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B o i g tl ä n dl fch e r Anretser ' 41. Stück. Plauen, Sonnabends den 14. Oktober 182S. —" " "- - —— » Andie Frledensstunde«. Einführung und Zuruf. Nun so zieht denn, stille Friedcnsstunden, Mit dem jungen Himmclsblüthcnstrauß, Welchen Glaub' und Liebe fromm gewunden, Zieht getrost ins fromme Christcnhaus! Sicher scyd ihr fremidlich ausgenommen Zn der Hcimach sicher Gottesruh', Und schon tönt ein freudiges Willkommen! Euch aus Herzen ulld in Hausern zu. , Starte, die sich muthvoll selbst bekämpfen, Wenn Begierde hoch die Segel schwellt, Döse Lust in ihrem Znnem dampfen Und besiegen schnöden Reiz der Welt, Odie Stühe, die ihr Allen, Allen Freundlich bietet, nehmen gern sie an; Daß die jetzt noch stehen, nimmer fallen, Und stets siegreich höhcrm Ziele nah». Schwache, schier an eigner Kraft verzagend, Halb erschöpft schon in dem schweren Streit, Ob der mangclvollcn Tugend klagend, Und nur ringend noch mit Schüchternheit Ach, sie greifen froh nach eurer Spende, Und, wie Ephcu sich um Eichen schlingt, Strecken sie nach euch die matten Hande, Wie nach Engelschaar, die Hülfe bringt. Frohe, reich an jedem kcbcnsglücke, Aber auch des Gebers eingedenk, ' Grüßen euch mit dankbarfrohcm Blicke Als der Gottheit köstlichstes Geschenk; Als die Freunde, die sich liebend freuen Mit den Fröhlichen aus treuer Brust, Und der Himmelsrosen Füll« streu»« Auf die Rosen kurzer Erdenlust. Dulder, .bei dem Kampf mit Noch und Schmerzen " Fast erschöpft in langer Prüfung Lauf, Schließen euch die schwer bektommncn Herze»», Wie dem Thau' die matte Blum' sich, aufi Kommt ihr doch, um mitleidsvoll zu weinen Mit den Weinenden, laßt ihr doch fern Droben den Verzagten mild erscheinen Manchen neuen schönen Hoffnungssterkt. Selbst die Kampfer auf dem Sterbe bette, Die aus halbgcbrochner Herzen Wch'n, Daß der Friedcnscngcl bald sie rene, Auf zum Herrn von Tod.und Leben stehn, An der Laufbahn bald geschloßnen Schranke» Nehme« euern Trost sie sehnend auf. Und mit frommen, fröhlichen Gedanken! " Enden hoffend sie den Pilgcclauf, Drum zieht ein, ihr stillen Friedensstusden, Zn der Christen frommes Haus und-Herz, Würzt dje Freude, laßt den Gram gesunden, Zieht die Seel' in Liebe himmelwärts, Zu dem Ew'gen, der die Welten lenket, Zn dem Alle leben, weben, sind, Der, ein guter Vater, freundlich senket Segcnsblick auf jedes gute Kind» Lehrt kn Andacht heilge Hande falten, Froh empor zu Gott und Heimath schau», , Treu das Wort des großen Meisters halten Und, wie Er, am Glück der Bruder, ballst Laße