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Vagromri uir iT'oillll!, Niilerkl»,«,. SksOWerkett. ZSOiikmAl. MnSe»Me. 1VIl8ttl»1!ffi8tl.26. E ü,swks L Lelrsktlsr ^ 47 pfagöi-slfa^v 47 8 empsefiloa koinv Herren vitsoli«, «orvis Mukvltvn § voll 6r»vstteo, Lr»8v», AknsvUetten ete. ^««8e««A«TSAz HV. «ötti i t. 8äods. u. Xgl. kr6ti88. llofpliotoAiripii,! Vrvsüvo, Lnukduns, kveslriiüsv >o. 10. «vrllo, I.etprt«erpI»tM I». i.Vktiä. U'Lrü.lH.611 -.^-tick. N zrei88, cröiiift »ml branxollirbi/z, 45rö88t«8 l-llgor Vre8kloii'8, N «mptiolill. xu 1'abrilcprvi8,-n in; I-Iinxelnen (1t«8tor xu Oarn- W prei8vn) «lio Lseillnon-fabrilc von L«I. l»o^, IVsisenksus- ^ «trs»8« 25 «Viotoris-8slon). 8/ I-1> ditto /zena» «ul I'irniii uinl 8e>ncuson8tor /.u icebten. « Nrosckvllor VoriüvksIuiiss-kuÄLlt von VUo VMnvr, kL»itzii8ll. 1—3 Rl.138. 31. Jahrgang. Auslage: 42,000 Srpl. WitternngdandüLien lür den i^. Mai: tzüdweitwsnd von minierer Sliirkc tri »urihs«niltllch mitilrrrr iSrmülkunq, mit zeit- und ftcUennieiien 2!icdcrsüilä«rn. Würmer. (kdarakier drr Wtllcruna im Laute des Tages wechseln». Dresden, 1880. Dienstag, 18. Mitt. Nciauiworlllcker Redakteur für Politisches vr. Emil Bierev in Dresden. Seit dem Sturze dcS Ministeriums Ferr» und dem Anitsan« Irittc des Kabmcts Frcycinct ist eine nierkliche Erkältung iu den Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland eingetreten. Bis dahin ersreute sich die französische Republik unuiiterdrochen der mo- ralische» und diplomatischen Unterstützung des deutschen Kaiserreichs. Fürst BiSmarck ergriff mit einem gewissen Eifer jede Gelegenheit, den Franzosen begreiflich zu machen, wie vortheilhast cs für sie sei. an Deutschland nicht einen eifersüchtigen, sondern sreundwilligen Nachbar zu besitzen. Dieses Bestreben fand langsam gute Wür digung seitens der Franzosen. Das Ansehen Frankreichs hob sich. Ten Höhepunkt erreichte diese srrundnachbarliche Politik, als Deuischland und Frankreich gemeinsam die Kongv-Koifferenz nach Berlin beriefen und hier eine ganze Anzahl schwieriger, manchen Koniliktsstosf in sich schließender völkerrechtlicher Fragen zu allseitig bcsriedigendem Austrag brachten. Ta aber derselbe Minister Ferch, der dcn Math besessen hatte, entgegen der jahrelangen Traditon der Franzosen mit Deutschland gute Beziehungen zu pflegen, un glücklicherweise das von Gambctta bereits cingefüdelte überseeische Abenteuer in Dvuking fortsührcn mußte, welches für Frankreich so unheilvoll verlies, so verdächtigte man ihn. das blinde Werkzeug Bismarcl's und von diesem nach dem fernen Osten gelockt worden zu sein, damit Frankreich von der Borbercitung des Revanchekrieges abgelenkt werde. JeM) wurde gestürzt. AlSbald begann das amt liche Begünstigen des Schürens des Rachckriegcs. Die Pariser Ne gierung legte sich dann leinen Zwang an. In Frehciuet batte sie enien Prennerminislcr, der sich als ein sehr rühriger und geschickter diplomatischer Jongleur erwies, m dem General Boulangcr legte sie sich einen lehr eitrigen Kriegsminisler zu, der keine Gelegenheit ver säumt, die auf einen siegreichen Rachckricg gerichteten Hoffnungen der Frauzoscn zu beleben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der auf Empfehlung des