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Dresdner Nachrichten. Leite 2. Freitag» 7. Avril L202 hoffen ist, Satz bei wärmerer Witterung dir Leuche noch weiter .,uiückaeyen wird. Vor allem müssen d>; Erkrankten von den Gesunden möglichst adgcsondert werden, toas freilich bei der protzen Dichtigkeit der Bevölkerung lehr schwer durchführbar ist. Die Behörden überwachen sorgfältig die Desinsektron-vor» Dichtungen i» den Gemeinde». Wissenschaftliche Uutersuchunaen über dre Leuche sind im Gange, uird eine Druckschrift über txn Charofier der Seuche soll unter der Bevölkerung verteilt werden. Für rin io energisches Einschreiten, wie e§ wünschen», wen wäre, mangelt es leider noch an einer rechtlichen unter lag«. 2» der Beziehung würde das AuSführunaSgesetz -um Reichsseuckengesetz, das dem Hause unterbreitet ist, hoffentlich Wandel schäften. Es wäre zu wünschen, datz dieses Gesetz hier werde -u stände kommen. Der Minister schließt: Alles was nach dem jetzigen Stande der Kenntnis der peuche zu ihrer Bekämpfung gcichchen kann, wird geschehen. — Eine Besprechung ichlotz sich an die Interpellation nicht. Im Verfolg des An trags des Grafen Douglas ifreikons.f wurde der Antrag der Kommission auf Schaffung eines Wohlfahrtsamtes an genommen. — Der Minister des Innern v. Betbmaun- spo l l weg erblickte mit den Antragstellern in der weiteren Aus gestaltung der Wohlfahrtspflege eine der ernsthaftesten Ausgaben der Geaenn»art. hatte aber doch Bedenken gegen eine Zeutrali- sation eines so weiten Gebietes, wie das hier ln Frage stehende, in einer neuen Behörde. Weiter wurde im Verfolg des An trags deü Abgeordneten v. Bodelschwingh eine Resolution an genommen. in welcher die Regierung »in Vorlegung eines GesegeittwurseS zur Regelung der Fürsorge für mittellose, arbeitskräftige Wanderer ersucht wird. Minister v. Bechinann- Hollweg erklärte, volle Sympathie für die Bestrebimgen aus diesem Gebiete zu baden, er werde jedes System unterstützen, das nicht in den allen Fehler des engmaschigen Netzes von Ver- pslegungsskationen verfalle. — Ein Antrag Brütt. wonach der Staat zwei Drittel der »rasten der Stationen tragen soll, wurde abgelehnr. — Morgen: Antrag Damm über die Kohlen- mtttungen, Aussührnngsgosetz zum Rcichsseuchengeseh. Die Reise deS KaiserpaareS. ^ Neapel. Um 12 Uhr kmn der König mit Gefolge unter Salut an Bord der „Hohenzollern". Er trug die italienische Uniform mit dem Bande des Schwarzen AÄerordens. Der >i aiscr in Admiralsuniform. mi' dem Bande des Annunciaten- Ordens, erwartete den König am Fallreep, umgeben von den »Herren des Gefolges. Die Begrüßung der Moirarchen trug einen überaus herzliche» Charakter. Der Kaiser und der König verweilten dann in längerer Unterhaltung aus Deck. Hieraus chnS aus der „Hohenzollern" eine Frühstuckstafel statt. Neapel. Nach dem Frühstück verließ der König unter Hurrarufen der Besatzung und vom Kaiser bis zur Lcmbungs- drücke geleitet, die „Hohenzollern" und begab sich an Bord des Panzers „Regina Marghertta". Bald darauf traf der Kaiser zier ein, um den Besuch zu erwidern. Beide Souveräne be sichtigten dann das Panzerschiff, über das der Kaiser seine Be wunderung ausfprach. 