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MIunL-tcfftinonfttlirist. ^ U Verkauf in <ter kabrik: Vrvsclen, Vliomnitevistraaso 26, H lVsiseiidaiisstr.S mnt Ltrissvuerstr. 18, in liödtaa: Lisiuaretralr. 2. z- aiw MDSSll Stollen! ß L,eleli1 unck «liirvlillisslg! ^ E ^ 8vI»N8tvr vrelteslrssee > ^ ' Vr»nünki8l unä Ortkopvcl. >VrrI1str. ^ E 14» <)88ttz8 uv<1 ko!u8ttz8 8p1v1>varuoll-lll»U8 V ii 32 jstr-ittvr^i-. ^ Hlttüll»!' kraxei-sti-. 33 A Tau-ll-Ton nie-wussten UN 8. 2 komm« ! - u tv»«plvlv in lokrvalil. A I'Lbrik onkl. von k. ^Uleoolc <L 0>. in lk-äättek A ^ unä tticiüttrs Xnkor8leindrm!:a8k.'N. krslkHst-en A vkiwliim Vvrm lek< Mi »88-LiislLlt M Otto Li tttn v! L—s Mcktritt Vandenpeereboin's. .Hofiinchrichtcii. Vaterland. Festspiele, Handels-Hochschule, Muthmaßl. Witterung: Krankenträger, Dendrvlogische Gcsellsch., Maureiveisami»!., Vogelwiese. Sachs. Kiinstverein. Ruhig, wolkenlos. Donnerstag, 3. Angnst 1899. Der Rücktritt Validenpecrebom'S. Die politische Krisis in Belgien ist mit dem Rücktritt des Ministeriums Vandenpccrcliom in ein neues Stadium getreten. Selten wohl hat ein Kabinet unter dcmüthigcndcren Verhältnissen kapitnliren müssen, wie die letzte nltranwntane Regierung, die Belgien dicht vor den Abgrund der Revolution geführt hat. In sich selber uneinig, im Stich gelassen von der Mehrheit der Partei, ans der cs hervorgegangen ist. sah das Kabinet ans dem Chaos keinen anderen Ausweg mehr, als zurückziitrcten, obwohl Vcnidcnpecrc- bom mit einer Zähigkeit an seinem Ministerposten klebte, die einer besseren Sache würdig gewesen wäre. Was erwählend der ganzen stürmischen Campagne, die jetzt mit seinem Sturze abgeschlossen ist, vertreten hat, war das nackte Parteiintercsse des Ultrnmon- tauismus. Von seinem Vorgänger hatte er die Aufgabe über nommen, ein neues Wahlgesetz zu schassen: er suchte sie durch eine Reform zu losen, die den unvcrhüllt zu Tage tretenden Zweck hatte, die ultramontane ParlamcntSmchrheit auf absehbare Zeit hinaus sicher zu stellen. Selbst in den Reihen der Ultramontanen begann sich sofort eine oppositionelle Stimmung zu entwickeln: so erhob der frühere klerikale Minister Woeste seine warnende Stimme, während der demokratische Flügel des KlcrikaliSmus mit den Liberalen und den Sozialdemokraten gemeinsame Sache machte. Trotz des heftigsten Widerspruches setzte die nltrainontane Mehrheit in der Kammer, in der die Klerikalen 112, die Liberalen nur 12 und die Sozialdemokraten 28 Mandate besitzen, einen Ansschutz zur Vorberathung des neuen Wahlgesetz-Entwurfes durch. Dieser genehmigte den Entwurf Bandenpeercbom's. Als aber dieser die Berathnng in der Kammer verlangte, inscenirte die antiklerikale Minderheit jene wüste Obstruktion, die dann auf der Stratze in blutigen revolutionärenDemonstrationen fortgesetzt wurde. Anfangs schien es, als ob Vandenpccrebvm nicht gewillt sei, sich durch die revolutionären DrvhungSvcrsnchc cinschüchtcrn zu lassen. Auch wenn er zu der Uebcrzeugnng gelaugt wäre, datz sich die Zurückziehung seiner Wahlrcformvorlage empfehle, so hätte er doch niemals den Eindruck erwecken dürfen, datz er dies aus Angst vor der Stratzenrevolntivn und deren etwaigen Folgen thne. Zunächst hätte er unter allen Umständen die Pflicht gehabt, mit rücksichtsloser Energie die Stratzentumulte niederzuschlagcn, bei