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Dresdner Nachrichten : 03.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-03
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.08.1899
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D^esösser» Nachrichten. 2t3. Seite 2. Donnerstag, 8. August 1899 — Den beide» Mitgliedern des Gewandliansorchesters in Leipzig Fnedr. Gunlpert und Christ. Herd. Wein schenk ist das Ritterkreuz 2. Klasse des 'AtbrechtS-Ordens verliehen wurde». — Herr Pros. Kirchner in Leipzig wurde zum Rektor der Universität gewählt. — Dem Fahrgeldkassirer bei der sächsischen StaatSciseilbah»- verwaltung Papsdors in Teilchen wurde das Verdienstkreuz: dein Organisten au der Johanniskirche zu Plauen i. V. Bürgcr- -schullchrcr einer. Bernhard Balduin Bitterlich und dem Musikus Thahier in Leipzig das AlbrechtSkreuz verliehe». -- Der „Stollberger Anzeiger" thcilt mit. daß in einer ver traulichen Besprechung einer gröbere» Anzahl .Herren ans säniuit- lichcu Städten des 17. Wahlkreises, die am 12. Februar in Zwvilitz stattfand. mit allen gegen die Stimmen von Zwöiiitz beschlussen wurde, den bisherigen Abgeordneten Banrnth Uhlma»»- Stvllbcrg ivicder aufzustellen. Nenerdiugs ist. wie bereits erwähnt, der Fabrikbesitzer Ernst Kästner in Schwarzenberg aus gestellt worden, der von konservativer Seite unterstützt wird. — Die Bereine sür Bolks- und Jugendspicle haben seit 8 Jahren eine Spiclbeivcgung in'S Leben gerusen, die sich rasch über ganz Deutschland ansgebrcitet I>nt. Auch der Verein für r, a t e rlä nd is ch c 'Festspiele in Dresden erstrebt die.Hebung der Gesniidhdit des BolkeS durch Leibesübungen mit allen Mittel» und will bei seinen zum erstell Male rn diesem Jahre am September stattsindenden Festspielen mannigfache Leibesübungen im Freien vorsühren, wo in fröhlichem Wettkampfe Deutsche oder Angehörige deutscher Vereine um den Eichcnkranz und die Einen nrkllndc ringen. So hat die Spiclergruppe folgende Wettkämpfe geplant: 1. Fernmarsch von Pirna nach Dresden über Mügeln, Svorvitz, Seidnitz und Gruna. Abmarsch 2 Uhr in Pirna, Feldschlößchen-Schänke. Ziel: Elbthalschänke, Ecke Schubert- und Pfotenbauerstrahe. Strecke 20 Kilometer. Auf dem Festplatze auf der Vogelwiese selbst ist ein loo Meter breiter und 120 Meter langer Raum nbgegrenzt. Daselbst werden vvr- gcsührt: 2. Reimen ohne Hindernisse: s> über 100 Bieter, In über 1000 Bieter, v) über 100 Metec als Eiibotcnlanf mit vier Eilboten, 3. Fußball-Wettspiel zwischen den beiden Sport- Vereinigungen. die aus den Borkämpsen am 13., 20. und 27. August 1800 als Sieger hervorgeheu. 1. Fußball-Wettspiel zwischen den beiden Schüler-Bereinigungen, die aus den Vvrtämpfcn am 18.. 20. und 27. August 1800 als Sieger hervorgcbcn. Maßgebend sind die Bestimmungen der deutschen Spvrtbchinde für Athletik. Die Zahl der Sieger hängt von der Stärke der Bctheiligung ab. Meldungen an Seminaroberlehrer Netsch, holbeinstraße 28. — Der Zahl nach wird die gewaltigste der bei den Festspielen in Dbätigkcit tretenden Gruppen fraglos die T u r »erg r u p v e sein. Dieselbe plant sür die Festspiele Folgendes: 1. Massen Freiübungen cnnr sür Bereine der deutschen Turncrschast aus Dresden und Um- gebnngl. 2. Drcikalnpf in Stabhochspringen, Wcitspringen und hantelstennnen <07,2 Kilogramm). 