2.40 Uhr verließ der Kaiser die „Regina Marguerita". um nach der „Hohenzollern" zurückzukehren. Der König Hing beim Arsenal an Land und begab sich nach dem König lichen Schloß,, wo auch der Kauer 3,20 Uhr einlrcss. Ueberau, wo die Majestäten sich zeigten, wurden sie mit audauernden enthusiastischen Zurufen begrüßt. Zur Marokko-Frage. Berlin. ,Priv.-Tel.) Der.. Demos" läßt sich aus Petersburg melden: Ein Beweggrund für den Besuch des Kaisers in Tanger sei der Wunsch gewesen, sein Mißfallen darüber zu be kunden. daß Rußland sich geweigert habe, den deutschen Rat schlägen mit Befiehung auf Friedeusverbandlungen Gehör zu geben. Dieses Mißfallen habe sich bereits in dem 'Anerbieten geäußert, in Berlin eine 'Anleihe für Japan ;» verhandeln. Tie offiziöse „Nordd. Allgem. Ztg." erklärt: ..Das sind dreiste Unwahr heiten. Sc. Majestät der Kaiser mischt sich weder in die Ent» ichiießungen Sr. Maieität deS Kaisers Nikolaus über Krieg und Frieden, noch in die Frage ein. wie und wo die kriegführenden Mächte ihre Anleihe» amnehmen. Berlin. Priv -Tel., 'An Stelle des ans seinen Antrag aus Gesundheitsrücksichten von Tanger abberuiencn und bis aus weiteres beurlaubten Gesandten Freiherr» v. Mentzingen ist der bisherige Geh. Legationsrat und Vortragende Rat im 'Auswärtigen Amte Tr Rosen zum kaiserlichen Gesandte» in Marokko er nannt worden. Paris. iPriv.-Tel.) In Betreff der von den Sozialisten angekündigten Interpellation über Marokko und die Beziehungen zu Deutschland erklärt der sozialistische Deputierte JauröS in der „Humanitö": „Wir wollen, daß die französische Diplomatie, frei von jedem Hintergedanken, Frank reichs ehrliche, friedliche und von gepciiseitigcm Vertrauen er füllten Beziehungen sowohl zu Deutschland wie zu England sichere. Wir beklagen und verabscheuen die engherzigen Kom- buigtioucn des Ministers des Auswärtigen Delcassö, der. wenn er ein Bündnis oder ein Einvernehmen abschließt, wie immer gegen jemand abzmchüeßen scheint. Wir sind eifrige Anhänger des französisch-englische» Einvernehmens, aber wir wollen nicht, daß auch „ur im geringsten Grade eine Drohung gegen Deutsch land cntlxlllen sei und wir dadurch gehindert wären, ein offenes, klares und friedliches Verhältnis zu Deuiichland zu haben: wenn wir diete Annäherung Frankreichs an Deutschland wünschen, so geschieht das nickt, um England zu beunruhigen. Die Ereignisse sind noch nicht so wett gediehen, daß die Deputiertenkammer die gleichzeilig scheue und unbedachte Diplo matie des Herrn Delcassö nicht im Sinn« des Friedens und Ser internationalen Ehrlichkeit zurechtsetzen könnte. Es wird Herrn Delcasss nicht gelingen, seine zweideutige und gefährliche Politik des Stillschweigens noch länger fortzuwtzen. Wenn die Sozialisten von ihm die notwendigen Erklärungen fordern, so mben sie das Bewußtsein, daß ne damit eine Lösuna der Spannung vcrbcreitcn. Keinerlei Verfahren wird im stände ein. die'e Erörterung wesentlich zu verzögern. Zu», russisch-javanischen Krieg London. (Priv.