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der Entstehung find vielfach; gegenwärtig sind sie aber besonders zu suchen in der Heuer HZ», flq statt gefundenen naßkalten Witterung, der dadurch zugleich veranlaßten verdorbenen Be schaffenheit des Futters und Trinkwassers auf den Weiden; in dem Ankauf fremden Viehes — das vielleicht schon beym Erkauf einigermaßen mit dieser Seuche behaftet war, und welche durch den Einfluß des veränderten Clima'S, Futters und Wassers, nm so mehr zum Ausbruch kam; — so wie auch zu deren Entstehung ohnfehlbar die im vorigen Jahre statt gefundene Lö serdürre viel mit deyqetraqen bat, indem bey den Stücken, welche von solcher damals curirt Worden sind, zum großen Theil eine geschwächte Lunge zurückgeblieben ist» die zu dieser Lun genseuche nm so empfänglicher macht. Bei dieser Seuche ist der Verlauf, in dem es sich zeigt: vb das erkrankte Stück Wieder gesund wird oder crepirt, oder ob dieses Uebel in ein anderes chronisches übergeht? von längerer Dauer als bey der Löserdürre, nämlich drey auch vier Wo chen gewöhnlich. Man kann am zweckmäßigsten diese Krankheit in drey Perioden einkheilen, wovon die beyden leytern, wie Eingangs bemerkt, die gefahrbringendsten sind. Bey diesen drey Perioden trLten folgende verschiedene Zeichen oder Zufälle rin: In der ersten Periode scheint das Vieh noch wenig krank z» seyn; es nimmt noch Futter, die milchenden Kühe geben Noch Milch. Indessen befindet sich das Vteh in einem fieberhaften Zustande, indem der Puls geschwinder schlägt, voll und hart ist. Es zeigt sich ein kurzer heißerer Husten, der nicht schmerzhaft zu seyn scheint; die Augen sind trübe, nicht lhränend; die Zunge ist feucht und wärmer als im natürlichen Zustande. Die Lauer dieser Periode ist zwey, drey oder vier Tage, die Krankheit hört damit auf, oder geht in die zweyte Periode über. In dieser jwcyten Perio de verabscheut das Vieh insonderheit bas grüne Futter; daS Wiederkäuen hört allmählig auf, die Milch nimmt ab, manche saufen viel, wieder andere scheinen bas Gesöffe von jeder Tempe ratur zu vermeiden, bas Fieber wird nun heftiger, der Husten häufiger und schmerzhafter, bleibt aber trocken; sie ziehen mit den Flanken und thun matt', Noch legt sich Vas Thier zu weilen, aber nur ungern, und bleibt nicht lange liegen; die Mistung wird trocken, ohne in eine gänzliche Verstopfung überzugehen; das Thier bekommt ein trauriges Ansebn, Hörner »nd Ohren werden kalt; aus dem Maule, selten aus der Nase, fließt eine unbedeutende Quantität eines schäumigen, schleimigen Wesens; die Augen bekommen ein röthltches, ent zündliches, glanzendes Ansehen, werden trübe und wässerig; es tritt ein Knirschen der Zahne ein, das Haar sträubt sich und wird glanzlos. Oie Dauer dieser Periode ist verschieden und verzieht sich oft von ihrem Anfänge dis zum 8ten und toten Tage. In der dritten Periode neh men die Symptome der zweiten Periode zu; die Tbiere fressen und Wiederkauen gar nicht mehr, und saufen nur selten; sie werden immer matter, bas Flankenziehen wird heftiger, sie stöhnen ängstlich, sichen unruhig, und legen sich entweder gor nicht, oder springen gleich wieder auf, »der sie bleiben vor Mattigkeit ganz liegen. Der fieberhafte Zustand nimmt zu, der Puls schlagt schnell, klein, malt, unterdrückt, die Warme verschwindet beynahe ganz, vorzüglich in den Extremitäten, das Athmen wird äußerst ängstlich und beklommen, der Husten scheint immer schmerzhafter zu werden, erfolgt aber nicht mehr so häufig, das Vieh streckt den Hole und Kopf mehr vor/breitet im Stehen die Vorderbeine aus einander, knirscht mit den Zahnen, mehrere schütteln mit dem Kopfe, die Nase bleibt trocken, bas Ansfließen aus dem Maule hört auf. Zuweilen schwillt tympanitisch der Bauch auf, manche brechen ein zähes schleimiges We sen aus, welches beydes letztere aber schon tödtliches Kennzeichen ist Endlich, wenn keine Besserung erfolgt, so nimmt di« Krankheit die größte Höhe an; die Thiere werden immer un ruhiger und matter, bck Puls schm ller, sie liegen nun fast beständig, dieAugen werden immer trüber, ce sängt ihnen aus dem Rachen an zu stinken und werfen nicht selten aus der Nase und brm Rachen «mm blutigen stinkenden Schleim ans, cs erfolgt ein gakichter stinkender Durch, fall,