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Voigtländischer Anzeiger. 21 - Stück. Klauen, Sonnabends den 22. May 1630. Feuersbrunst. In Markt Kirchenlamitz im baier. Ober- mainkrrisc sind in der Nacht vom 10. zum 11. Mai 4o Haupt- und Nebengebäude, als die beßtc Hälfte des Orrs, darunter Kirche, Pfarrwohnungen,' Post u. s. w. ein Raub der Flammen geworden und bei dem schnell aus- gebrochenen und um sich greifenden Feuer konnten viele der Verunglückten nichts als daS Leben retten. Wie England Teutschland und besonders Sachsen merkantilisch schröpft. Ein sehr gründlicher Aufsatz*) in der land- wirthschaftlichen Zeitung liefert sehr traurige Belege zu obiger Ueberschrift und wir theilcn hier einige Data daraus mit. — Früher hat jener Inselstaat wenigstens sein meistes Getreide mrs Teutschland bezogen und dafür beträchtliche Summen herübergeschickt; allein seit 1806, wo das Kvntincntalsystem durch Napoleon eintrat, hat es theils unge heure Strecken auf eigenem Boden zum Ge treidebau urbar gemacht und verwendet, theils seinen Bedarf aus Amerika, Aegypten, den russ. Häfen, am schwarzen Meere re. ge holt, und seitdem hat der Getreidchandel aus Teutschland dahin nie wieder recht aufkom men können, wogegen England seit der Auf hebung der, für unser Manufaktur- und Fabrikwesin sehr ersprießlichen Kontinental sperre 1813 Tcutschland mit Produkten aller Art nur noch stärker überschwemmte und da für ungeheure Summen an sich zog, gleichsam als wolle es sich den ersten Gewinn teutscher Tapferkeit selbst auf den, von dem Blute un serer gefallenen Brüder noch rauchenden Schlachtfeldern nicht entgehen, sondern von uns noch Uebriggebliebenen wenigstens einen Theil seiner Subsidien sofort erstatten lassen. Seitdem überschwemmten und überschwem men englische Kolonial- Fabrik- und Manu- fakturwaaren aller Art, zu immer mehr und mehr herabgesetzten Preisen, Teutschland, namentlich das von keiner Zolllinie umgebene Sachsen. — Man hat berechnet, daß Eng land von Teutschland nur für Kaffee und Zucker jährlich an 100 Millionen zieht. Wie viel mag für die übrigen Kolonial- Gewürz- Arznei- und Farbcwaaren, für Garn- und Manufaktur- und Fabrikgegenstände aller Art, selbst die oft ganz unbedeutend scheinenden, dahin ausströmen! So wies hinsichtlich des letzten Gegenstandes z. B. vor einigen Jahren der Reisende eines Reitpeitschen - Fabri kanten in Manchester nach, daß er alljähr lich für 80000 Thlr. Reitpeitschen in Teutsch land verkaufe. Wie wenig läßt dagegen jener Handelsstaat von teutschen Fabrikanten zu, oder wie macht er wenigstens die Ausfuhr da hin durch ungeheure Zölle fast unmöglich! — Von dieser so ungleichen Handelsbilanz fällt natürlich ein Theil auch Sachsin zur Last, das sich nicht, wie Oesterreich und Preußen, durch Verbote oder wenigstens sehr hohe Ab gaben Zeitgemäße Bemerkungen eines Sachsen tu deS K. Sächs Geh. Finanz. RathS von Glotow Der» suche einer Anleitung j« Gerti-««- der SrtragSanschlägr -der Landgüter.