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oigtländischer Anzeiger Gechszigfter Jahrgang llk chcr. LS« 22 Deeember L8M« onnabend. »i Die Schule als Erziehungsanstalt, > Hülfe kommen, und dadurch wird diese zur Erziehunqsan -»laßt durch die in Nr 143 d. Bl. p. 852 enthaltene Be. ! statt. Ist diese Schule ober dies, dann hat auch jeder Lehrer in ihr die heiligste Verpflichtung, auf die Erziehung der ihm d. n rlosL anvertroulen Kinder allen möglichen Fleiß und die größte Sorgfalt zu verwenden, und dahin zu arbeiten, daß alle Kinder, wenn auch nicht ausgezeichnet gelehrt, doch fromm und gesittet aus der Schule in das ernstere Leben treten und stehen können in den Versuchungen. Darum muß jeder Lehrer die Kinder gewöhnen zur Aufmerksamkeit, zum Flciße, zur pünktlichen Ordnung, zum stillen, sittsamen Verhalte, , zum Gehorsam und zur Höflichkeit» was um so leichter geschehen wird, je mehr Gottesfurcht und Frömmigkeit in den jungen Herzen heimisch ist. hrlicher AbonnementSpreiS für dieses Blatt, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 6 Ngr. — Die InsertionSgebühren werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet, größere Schrift nach Verhältniß deö Raumes. — vor dem Schulhausc einen , und auf dem Schulwege Schreien, Stoßen und Schlagen, was Alles gewiß da unterbleibt, wo die verdiente Strafe nicht ausbleibt. Sie kanntmachung au- Ellefeld. Daß die Schule eine äußerst ehrenwerthe und heilsame nstalt ist, wird Niemand bezweifeln oder gar läuqnen, der re Bestimmung kennt und ihre segensreiche Frucht an sich tbst oder an Andern wahrgenommen hat. Daher muß die orge jeder Regierung, jeder Gemeinde, jedes Staatsbürgers uf die Schule gerichtet sein, damit es derselben und ihren chrern möglich werde, ihre hohe Bestimmung zu erreichen, eiche Sorge die Pflicht ist, zugleich auch bas Recht ver- ibt, darauf zu sehen und zu fordern, daß die Schule und der Lehrer in derselben mit ungethciltcr Liebe und uner- i'idlichem Eifer das vvrgcsteckte Ziel zu erreichen sich bemühe. I fangen den Unterricht nicht pünktlich an und hören damit nicht zur gesetzten Zeit auf, wobei die Kinder an keine Ord nung und Pünktlichkeit gewöhnt werden, was im spätem Leben schädlich wirkt. Sie dringen nicht streng darauf, daß alle Kinder bei Zeiten gehörig grüßen lernen, daher es so widerlich ist, auf Dörfern Schulkindern zu begegnen, die ohne ein Wort zu sagen mit offenem Munde den Kommen den angaffen, und bei Sonnenuntergang noch einen guten Morgen oder Vormittags schon einen guten Abend bieten. Auch hier heißt es: „An ihren Früchten sollt ihr sie erken nen," und „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer, wie Hänschen sich gewöhnt, bleibt Hans immer." Soll in Zukunft ein besseres Geschlecht Vas Land bewohnen, so müssen die Lehrer in den Schulen weit mehr Zucht üben, nicht blos lehren, sondern auch erziehen, und nicht bloS mit dem Munde, sondern vorzüglich durch ihr Beispiel lehren; Verantwortliche Redaction: 0 r G I vad Verlag von Moritz Wieprecht tn Plauen. Viele Lehrer thun hierin ihre Pflicht, und man erkennt s ist aber die Schule eine Anstalt zur Menschenbilbung nach dies an der Stille, die in ihrer Schule herrscht, an der Pünkt- ristlichen Grundsätzen, und ihr Zweck ist daher theils die lichkeil, womit sie den Unterricht zur gesetzten Zeit anfangen, elchrung, theils die Erziehung, und nur von dieser letztern weshalb die Kinder eilen, an dem stillen und friedlichen ollcn wir hier reden. Gange der Kinder in die Schule und aus derselben, an dem Erziehen ist ein Wort, welches im eigentlichsten Sinne höflichen Gruße und der freundlichen Antwort auf cin- n dem Gärtner gebraucht wird, welcher das junge, der an die Kinder gerichtete Frage. rde entsprossene und aufwachsende Bäumchen nicht die j L-ider giebt es aber auch Lehrer, welche bei aller Ge- ichtung nehmen ^läßt, welche der Zufall oder der es hin und schicklichkcit und allem Eifer im Unterrichte doch in der Er- r bewegende Wind ihm geben würde, sondern es an einen ziehung große Fehler machen. Sie dulden in den Lchrstun- Whenden Pfahl bindet und ihm dadurch die gerade Rich- den ein Plaudern und Gesumse, wie in einem Bienenstöcke ng nach Oben giebt, wodurch es nicht blos em gefälliges oder auf einem Jahrmärkte, v ußeres Ansehen, sondern auch die Fähigkeit, herrliche Früchte weithin schallenden Lärm, tragen, erlangt. Wird nun das Wort erziehen auf keuschen angewendet, welche auf Menschen, besonders auf e zarte Jugend, nach der Pflicht, die ihnen als Eltern, ersorgern und Lehrern obliegt, so wird damit das Bemühen zeichnet, den Gesinnungen und Bestrebungen, sowie haupt- chlich den Aeußerungen der Thatkraft eine solche Richtung geben, daß Fehler und Sünden vermieden, das Schöne, s Brauchbare und Nützliche, das Heilbringende hervorge- fen werden. Um dies zu bewirken, ist nöthig Warnung r Fehlerhaftem und dessen Verbesserung, wo es sich zeigt, nnunterung, Anleitung und Gewöhnung, durch vielfache kbung und Wiederholung zu dem Rechten, waS Alles mit nster Liebe, und wo diese nicht zum Ziele führt, mit Ernst d im äußersten Falle mit Strenge und Strafe geschehen muß. Zunächst ist die Erziehung allerdings die nächste und na- rlichste Pflicht der Aeltern und ihrer Stellvertreter bei den indem; allein da diese hierzu nicht immer die dazu nölhige ähigkcit und Zeit haben, so soll ihnen die Schule dabei zu