denen es sich überdies nicht blos um den rein politischen Kamps gegen den ultramoiitanen Wahlgesetz-Entwurf handelte, sondern um eine umstürzlerische Bewegung mit ausgesprochen republikani schem Charakter Der belgischen Sozialdemokratie kam es nicht sowohl darauf an, die von der Regierung geplante Wahlreform zu Fall zu bringen, sondern die willkommene Gelegenheit, die ihr der engherzige und kurzsichtige Parteiegoismus des herrschende» Ultra mont aniSmns geboten hatte, zu benutzen, um den Bestand der staat lichen, monarchischen und gesellschaftlichen Ordnung zu unterwühlen. Wenn die Liberalen bei den gemeinsamen Stratzcukiindgebungen und Berbrüdcrungsfestcn „Es lebe die Freiheit!" und „Rieder mit der Regierung!" riefen, so antworteten die Sozialdemokraten regel mäßig mit dem Rufe: „Es lebe die Republik! Nieder mit dem König!" Erst wenn die öffentliche Ordnung allenthalben wieder hergestellt und gesichert war, durfte Vandenpcerebom seinen frei gewordenen Willen bethätigen und seine Wahlrcform wieder zurück- ziehcn. Denn vor Allem mußte ein für alle Mal sestgestellt werden, datz die Stratzenrevolution niemals das Mittel sein darf, um politische Fragen, die nur auf parlamentarisch-verfassungs mäßigem Wege zu lösen sind, zu entscheiden. Die Absicht, aus freien Stücken auf seinen Wahlgesetz-Entwurf zu verzichten, hat indetz der soeben znrückgetretene Kabinetschcf überhaupt nicht gehabt. Noch am Tage vor dem Ausbruch der Brüsseler Stratzcn- unruhen brüstete er sich damit, datz seine Wahlreform innerhalb vier Wochen Gesetzeskraft erlangen werde. Sobald jedoch die revolutionären Demonstrationen einen größere» Umfang anzu nehmen drohten, beschlich ihn die versöhnliche Stimmung; er lapitulirtc, nicht vor einem parlamentarischen Maioritätsbcichlutz oder aus Gründen politischer Klugheit und aus Opportun itäts- rücksichten, sondern weil er die Revolution fürchtete. Auch die unabhängige ultramontane Presse war der Ansicht, datz das Ministerium Vandenpeerebom, als es vor der drohenden und zum Theil schon in Scene gesetzten Stratzenrevolution die Waffen streckte, einen der verhängnitzvollsten Fehler begangen hat, den sich je eine belgische Regierung zu Schulden kommen Uetz. Denn fortan ist den politischen Stratzentumulte» in Belgien Thür und Thor geöffnet. So oft die oppositionelle Minderheit ihren Willen durchsetzen will, wird sie die zur Verfügung stehenden, durch die jahrzehntelang schrankenlos geübte Umslurzpropaganda revolutionär gestimmten und aus Stratzentumulte drcssirtcn Massen gegen die Machthaber in Bewegung setzen und diese zur Nachgiebigkeit zwingen. Die Aera der Stratzentumulte ist eröffnet und eS wird sich zeige», daß die Sozialdemokratie, die mit ihrem revolutionären Apparat dank der Schwache der Negierung die schönsten Erfolge erzielt hat, keine Neigung verfpürcn wird, aus ihr probates Mittel wieder zu verzichten. Haben ihre Vertreter doch soeben in der parlamentarischen Kommission, die von der Kammer zur Lösung der Wahlrechtsfrage eingesetzt worden war, die Drohung aus- gestoßen, daß sie sofort neue Straßenagitationcn Hervorrufen Würden, falls sich die Regierung ihr nicht willfährig zeigen sollte. Die oben erwähnte Kommission, die ans 1ö Mitgliedern besteht, ist bei der Prüfung der verschiedensten Wahlgesetz-Entwürfe zu