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212 -ere viele Truppen waren gegen London zu marschircn beordert worden. Ucbrigens verursachten diese Ereignisse ein außerordent liches Fallen der Staatspapiere, und es sind dadurch ungeheure Summen verloren wor den, wobei jedoch die Banquiers in den Pro vinzen, die, mit dem Ereigniß unbekannt, Aufträge zum Kaufen gegeben hatten, auch bedeutend gewonnen, weil die Effekten bald darauf wieder ansehnlich stiegen. Da nrhm- lich jene Aufstände nur von Müssiggängern, Dieben und Gassenjungen hergerührt hatten, so wurde Ordnung, Ruhe und Verträum bald wiederhergestellt, und auch das Gerücht, daß Wellington seine Entlassung genommen, hat sich nicht bestätiget, im Gegentheil soll er fester als je stehen. — General Bourmont ist, von Gibraltar kommend, in Portsmouth angelangt. Spanien. Von den aus Frankreich em- gerücktm Insurgenten, welche in Gefangen schaft gcriethcn, sind 20 erschossen worden. Italien. Es heißt, daß die tsierreich. Regierung immer mehr Truppen und Geschütz nach der Lombardei sende. — Der König von Sardinien hat seine Armee auf den Kriegsfuß Nedigirt von M. E. Engel. setzen und die Festungen verproviantiren, auch Militärkommissionen zur Aburthcilung von politischen Vergehen errichten und die höhern Lehranstalten auf 1 Jahr schließen lassen. — Am 8> Nov. ist der König beider Cicilien, Franzl, geb. 1777 suce. 182.5 ver storben; dessen ältester Sohn Ferdinand, jetziger König, ist 1810 geboren. " Rußland. Mehrere Korps Infanterie und Kavallerie, die ganze polnische Armee und eine verhältuißmäßige Anzahl irregulärer Kosaken sind auf den Kriegsfuß gesetzt wor den und rücken nach den westlichen Gränzm des Reichs in temporäre Kantonirungen. — Es soll der Kaiser an die-übrigen Höfe die Aufforderung gerichtet haben, daß der revo lutionären Seuche im europ. Abendlande möglichst bald ein Ziel gesteckt werde; auch soll er einem nahe befreundeten Hofe den Vorschlag gethan haben, eine ansehnliche Truppenmacht zu stellen, falls die Konfereo- zen in London wegen Belgiens nicht dahin ausfallen sollten, daß dem Prinzen von Ora- nicn der Thron dieses Landes, seinen künf tigen Ansprüchen auf Holland unbeschadet, gesichert würde. Gedruckt und verlegt bei T. Wieprecht. Kirchliche Anzeigen. Künftigen Sonntag, den -8. Nov., predigt Vormittags in der Etadtkirche Herr SupD. Fiedler und Narbmitlag« Herr Archi-Diak. IVI. Struve. Mittwochs darauf, den i. Derdr., hält HerrDiak. »1. Steinhäuser die allgemeine Beichlrede- Vom 17. bis rg Nov. sind getrauet worden: 1) Herr Jacob Friedr. Baumann, Kaufman» in Schin, Heide, mit Jgfr. Rosalie Morellin «Ubier, r) Joh. Gottfr Lippert, verabsrbiedeter Soldat, mit Christ. Karoline Knorriu allh. 3) Gottlieb Gläser, B. u. Maurergeselle allh., mit Jgfr. Joh. Christ. Menyschin von Chrieschwitz. 4) Mftr. Friedr. August Hahn, B. u. W, mit Jgfr. Anue Sophie Bauerfeindin allh. 5) Mstr. Joh. Gottsr. Körsiger, B. u. W, mit Jgfr. Christ. Auguste Klärnerin allh. 6) Christ. Gottlob Götz in der Tennera, mit Joh Christiane Vogelin von Thiergarten. Getauft sind worden 4 von der Stadt, woruter r unedel, und z vom Lande: r) Mstr. Karl Friedr. HdhlenS, B- u. W G- Karl Friedrich, r) Mstr. Friedr. August Wagner«, B. u. M. S- Friedr. August. 3) Mstr- Karl Friedrich Kießlings, B- 0. W. G. Friedrich Ludwig. Beerdigt sind worden z vou der Stadt und 1 vom Lande: 1) Joh. Rosine Grünertin in Chrieschwitz unehel. S. Friedr -Aug., 5 I. 5 M. s) Karl Friedr. Müllers, WebergeselleuS S- Friedr- Aug-, 5 M- r L. 3) Mstr. Joh. Gottlieb Aräuers, B. u. Schuhmachers T. Marie Amalie, 8 M. r W. 4) Fr. Johanne Christiane Wirthin, «y I. Getreidcpreiß vo.n 20-Nov. 1830. Waizen 1 thlr.bis ithl.Zgr. Korn 17 bis 21 gr. Gerste s bis ir gr. Hafer 5 gr. bis 5 gr. 6 pf. Erdäpfsl 3 bis 4 gr.