-Tcl.) Laut einer Meldung der „TüneS" entsandte Linewil > ch 50 >>00 Mann, um Kirin zu halten Mit dem Rest seiner Armee, 250000 Mann, habe er Stellungen aui halbem Wege zwischen Mulden und Kwantschense bezogen und ;:ch verschanzt. Die Russen verwandeln das ganze Gelände in eine Einöde, um den Volinar'ch der Javaner zu hemmen. Petersburg. In einem Telegramm des Generals Charkcwitich an den Gcneralstab wird von heule gemeldet: Bon der Front unserer Armee wird das Erscheinen feindlicher Ab teilungen aus^ der großen Mandarinen-Straßc und auf der Straße von Tschantasu nach Mannaikai gemeldet. In Korea, 5 Werst vor Kiltschj», hatte eine russisch« Truppeirabteilung «inen Zusammenstoß mit japanischer Infanterie. Die 'Japaner wurden aus zwei Stellungen geworfen und durch das russtichc Feuer und die Angriffe der Kosaken zerstreut. Tokio.^Eiue amtliche Depesche berichtet: Ein Teil der japanischen Streilkräfte vertrieb am 4. April nachmittags die Russen aus Kuyushu, drei Meilen nordöstlich von Micnbuachiek, und besetzte den Ort. Am 3. April nachmittags rückre der Feind mit reitender Artillerie und Maschinengewehren von Dawo her ans der Straße von Fenghua nach Süden vor. Am 4. früh eröfinete er ein Bombardement ain Chiuncheatun. Gleichzeitig ging eine starke russische Infanterie-Abteilung von dem Gebiete von der Hauptstraße her vor, während zwei andere russische Abteilungen unsere beiden Franken umgingen. Abends 6 Vir waren die Russen bis aus -100 Meter an dis japanisch«» Stellungen herangekommsn. Der russische Angriff wurde völlig abgsnnesen nick der Feind zurückaeworfen. Aus japanischer Seite sind '27 Mann verwundet. Die Verluste der Russen sind nicht genau bekannt. Sie werden auf mehr als 2000 Mann geschätzt. Tokio. Dos Gesamtergebnis der Zeichnungen auf die neuen Schatzbons beträgt 486 'Millionen. Bei 77 Mill. Pen übersteigen die Angebote den Emissionspreis. Man er wartet, daß die Hälfte der inneren Anleihe den Fremden zu erkannt wird.^deren Angebote über den Emissionspreis Hinaus achen. Die Schahverwaltung plant eine fünfte innere An leihe von 100 Millionen Pen im Mai unter ähnlichen B>e- dingungen wie bei der vierten. Zur Lage in Rußland. Petersburg. lPriv.-Tel.) Im Palast in ZarSkofe Scko wurde «in die Uniform eine» Kosakenofsizier» tragender Mann verhaftet, der .offenbar einen Anschlag gegen da» Leben des Zaren plante. Tr« Offiziere der Palastwochen bemerkten, daß itch ser Monn verdächtig benahm, er wurde frstgenommen uns darnach oorgenommenen Durchsuchung de» 'Palastes u Paket m,t Zwei Bomben "" - " - stau, ' Mitsö wuckie ein Paket mit Zwei Bomben gesunden. Infolgedessen fand eine wettere Untersuch»,« statt, die zu der Verhaftung von 12 Geheimpoiizeiagentcn al» Mitschuldige diele» Mannes führte«. Petersburg 0Lrtv.»T«l.) Nachdem die Polizei in der letzten Zeit zahlreich« Proklamationen der anarchistischen Partei be'chlagnahmi hatte, die zu einer am 1. Mai beginnenden revo lutionären Bewegung aufsordern, wuch« da» Militär abermals verstärkt. Zahlreiche grö rerc Abteilungen von Kosaken sind «ingetroste». Em Teil derselbe», wird nach Zarstoie Selo. Warschau, Riga und Reval dirigiert werden. Petersburg. lPriv.-Tel.) In den letzten Monaten Hobe» nicht weniger denn 400 Studenten der hiesigen Universität Selbstmord begangen. Moskau. Die Mitglieder de» bereitL geschlossene» ^holera-KongresseS wollten beute im Konservatoriums- Saale eine Sitzung abbalten. Die Polizei besetzte jedoch vor der die Zugänge des Gebäudes und gestattete niemandem den Zutritt. Paris. (Priv.