhalts der An frage, sowie der Antwort müsse der Minister sich versagen, da dies mit dem in solchen Fällen üblichen Brauche nicht im Ein klang stehe. Lodz. Gestern abend feuerten zwei Unbekannte Ne pal v e r s ch ü s s e aus zwei Schutzleute ab. von denen einer ge tötet wurde. Vor der Fabrik Tescbenmacber wurde gestern eine Bombe geworfen, die aber nur Fensterscheiben zertrümmerte. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 9 Mär;. —* Begünstigt vom herrlichsten Wetter, crsolgte heute der Besuch Sr. Majestät des Königs in de» Lrlschaften des Planerischen Grundes. Von allen Seiten begann schon lange vor 8 Uhr das Zusammenströmen einer zahlreichen Menschenmenge von nah und fern nach de» vom königlichen Be suche unmittelbar berührten Orten, die in reichem Flaggen-, Blumen- und Girlandenschmuck prangten. Triumphpsorten. Gir- landcnbögcn usw. waren an den Eingängen der einzelnen Ort schaften angebracht, deren Bewohner wohl sämtlich, soweit sie nicht durch zwingende -Arnnde ans Haus gefesselt waren, in dichten Scbaren Spalier bildeten. Daß die Militärvcreine, freiwillige Feuerwehren, Schulen und sonstige Vereine alle Mit glieder aufgebolen halten, um mit Fahnen und Musik an der Huldigung tcilzunehmen, braucht wohl nicht besonders hervor- gchobcii zu werden. Der Jubel und die herzliche Wärme, mit der die Bevölkerung überall und ausnahmslos den König be grüßte, war so allgemein, daß hierin tatsächlich das Fühlen und Empfinden der Volksseele zum Ausdruck kam. Dies gilt von allen besuchten Orten und wird daher im einzelnen nicht besonders heroorgehoben werden, ebenso wie die Begrüßungs ansprachen der einzelnen Herren Gemeindevorsteher, die ja alle denselben Gefühlen der Huldigung und Treue Ausdruck ver liehen. Die höher gelegenen Ortschaften waren in eine Schnee- decke gehüllt. Kurz nach 149 Uhr tras der König in Begleitung des Herrn Finanzministers Dr. Rüger aus der Altenberger Staatsstraße in Kaitz ein. Im Gefolge des Königs befanden sich die Herren Kreishauptmonn Schmiedel, Amtshauptmann Krug v Nidda, Flügeladjutcint Oberst v. Wilucki und Ober- stallnicistcr o. Haugk, die sich in weiteren zwei Wogen der könig lichen Equipage anschloffen. Zur Huldigung hatten sich die Ver treter der Gemeinden Kaitz mit Amtslehngut, Kleinpestitz, Mockritz und Nöthnitz mit Rittergut vor dem Amtslehngut an der Abzweigung des Kommunikotionsweges nach Cunnersdon ausgestellt. Beim Halten des königlichen Wagens überreichte das Töchterchen des Rittergutsbesitzers Brendel einen Mai- blumenstrauß, wobei es folgende Verse sprach: Kann ich nicht viel Worte sagen, Da ich noch jung, an Geist noch klein, So will ich's dennoch heute schüchtern wogen, Dir einen kurzen, srommen Wunsch zu weih'n! Wie olle Sachsen treu Dich lieben. Wirst sicher suhlen Du ja schon, Drum slcbr ein Kindermund heut' innig: „Gott schütze Dich auf Sachsens Thron! Zur heut'gcn Fahrt nimm diese Blumen Als Zeichen unsrer Dankbarkeit. Ihr „Weiß und Grün" soll Dir zurufen: „Glück aus" für heut' und alle Zeit! Herr Pastor Lamm hielt die Begrüßungsansprache, in der er das Gelübde unwandelbarer Treue im Namen der vertretenen Ortschaften aussprach. Der König dankte mit herzlichen Worten für die freundliche Aufnahme, die er gefunden, ließ sich die einzelnen Gemeindevertrcter vorstellen, mit denen er einige Minuten im Gespräch verweilte, schüttelte dann der kleinen Vrendel mit freundlichen Worten des 'Dankes für die Blumen und die poetische Begrüßung die Hand und letzte die Fahrt »ach Cunnersdorf fort, wo die Begrüßung in gleicher Weise durch Herrn Rittergutsbesitzer Wiesner - Cunnersdorf erfolgte. Am Steinbruchc vor der Abfahrt zur Kohlcnstraße hatten der Schützenvcrcin mit Fahnen u. o. Ausstellung genommen, die den König mit donnerndem Hurra begrüßten. Sodann erfolgte die Besichtigung des Freiherrlich von Burgkschen Glückauf- Schachtes. Der König schritt zunächst die Front der in Paradestellung ausgestellten Bergknappen m Festträcht ab, wobei