0. Einzel-Wettkämpfe mit Höchstleistungen in Stciiistvßen, Stnrmhochspringcn, hindernist lausen über 100 Bieter mit > Hürden und Schlcnderball. Für Werthnng und Siegcrschnst ist die deutsche Wctt-Tnrnvrdnnng maßgebend. Die Zahl der Sieger unter 3 hängt von der Stärke der Bctheiligung ab. Meldungen an Gchemisekretär Müller, Dincrstraße 31. lieber die andere» Gruppen berichten wir nächstens, hassen wir. daß de, schone Zweck der vaterländischen Festspiele sich »»ch in unseccr Stadt erweise: Frische, Gesundheit, Arbcnts- tüchtigkeit und Frohsinn im deutschen Bolle zu sinder» und zu Riegen. — Die Osten, 1808 in s Leben gerufene h a n d clsHoch schule zu Leipzig versendet mit dem Vorlesungsverzeichnis; für das Wintersemester 1800/1000 ihren ersten von dem Studien direktor Professor Naydt in, Aufträge des handelshochschnlsenats znsaminengcslellten Jahresbericht. Die Entwickelung der ersten deutschen Handelshochschule kann, wie ans dem allgemeinen Theile des Berichtes hccvorgcht. eine über Erwarten günstige genannt werden. Während der Bvranschlag für die ersten zwei Jahre mit etwa 50 Stndirenden rechnete, sind bisher schon 2!l Etndircude immatriknlirt worden, zu denen noch eine Anzahl Hörer kommen. Diesem äußeren Erfolge scheint der innere zu entsprechen. Der Bericht lagt darüber: „Was die inneren Erfolge betrisst, so läßt sich selbstverständlich kein abschließendes Urthcil darüber abgeben. Tic von Ostern 1000 ab beginnenden öffentlichen Abschlußprüf ungen werden mit der Zeit zeigen könne», was aus der Handels hochschule gelernt wird. W.lchen Einsiuß das hochschullebeg der Stndirenden ans ihre spätere kaufmännische Thätigkeit ansüben wird, kann sich erst ans der Praxis bcnrtheilen lassen. Rur so viel möge seist schon gesagt sein, daß da-S sittlich ernste Berhalte» der Stndirenden. der von ihnen ansgewendcte Fleiß und ihr auch bei schwierige» Materie» sich bekundendes Verständnis,', wie sich solches ans seminaristischen liekmugen erkennen läßt, zu den schönsten hossnnngen berechtigen. Insbesondere baden auch die Kausleutc ohne Abttnricntenzeugniß, die nach Erlangung der Befähigung z»m einjährige» Dienst und erfolgreicher Lehrzeit die Hochschule bcstlchcn, weder in Bezug aus ihr Berhalte» noch in Bezug ans daS den wissemchaftlichen Ausgaben cnlgegengchrachte Verständnis; zu irgend welchen Bedenken Aul,iß gegeben. Auch über die hnndelslchramtstandidaten kann mir Erfreuliches berichtet werden und cs steht zu hossen, daß von Ostern kOOO an tüchtige handclslchrcr uns der Leipziger Handelshochschule hervorgeheu werden." Bon den äußeren Ereignissen im erste» Jahre hebt der Bericht besonders den ehrenden Besuch des Königs Aibert von Sachsen hervor. Ueberhaiipt haben die sächsische StaatSregicrling, die Stadt Leipzig, die Leipziger Handelskammer, welche die sinaiizielle Sicherstellung übernommen hat, und insbesondere auch die Universität Leipzig der Handelshochschule ein höchst dankenS- wertheS, khattrcisligcs Interesse entgeaengebracht und dadurch im Verein mir anderen zielbewussten Männern das raiche und doch gesichene Ausblicken ermöglicht. Es ist hvchcrsrenlich, daß der erste Versuch tu Deutschland. dein KanfmaniiSstande eine vertiefte zeichnen sein. zuweude», ein um so tiefer begründetes und dauerhafteres sein wird, je schwieriger cü errungen wurde. Der Gedanke, daß Forst bau iu manchen Lagen mehr lohne» kann als Ackerbau, dring . , . . _ ringt mehr und mehr durch a» den maßgebendcu Stellen, und die Er fahrung. daß ausländische Waldbäume rascheren Abtrieb gestatten und vielleicht werthvollere-Z Nutzholz zu liefern im Stande sind, ist für