-Tel.) Ueber den Attentatsversuch in Zarskoie Selo wird auS Petersburg gemeldet, der angebliche Kosakenoberst sei erkannt worden a» einigen Defekten an seiner Uniform. Er befand sich im Besitze eures Kastens mit zwei mecha nischen Bomben. Er verweigert jede Auskunft über seme Person, auch wurden keinerlei Schriftstücke bei ihm vorgesundcn. Unter den wegen Teilnahme an der Verschwörung Berhasteten befindet sich auch die älteste Tochter des Generals Leontüess. eines früheren Provinzgouverneurs Eine bei ihr vorgenonunene Haussuchung führte zur Entdeckung von Explosivstoffen unter ihren» Bett. Berlin. Der Bundeürat genehmigte die Ausfüh- rungsbesiimmungen über die Gewährung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer und einheitliche Vorschriften über den Ber kehr mit Acetylen und die Lagerung von Carbid. Berlin. (Pnv.-Tel.) Der preußische Handelsminister macht daraus aufmerksain, daß nach Frankreich eingeführte Erzeugnisse, die den Anschein ttanzösischen Ursprungs er wecken könnten, »ach den »eueren Entscheidungen des französischen FinanzministerS bei der Einfuhr neben dem Worte: „lwooi'ts'' unbedingt noch den Namen des Ursprungslandes in deutlicher und dauerhafter Weise eingeprägt oder ciiigcstcmpclt tragen müssen Berlin. lPriv.-Tel.) Der sächsische Oberstmarschall Gras 'Vitzthum o. Eckstcidt erhielt daS Großkreuz des preußischen Roten Adlerordens, Hosmarichcrll und Kammerherr Gras von Rer zu Dresden den Stern zum preußischen Kronenorden 2. Klasse und der Kammerdiener Hermann Ranisch zu Dres den das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens. 'Das Oft kreuz des serbischen St. S-awaordens erhielt der Generaldirektor der Akri engest llschaft Aristophon, photographische und graphische Kunslanstall zu Leipzig und Taucha. Otto Lienekamp, zu Leipzig-Reudnitz. Schwerin. lPriv.-Tel.) Herzogin Eecilie, die Anfang April zurückerivartet wurde, verbleibt troch einige Zeit in Cannes. Oldenburg. l'Priv.-Tel.j Im Ruh st rat-Prozeß hat Biermann seinen Rechtsanwalt mit der Einlegung der Revision wegen Ailchnung der letzttägigeu Beweiüanträge be auftragt. Gotha. (Priv.-Tel.) Der Golhaische Speziallandtag wies heute die Vorwürfe des Koburgischen Landtages in der Frage der Verlegung der Hofämler von Koburg nach Gotha zurück und ersuchte die Stoot-sregierung, wen» die Verlegung der Hosämter unterbleiben sollte, dem Gorhaischen Landtage Gelegenheit zu einer Gcgenäußerung zu geben. Köln. Der Boykott-'Schutzverband de« rheiirisch-west- 'älischen Brauereien hat heute 134 dem isreicnj Brauereiarbeiter. Verbund« angehöreude Arbeiter ausge sperrt, während die der freien Organisation nicht anaehörenden Arbeiter von der Aussperrung nicht betroffen sind. Etwa 30 Arbeiter treten aus der Organisation aus, um weiter arbeiten zu können. Delmenborst. jPriv.-Tel.I Das oldenburgisclie Staats- minisierium nahm zu einem Beschlüsse des hiesigen Magistrats betreffend Errichtung einer gemischten Realschule Stellung. Es genehmigte den gemeinichastlicken Unterricht von Knaben und Mädchen bis Untertertia und verwarf ihn, wobei Ge sährdung der Sittlichkeit als Grund angegeben wird, für die höheren Klassen. Wien. lPriv.