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75 tere-l euSeinandersetzen Allen Bedenklichen gegenüber rufen wir: „Krisch ge wagt, »st halb gewonnen!" Plauen, die alte Kreisstadt, die trotz alledem und alledem von Jahr zu Jahr immer herrlicher emporwachsende Elsterperle des Bcigtlankcs, darf sich das Fest nicht nehmen, nicht von einer der geringeren unter ihren Schwestern überflügeln lassen! Plauen wird es sich zur Ehre und Freude schätzen, die freudigen Sängerschaaren von allen Bergen und auS allen Thalern des Voigtlandes gastlich in seinen Mauern aufzunchmen! Plauen wird im nächsten Sommer von dem tausendstimmigen Chore der voigtländischen Eangesbrüderschaft wiederhallen, und wie eine Mutter ihre Kinder, die treuen, biedern StammeSgenossen des alten Gaues der Bögte in Friede und Eintracht zur schönen, Geist und Gemüth erfrischenden Festfreude um sich vereinen! So dachte der Festausschuß und beschloß: vorausgesetzt, daß die nöthigen Geldmittel dazu aufgebracht werden, und daß— wie sich im lieben deutschen Vaterlande von selbst versteht — die hohe obrigkeitliche Bewilligung erfolgt, das allgemeine voigtländische Sängerfest im Sommer 1862 in Plauen zu veranstalten. Wie er aber der ersten Bedingung gerecht zu werden, d. h. die nöthigen Mittel zu beschaffen gedenkt, das wollen wir uns in nächster Nummer zu sagen gestatten. Ueber die heute im Saale der Erholung concertirenden Bearner Sänger schrieb die „D. A. Z." unterm 4. Januar Folgendes: Wir erwähnten bereits das Auftreten des gegenwärtig in dem Saale unseres Schützenhauses in den Abendconcerten wirkenden Bearner Doppelquartetts; wenn aber der mit jedem neuen Concert sich steigernde Beifall, den sich diese Gesellschaft bei dem zahl reichen Zuhörerkreise zu erwerben weiß, uns veranlaßt, nochmals dieser Sänger Erwähnung zu thun, so geschieht dies besonders, um die Aufmerksamkeit noch in weiteren Kreisen auf diese Concerte zu lenken. Die Gesammtvorträge sowohl wie die Solostücke geben Zeugniß von der tüchtigen musikalischen Durchbildung des Octetts, welche noch durch volle Stimmen unterstützt wird, vor Allen zeichnen sich der erste Tenor, Herr Planchen, so wie der Bariton, Herr Bernhardi, dnrch ihren prächtigen Vortrag aus. Entzücken uns auch nicht immer die Compositionen, welche für uns theilweise eben nur den Reiz des uns national Fremden üben, so bietet die Lebhaftigkeit, mit der z. B. das „Halte 1a!" 1,68 Learnais sont 1a!" und ähnliche Gesangsstücke, namentlich auch die Marseil laise, zur Ausführung gelangen, an sich schon das größte Interesse. Auch auf dem Gebiete der geistlichen Musik leistet dieses Doppelquartett Beachtenswerthes. Kirchliche Nachrichten. Am 4. Sonntage nach Epiphan. (Feste Mariä Reinigung) predigt Vormitt. Herr Superint. Beyer und Nachmitt. Herr Stadtdiacon. Martin. — Kirchen musik: Arie und Chor: „Siehe, der Hüter Israels schläft, noch schlummert nicht rc." v. Fel. Mendelssohn-Bartholdy. Vom 23. — 30. Januar wurden 1. getraut: 13) Christian Fried. Schneider, Bleichgehülfe, mit Christi ane Friederike Hiemisch. 