der Monarch säst alle älteren Arbeiter durch huldvolle An- sprachen auszeichnete. Der König besuchte 'odann die Maschinen räume, die Koblcnsortiernny und die Brikettsabrikation, für die er besonderes Interesse durch eingehende Erkundigung nach den Einzelbciten der Fabrikation bekundete. Noch eingehender ließ sich Seine Majestät der König über die Woylsahrts- cinrichtungen informieren und nahm besonders von den Rauch- schutzapparaten Kenntnis, die die Hilfeleistung auch bei Brcmd- sällen in verqualmten Räumen ermöglichen, sowie von den Vor- ^ kebrungen und Warnungsapparaten, welche gegen schlagende Weiter Schutz gewähren. Zum Schluß sprach der König den Herren Hofrat Köttner und Direktor Schenk seinen Dank für die Fübrunq und Erklärung aus, die diese, sowie Herr Freiherr v. Vnrgk selbst übernommen batten, lieber Burgk und Pot- scbappel eriolgte die Wcitersahrt nach Zauckerode. Hier hielt an der Spitze der Vertreter der Gemeinden Zauckerode mit Kunst und Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos- theater. Im Scdouspielbauie wird Montag, den 13 Mär;. Goethes künsaktigeS Traueiipiel ., Elavigo" mit Heirn Lothar Mehnert vom Schauspielkaiise in Leipzig in der Rolle des Eailos als Gast aufgelührt. Da Herr Wierlli. der die Titelpartie spielen sollte, cilranlt und Herr Wiecke indisponiert ist. so bat. um die Vorstellung zu ermöglichen, Herr Renn die Rolle des Elavigo übernommen. Im Amchluß an „Elaviao" w«rv das einaktige Lustspiel .Literatur" von A. Scbnitzler gegeben. Die Rolle des Clemens iwelt Herr Mehuert als Einst. f* Das Aschermittwoch-Konzert der Königl. Kapelle gab zu kritiichen Bemerkungen keinerlei Anlaß: in tadelloser Ausführung brachte es das von der Königl. Kapelle öfter gehörte klonvsrta xrosso für Streichinstrumente von Handel und die im Laufe dieses Winters bereits aulgesührte Kvmpkonia ckomvKtiaa von Richard Strauß. Bon dem Händelsche Werke zündete, unter v. Schuchs Direktion, wieder der letzte Sah so allgemein, daß er zur Wiederholung verlangt wurde. Allerdings dürfte cs nur wenige Orchester geben, die, von einem Dirigenten wie v. Schuch beleb! und zur höchsten Bravour angefeuert, dieses von Grazie und Anmut er- süllte Stück ähnlich zart und duslig zu spielen imstande sind, ohne, bei so massiger Besetzung des Streichquartetts, Charakter und Stil zu gefährden, das schlußtempo, scheinbar absichtslos, zw einem Meisterstück der Virtuosität zu gestalten. Der übrige Dell de« Programms war Herrn Hoskapellmeister Dr. Richord Strauß emgeräumt, der sich dem Zwecke des Abends — das Konzert fand zum Besten des Unlerstühungssonds für die Witwen und Waisen von Mitgliedern der Königlichen Kapelle statt — zur Verfügung gestellt batte. Mit leb» haftem Beifall begrüßt, gelangten unter seiner Direktion zunächst zwei Gesänge mit Begleitung des Orchester- eigener Komposition zur Ausführung: „H y m n u s" sschillers und „PilgersMorgenlied" sGoetyes. Beide Werke sind nach Form und Inhalt groß angelegte Gesangsszenen, deren Schwer punkt in gleichem Maße dem Gesangspart wie der orchestralen Begleitung zuaeteilt ist. Der „HymnuL" tönt breit und keier- lich, „Pilgers Morgenlied" leidenschaftlich und temperamentvoll bewegt. Das eine wie das andere verlangt nach einem voll kommenen Geiangskünstler, nach einem Sänger, der kongenial mit dem Komponisten zu geben befähigt in. Diesen Bedin gungen entsprach vortrefflich Herr Kammersänger Scheide in antel. Er sang die Stücke mit dem ganzen Aufgebot seiner bewundernswerten Künsilerschast und erzielte ihnen einen Eriolg. der von anderer Seite kann, zu überbieten sein dürfte. Tanach leitete Herr Dr. Strauß seine „Azinpstonia ckomv.-ti.