-Tel.) Die von einer deutschen Gesellschaft zu Fahrten auf dem Rhein angekauste Jacht der Königin Dr.aga ist heute hier angekommen. Die Besitzer wallten für die Besichtigung eine Gebühr erheben, die Polizei verbot jedoch die Landung im Weichbilde der Stadt und nnes dem Schiffe einen abseits gelegenen Landungsplatz an. Paris. Präsident Loubet wird vor seiner Zusammen kunst mit König Eduard eine Besprechung mit dem Minister Delcassö haben. Dieser wird den Präsidenten nicht nach dem Bahnhofe begleiten: in der Begleitung des Präsidenten wird sich nur General Dubais befinden. Paris. Tie Polizeipräfektur erklärt die Meldung der Blätter, daß gestern abend in der Wohnung des Obersten Marckand Haussuchungen, die in Verbindung ständen mit der Angelegenheit deS verhafteten Haupttnanns Tomwurini, oorgenommen seien, für völlig unbegründet. K o n sk a nt i n op e l. Der Abschluß der neuen türki- schcn Anleihe von 60 Mill. FrcS. mit der Deutschen Bank gilt als unmittelbar bevorstehend. Der 21 »leiheEntwurf ist durch den Sultan genehmigt. Die Anleihe wird 4prozentig werden. Ko n st a ut in o p el. Türkische» Berichten zufolge drangen Sonntag nachmittag infolge der Nachricht, daß eine Komiteeban.de in Ärimanowa einaebracht sei, etwa 1O0O albane- lische Mohammedaner in Kumonowa ein mG verließen abends auf die Vorstellungen der Behörden die Stadt. Die Lage war wegen der 'chwachen Garmsou bedrohlich. Ver stärkung ist einoetrokfen. Im Dorfe Oranico versammelten sich 300 Ljumesen unter dem berüchtigten Führer Ramazan-Zaskok >mo beabsichtigten, in Prizrend einzudringen. Sie erhalten stengcn Zuzug. Es wird ein Angriff gegen die Christen befürch tet. — Nach lürkischen Angaben fand am Sonntag bei Trenovcc ein Kamvs mst einer bulgarischen Bande statt. Drei Kvmitatschis wurden getötet und 17 Gewehre erbeutet. Eine griechische Bande tötete in Eferie 8 Bulgaren. Ein« b-ulga rische Bande steckte das Kloster Letesowo in Brand und ermordete drei Personen. Saloniki. sPria.-TA.) Bei Seikovan-Teve im Kreise Gewgeli wurde eine 20 Mann starke bulgarische Bande mit ihrem Führer Iovan im Kampfe getötet. Auf türkischer Seite sielen 2 Offiziere und 0 Mann, 9 Mann sind verwundet. Newvork. «Priv.-Tel.) Die Blätter melde», daß an ver schiedenen Stellen der Eisenbahn, die der Extrazug des Präsi denten Roosevclt passieren mußte, aus den Gleise» Dyna mit gefunden wurde. Kalkutta. Die Opfer bei dem Erdbeben in Lahore werden a'tt 50 bis 100 angegeben: Europäer befinden sich nicht darunter. Die Zahl der Vermißten und die Zerstörung von Eigentum sollen, obgleich fast kein Haus vor Beschädigungen bewahrt blieb, nicht so groß sein, als erst befürchtet wurde. IRackUs eingehende Trvekckieu befinden kick, Leite 4.) Nriokluri o.N>. «Schluß.) Kr,du AID w LiNonio 189.20. Sre»dn«r San, >,8.,a eiaattbal,» —. Lombard,»-.—. uaurahlMe 2,2 so. Ungar. Sold Porlualeir» —, —. rur,«>lole —Aist. Bail». >!i Ndr nachmittag. !8,n,- li!» ,2>,. Pia»,n«r ,00 i<>. Spanier S,,—. N«u« storttigi«!«» S9,i7>/,. Türkin «uinstc. Änl-Id«) 8» II) kürlanloi» ,!» 78. Otto, manba», . Siaacabadn —.—> Lombard,» —Lrüg» Varit. Prad»ki«nn„rN. S>«N«n p,r list-ril 28 SO p», L,vl L,,br. 21.«a Svlrttu« u«r April «8 78 v«r Lcpldr -!