radikalen Abgeordneten Elemenceau in die Regie rung berufene KriegSminister Boulangcr darauf ausgeht, durch seaie lieberhaste Thätigkeit die Augen seiner Landsleute auf seine ehrgeizige Person zu lenken und sich ihnen als den geeignetsten Nmistoiger Grevn's in der künftigen Präsidentschaft der Republik zu eiiipschleu. Dann ist aber das von ihm angewandte Mittel höchst cigkiithiiinlich gewählt und sehr gefährlich. DaS von ihm ansgcarbeitete Spioncngeictz war, als Antwort auf die systematisch bin, den Franzosen in Deutschland betriebene, durch die Prozesse Kcaszewski, Sarauw und Konsorten amtlich erhärtete Spionage ein höhnischer Faustschlag gegen Deutschland. Dem Deputirten Bar- ibelcni» gab der Kricgsminister Boulangcr das amtliche Material, »in die Brandschrist „-Ivant ln dntsills" abzusasscn. Ihr Zweck war, die Franzosen mit der Zuversicht zu erfüllen, daß Alles wohl vorbereitet lei und der Kriegstanz jeden Augenblick beginnen könne Frankreich sei fertig und verfüge über Strcitkräftc, die denen Deutschlands überlegen seien. Einige Angaben des Buches waren ersichtlich daraus berechnet, den denticheu Generalstab irre zu führen; im Allgemeinen hat der Verfasser manches Geheimniß ausgeplau dert, das sich unser Generalslab wahrscheinlich längst zu Nutzen ge macht haben wird. Jenem Buche folgte ein anderes, „Noch nicht" übcrschriebcn, das den üblen Eindruck des erstercn verwischen und nbwiegeln sollte. Nun l>at vor Kurzem das Journal des Dcbats, das Organ der Nothichild's und der Prinzen von Orleans, mit geheucheltcm Er staunen die Frage ausgewvrien: warum denn Deutschland so miß trauisch gegen Frankreich geworden lei? Die den Rachckricg pre digenden Zeitungsartikel und Bücher, die in Deutschland so unlieb sames Aussehen erregten, lese ja in Frankreich Niemand, sic ver- pusttcn ohne Bedeuiumz. keines der offiziösen Blätter nehme von ihnen Notiz. Das heißt sich die Sacke doch zu leicht machen. Die Reg,crungspressc ichweigt sich aus, weil sie sich vorläufig noch scheut, st» wiche .Hetzschriften osfen Partei zu nehmen. Es ziemte sich für eine, den Frieden mit Deutschland ehrlich halten wollende Regierung, jenes Revancheschüreu ernstlich zu verurtheile». So lange das nicht ge- ' llre ' ' ichielu, würde Deutschland einfältig handeln, wollte es abwarte», bis der Kriegsminisler Boulanger durch Thatcn beweist, daß jene Krieg-Hetzerei mehr als Flunkerei war. Deutschlands Verhalten gegen Flaiikrcich ist höchst einfach und durch die Lage geboten: mit einem friedlichen Frankreich halten wir gern Frieden, einem auf BoieS trachiendc» Nachbar müssen wir zuvorkommen. Diplomatisch, wie militärisch. Uebcr die militärischen Gcgenmaßrcgeln Dcutsch- laudS spreche» wir nicht; diplomatisch betrachtet, so liegt es aus der -Hand, daß es, io lauge »i Frankreich noch ein Fünkchen Revanchclust brennt, die erste Ausgabe der deutschen Politik ist. Rußland nicht Mil Frankreich zusannucnkomnicn zu lassen. Deutschland treibt eben deutsche Politik, nur uniere Interessen geben dcn Ausschlag. Gerade die französische» Republikaner sollten sich von ihren Leidenschaften nicht so weit hinreißen lassen, als daß sie die Augen vor Folgendem verschlössen: endete der Krieg Frankreichs