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deutschen Helden Hermann errichtet wird, einen neuen Beitrag von 100 Friedrichsd'or bewilliget. — Die Kosten dieses Denkmals sind auf 48,600 Thlr. veran schlagt, bisher kamen aber durch die Sammlungen erst 25,271 Thlr. ein — Preußen. Die katholischen Bischöffe in Preußen haben nun die Erlaubniß bekommen, mit dem päpst lichen Hofe in Nom zu correspondiren, sollen aber jede Korrespondenz, die den Staat berührt, anzeigen, Er lasse, Breven, Bullen re. des Papstes aber nicht ohne vorherige Einwilligung der Negierung bekannt machen. — Neuerdings bedarf es wieder der Erlaubniß des Königs von Preußen, ob ein Preuße einen russischen Orden annehmen darf. — Die Bevölkerung von Königs berg betrug am Schlüsse des vorigen Jahres 65,852 Seelen, mit Ausschluß des Militärs. In Köln ist durch die Stadtpost eine Schmähschrift auf den Professor und derzeitigen Rektor Ernst Moritz Arndt verbreitet worden und zwar wegen seiner starren Aeuße- rungen über den kirchlichen Streit in Preußen, den Papst, die katholische Kirche und deren Priestcrschaft in dem Buche „Erinnerungen aus dem äußern Leben." Der König hat den in Köln entstandenen „Verein für Förderung des Dombau cs" genehmiget. Man hofft nun, daß dieser berühmte Dom, an welchem nun schon 500 Jahre gebaut wird, endlich werde vollendet werden, da Fürst und Volk sich dazu vereinigen. Der Berichterstatter aus Köln spricht sich hierüber unter andern so auS: „Dieser Zeit und Dem, der inDeutsch- land an ihrer Spitze steht, scheint es vorbehalten zu sein, die Steine zu fügen zu Deutschlands größtem Dome und — aller Deutschen Herzen zu Einem Deutsch land." Die zu München erfolgte Beschlagnahme der Druckschrift „Leben und Wirken Or. Martin Luthers im Lichte unserer Zeit von E. T. Häckel; Chemnitz bei Robert Binder, 1840, ersten Theils geschichtliche Einleitung," die wir in No. 4. des vorigen Jahr ganges empfohlen haben, ist vom kön. bairischen Mini sterium des Innern bestätigt worden. In München herrscht seit längerer Zeit ein bösartiges Nervenfseber. Aus Wien schreibt man über die Angelegenheit der Befestigung von Paris Folgendes: „Höchst sonder bar erscheinen die neuesten Debatten der Deputirten- kammcr in Paris über die Befestigung dieser Hauptstadt und die öffentliche Meinung kann nicht leicht zu einem andern Einklänge kommen, als daß in Frankreich auch die als nationalcrscheinenden Ansichten und Ent würfe nun eine precaire Theilnahme finden, die poli tischen Parteien gegen sich unredlich sind und die Re gierung selbst mehr von jenem geraden Wahrheitssinn, jener politischen Offenheit der Nation gegenüber abzu weichen sich veranlaßt sieht, als das so nothwendige gegenseitige Vertrauen in wohlgeordneten Staaten erfor dert. Daher das Mißbehagen, welches die übrigen europäischen Regierungen in der gegenwärtigen kritischen Lage beschleicht und insbesondere die militärische Vorsicht Deutschlands, daS seine Rüstungen sortzusetzen sich ge zwungen sieht. Der Chef des Generalstabcs, General major v. Heß ist nach Berlin abgereist, um das Endresultat der militärischen Konferenzen dem dortigen Hofe zu berichten, was nämlich hier bei der Sendung des Generals v. Grolmann, und bei dessen Besuchen an den süddeutschen Höfen besprochen worden ist. So viel scheint gewiß, daß mit dem Beginne des Frühjahres die neun deutschen Bundescorps in marschfertigem Stande dastehen werden, wenn eine aktive Bewegung auch nur bei dem kleineren Theile eintretcn dürfte. Auch wird man es bei dem bewaffneten Friedensstande von 320,000 M. bewenden lassen, und die Reserve (zusammen mit den neun Corps: 520,000 M.) wohl nur in den Listen wahrnehmen. Man hält sich über zeugt, daß unser Kontingent im März oder April seinen Marsch an die bestimmten Punkte von Böhmen und Tprol antreten werde, was beiläufig in der Zahl von 100,000 M. geschieht. Die fortdauernden Rüstungen, welche in den Provinzen noch mehr als in Wien sichtlich sind und die rasche Anfertigung von Munition deuten dies mit hinlänglicher Gewißheit an. Ueberdies wird natürlicherweise eine entsprechende Reserve im Innern selbst aufgestellt und die Armee von 60,000 M. in Italien um weitere 40,000 M. vergrößert werden. Kloster. Die Nonnen in dem vormaligen Domi- kaner Frauenkonvent Habsthal, welche sich seit der Aushebung des Klosters durch Sterbefälle und Austritt bis auf sechs vermindert hatten, sind am 3 Ferbruar nach freiwilliger Ueberei'nkunft abgegangen, wogegen jede eine lebenslängliche jährliche Pension von 400 fl. von dem fürstlichen Rentamte Sigmaringen erhält, welche sie nach Belieben im In- oder Auslande verzehren können. Das Kloster, welches ehemals wegen seiner Gastfreund lichkeit rühmlichst bekannt war, wird jetzt zu wohlthäti- gen und nützlichen Zwecken eingerichtet. LL nsland. Portugals. Die Streitigkeiten mit Spanien wegen der Duerofchiffsarth sind durch die Annahme des