einem absolut negativen Ergebnisse gelangt. Alle ihr unter breiteten Vorschläge sind, so weit sie nicht vor der Abstimmung zurückgezogen wurden, einer nach dem anderen niedcrgestimmt worden. Das kläglichste Schicksal wurde dabei dem Regierungs- Entwurf zu Theil: nur 1 Mitglied stimmte dafür, 8 dagegen, während sich 7 Mitglieder der Stimmabgabe enthielten. Ta schlug selbst Herrn Vandenpeerebom sein sonst so wenig zart besaitetes Gewissen. Er kapitnlirte zum zweiten Mal, indem er nun endlich die Konsegncnz aus seiner ersten schmählichen Nieder lage zog und abdanlte. Seine Dickfelligkeit ist offenbar durch den fast gänzlichen Abfall der Regierungspartei durchlöchert worden, die eingesehcn hat, daß mit einem so ungeschickten und zugleich so schwächlichen Ministerium, als welches sich das Vandenpcerebom'sche erwiesen hat, die Geschäfte des Ultramontcmismus nicht länger geführt werden können, wenn nicht die Gefahr des Bankcrvtts heransbeschworen werden soll. Dem neuen klerikalen Kabinet, dessen Träger Smct de Napcr sein dürste, bietet sich die dornen volle Aufgabe, die Wahlrefvrmfrage zu lösen. Eine Lösung im slnatserhaltcnden Sinne wird nur möglich sein, wenn die Ent schließungen der Regierung nicht durch die Furcht vor der Sozial demokratie und deren revolutionären Drohungen beeinflußt werden. Acrnschreili- nnd Fcrusprcch-Berichte vom 2. August. Berlin. Eine marokkanische Abordnung, die sich zum thieräi etlichen Kongreß nach Baden-Baden begiebt, wurde heute Vormittag im Auswärtigen Amte vom Ilntcrstaatsselretäc Frhrn. v. Richihosen empfangen. Ter marokkanische Kongrctzdelcgirte, in dessen Begleitung ein Arzt und ein Dolmetscher sich befinden, ist Sid Hach Mohammed Bennona. — Offiziös wird der Annahme ent- gcgengetretcn, als ob derdein Bundesmthe vorliegende Entwurf von Abänderungen und Ergänzungen des amtlichen Waarciwerzcichnisses znm Zolltarif als Vorarbeit zur Aufstellung eines neuen Zolltarifs nnzmehe» fei. Es bandele sich um weiter nichts als um eine der schon feit Ialnen häufiger erfolgten Anpassungen einzelner Be stimmungen des amtlichen WaarcnverzcichnisscS an die geänderten Anforderungen des Verkehrs. — Von unterrichteter Seite wird der Angabe entgegen getreten, datz der Leiter der Stadtperwaltnng voir Apia infolge Beschlusses der intcrnationolen Kommission sein Amt nicdcrgeleat habe. — Nach einer Verfügung des prentzischen Unterrichtsininisters werden Anordnungen getroffen werden, datz am 28 Angnst, als am 150jährigen Geburtstage Äöthc's, in den Schulen sowie in den Lehrer- nnd Lchrerinnen-Seininareu unseres größten Dichters in würdiger Weise gedacht werde Tic Schüler und Schülerinnen, wenigstens der oberen Klassen, werden tu den deutschen Stunden dieses Tages oder der letzten ihnen vorher gehenden darauf hingewicjen werden, waS das deutsche Volk den unsterblichen Werken Äöthc scher Dichtkunst zu verdanken hat. — Die Snltanin Sidi Sara von Sansibar, die Mutter dcS von den Engländern vertriebenen Sultans Said Bic Khalim, welcher mit seinem Anhänge in Dar-cS-Salaam, der Residenz des Gouverneurs voir Deutsch Ostafrika, seine» Wohnsitz hat, ist hier eingetrvssen, um Kaiser Wilhelm in einer Audienz um seine Intervention zu Gunsten des obgeietztc» Herrschers zu bitten. — Ter Börsenmakler L. Lecser hak sich gestern infolge erheblicher