siegreich, jo wäre dieser Sieg gleichbedeutend mit dem Untergänge der Re publik, denn ein siegreicher gallischer Heerführer wurde nicht Lust haben, sich den Befehlen der Pariser Straßendemagoge» zu unter werfen, sondern als Diktator heimkchrc», der mit der Republik we nig Federlesens machen würde. Eni zweites Sedan aber — und dieses würde von unserer unvergleichlichen Kriegskunst ganz sicher den Franzosen wieder bereitet — würde dcn Untergang der politischen Erislenz Frankreichs überhaupt zur Folge haben. Im Frühjahr 1871 war cs nahe daran, daß dies cintrat, wenn die Franzoien nicht Friede gemacht hätten. Für den dcntschcn Sieger wäre cs damals nicht schwer gewesen, oen Zerfall Frankreichs herbeiznsühre». Tcutichlaud brauchte damals nur de» Rest der militärischen Orga nisationen Fiankreiclis bis in die Wurzel zu zerstören und dcn Franzosen nicht zur Wiedererrichtung einer ordnungsmäßigen Regie- ning behilflich zu sein, so wäre Frankreich nur ein Cvnglomerat von -Floaten, aber kein geschlossener einheitlicher Staat mehl gewesen. Schon regten sich in Marseille und den südlichen Departements die auk LoSreißung gerichteten partikularistischen Gelüste; in Paris herrschte die Kvminune. Deutichland ermöglichte die Wahlen einer Nationnlvcrtretung. es gab der neuen Regierung.Hunderttausende von Kriegsgefangenen zurück, welche die Kommune niederwarfen und dcn sonst unvermeidliche» Zerfall des Staates und das Umsich greifen der Anarchie verhinderten. Es ist keine Uebertrcibnng, wenn man tagt: die Franzosen sollten Deutichland kniefällig für verhältnißmäßig so glimpfliche Friedensbedingungen danken, wie sie in der Zurückgabe von Elsaß-Lothringen an daS alte Stammland und in der Zahlung der 5 Milliarden bestanden. Ein zweites Mal würde einem so unermüdlichen, gefährlichen, durch Nichts zu beleh renden Feinde Deutschland eine ähnliche Grvstmnch nicht angedciheu lassen. Was für andere Bedingungen sollte Deutschland dem über wundenen Gegner auserlkgen? Toul und Verdun und die Eham- pagne gehörten vor 1000 Jahren zu Deuischland, Liivn hieß Leyden, Burgund und die Freigraiichast waren gut deutsch — wir haben aber an dem französirten Elsaß-Lothringen genug; vor einem zweiten Milliardeniegen graul uns; es bliebe nichts übrig, als er... '' . . - Berlin. Tein „Tagebl." zufolge erregt die Verhaftung der früheren Kgl. 'Tänzerin M. und des Konsuls Ad. S. Aussehen. Die Tänzerin Halle früher ei» Verhältnis; mit einem Diplomaten, der heule in Amt und Würden steht und ahmte dessen Unterschrift auf Wechsel re. nach. Der Diplomat löste zur Vermeidung des Eklats die gefälschten Papiere ein. Die Tänzerin setzte indes; in Geiiieinsthast mit dem Konsul Ad. S. daS Manöver fort. Man spricht von mehr als 60,000 Mk. Die Dcnunciatw» seitens des erwähnten Diplomaten liegt auch heute nicht vor. Ans das Zeug nis; wird indes; nicht verzichtet werden können.