«;dr. t»,—, lest. Mtt» »» April «S 7L. »er L-or -Di,. 48,50. stetig. Amsterdam. Produkten. «rrlch«. W«i„u per April —, »«r Na, —. Roggen per April . vir Mo, —. SeichLMo». OertlicheS und SiichfischeS. — Besuch de» K»«i»» der bereit» kur» erwähnten reiber« inednch «ugu« i, luldiguna der Obermarkt« sta schast Freibergi auf dem Obermarkt« standen 200 Hänger und 800 Schulkinder im Vordergrund«. Als der König den bistorischen Erker de» Ratbause» betrat, brach da» Publikum i« lebhafte Ovationen au». Sodann trugen die Schulkinder unter Leitung de» Herrn Kantors Stein einen von Herrn Schul- direktor Mäder verfaßten Feltaelana vor. Dem Celan« folgt« das von den Freiberger Sängern unter Direktion des Herr» StavtMusikdirektor» Zimmer gesungene BegrüßungSlied snaq der Melodie de» von Anacker verfaßten „Glück aus!"). Hieraus hickt der Leiter der Huldigung Herr Stadtrat Heinrich, ein« kurze Ansprache, die in einem jubelnd ausgenoormeneu Hoch auf den Monarch«, ausklang. Der König sprach den Lettern der Huldigung seine Anerkennung und Freud« über diese Ovationen au». Vom Rachause fuhr der Kdnig in da» König Albert- s« um. Dl« Führung durch da» Museum erfolgte durch den rtitzenden de» Freiberger Kunstverem«, Herrn Iusiizrat eisterbergk, sowie dem Vorsteher de» AItertum«verr,n» zu reibera, Herr» BürgerschuSehrer Knebel: im Naturwissenschaft. :che» Museum gab Herr Professor Dr. Beck von der Königlichen Bergakademie die nötigen Erläuterungen. Der Monarch weilte etwa eine halbe Stunde in den Museen. Bei dem Besuche des Dome» wurde der König von der Domaeistlichkett und dem Domkirchenvorstand, sowie den übrigen Frelberaer evange- fischen Geistlichen, mit Herrn Superintendenten tzäftelbarlh an der Spitze, erwartet, der die Begrüßungsrede hielt. Der König dankte für die ausgesprochenen treuen Gesin nungcn und guten Wünsche und gab seiner Freude Ausdruck. den alten D-om wieder einmal besuchen zu können. Hierauf wurde der Monarch in daS Innere des Domes geleitet, das in festlichem Lichterglanze erstrahlte. Dazu erklangen die Töne der Silbermannschen Orgel. Sodann hörte der König den Vortrag des „Kalvnin t'aa rrzrom" durch den Domckor unter Leitung des Herrn Musikdirektors Anacker an. Der Besichtigung des Domes schloß sich ein Besuch der Begrab- uiskapelle der Wettiner an. worauf sich der Monarch nach den, Königlichen Bergamt begab. Dort wurde er bei der Arckunst mit einem „Glückauf" begrüßt und betrat dann unter Führung des Herrn Bergamtsdirektors Obersinanzrats Dr. Äretzschmar den Sitzungssaal, wo die Vorstellung der Mitglieder des Beraamts erfolgte. Vom Beraumte fuhr der König in die Kaserne, am deren Hofe das 12. Iägerbataillon m Breit- kolonne unter seinem Kommandeur, Herrn Oberstleutnant Wils dorf. in Parade stand. Beim Nahen des obersten Kriegsherrn wurde die Sachsenhymne gesvielt, daS Bataillon präsentierte und Oberstleutnant Wilsdorf überreichte den Frontrapporl Der König schritt die Front ab und begrüßte dabei jede Kom pagnie mit einen, „Guten Morgen". Ein Parademarsch in Kompagniesronten bildete den Schluß der Besickssigung, nach welcher der König Herr» Oberstleuinant Wilsdorf ins Gespräch zog. Der nächste Besuch galt der Königs. Bergakademie. Im Vestibül bildeten die noch in Freiberg anwesenden Berg- stndenteu Spalier. 