Börsenverlnste erschossen, während seine Familie in der Sommerfrüche weilt. — Ter Photograph Mar Priester, Theilhaber der Firma Wilcke u. Priester, der wegen Hausfriedensbruch, begangen im Slerbczimmer des Fürsten Bismarck, von der Strafkammer in Altona zu .8 Monaten Gcsängnitz vcrnrtheilt worden war, hat sich der Strafe durch die Flucht entzogen und wird steckbrieflich verfolgt. Ter Photograph Wilcke nnd der Förster Spörcke, die ebenfalls zu JrcihcilSstrafcn verurtheilt worden sind, haben ein Gnadengesuch an den Kaiser gerichtet, aus welches die Entscheidung noch nus- stcht. — Die hiesigen Putzer haben, ebenso wie die Bauarbeiter, die Vorschläge des Arbettgeberbundes abgctehnt und für den kommende» Monat einen allgemeine» Streik in Aussicht genommen. — Die Bautischler in Berlin wollen ün Herbst streiken. — Ans Apia wird unter'»! 27. Juli telegraphisch gemeldet: Der englische Kommissar Sir H. Elliot ist heute nach Äucliand abgcrefft. Ter amerikanische Generalkonsul Osborne hat aus Ersuchen der Kommissare vorläufig die Geschäfte des Obcrrichters Po» Samoa übernommen. Die hiesigen Deutschen erblicken in der Wahl des selben eine Bürgschaft zur unparteiische» Führung der richterlichen Geschäfte. Halle. Der am Montag ansgcbrvchcne Manrerstrcik hat bereits sein Ende erreicht, da den Arbeitnehmern ein Lohn von -18 Pfg. pro Stunde bewilligt wurde. K r c l. Das dänische Pcmzcrschiff „Jver Hvitscld" hat heute Nachmittag den hiesigen Hafen verlassen. Frankfurt a. M. Der Schauspieler Strohecker ist heute Morgen an einer Darnwperation gestorben. Ä ra ii n s ch w e i g. Die hier tagende 16. Versammlung des Verbandes der Handclsgärtncr Deutschlands wählte Leipzig als nächstjährigen Versciinnünngsort. Lemberg. In Poltawa starben von 14 Baiiernknechtcn. die sich durch den Geniih von verdorbenem Maisbrot vergiftet hatten, 9, während die übrigen schwcrkrank darnicderliegen. Horte (Böhmen). In der hiesigen Weberei von Goldschmied u. Eo. ist gestern abermals ein Ansstand ansgcbrochen. Mehr als 800 Weber stellten die Arbeit ein mit der Begründung, die Firma habe einen fremden Arbeiter angenommen und begünstige über haupt fremde Arbeiter. Graz. Gestern fanden, hier große Stratzendemonstratronen statt, an denen jedoch Arbeiter nicht tbeiluahiiicn. Die Polizei nahm mehrere Verhaltungen vor. Das Militär war konsignirt. Paris. Der Minister des Auswärtigen Delcasss verließ heute mit dem von htcr abgchendcn Nvrderpretzzna Paris, um sich nach Petersburg zu begeben. Mehrere Mitglieder der russischen Botschaft waren zur Begrüßung Dclcasso's ans dem Bahnhof erschienen. — Der Diszipunarrath der Universität suspendirte den Professor am Voltaire-Lhceum Weilt auf drei Monate von seinem Amt unter Verlust eines Drittels seines Gehaltes. Paris. Senator Scheurer-Kestner ist, wie verlautet, schwer erkrankt. Paris. Ei» inspirirter Artikel des „Matin" fordert Deutsch land an/, de» anderen auf San Domingo intcrcssirtcn Mächten, Frankreich, Belgien, Holland, Italien und Spanien, mit gutem Beispiel voranzngchen und gegen die von den Vereinigten Staaten ganz offen betriebene Annexwnspropagando energisch Stellung zu nehmen. Der Söldling der Vereinigten Staaten. Jimen, dürfte nicht Präsident werden. Dieses zu verhindern, sei Deutschland seinen stark engagirtcn Interessen schuldig. Der „Matin" deutet an. datz Frankreich, welches ein Spezialkabel nach San Domingo und kampfbereite Schisse in den Gewässern der französischen An tillen besitzt, sich einer Koalition der europäischen Kontinentalmächte gegen Amerikas Kolonialpolitik sofort anschlictzen würde. London. Aus Pretoria wird gemeldet, der Volksraad habe, obwohl Präsident Krüger dafür eingetrcten sei, mit 16 gegen 12 Stimmen den Gesetzentwurf verworfen, welcher Juden und Katholiken die politische Gleichstellung mit den Mitgliedern der protestantischen Stautskirche gewähren sollte. Christiania. Tie interparlamentarische Friedenskonferenz wurde hier heute Vormittag von dem Staatsminister Steen mit einer Rede eröffnet. Petersburg. In hiesigen Regicmngskreisen wird ent schieden bestritten, daß zwischen Japan und China ein Allinnz- vertrag abgeschlossen worden sei. Bezügliche Verhandlungen seien bereits vor einem Jahre gescheitert und nicht wieder ausgenommen worden. New-Vork. Nach amtlichen Berichten aus Hampton sind im dortigen Soldntenheim drei weitere Erkrankungen am gelben Fieber und ein TodeSsall vorgekommen. Im Ganzen sind bisher -IO Personen erkrankt, 8 gestorben. Auch in der benachbarten Stadt Phvbus sind drei Fälle von Erkrankungen am gelben Fieber Vvrgekommcn. New-Uork. Ans New-Dork wird gemeldet, der Oberrichter 'Chambers babe erklärt, eine onnernde Lostmg der Samoa-Frage unter der Tripel-Negierung sei unmöglich, da die Angliederung an die Vereinigten Staaten unthunlich sei. Sollte England zuerst Deutschland und dann die Vereinigten Staaten absurden, so würde Samoa für England werthvoller als die Fidschi,Inseln. New-Bork. Wie hierher gemeldet wird, ist das ameri kanische Kanonenboot „Machias" bei San Domingo eingetroffen. M assaiiah. Infolge eines zwilchen der italienischen und der cnglisch-eghptischen Verwaltung getroffenen Abkommens werden aus Ervthrna stammende Waaren von jetzt ab mir noch einen Einfuhrzoll von 5 Prozent statt 8 Prozent tiii Sudan bezahlen. Die Berliner Börse verkehrte heute in fester Haltung; der Verkehr beschränkte sich im Wesentlichen auf Banken und Bergwerke. In der zweiten Stunde schwächte sich die Haltung allerdings etwas ab infolge des beute veröffentlichten, wenig günstigen RcichSbankausweües und infolge gröberer Abgaben in Kreditaktien, die durch den Selbstmord des hiesigen Spekulanten Lecser veranlaßt sein sollen. Banken gut behauptet, außer Krcdit- aktien. Eisenbahnen still und wenig verändert. Bergwerke fest und höher. Die Kurse konnten fast durchweg prozentweffe an- zichcn, naincnttich waren Bochumer. Lanrahütte und Hi'vernia höher. Renten still und eher schwächer, Spanier angcbotcn; heimische Fonds nachgebend. Privatdiskont 8'/, Prozent. — Am SpiritnS-Markt wurde loco 70er unverändert mit 42,70 Mk. gehandelt. Die Lieserungspreffe waren 10 Pfg. schwächer. Der Getreide-Markt zeigte flaue Tendenz infolge schwächerer Preismeldimgcn aus Paris und den amerikanischen Plätzen, sowie aus steigendes Barometer Weizen nnd Roggen gingen am Früh markte ie 1 Mk. zurück, erholten sich aber Mittags und verkehrten schließlich wenig unter den gestrigen Preisen. Hafer blieb fast unverändert. Nach Ermittelung der Eentralnotirungsstelle der vrcutzischen Landwirthschaftskammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 157, Roggen 145, Haser 146 Mk., in Stettin-Stadt: Weizen 155. Roggen 137 bis 139. Hafer 130 Mk. — Wetter: Schön: Westwind. Hrantturl a. M. c«4>»ß.) Tr-NI S42.SO. DiSconlo ISS,40. Dresdner Bank 166.90. SraatLbahn —. Lombarden 34,35. Laurahütte 268,80. Ungar. Sold —. Parts, lä Uhr Nachmittags.) Rente 100.27. Italiener 92,27. Spanier 6!,3k). Portugiesen 24,30. Türken 23,05. Türkenloose 126,20. Lttomanbank 569,00. EtaatS- bah„ 745.