— Ter Historiker Ranke ist infolge hochgradiger Altersschwäche schwer erkrankt. P ariS. Ter General Gallisch der bekannte Freund Gani- betla's, wurde des Kavalerieinipcktvrals enthoben, infolge von Frankreich in Kleinstaaten zerfallen und seine politische Existenz! Rangslrcitigkcitcn zwischen ihm und dem in zerstören zu lasse», mit einem Worte, den unlerworienen Feind " ' '' ' ' '' gänzlich und für immer wehrlos zu machen, wie c'S die alten Römer khaten. Rach der jetzigen gemäßigten Republik ist in Frankreich keine irgendwie geordnete Regierung mehr möglich und das undankbare Ge schäft. eine solche nochmals den Franzosen zu vcrschassen. winde >nr uns selbst nach den glänzendsten Siegen ein Ding der Unmöglichkeit sein — Frankreich siele dem Anarchismus anheim. Ebenso wenig wäre das, hypothetisch gedacht! siegreiche Frankreich außer Stand, daheim bei sich eine staatliche Ordnung aufrecht zu erhalten und Deutschland nach Art des ersten Napoleon zu behandeln. Zu Letzterem liegen die Tinge in Deutschland. Tank unserer Einigung, denn doch ganz anders als zu Anfang dieses Jahrhunderts. Geschlagen oder sieg- - reich — die Republik fiele als emc Beute der Anarchie. Möchten ! doch die weiseren der Franzosen ihren Landsleuten diese Folgen klar l machen, möchten sie daran criiniern. daß Frankreich vor 1870 71 niemals sich mit der Kraft des ganzen, geeinten Teulschlands ge messen habe! Fast immer waren es deutsche Truppen, die im ^ Vvrdertreffeu kämpfend den Franzosen den Sieg über die anderen Deutschen erringen halfen! Frankreich verdankt überhaupt erst sein Auskommen vom Ende des 15. bis Mitte des 17. Jahrhunderts wesentlich der Kraft geworbener Deutscher und schweizerischer Hilfs- truppen. Nur einmal, eben 1870/71. hat Frankreich die von einem Willen planvoll und zweckmäßig geleitete Wasfenninchl von ganz Deutschland gegen sich »n Felde gehabt und auch da fehlte noch Oesterreich! Wer diese furchtbare Wafsenmacht mulhwillig heraus fordert. thut wohl, vorher sein Haus zu bestellen. Wir drohen nicht, wir warnen nur; das ist Pflicht gegenüber den steten Drohworten der Franzosen, daß der nächste Krieg gegen uns alles Schreckliche übersteigen solle. Wir wisse» also, woran wir sind. Wir bleiben ruhig, denn in dieser Ruhe bekundet sich ein Theil unserer Kraft. Aber wir frage»; haben Franzosen und Deutsche wirklich nichts Besseres zu thu». als de» Augenblick zu erspähen, wo sic über ein ander bestallen und sich alle Schreckliche des Krieges zusügc» solle»? Wer hätte denn schließlich den Nutzen, wenn sich beide große Reiche a» die Gurgel sprängen und einander tödtlichc Wunden beizubringen suchten? Die Slaven würden den Augenblick für gekommen erach ten. das, was der moskowitische Hochniuth die „faule westeuropäische Kultur" nennt, mit ihrer vermeintlichen Jugendkrast hinwcgzufegen. Sollten sich wirklich die hochbegabten deutschen und romanischen Kulturvölker zu Ehren mongolisch-slaviicher Unkultur die .Hälse brechen ? Deutsche und Franzosen haben schließlich dieselben höchsten Güter der Kultur gegen einen gemeinsame» Feind zu verthcidigen, sic sollten sich die Hände reichen. Tic Hoffnung freilich, daß diele edlere Denkunasweiie jenseits der Vogesen Gehör und Beachtung findet, stützt sich einzig auf Vernunftgründc, Wieweit sind die Franzosen solchen noch zugängig? . seinem Amts-Wohnort Cvmpiegne kommaiidircnden Generals des 2. Armeekorps. An der Berliner Börse erösfnete» die Kvursc meist erheblich höher. Tie Reise Hcinscmann's nach Petersburg vcranlaßie bei Diskoiitvanlheilen größere Teckungskäusc. Auch für Kredit bestand größere Tendenz: spekulative deutsche Bahnen erötsneten zwar höher, gaben indes; bald nach. Ocsterrcichischc Bahne» seit, nur Franzosen augebvten. Fremde Renten fest, theilwcise recht lebhaft, Bergwerke matt. Im Kassavcrkehr waren Bahne» fest, Banken ruhig, Bergwerke schwach, Industrien fest und belebt. Lester- rcichischc Prioritäten behauptet, Privatdiskont IN Proz. ffI- anrt „ r » a. M.. 17. Mai. «krcdit 22S>/>. 