einzelne Gehölze und Lagen heute schon bewiesen. Daß in diesem Jahre unser schönes Dresden als BerlaminlungSort durch sich selbst rpid seine herrliche Umgehung besondere Anziehungskraft niiSiiben wird, ist vvranszusehen. Die „Flora" in, Verein mit der Direktion des Köuigl. Botanischen Gartens habe» die Vor- bereitungen aus sich genommen und ein reiches Programm sür die drei haiiptversanmiluugstage ausgestellt. ES sei hierdurch daraus hiugewiejen, daß die hochinteressanten Verhandlungen am Montag und Dienstag Vormittag im Vereiushauie jedem Interessenten zu gänglich sind. Am Montag spreche» u. A. Herr Geheimrath Pros. Dr. Nvbbe -Tharandt und Herr Geheimrath Prof. Dr. Drude- DreSdc». Bo» hcsvuderer Wichtigkeit sür die fremden Dendrolvae» sind natürlich die Besichtigungen größerer Aupstanzunge» sremocr Gehölze, weshalb eine Anzahl Ausflüge, z. B. nach Tharandt. Pillnitz und die Sächs. Schweiz, in'S Auge gefaßt ist. Weitere Touren werden dann von kleinere» Gruppen unternommen nach Sachsens auch dieses Mal ihre werbende Kraft und führt der Dcntlchcn Dciiorvlvgischen Gesellschaft recht viele neue Freunde zu. — In der Güld'nen Aue auf der Blnmenstraße fand am Dienstag Abend eine gut besuchte öffentliche M anrcr - Ver - s n in in lnng statt, in welcher ein Herr Silbcrschmidt aus Berlin als Referent anftreten sollte. Der Genannte war indcß nicht er schienen und deshalb befaßte man sich in der Hauptsache wieder mit dem dermnligcn Stand des Streits, von welchem aber eigent lich gar nicht mehr die Rede sein kann, denn selbst von dein Streikführer Hartwig wurde bekannt gegeben, daß sich nwmenta» nur noch 110 Maurer im Ausstaud besänden. Bon demselben Redner wurde des Weiteren die Lage als eine äußerst günstige hingestellt, so daß keinerlei Grund vvrliege, die Flinte in'S Korn zu werfen und den Streik als beendet zu erklären. Nachdem sich noch einige andere Redner in diesem Sinuc ausgesprochen hatte», gelangte eine Resolution zur Annahme, »ach wclchee in Anbetracht der günstigen Lage des AusslandcS »ach Owöchentlichem Kampfe unentwegt weiter gestreikt werden soll, bis die Forderungen ans allen Bauten voll und ganz bewilligt wären. Ein Antrag, wel cher dahin ging, an den Herrn Minister von Metzsch gleichsall eine Deputation ans den Reihen der Streikenden zu entsenden, welche den Terrorismus der Arbeitgeber und die Verhältnisse der Arbeitiwhmer schildern sollte, wurde, trotzdem sich einige Redner dafür ausgesprochen batten, abgelehnt, nachdem der Streikführer Hartwig, dem die Maurer willenlos zu folgen scheinen, erklärt hatte, die Deputation werde doch wahrscheinlich nicht empsaiigen werden, und dafür den Vorschlag gemacht hatte, weiter zu kämpfen, bis den Streitenden der Sieg aus eigener Kraft zngesallcn sei. Weiter wnrden ans Antrag für die nnsgejpcrrien dänische» Arbeiter 120 Mk. Unterstützung bewilligt und nach einer energischen Ans- jorderung zur Solidarität und Organisation wurde die im fiebrigen ruhig verlaufene Versammlung bereits kurz nach 10 Uhr geschlossen — Dresden steht in dieser Woche im Zeichen der Vogel w l c s e. Alt und Jung, Männlein und Werkstein strömen in un gezählten Schaaren täglich hinaus zur Festwiese — vergnügnngs- nnd schaulustige Rejidciistcr und Provinzler. Ganz besondere An ziehungskraft scheinen die dieses Jahr außergewöhnlich zahlreich vertretenen Variete- bezw. Spczialitcttcn-Theaier mit ihren meist sehr reichhaltigen Programms und ihren nenesten „graustes