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mehrere EskimoS aus Grönland in Kopenhagen an ein gebildetes Lebe» zu gen'öhncn; aber weder die reinlichen Zimmer und Betten, noch hie europäischen Kleider und Speisen beheizten ihnen. Sopha und Stühle oerschmähend, kauerten sie in ihrer Äeidung von Rennthierfellen" auf der Erde, und verlangten nur Thran und Sechundsfleisch zu ihrer Nah rung. Mit jedem Tage wurden sie trauriger; sie singen an zu kränkeln, und wären ohne Zweifel vor Heimweh gestorben, wenn man sie nicht nach Grönland znrüekgeschiekt hätte. Hier wurde ihnen wieder wohl; sie griffen nach ihrem Bogen und ihren Lanzen, fuhren auf ihren Hundeschlit ten über die endlose Schneefläche hin, und ruderten in ihren kleinen Käh nen zwischen schwimmenden Eisbergen in daS stnrmbewegte Meer hinaus. Unter den Thieren Grönlands zeichnet sich der Eisbär durch Größe, Kraft und Wildheit auS. Er ist der eigentliche Bcherrscber des Landes und stellt gleichmäßig den Menschen, den vierfüßigen Thieren und den Fischen nach. Darum fliehen alle lebenden Wesen seine Nähe, und namentlich tauchen die Seehunde eiligst unter das Wasser oder ver bergen sich in den Spalten des Eises, wenn daS gewaltige Thier mit festen, gravitätischen Schritten über die Eisfelder einherschreitet. Nur dem Wallroß gelingt es bisweilen, mit ihm einen Kampf zu bestehen und sich mit seinen langen Fangzähnen zu Vertheidigen, wenn es Von ihm angegriffen wird. Was den Eisbär nächst seiner Stärke besonders gefährlich macht, ist die Schnelligkeit seiner Bewegungen. Seine breiten Tatzen machen es ihm möglich, mit großer Behendigkeit über ein Schneefeld zu laufen, in welches der Fuß des Menschen bei jedem Schritte einsinkt. Außer dem kann er vortrefflich schwimmen und untertauchen, so daß auch das offene Meer keine Sicherheit vor ihm gewährt. Sein dichter, aus lan gen, weichen Haaren bestehender Pelz schützt ihn dermaßen, daß nur eine das Gehirn durchbohrende Kugel oder ein in das Herz eindringen der Lanzenstich ihn niederzustrecken vermag. Und dieses furchtbare Thier,