'Das Profcslorenkollegium und der Ausschuß der Sttidierenden. sowie D«,mc,iioi,en der Korps und Ver bindungen der Königlichen Bergakademie erwartet«» den Monarchen in der Aula. Hei Ankunft deS Königs bracht« der Rector Magniftcns Herr Geh. Berarat Professor Ledebm ein Hoch ans. Der König banste und begab sich in die Aula, wo Ästus stattfand. Schon während des Besuches im Dom hatte ein Schnee- sturm eingesetzt, wie ihn der ganze verflossene Winter nicht aus- zuweisen Halle und hielt in ununterbrochener Stärke den ganzen Nachmittag an: nur während der Beraparade hörte der Lchnee- fall etwas aus. Als der König gegen I Uhr vor dem Kaufhaus« vorfuhr, wo das Frühstück eingenommen werden sollte, bot dec Obermarkt ein vollkommenes Winterbild. dessen Reiz noch erhöht wurde durch die dichtbeschncile» Tannen- und Fichtenbäume, die den Platz ulissäumten. Eine Anzahl der Fahnen waren den, Sturme zuui Opfer gefallen, auch einige Fahnenmasten hatten nicht stand gehalten und »nißtc» schleunigst ,n mehr oder minder schiefer Lage abgestützt und befestigt werde». Unglücksfälle waren glücklicherweise nicht vorgckonmicn, obgleich es außerordentlicher Anstrengungen der Polizei und der Feuerwehr bedurfte, um den Platz für die Parade oou der andrängendeu Menschenmenge sreizumachen. Während des Frühstücks rüsteten sich die zahlreich vertretenen Photographen, um der Nachwelt Bilder dieser Berg parade zu überliefern. Rrirz vor ss42 Uhr traf Ihre Königliche Hohen Prinzessin Mathilde mit den beiden Prinzen zu Wagen vor dem Kaufhause ein, von welchem aus sie dem nunmehr beginnenden großartigen Auszuge zu- sckMUten. Als in der Ferve die ersten Töne der so wunderbar ergreifenden uralten Marschmelodie erklangen, mit welchen die die Spitze bildenden Hornbläser den Aufmarsch begleiteten, lagerie sich eine tiefe Ltille über die Kops an Kopf gedrängt stehende Menge. Die so traurigen Klänge, begleitet von merk würdigen Dissonanzen, wie sie die Neuzeit nicht mehr kennt, machten sichtlich am jeden Einzelnen einen tiefen Eindruck und dieser wurde noch verstärkt durch den unwillkürlich wach werden den Gedanken daran, daß diese Parade wohl auch die letzte ist, die die Bergleute des einst so großartigen Silber- bergbaues geschlossen ihrem Lairdesberrn vorführte. Di« Kapelle, ausschließlich russische Hörner blasend, bebielt diese eigentümliche Melodie während der ganzen Parade bei. Ihr folgten die Belegschaften der König!. Gruben „Himmelssürst" und „Himmclsahrt", die Zimmerlinge, Schmiede, Häuer in ge trennten Abteilungen, geführt von ihren Obersteigern und Stei gern, sämtlich in ihrer alten Festkleidung. Diesen schlossen sich Belegschaften der gewerkschaftlichen Gruben, die Studierenden der König!. Bergakademie und die Schüler der Bergsckule an, sämtlich begleitet von besonderen Musikkorps, deren Märsche ebenfalls mehr oder minder das von der ersten Kapelle gespielte Motiv ankliugen ließen. Die Aufstellung der etwa 1800 Mann starken Parade erfolgte mit der Front nach dem Kaufhause. Nach Beendigung des Aufmarsches brachte der Oberdirektor der König!. Erzbergwerke, Herr Fischer . ein dreifaches . Glückauf!" auf den König