akkrae- tienc." ans die Besucher des Dresdner Volksfestes äusznnbcn und man darf wohl sag an, daß hier alle „Geschmäcker" volle Bcsricdig- nng finden. Zunächst möge hier der „Globus" des Herrn Sommerschilh erwähnt sein, in welchem der beliebte Humorist Richard GerSdorf mit seinem vorzüglichen, gesunden Humor die LachmrrSkeln des Publikums reizt. Oien und hier wohl noch nicht gezeigt sind die drcisirten Seehunde der Madame Wcston, die, so ungelenk sic in ihren Bewegungen sind, doch sehr AnerkcnncnSwcrthes leisten. Ferner erregt der Storch- menjch Earl Noissee. der Braun aus „haut und Knochen", die Bewunderung der Zuschauer und die englische Paiitoiiiimeligesell- schast Reed Troiwe erzielt mit ihrer neuen Pantomime „Professors Geburtstag" großen Lachenrstg. — Für dasVietoria - Thcatcr hat Herr O-Skar Grvßmami tüchtige Künstler zn gewinne» verstanden, hier jetzt Take Osadasa» mit seinem Trcpoeniauf im Handstand die Besucher in berechtigte Bewunderung und wenn auch früher schon Aehnliches von einer Dame gezeigt wurde, so bieten die Vorführungen dieses Künstlers doch so viel neue und eigenartige „Tries". daß allein dieser schon den Besuch des ElablisscmentS lohnt, ans dessen Programm noch besonders hervor gehoben seien die Fred-Compagnie mit ihrem „Abenteuer im Hotel du Tvhn Bobu". die Trvnpc Felicitas und The GiggiS, musika lische ElvwnS mit ihre» gesetzlich geschützten Neuheiten. — I», Kr» sl a 11p a la st des Herr» Wicke ireten als Spezialitäten auf „der größte Man» der Weit" William Jrrgang, dessen Glanz- nuimner im Heben eines lebenden Pferdes besteht, Mrs. Scmona, die Fcncramazonc vom Stamme der Wambutti. — Die komischen Vorträge und artistischen Leistungen des ausgezeichneten und zahl reichen Künstlcrpersvnnls im Feen - Pala sl des Herrn Elemens lli Fischer üben ebenfalls alltäglich eine große Zugkraft ans die Be sucher der Festwiese ans. Besonders Hervvrgehvbcn seien hier die Darbietungen des Mimikers Ottokar, der in der Darstellung bc- allgcmeinc und kaufmännische Bildung zu geben, so guten Erfolg bat. und wir schließen mit dem Wunlche des Berichtes: „Möge die Handelshochschule zn Leipzig das werden und biciben, was Ihren Gründern vorgeschwcbt hat: ein neuer starker Hort deutschen Geistes und deutscher Macht ans kaufmännischem Gebiete und damit eine neue, stark wirkende Kraft für unser Deutsches Reich!" — Am Sonntag Mittag fand im Stadt-Park die Prüfung der dritten freiwilligen Krankentrüner-K olonne statt, welche sich aus Mitgliedern verschiedener Militär-Vereine Dresdens gevildet Hai. Ter Prüfung wohnten bei: die Herren Gras Vitz thum. Vorsitzender des Landesverbandes vom Rolhen Kreuz. Dr. Rnlilemann, Generalarzt a. D., Dr. Achill, Oberstabsarzt 1. Klasse, als Prüsungskommissar vom König!. Kriegsministerium. Vom Mililäroercms-Prnsidium waren erschienen die Herren Ehren- vwndciit Kommnslvnsroth Tauner, 1. BnndcSvorsitzcndcr Justiz- ratli Dr. Windisch, hauptma»» d. L. und Amtsgerichlsrath Feine, sonne der Bezirksausschuß, vertreten durch Herrn Gasinsocktor Knanthe und eine große Anzahl Vorsteher der verschiedenen Militärvercine Dresdens. Ferner waren nnch die zwei schon früher geprüften Kolonnen, unter Leitung ihres KolonnenführerS, Herrn Hahn, anweicnd. Tie Ausbildung hatte wiederum Herr Stabs arzt Dr. Kaiicr übernommen und ließ der theoretische wie prak- kllche Tiieil, bei welch' letzterem eine Äbthcilung Schützen die Ver wundeten inarkirten, eine vorzügliche Schulung erkenne». Nach