2. geboren: 47 — 68) Herrn Heinrich Franz Pandorf, B. u. Muster zeichner, ein Sohn. — Christian Friedrich Meier, Bergmann, ein Sohn. — Friedrich August Färber, Handarbeiter in Haselbrunn, ein Sohn. — Herrn Ludwig Jacob, B. u. Schänkwirth, eine Tochter. — Heinrich Herrmann Müller, Instrumentenstimmer, eine Tochter. — Mstr. Franz Hugo Keil, B. u. Weber, ein Sohn. — Mstr. Friedrich Wilhelm Schreiner, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Julius Sammler, B. u. Weber, eine Tochter. — Ein unehel. Kiud. — Mstr. Friedrich August Stichler, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Robert Eschke, B. u. Weber, eine Tochter. — Joh. Georg Schmidt, B. u. Zimmerges., eine Tochter. — Georg Heinrich Bär, Maurerges. in Haselbrunn, ein Sohn. — Mstr. Joh. Ernst Lorenz, B. u. Weber, ein Sohn, todtgeb. — Mstr. Joh. Gottfried Ludwig, B. u. Schuhmacher, ein Sohn. — Herrn Fried. Reinhold Pfennighausen, Kaufmann, eine Tochter. — Joh. David Seidel, Jnstrumentenmachergeh., ein Sohn. — Carl Friedrich Wunderlich, Handarb., eine Tochter. — Herrn Friedrich August Lippmann, B. u. Maler, ein Sohn. — Christian Friedrich Schubert, Einw. in Thiergarten, ein Sohn, todtgeb. — Mstr. Christian Heinrich Wilhelm, B. u. Weber, ein Sohn. — Mstr. Joh. Adam Dögelt, B. u. Weber, eine Tochter. 3. beerdigt: 31—40) Theodor Ludwig Zobels, B. u. Jnstrumenten- schleifers, S. Ernst Oskar, 8 M. 18 T. — Ein unehel. Kind. — Johann Christian Mauls, beg. Einw. in Thiergarten, Ehefrau, Fr. Christiane Rosine geb. Kuhn, 52 I. 29 T. — Carl Wilhelm Traugott Luckners, Webergefelle, T. Bertha Luise, 1 M. 1 T. — Friedrich Eduard HornS, Webergeselle, S. Otto Richard, 10 T. — Carl Friedrich Grimm, B. u. Oeconom, 4V I. — Herr Herrmann Theodor Wunder, B. und Kaufmann, 43 I. 3 M. 11 T. — Weil. Mstr. Christian Friedrich Schaarschmidts, B. u. Webers, T. Sophie Henriette, 25 I. 2 M. 19 T. — Obgen. zwei todtgeb. Kinder. Auctionsbekanntmachung. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen die zum Nachlasse Christianen Carolinen verw. Zenner, geb. Ketzel, Frau Amalien Henrietten verehel. gewes. Walther, geb. Lohse und des Schneidermeisters Johann Gottlob Gritzner, allerseits in Plauen, gehörigen Gegenstände: Mobilien, Kleidungsstücke, Betten, Wäsche, und alle sonstigen Haus- und Wirthschaftsgeräthe den 3. Februar 1862 Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr im Auctionszimmer des hiesigen Bezirksgerichts gegen sofortige Baarbezahlung öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden, was unter Hinweis auf die am Gerichtsbrete aushängenden Auctionsverzeichnifse hierdurch bekannt gemacht wird. Plauen, ken 10 Januar 1862 Das Königliche Gerichtsamt im Bezirksgerichte, Abtheilung für freiwillige Gerichtsbarkeit. Jahn. von Kiefernholz, 4 2 38 Plauen, den 2S. Januar 1862. G. W. Gottschald. 22'/r In hiesiger Communwaldung sollen Montag, den 3. Februar dieses Jahres, von Bormittags s Uhr an 2V Schock Bohnenstangen, 8« „ Zaunstangen, „ 2zollige Stangen, „ 2'/-zöllige dergl., „ 3zollige dergl., „ 3zollige Pfähle, Klaftern Welliges Klöppelholz und Haufen Streureistig an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden. > Versammlungsort: Reißiger Schänke. Bekanntmachung. Die am 1. Februar dieses Jahres fälligen Grundsteuern sind binnen 14 Tagen nach Empfang der Steuerzettel und längstens bis zum 2«. Februar 1862 bei Vermeidung militärischer Exemtion abzuführen. Hierbei wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß zu jeder Zeit neue Steuerguittungsbücher zum Verkaufe in der Stadtsteuereinnahme bereit liegen. Plauen, den 29. Januar 1862. D e r R a t h. . G. W. Gottschald.