8laal«baiin 182. 1!°I». bardk» 8L>/„ oiaii.gcr IäM/„ Eayvtcr 7ii,50. cvroc. Unaar. Goldrrnle 8i>,KS. Äottliardb. —. Drcsdncr Bank —. Tioconw 215,,8i». Millclmrcr —. Fcst. Wien. 17. Mai. Errdi« 28i»,iia. Tiaaisdaii» —. Lombardei»-,-, Maliger —. tkibcibal —. Uuq. Mold 104,4«. Still. Paris. 17. Mai. Schlich, iltcnlc 82,«5>. «»leihe 109.2«. Italiener »8.U7. Staatobah» 45,',. Lombarde» W,0«, do. Prioritäten —. Svanicr 5,7,81. Efttivtcr 45,0,00. Ottomanen 528,««. Neue Anlcihc —. Rubi«. London, 17. Mai. ivorm. II Uhr I« Mi». Eonsolä INI'/,,. 1875er Nnssen 22-/,. gialicner 27 Lombarde» 2>». Kon». Türken 14>»/„. 4vroc. imidirte «mcrikance 128-/,. 4vroc. u»aar. Moldrenlc 8i>>,. Lcsicrr. Mold, rrnic 21. Pie»«, ikoniots NU-/,>. EaNbter 68'/,. Neue Mandler 22. Ottoman- bank II. Surii-Actirn 85-/,. — Elimmnna: Prhauptc«. —iWcttcr: 2iciic». !v r e S I a u, 17. Mai, Nachm. «Mrirridemarkti. SvirituS »,. IM L»rr IN« Proc. Pr. Mai-Juni 45.8«, dr. Juni-Juli 46,4«. vr. A»a»It-Zed>br. 48,««. Raaac» br. Mai-Juni 146.««, dr. Ju»i-J»Ii I46.L«, Pr. Srdt.-Lclobcr 141,5«. Ntibiil loeo dr. Mai-Jn»i 45,5,8. Zink —, 14 bezahlt. — Kühl. S t c I«i n , 17. Mai, Nachm. 1 Uhr. iMetrcibemarkg. Weizen ichandtct, loea 146—157, Pr. Mai-Jnni 15,8,5«. br. Scd».-Lci. 162.5«. Nonnen tiiivcrändcrt, loco 126—141, dr. Mai-Jnni >42,««, dr. Sedlcmbcr-Oclobcr 146,5». Niiböi matt, dr. M»i-J»»i 44,5«, Pr. Ecdtdr. Ociober 45,5«. Spiritus sich brscltiqe»« loco 47,6«, dr. Mai-Jnni 47,8«, pr. J»N-«»a»st 48,5«, Pr. «uauft-Lcdtcmbci 42,2«. iveirolcitm loco «crftenrrt Usance 1- , Proc. Tara 11,25. «mst erd am <Probuktr»>, 17. Mai. iSihlnh.i Weizen per Juni —, Per Novcmbcr 217, bebaupict. Nonnen per Mai 14t», brr Oktober Ni5, »ocichrnb. London, 17. Mai. sSchlußi. Mctrride ruhig, Weizen stetig, englische, knapp. Mais fest. UebrigcS träge. — Weiter: Regen. Lokules und Sächsisches. — Gestern Morgen 10 Uhr 10 Min. begaben sich vom böh mischen Bahnhöfe aus Ihre Majestäten der König und die K öni - g i ii mit Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August nach Sibiillcnort. In Begleitung der hohen Herrschaften befanden sich Gencraladjiltant Genercillieutnant v. Enrlowitz, Kammerherr v. Minckwitz, sowie die Hofdamen Gräfin Einsiedel und v. Carlowitz und der militärische Begleiter Sr. Kgl. Hoheit, Major Edler v. d. Planitz. Im Perron waren zur Verabschiedung von den Majestäten erschienen : Se. Durchlaucht der Fürst Heinrich XIV. Reuß jüngerer Linie, der -Obcrhosmeister Jlircr Majestät der Königin, wirkt. Geh. Rath b. Lüttichau, der Hosmarschall v. Globig nebst Gemahlin, die Oberhostiicisterin J.