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202 ----- den cingepfarrten Gcricht? herrschafken nebst ihren sämtlichen Familiengliedern, unrer in niger und kiefgerührter Theilnahmc der gan zen Gemeinde und einer zahlreichen Menge von Fremden ans den mchen nnd fernen Ort schaften der erste Gottesdienst für ein neube- ginnendes Jahrhundert mit Gesang, Gebet und Predigt, so wie einer schönen Kirchen musik auf das feierlichste begangen wurde. Vor und nach der Predigt wurden von dem derzeitigen Pfarrer Ernst Gotthilf Koch der Würde des Tages gemäß an dem von der Ju gend mit Kränzen und grünen Zweigen ge schmückten Altäre ermunternde Worte ge sprochen, so wie auch das in diesem Blatte «och nachfolgende Gedicht, welches von ihm zum unvergeßlichen Andenken an den from men Erbauer, wie an die Feier des 200jähr. Jubiläums den dcrmaligcn Kirchenvorstehern übergeben und in der Kirche selbst nebst hin- zugcfügten Nachrichten über den jetzigen Stand der Kirche und Gemeinde feierlichst medergelegt wurde. Die Jubelprcdigt wurde von dem Pastor Koch über den Tert Psalm SO- B. 16- u. 17. gehalten, welche die Liebe einer christl. Gemeinde zu ihrem Tempel und zwar die Quellen und die Wirkungen dieser Hiebe zum Gegenstand hatte. Nach spat und feierlichst beendigtem Gottesdienste kehrten die eingepfarrten Gemeindeglieder in schöngrord- «etem Zuge mit ihrem Musikchore in ihre Dorffchaften zurück, und am Slbend wurde der für Kürbitz, Oberwcischlitz, Unterweisch- Utz und Rosenberg unvergeßliche Tag mit Musik und Gesang vom Lhurmc feierlichst beschlossen. Noch steht ihr Säulen, kühn und fest gegründet, Und tragt des Tempels hochgewölbtes Haupt; Noch wird das Wort des Herrn hier laut ver kündet, An bas der Väter cheure Schaar geglaubt, Durch das der Herzen Tausende sich stärken Doll hohen Glaubens zu den ird'schen Werken. Diel fromme Seelen hast du schon vereinet, Du Gotteshaus! zur Andacht, zum Gebet; Manch Auge sahst du, das sich ausgewelnet, Wenns Hoffnungsvoll zu seinem Gott ge fleht. Der hohen Feste hast Du viel geichen, Ein seltnes doch wirst heute du begehen. Der seltne Tag, der heut »ns wicdcrkehret, Führt unsern Blick in laugst cncfloh'uc Zeit, Wo unsern Vätern ward das Glück bescheret, Daß diesen Tempel sie dem Herrn geweiht. Und zwei Jahrhunderte sind heut entschwunden Seit dieses Tempels ersten Weihcstuuden. — Als nicht mehr Raum zahlreiche Hörer fanden Im alten Kirchlein , sehr beschränkt erbaut, Und Einsturz drohend seine Manern standen, Von der Gemeinde furchterfüllt beschaut: Da wlrßte Go« des Mannes Herz zu lcicken, An den noch spat die Enkel dankbar denken. Urban von Feilitzsch, dessen ganzes Leben Voll Gottesfurcht und guter Werke war, Sah die Gemeinde kaum in Sorgen schweben, So ward ihm auch der Weg zur Hülfe klar. Aus eignen Mitteln, die ihm Gott gescheuket, Ein Gotteshaus er zu erbau'» gedenket. Und schnell entsteigt aus neu gelegtem Grunde In edler Form der Mauern Kranz empor; Und da der Wille mit der Kraft im Bunde, Geht auch cm Werk ehrwürd'gerArl hervor. Und als zwei Jahre ihre Bahn geendet, Ist groß und schön das Gotteshaus vollendet. Voll tiefen Danks für seines Gottes Gnade, Die er genoß in langer Lebenszeit, Hat er dicß Haus, nach wohlgewähltem Rache, Zn Gottesfurcht dem Heiland fromm ge weiht. Zum Heiland sollten alle gläubig beten, Die jetzt und einst in diesen Tempel treten.— So stehn wir hier im ernsten Angedenken Ai: dich, durch den dicß Gotteshaus erstand; Laß deinen Geist auf uns sich niederscnke», Der seinen Trost, fein Heil in Zesu fand. Der schönste Lohn im Lande der Verklärten Wög' nun für das, was du gechav, dir wer de». Du