cinstündlgcr Prüfung sprach Herr Graf Vitzthum seine Anerkenn ung über das Vorgcsührte aus. Redner betonte, daß er sich sehr freue, daß man iu Dresden in der guten Sacke einen Schritt vorwärts gekommen sei, da man. wie die Haager Konferenz gezeigt hätte, immer auf einen Krieg gerüstet sein müsse. Redner dankte wiederholt Herrn Stabsarzt Dr. Kaiser sür die vorzügliche Aus bildung. welche er in kurzer Zeit der Kolonne in uneigennütziger Welle hat angedeihen lassen, und erklärte die soeben Geprüften für aufgenommene Mitglieder des Verbandes vom Rotben Kreuz. Herr JiOtizrach Tr. Windisch stellte sich als neugewählter Bnndes- vräsident vor und gab seiner Freude Ausdruck über daS von der Kolonne Vorgesührte. Herr Tr. Windiich versprach sein Interesse und Förderung der Bestrebungen. Tie Kolonne ist aus eine Stärke von 60 Mann herangewachsen und sieht einer weiteren Zunahme entgegen. — Am nächsten Montag tritt hier in« Evangelischen Vereins- Hause die Jahresversammlung der Deutschen Tendrologischen Gesellschaft zwammen. welche vor nunmehr 12 Jahren eben falls in Dresden gelegentlich der 1. Internationalen Gartenbau- Ausstellung gegründet wurde. Es ist zu hoffen, daß die diesjährige Vellammlung eine sehr reiche Bethestignng nufweisen wird. Tie Ziele der Gesellschaft haben besonders in den letzten Jahren all gemeinste Würdigung aesiinden in den Kreiien der Baumschulen besitz« und der Forstleute, nachdem eigentlich zur Haupt'ache Botaniker und wenige Gärtner die Gründer und lange Zeit die einzigen Ford«« waren. Mit Sicherheit kann man daher on- rrhmen, daß das Jutereffe, welcher jetzt die Praktik«, die Gehölz- zach ta und Forstleute L« volkkrirthichoftlich hochwichtigen Sach« Zola. Helle Begeisterung .'.'rur -vegeinernng erweckt die Darstellung des Altreichskanzlers Fürste» Bismarck, begleitet vom „ReichSimnde", auf dem Spaziergang im Park zn Fricdrichsruh, Für Humor ist vier bestens gesorgt durch den bekannten Geiangskomiker Richard Merker. Ferner seien genannt die schneidige Kostüin-Tvnbrcttc Fräulein Larscn und die große Jonglcnrscene der Rämblcr-Eompagnie „Ein Picknick im Walde". — Für die vereinigten Etablissements Berliner Walhalla und Kaisersaal hat Herr Tettenborn vorzügliche Künstlerspezicilttäten gewonnen. Besondere Befriedigung gemährt hier das Auftreten der Kosakenfamstic Alexandroff-Troiipe mit ihren Nativnallüüzc» und Gesängen und Mr. Harris, Originai- Drcssnr-Elomn mii seinem großartig in der Dressur boxende» Pudel, die Pantomime der Original Kicling-Trvnpe. „die 3 durch- . . , „ . . . n lh v grsches Biuseu in hervorzuhcbc», welches seine AusstellungS olnckie wieder um eine stattliche Anzahl neuer Präparate bereichert hat und immer bestrebt ist, dem Belehrung suchenden Publikum das Neueste auf dem Gebicie der einschlägigen Wissenschaft vorzii- führcn. DaS Millcnm ist nur Erwachsenen zugäugig: der nächste Freitag ist ausschließlich für Damen Vorbehalten. — Ein Museum ähnlicher Art, verbunden mit Panoptikum, repräsentirt das von Neumann lBesitzcr Emil Geißler), enthaltend über tausend anatomisch-ethnologische Gegenstände, plastische Kunstwerke, Todteumasken berühmter Personen u. s w. Ein Besuch beider Milleen ist bei der Reichhaltigkeit der Sammlnngcn sehr zu em- bfehle». — In Milleen und Panoptiken kleineren Stils Steiner, Kleebcrg u. s. w. bildet den Hauptanziehungspunkt — beson ders kür das sensationslnstiae Publikum berechnet — die Darstell ung der Rückkehr Drcvstls