-Maj. der Königin, Exc.. der Stadt kommandant Generallieiitnant v. Funcke, Exc.. nebst dem Platzmajor äsioe Renefte Tele«ramme ver „Dresdner Nachr." vom 17. Mai Berlin. Reichstag. Der Präsident theilt mit. das; das Strafverfahren gegen den Abg. Viereck seitens der Frankfurter Staatsanwaltschaft eingestellt worden ist. Die Petitionen um Ein schränkung des Hausirhandcls und die Wollzölle werden von der Tagesordnung abgeictzl. — Die Petitionskommission beantragt, die Petition des Stabsarztes a. D Dr. Hoffman» - Dresden, ioweit sic PensionSaniprüche betrifft, dem Reichskanzler zur Berücksichti gung zn überweisen. Der sächsische Milltttrbebollmächtigte Major v. Schlicken wiederholte in der Kvmmiision die abgegebene Erklä rung, daß die sächsische Militärvenvaltung die Angelegenheit für erledigt ansicht. Abg. .Hoffman» ffreis.1 ist aus Billigkeilsriicksichtcii,.. . -x,zneffB«millons Nr 1" würde das Ritterkrenr 1 Ä des für d.c Berücksichtigung. - Major v. Schrieben erw.cderl, da,; der - Lse>?CÄesstnttchcn ^ v Sende Petent die für die Pcnswnsbcwittlgnna geirtzl.ch ,c-stge,tellte„ Vor- desie bei, Ba m Ordens bcdingungcn scinerze>t, nich!^n wnach cm Feldwebel Rcntzsch und -Scracant Schier; ebenfalls Haiivtmanii v. Haubt und der Polizeipräsident Schwank nebst dem Polizciha»vtmann Nchrhoff v. Holdcrberg. — Bevor Se. Maj. der K vnig am Sonntag Mittag sich wieder nach Strehlen bc-gah, nahm Allcrööchstdcrsclbc im Audienz mal wiederum -10 Vorstellungen solcher Personen, die ans Anlaß seines Geburtstages mit Auszeichnungen bedacht worden waren, entgegen. — Dem Hanptluann undKompagnicchcsFreiherr» von Wagner 12 die zu diesem Orden gehörige tz > ct vom 1. Jäger Bataillon Nr. silberne Medaille verliehen. — Zn Iuslizräthc n wurden svlaende Rechtsanwälte c r - nannt: Arthur Häncl. Tr. Albrecht Wolf I., Hugo v. Schütz, Tr. Anton Rudolph in Dresden. Julius Berger, Tr. Otto Schult, Ottokar Hoffmann in Leipzig, Otto Mastini in Bautzen, Ottomar Blüber in Freibern. Daniel iLchurich in Planen, Philipp Schneider in Mittweida, Wilhelm Bischhpff in Zittau und Richard v. Stern in Chemnitz. — Sc. Kal. Hoheit Prinz Friedrich August hat in Großenhain das an der Promenade gelegene v. Wittcrn'sche Haus ans die Zeit vom 1. Oktober 1886 bis 1. Oktober 1887 für die Zeit seines dortigen Dienstes im Husaren Regiment gemiethct. — Am Sonnabend beging Herr Geh. Justizrath Dr. S tu Hel, der Vater unseres Oberbürgermeisters, im engsten Familienkreise das seltene Fest der diammttenen Hochzeit. DaS Jubelpaar batte, wohl um den zu erwartenden zahlreichen Beglück ,, ^ ^ , wünichiinaen sich zu entziehen, eine Reise nach Berlm unternommen. Berlin. DaS T b ge ordne lenh aus ictzte die — Be-> xZ j,„ Hotel Kontinental sein Hochzeitsmahl einnahin. rcithung des Entwurfes der KrciSordnnng tur Westia en wrt Z» - Enie würdige und überaus ergreisi-nde Bcgräbniß'cier fand eincrZangeren Debatte gab die Jragc dc-r AnU-im'»>rr o,„in,;. Nach, ^slern Vormittag ans dem Trmitcitistricdhoie statt; sic qall dem soll das .lmt des Jnitnianncv in der - o„, vorigen Freitag so vlötzlich in der Fülle der Jngend und in der Tbatkrast des Lebens durch dcn Tod dahingerafsken Oberlehrer am Wettiner Gymnasium Herrn Dr. Phili p p. Das Kvlleginin und der gelammte Schülcrcötus genannter Schule, sowie viele an gesetzlich beariindrter Pensionsansprnch nicht anzncrkeniicn sei. Auch vom