aus, das von den aus dem Marktplatze verism- melten Tausenden brausend ausgenommen wurde. Eine Depu tation der Bergarbeiter und aus ausdrücklichen Wunsch des König» eine (Siche von zwei Mitgliedern der russischen Horn bläser wurden von Sr. Majestät in Audienz empfangen und in ein längeres Gespräch gezogen, wobei sich der Monarch besonders über die russischen Hörner und ihr« Eigentümlichkeiten, zu unterrichten suchte. Nachdem die Deputationen entlassen waren, begann der 'Abmarsch und zugleich fuhren die königlichen Wagen vor. die Seine Majestät, Ihre König- licke Hoheit Prinzessin Mathilde und die Heiden Prinzen nebst Gefolge zum Besuche der Deutschen Gerberschule führten, die der König, begleitet vom Kuratorium und Vor stände, eingehend besichtigte, ebenso wie die benachbarte Deutsche Versuchsanstalt. Gegen (44 Uhr erfolgte dann die Weitersahrt zum Msuche der Silberdrahtwarenfabrik von Thiele u. Steinert. Auch diesem Fabrikationszwcigc widmete der König warmes Interesse und nahm Veranlassung, eine Anzahl 'der älteren Arbeiter durch Ansprachen auSzü- zeichne». Um 4 Uhr fuhr Se.Majestät vor der znr Königl. Grube „Hiinmcst sabrt" gehörigen Ze n t ra l a »f b c re i t u n gü-Ä n sta I t vor, bei der die Bergbeamten Ausstellung genommen batten. Herr Oberdirektor Fischer begrüßte hieraus Se. Majestät »ngesühr mit folgenden Worten: „Eure Majestät, unser Allerhöchster Berg herr wollen Allcrgnädiast geruhen, den ehrfurchtsvollen Dank unserer gesamte» Bergknappschaft für die Ehrung entgcgen- zunehmen. die ihr am heutigen Tage durch Euer Maiestät Besuch zu teil wird. In der Zeiten langem Laufe, in guten «nd in ernsten Tagen habe» die Bergknappen immerdar in unwandelbarer Treue zu dem Hause Wettin gestanden, sie haben für ihr Vater land und ihr angestammtes Fürstenhaus Gut und Blut freudig geopfert und zur Mehrung der Wohlfahrt des Landes unterirdische reiche Schätze zu Tage gefördert. Auch heute noch, in für den Bergbau schweren Zeiten, bewahren sic ihre Treue und versichern Euer Maiestät durch mich ihre Liebe und Ergebenheit durch den Nnf: Euer Majestät, »»ser Allerhöchster Bergycrr Glück auf, Glück ans, Glück auf." Nach Vorstellung verschiedener Herren besichtigte der König die ausgestellten Zeichnungen der Aufbereitungsanlage und die verschiedenen Waschprodukte, aus deren übersichtlicher An ordnung der Gang des großen und komplizierten Aufbereitungs- irozesses ersichtlich gemacht war. In zahlreichen einzelnen Erz- rögen lagen da- Noherz und die Zwischenprodukte. Abfallprodukte uird die lieferbaren Erze so anaeordnet, wir sie bei dem Aus- iereitungSprozeß nacheinander entstehen. Bei dem nun folgenden Rundaana durch die in vollem Betrieb befindliche Aufbereitniigö anstatt folgte ««. Maiestät den chm durch Herrn Oberdirettor ' sicher gegebenen Erläuterungen mit lebhaftem Interesse. Pond« entralwäsch« fuhr der König nach dem David. Richtfchacht. ,n dem Schachtgebäude wurde ein Hunt mit Sn au» der Trust u Tag« gefördert, dessen schöne bellblinkend« Enstu jei, allgemeine liistncrksamkeit erregten. Da» Maschinenbau», kn dem eine reich haltige ÄnSstrlllMg von Zeichnungen. Erzstu fen und ArbeitSgrzäh, untrrgebnicht war. war auf vräMtaVe und Lübeck» lttmmuLgg.