-i,", die mit gleichem Beifall, wie kürzlich unter o. Schuchs Führung, ausgenommen wurde. Auffällig verändert in der Ausführung war eigentlich nur der Schlußsatz, den Strauß etwas belebter nahm, wie wir ihn früher gebürt, im übrigen blieb es bei der v. Schuch dargcbotcnen Auffassung. Nnnölia ist zu bemerken, daß Dr, Strauß der Gegenstand lebhaftester Auszeichnung wurde. Ik. Kt. 7* Königl. Hosichauspiel. Das gar nicht hoch genug ein- zlischätzrnde Besiieben. das Rcvertoir in der einmal aiisgegebeneii Fassung ansiecht zu erhallen, lieh gestern abend in der noch imnie» ziigkiäilige» tragische» Komödie . T ra » m » l ns" für den leider erkrankten Herr» Wicith als Eurt von Zedstk Herr» Bocttcher vom Schauspielhaus in Leipzig ans der Bühne des Neustädte, Hanses cischelnen. Ter wohl »och lehr junge Künstler, der sich mit lineikennenswerter Routine in dem ihm völlig lremdrn Ememble zurecht fand, verfügt über rin bis auf das zu scharie Profil recht angenehmes Aeußrrc. einen sehr stimpathilchen Ton und genügeiibc darstellerische Sicherheit, soweit sich das nach der einen Rolle beurteilen läßt, die nach Umiang wie Tirle ein abschließendes Urteil über »chauspieleiische Qualitäten kaum möglich macht. Im Emzelnen Kälte man sich manches iiatüilicder. sieier im Ton wie in der Gebäide gewünscht, auch hastete der Leistling bisweilen etwas TheaiermäisigeS an. das der an und für sich verstiegen gezeichneten Figur nicht gut zu Gesicht stand. Das Publikum nahm den Gast mit freundlichem Beifall auf. — Im üdiigen gab die Auffnhrnng der Komödie, in allen Rollen ganz wie früher besekc, zu kritischen Ausstellungen keinen Anlaß weiter. Sie ging flott und sicher von statten bis aus einige Unregelmäßigkeiten in dem mit besonderem Behagen gespielten Knrwakt, in dem vor allem ein out Teil weniger gelärmt werden könnte. Im Mittelpunkt der Teilnahme an der Borstellung stand auch gestern Herr Wien«, der mit Recht für seine eindruckstiese Verkörperung der Titelrolle auf das rebhasteste applaudiert wurde. 7* 3. Deutsche Kunstgcwerbc-Ausstellung zu Dresden 1906. Tcm Direktorium sind wieder einige Mitglieder zugewählr worden, iodaß nunmehr alle Kreise, die an einer Kunstgewerbe- Ausstellung mitzuwirken berufen sind, in dem Direktorium vertreten lind. Es besteht aus folgenden Herren: Ehrcn-Vor- sttzciider. Oberbürgermeister Geheimer Finanzrat a. D. Beutler, zugleich Vorsitzender des Finaazunsschuffes, W. Lossow, Architekt, erster Vorsitzender, Professor K. Groß. Bildhauer, zwciler Vor sitzender. Professor O. Seyfsert, Mater, erster Schriftführer, A. Rothermiind, Rentier, zweiter Schriftführer, Kommerzienrat Konsul G. Arnstadt, stellvertretender Vorsitzender des Finanz- ausschusses, Vizckoniul Charles W. Palmin, Bankdirektor, Schatzmeister, Könialicher Baurat B. Adam, Stadtrat. Direktor AHIHelm. Stadtverordneter, Konsul M. Arnhold, Bankier. Hofrat Tr. Bau,na»», Stadtverordneter. Dr. Felix Bondi, Rechtsanwalt und Notar, Pro'essor M. Buhle. Ingenieur. Obcrregicrimgsrai Dr. H. Tcnnain, Jul. Ebregotl Franz, Kunstaießer, Geheimer Hofrat Professor C.. Grass, Architekt, Mar Großmann, Kunst- schlosscrmeister, Geheimer.Hosral Professor Dr. C. GuriitI, Pro- sessor O. Gußmann, Maler, Gral Kuno Hardenberg, Maler, Bankdirektor Paul Millingw» Hcrrmann. Hoflieferant Heinrich Heß, Hoskunstinndler Hermann Holst, Hoirat Professor P. Kieß ling, Maler, Erich Kleftihempel, Maler. Tr. phil. C. Koetschau, Direktor des K inialichen Historischen Museums, Stadtrat G. Kövveu. Professor W. Kreis, Architekt, Geheimer Hosrat Pro fessor G. .Kuehl, Maler, Max Hans Kühne, Architekt, Hot juwelier H. Mau, Kammerral A. Schröer, Stadtrat, Bruno Schulze. Direktor der Kunstanstalt Wilhelm Hoffman» A.-G., Professor Fritz Schumacher. Architekt. Professor P, Schumann, Kainflschriftsteller, Professor H. ^ scharmant,, Bauamtsarchfteki. Hos-TiichlLrmeisler G. Udluit. Buchbinder-Obermeister Steäit- vcrordneter Unrasch, Hoflieferant Karl Wendschiich, Stadtverord neter. f- Das Mo m m' e n - T en kin al in Berlin wird im Bor» garten der Universität seinen Platz erhalten. Das Komitee, an dessen Spitze der preußische Ministerialdirektor Althoff stcht, ge denkt 7 hervorragende Bildhauer zu einem engeren Wettbewerb em, zuladen. Ws Gegenstück zum Mommsen-Trnkmal soll ei» Ä»