militärischen Standpunkt bestünden mit Rücksicht auf die Umstände, unter denen die Verabschiedung Hoffnianiss erfolgte, gegen die Berücksichtigung des Petenten Bedenken. Die Annahme, das von Dr. Hofsinaiin behauptete Herzleiden habe im ersten Keime schon vor der Verabschiedung bestanden, sei unerwieien. — Abg. Roller (kons.) beantragt den Uebergcmg zur Tagesordnung. — Abg. Gehlers ist erstaunt, daß die Linke, die doch sonst über Militärlnsten klage, heute so warm für eine Militärpension cintrctc. - Abg. Ackermann veiiveist darauf, daß der Petent nicht alle Instanzen verfolgt, deshalb nur ans diesen Weg verwiesen werden könne. — Abg. Klemm befürwortet dcn Uebergang zur Tagesordnung, schließ lich wird der Kommiss,onScmtrag angenommen. — Tie Petition wegen Einführung des Ünterstütznilgswohnsitzes in Eliaß-Lothringen wird dem Reichskanzler als Material überwiesen. DieAbnn-Zom- Bnlcich und Gucrbcr (Elsässer) sind gegen die Einführung des UnterstütziiiigswohiisitzeS in dcn Reichslandc». Morgen: Zuckcr- slcuer und Revision in Rcchtssttcstigkeiten. dcsgl. Pretzgcietznovcüe. dcn Kommiss,onSvorlchlägcn soll das Amt des Amtmannes in Regel ein Ehrenamt sein und die Amtmänner auf Grund von Vorschlägen der Amtsversammlnnge» durch de» Obervräsideittcn er nannt werden. Die Koiiimiisionsanträge wurden cillcitthalben an genommen. Wciterbercithung morgen. Berlin. Graf Herbert Bismarck ward zum Staatssekretär und Gras Bcrchem zum Untcrstnatsickretär im answärtigen Amte ernannt. — Dem Reichstage ging der Brailntweinstener-Eiilwurs zu. Sowohl der Prinzipal-Entwurf, als der evenkuellc Eittwnrs lammt Motiven folgen nach. Die erste Berathung des Brannt- wcinsteuergesetzcs im Reichstage findet Ende dieser, spätestens An fang nächster Wvcke statt. Dann tritt eine Panse in dcn Plenar- bcrattninge» ein. Die Ausnahme der letztere» ist nur für die zweite und dritte Lesung. — Die Anknnst des neuen Erzbischofs von Posen. Dmdcr, erfolgt dortlclbst wahrscheinlich erst im Herbst, da er von Rom zurückkehrend zunächst eine mebnvöchigc Kur in Karlsbad gebraucht. — Die Krcuzcrkorvette „Carola" amg beute nach Hvnakong, „Adler" nach Australien in See ab. — Die Taufe in Albrechtsburg bei Dresden findet am 1. Juni statt. derc Schulmänner folgten dem Sarge. Die Trmiergesänge wurden abwechselnd von einem Chor der Giimnasiasten und dem Friedhofs- cbvr ansgesührt, Herr Pastor Göhlcr. Herr Rektor Dr. Metzer. Herr Tr. Haserkorn und der Plimus der Schule gaben Zeugnis; von der Achtung und Liebe, die sich der nun Heimgegangene in >o reichem Maße erworben hatte und von dem schweren Verlust, welchen das Wettiner Gymnasium erleidet, — Sonntag Nachmittag wurde abermals ein ehrwürdiger Veteran des PostdicnstcS, Herr Kaiser!. Obcrvostkommissar S ch n l z e, aus dem «rriedhoie an der Ebemnitzer Straße zur ewigen Ruhe bestattet. Zahlreiche Amtsgenosscn, st'wic ca. 50 Pvst-U»tclbean>tc >n Ilnfform gaben das letzte Ehrengeleit. Nach einer die -10 Jahre überschreitende» Dienstzeit schied er im vorige» Jahre aus dem aktiven Postdicnst. Seine treffliche» Charaktereigenschaften, die ihn bei aller Gcwissenhastigkeit auch in kritischen Fällen des Dienstes -Anstsll 8ct,laMr L Senntisi-üt, Iol,iniuts-Allee 7. Lass