und das erste Zusammentreffen mit seiner Gemahlin und diejenige der Verbrecher der jüngsten Zeit Bohner, Lncchem » A. — Unterhalb des Lvwenbräukellers bezw. Deutschen Herolds hat Mrs. Wcelers leinen amerikanischen Kine- inatoarapheu, Vorführung lebender Photographien in natür licher Große, aiifgeschlageii. welche anregende Unterhaltung sür Groß und Klein bieten. — Ebenso sind zum Besuche für Jung und 'Alt sehr zu empfehlen Skibba's Theater Walhalla' mit leinen mnemotechnisch-spiritistischen Bvrsühruiiaen und der Illusion „Das Geheimniß des Berges Ararat" oder „Die Arche Noahs", und der Paris« Jlohcirkus des Herrn I. Günther, der seine Stätte wieder aus dem alten Platze unweit der Cchweizerbäckerei von Früde auf- zeichlagen hat. Gerechte Bewunderung erregen die Vorführungen >er dresk irten Flvhe und eS scheint fast unglaublich, baß diese ob ihrer „Blutgier und Bissigkeit" so unbeliebten, von Jeder mann energisch versolgte» .Schwarzburger" doch „gezähmt" werden können, dutz sie sich willig an Wagen all« Art, Malzen. Kanonen Mühen diesen „kleinen Thierchcn" „Raison" beigebracht hat. >— Für reitlustige Damen und Herren bieten der Orient-Hippodrom des Herrn Dechant und d« Hippodrom des Herrn Reibeholz reichhaltiges und gutes Pferdeninterial und etwaige Bedürfnisse nach einem „Irisch-römischen" befriedigen der Carola-Tanzsalvn und der Apollvsaal, letzt«« mit parguettirtem Fußboden auS- gcstattet. ..... — Seit vorigem Freitag wird der 85 Jahre alte, dcrhcirathclc Steinsetzer Hermann Kuhnau in Vorstadt Pieschen, Oschatzer- straße !». 2. Etg. wohnhaft, vermißt. Er ist an« genannten Tage Abends noch ui Cotta mit Kollegen bei der Arbeit zusammen gewesen und hat sich dann von dort ans »ach der Fährstelle im Großen Gehege gegenüber dem sog. Pieschen« Winkel begeben, von wo er jedoch nicht mehr übergefahren ist, da er anscheinend erst an der Fährstclle alllangte, als diese den Betrieb an jenem Abend eingestellt hatte. Am anderen Morgen lSonnabend) früh 5 Uhr hat der Fährmeist« auf der Landebrücke am Großen Gehege die Mütze R.'S gesunde», woraus dessen Familie schlickt, daß er wahrscheinlich, von Müdigkeit überumnnt, aus die aus der Brücke befindliche Bank sich gesetzt, eiiigcjchlafeil und dabei in das dicht vorbeistießende Wasser gestürzt und ertrunken ist. Frau Kulniau bittet, ihr sofort Nachricht zugehen zu lassen» wenn sich eine Svm von ihrem Manne findet. — Der von Paul Hämisch in Aussig und dem Stationsassistent K. Troger in Cvlditz ersundene Apparat „Stationsanzeiger" ist von der großen Belgischen Trambahngesellschast sür einen hohen Preis augckailft worden. Außerdem schweben noch Unterhandlungen mit der australischen Regierung behufs Einführung der Erfindung hei den Bahne» der verschiedenen Kolonien. — Der Dresdner Rennverein wird, wie bereits mit- gethcilt, ani 17. September und 1. Oktob« Renntage in Reick ah. Hallen. Neuerdings ist beschlossen wurden, noch einen dritten Tag, am 15. Oktober, folgen zu lassen. — Leipzig. 