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fall, zuweilen Mit tinem heftigen Zwange verbunden, sie sperren den Nachen auf, bis endlich der Tod unter diesen Umstanden erfolgt. Die Dauer dieser Periode ist oft acht, zehn bis zwölf Tage, und der Tod scheint oft durch Erstickung zu erfolgen. Bey der Obduciivn eines solchen an der kungendeuche gestorbenen oder in einem hohen Grade der Krankheit gcködteten Stücks findet man folgende Erscheinungen: i) Der Körper ist v rbaltnißn aöig abgemagert, nicht selten fließt eine blutige Jauche auS der Nase, sonst aber ist äußerlich nichrs zu bemerken. 2; Bei der Eröffnung der Brusthöble finden sich beyde Lungenflüq-l oder nur einer, ge wöhnlich der linke, so angeschwollen, daß er keinen Raum in der Brusthöhle z» haben scheint, dabey hart, von großer Schwere, vcn verschiedener Farbe, als schwarz, dunkelbraun, bley- farben oder gelb, und beym Durchs neide» marmvrirt oder ganz aufgelöst, mit Wasserblasen, aschgrauen Buckeln, so wie auch bei) manchen mit einzelnen alten Eitergeschwüren angefüllt; zuweilen findet man auch mehr oder weniger Wasser in der Brust, die Lunge an die Ribbens haut — klsnrs — angewachsen, und die Oberfläche der Lunge mit auegeschwitzter Lnmphe, der sogenannten Pseudohaut bedeckt, das Herz und der Herzbeutel aber gewöhnlich gesund. 3) Bey Eröffnung der Bauchhöhle zeigt sich ein völlig gesunder Zustand fämmtlicher Bauch- ting--wcide; ,e wäre denn, daß die Krankheit einen sehr hohen bösartigen tnpbösen Zustand angenommen hat, oder der Bauch tympanitisch sehr ausgedehnt gewesen; in diesem Faste fin det man die Mägen und Gedärme fleckenweise brandigt entzündet, die Gallenblase übernatür lich groß, oft zweymal größer als im natürlichen Zustande, mit einer dunlelgrünen sehr dünnen Golle angefüllt, und zu Zeiten auch die Milz und Leber mehr oder weniger mit entzündet. Mittel zur Heilung der Lungenseuche gjebt es wenige. Fast bcy keiner Krankheit ist ein so schnelles zweckmäßiges Verfahren nöthig als dey dieser, weil, wenn sie einmal in die dritte Pe riode übergegangen ist, nichts mehr zu hoffen übrig bleibt, in diesem Falle thut man besser, die Thiere zu tödten, nm doch wenigstens die Kosten der Cur zu sparen, die Haut zu nutzen und die Ansteckung zu vermeiden. Die Mittel und Vorsichiemaasregeln zur Verhütung einer mehr reru Ausbreitung und Ausartung dieses Uebels in einer ansteckenden Viehseuche bestehen iir folgenden, alS: l) Man reiche dem noch gesund scheinenden Viehe jeden Morgen vor dem Austreiben ein der Natur dieses Uebels angemessenes Präservativ, welches der Erfahrung zufolge aus folgendem, derFäulniß widerstehenden, die Lebenskraft erhöhenden, auf alle Aus - und Absondcrungewcge gelind wirkenden Viehtheriak bestehen muß. Dieser wird auf folgende Art bereitet. , Man nehme ein Loth in Branntwein aufgelösten Kampfer, vier Hände voll Küchensalz, zwey Hände voll fein geschnittenen Knoblauch, eine Hand voll frisch geriebenen Mecrrcttig, zwey Eßlöffel voll Bngeliken-Wurzelpulver, zwey Eßlöffel voll Pestilenz - Wurzelpulver, zwey Eßlöffel voll Mutterkrantpulver, vier Eßlöffel voll, wie Kaffee gebrannt, ungestoßene Wachholderbeeren. Dieses alles wird mit so viel dünnem Wagentheer, als dazu genug ist, zu einer Lattwcrge oder Licken Brey gemacht, immer fest in einem Topfe zugehalten und davon früh und Abends ein, zum Wagenschmieren gewöhnlicher Pinsel voll einem jeden Stücke ins Maul gestrichen. Do- de^ ist zu merken, daß dieser Tberiak einige Wochen lang fort gebraucht und wenn obige Quan tität dazu nicht auereicht, wieder frisch gemacht werden muß. 2) Treibe man das Vieh, namentlich bey cinfallenden starken Frösten und Nebeln, nicht zu früh aus und zu spät ein. Regnet es den ganzen Tag fort, so muß es gar nicht auSgetrieben we> den, weil es für die Gesundheit bess. r ist, in einem trocknen warm-n Stalle einen oder ein paar Tage etwas Mangelzu leiden, als in eineranhaltenden nassen Witterung den Stoff zu dieserKrankücit in den Körper zu legen, »her Yen Keim dazu, der vielleicht erloschen wäre, zu enlwickem. 3) Neicha