—. Lombarden —. Ruhig. Pariö. Produktenmarkt. Weiten per August 19.55, per Novbr.-Febr. 20^40. bch. Mbol per August Kl.50, per Januar-April 53,25. lieh. Spiritus per August 46,00, per Januar-April 87,25, fest. Rotirungen der Produktenb örse zu C hemnitz am 2. August 1898 Mittag4 uhr. — Witterung : Schön. Tendenz: Ruhig. — Getreide. <AUe-Z rro 1000 .üilo netto.) Weizen, sremder 171—181 M., do. sächsischer 159—162 M. Roggen, hiesiger 154—150 M., do. nieder länd.-sächsischer u. preußischer 158—160 M., do. sremder 159—162 M. Gerste, Brauwaare, fremde M., do. Braumaare, sächsische — bis — M., do. Mahl- und Futter,vaare 120—140 M. Ha<er, preußischer und sächsischer 149—153 M., do. fremder —M. Mais, grobkörnig 109—114 M., do. Cinquantin 122—127 M. Erbsen, Kochwaare 170—190 Al., do. Mahl- u. Futterwaare 145—160 M. — Mehl. (Pro 100 .öo. netto.» Kaiser-Auszug 30.00 M. Weizenmehl 00 25.00—26,00 M.. do. 0 23.50 24,50 M. Weizcn-.ulcie, grob 10 M., do. sein 9.50 M. Roggenmehl 0 24.50-21.75 M . do. I 22,50-22,75 M. Roggen-Kleie 11 00 M. London. (Produkten-Vericht.) Sämmtliche Getreldearten sehr ruhig, gemischter amerikanischer Mais mitunter '/< niedriger, schwimmender gemischter amertt. Mais trage. OertlicheS nnd Sächsisches. — Zur gestrigen Kvnigl. Tafel im Schlosse zu Pillnitz War die ZutrittSdame Ihrer Majestät der Königin Frl. Marie v. M inckwitz mit Einladung ausgezeichnet worden. — Am Montag Nachmittag >/s2 Uhr empfing Se. Majestät der König in besonderer Audienz die Vorsitzenden des McitzcnerD 0 mbau - V.ercins. die Herren Geheimen Rath Prof. Dr. Wach aus Leipzig, Kammcrherr Amtshauptmann P. Schroctcr und Oberschiilrath Dr. Peter aus Meißen, welche Sr. Majestät drei in weißem Leder gebundene Mappen über reichten, in welchen die herrlichen Photographien des Meißner Domes, über 100 an der Zahl, enthalten waren. Diese Photo graphien sind vom Heim Geh. Rath Mcvdenbauer in Berlin, dem Erfinder dcS Mcßbiloveisnhrens hergestellt. Se. Majestät besah süinnitlicke Bilder mit sichtlich grötztem Interesse und sprach längere Zeit mit den genannten Herren über die Ziele des Vereins. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß die Nach- aenannten die von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthiims Braunschwetg, ihnen ver liehenen Ordensdekorationen, und zwar der Stallwachtmeistcr Adam Ferdinand Jahn das Herzoal. Braunschweigische Verdienst kreuz 1. Klasse und der Kutscher Andreas Neck dasselbe Verdicnst- kreuz 2. Klasse annehmcn und tragen. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Direktor der Leipziger Bank August E xner in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Orden der eiser nen Krone 3. Klasse und der m Sachsen staatsangchörige Badearzt Dr. mcd. L- Bardach in Kreuznach den ihm von Sr. Majestät dein Schah von Persien verliehenen Löwen- und Sonnen-Ordcn 3. Klasse aimehmen und trage». 5E >» Z-L