2. August. Die Leipzig« Klinik« hielten am vergangenen Sonnabeild »n Etablissement Bonoraiid ihr be ruh int cs klinisches B o gel s chi eße». iu diesem Jahre das 18-, ab. Nachdem die Kliniker halb 4 Uhr mit dem Schießen nach dem Vogel begonnen, folgte »m 7 Mir das Schießen sür die Herren Professoren der Universität. Die Würde des Schützen königs erschoß sich Herr Geheimrath Birch-Hirjchseld. Ein Fcslzug geleileic den Geklönten in den Fesiiaal. woselbst das Jestmabl vor sich ging. Bei diesem Mahle brachte Herr Geheimrath Birch- Hirschseld einen überaus launigen Toast, der in einem Hoch ans seinen Vorgänger als Schützenkönig. Herrn Geheimrath Zweifel, gipfelte, ans. Von den weiteren Toasten seien solche der Herren Geheimräthc Trendelenbnrg und Zweiscl erwähnt. Den Mittel punkt des klinischen Vogelschießens bildete aber die Festaussührnin,. bei welcher, ivic dies schon seit Beginn dce Einrichtung des klini schen Vogelschießens der Fall, der Schüler seinen mehr oder weniger harmlosen Witzen und Späße» üb« die Schwächen des Lehrers ungestraft den Zügel schießen läßt. DaS Festspiel war heliielt: „Der Tumor mit Herztönen oder cS ist langweilig Ins zum Kinderkriegen". In dem Stücke mußte besonders Herr Gc- licimrath Enrschinanii viel aushaltc» Das Fest tönte schließlich in einen Kommers ans, bei welchem die Herren Gchcimiiühe Birch-hirschfeld lind Trendelenbnrg das Präsidium führten. Unter den Theilnehmem des Festes seien die Herren Geheimräthe His. Sattler, die .Herren Professoren Friedrich und Fick noch «wohin — T ie vorgestern in Chemnitz im Handwerkervereinshansc abgchaltcne zweite Hauptuersammlung des 11. Deutschen K vrb- inachertagcs behandelte zunächst die Arbcitsnachweisclmreaw und das Rcisegeichenk bei den Korbmacher-Innungen. DasNefcrat erstattete Herr Schätzer Berlin. Der Vorsitzende Herr Bergmann- Berlin berichtete über den Stand der Frage der Gefängnißarbeit Herr Schmidt-Berlin referirte über die Mißitcindc des Haniir- handels bezw. über die Aussichten zn dessen Einschränkung. Man beschloß, an den 'Reichstag eine Petition »in Einschränkung des haujirhandels mit Kvrbwnarcn zn richten. Herr Faust-BcUi» gab der Versammlung bekannt, daß die Berliner Korbmacherinmmg bereit sei, ihre gut fnndirte Sterbckasse in eine Verbandssterbeiassc nmznwaiideln, so daß jedem VerbandSmitgliede der Beitritt ermög licht werde. Dieses Angebot wurde a!S aussichtsvolleS Projekt allseitig aiierlannt und der Verbandsborstand nach längerer Aus sprache über die BeitrittSbedüigiinge» beauftragi, ein dem Ber liner Stcrbekaffenstatut angepaßtes neues Statut ansznarbeitcn, ni» dasselbe dem nächsten VerbandStag vorrniege». Die Aus sprache über die Aussichten einer geiivssenschastiicheii Organisation im Korbmacherhandwerke. deren Schwierigkeiten man nicht vcr- Icuinte. führte zu den« Beschlüsse, den Berbandsborstand mit den Vorarbeiten zur Bildung einerVerkanssgciwssenichastdes Dcnllchcn Korbinncherverbandeü mit beschränkter hastpslickt zn betrauen. Im Anschlüsse hieran gab der Herr Vcrbnndsvvrsitzendc einen all gemeinen Uebcrblick über den gegenwärtigen Stand des Kvrb- machcrgewcrbcs. Er sprach sich ». A. dahin ans, daß trotz der gethancn Schritte zur Hebung des Korbmacherhandwcrts eine weicnttiche Besserung nicht zu spüren sei. Besonder» drücke die in Süddeutschlgnd stark betriebene Hansilidnstrie die Preise »icdc> Nachdem sodann der hanshattplan sür 1800/k00«> in gleicher hohe wie im 'Vorjahre festgesetzt und die Vorslandswahlen durch Wiederwahl der bisherigen Mitglieder desselben erledigt waren, wurde als Ort zur 'Abhaltung dcS nächsten Korbnmchertnges Frank- firrt a. O. auSerjehen. Am Dienstag fand ein Auöstng nach Erd- mamiSdvrs-Augustiisbnrg statt und gestern wurden verschiedene Sehciiswürvigleiten der Stadt besichtigt. -- Der Gasthosspächtcr Heinrich Fritzschc in Steinbnch bei Kesselsdorf feierte vorgestern sein lOmlsriges Jnlnlänul in dieier Eigenschast. Tic Gemeinde ließ cs sich nicht nehmen, dem be liebten Jubilar mannigsache Beweise ihres Wohlwollens zn geben. TagcSstcschiklite. Deutschest Reich. Der Kaiser blieb gestern früh an Bord der „hohenzollcrii" und hörte dort im Lause des Vormittags verschiedene Vorträge. Dem „Reuter'jchen Bureau" wird ans Apia vom 20. v. Mls acmeldct: In einer Versammlung der Kommissare und der beide» Parteien wurde ein Abkommen unterzeichnet, »ach dem das König. thm» und der Posten eines Präsidenten des MimizipalrathcS ol'- geschatzt werden. Fern« wurde einem Vorschläge zugestimmt, daß ein Verwalter emannt werde und ihm ein ans drei Mitglieder», von denen jede Macht eines zu ernennen hat, bestehender gesetz gebender Rath zur Seite stehen-soll. Die Malietoa-Partei erklärte, sie wünsche die Annexion als beste Lösung, gab aber »ich! an, von welcher Macht. Der umerilanische Konsul Osborn amtül als Oberlichter. Der Präsident v. Kröchcr beraumte die nächste Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses aus den 10. August Ber it tags 11 Die Po Uhr an. Tagesordnung: Kanalvorlnge. ial . .. .. .. Annkennuna muß jedenfalls d« außergewöhnlichen Ausdauer des Hem, Günther gezollt werden, d« unter monatv- und kahrelangeu preußische Armee hat zwei Generale 'durch den Tod verloren, den General der Infanterie z. D. v. Boehn und de» Generalmajor z. D Earl Frhr. v. Diepenbroick-Grüt«. Der General der Infanterie z. D. Octavio v Bocli», ä In vuito des Kaiser Franz-Garde-Grenadier-Regiments. Ritter dcS Ordens pvur Io lnöritv und des Eisernen Kreuzes 1. Klasse, ist. wie ge meldet, am 31. Juli nach schwerem Leiden in Berlin gestorben. Er war am 20. Januar 1824 zn Kl.-Silkow im Kreise Stolv geboren, stand also im 70. LebenSiahre. Im Namen des Ofmier- korvS des Kaiser Frain-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 widmet dessen Koiiimaudcur. Oberst und Flügeladiutant v. Schwartzkoppen, deni verewigten Regiinentskanieraden einen 'Nachruf, in dem es heißt: „Im Jahre 1806 zum Kommandeur des echten Bataillons ernannt, führte er dasselbe zu den Siegen von Ält-Rognitz uüd Königgrätz und wurde mit dem Orden pour lg inseitg dekorirl. 1870 mit der Führung des Regiments beauftragt, wurde er in der Schlacht bei St. Privat an der Spitze des Regiments schwer ver wundet und «hielt das Eiserne Kreuz. Stach langjährig«, in Krieg »nd Frieden gleich ehrenvoller Laufbahn, wurde der Ver storbene als kvinniandirciid« General des 6. Armeekorps unter Stellung ä Is. 8uito des Regiments zur Disposition gestellt. Die letzten Jahre lelncS reich gesegneten Lebens brachte Exeellen; v Boehn hi« in Berlin im engen Verkehr mit dem Regiment zn." — Karl Frhr. v. Dkepeiibroick-Grüt« hat nur ein Alt« von 62 Jahren erreicht und lebte seit 1802 im Ruhestand. Am 10. August 1837 in Coblcnz geboren, trat er 1857 auf Beförderung beim Garde-Husaren-Regiment ein, wurde 1860 Rittmeister und Eskadrvn-Ehes im 14. Husaren-Regiment. Vom 8. September bis 18. November war er als Stellvertreter des Gouverneurs von Kassel zu dem gefangenen Kaiser Napoleon Hl. konunandirt. Im Jahre 1882 wurde « etatSmäßlaer Stabsoffizier im 15. Dragoner-Regiment, 1880 Oberst und 1600 Kommandeur der 20. Kavallerie-Brigade. Am 18. März 1603 erfolgte seine Ver abschiedung als Generalmajor. Der „Meteor" des deutschen Kaiser- gewann ket dem Dochtwettsegesn vor CowrS gli ------- «sie» egesn vor CowrS glänzend den Breis dr» Londoner
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