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L34l rn» des Deut- ihm keine andere Wahl, als Frankreichs Politik zu stützen. worden find. — Au» dem Bericht des PremierlieutenantS kanoff und Karagioff frei. Der Finanzminister den den das des das Es Uche« Abkommen getroffen, in dem über die Folgen unbe-jDazu wird ihn nicht bloß Dankbarkeit zwingen. Sobald. behufs Entgegennahme eines Handschretb fugter Gienzüberfchreitungen genaue Festsetzungen getroffen! Belgien auch in Afrika der Nachbar Frankreichs wird, bleibt, schen Kaisers. Militär-Departements der Schweiz, Frey, persönlich Ausdruck des Beileids des deutschen Kaisers für schweren Verlust, den die schweizerische Armee durch Hinscheiden des Obersten Feiß erlitten hat. Belgien. Es find, wie berichtet, aus Anlaß der Anwesenheit Königs von Belgien in Paris, Verhandlungen über Schicksal des Kongostaates gepflogen worden, handelt sich, wie es scheint, um zwei Möglichkeiten: ob der Kongostaat verkauft werden soll, wobei Frankreich ein Vor- kaufsrecht hätte, oder ob er von Belgien als Kolonie über nommen werden soll. Frankreich hat zweifellos ein Jnter- effe an der weiteren Entwickelung der Dinge am Kongo, und russische Blätter bemühen sich, durch freundschaftliche Ratschläge auf die Entschließung Frankreichs einzuwirken. So verspricht sich die „Now. Wremja' von den Projekten große Vorteile für Frankreich; sie glaubt, daß Frankreich noch mehr gewinnt, wenn der Kongostaat nicht von ihm erworben wird, sondern Belgien als Kolonie ungegliedert wird. „König Leopold wird durch die Umstände zum Bundesgenoffen Frankreichs gemacht und zur Teilnahme an der internationalen Kombination gezwungen werden, die als Gegengewicht gegen den Dreibund dient. Schweiz. " Bern, 1. Oktober. Der deutsche Gesandte, Wirkliche Geheime Rat vr. Busch, übermittelte dem Vorsteher des Wie man der „Pol. Kon." aus Petersburg meldet, wird mit Beginn des Jahres 1896 die Institution der Geschoss ist aus dem Auslande zurückgekehrt. Türkei 'Konstantinopel, 1. Oktober. Das armenische Komitee plante am gestrigen armenischen Allerseelentage auf dem Wege vom Patriarchat in Kum-Kapu zur Pforte eine Demonstration durch Ueberreichung einer Denkschrift, in welcher gegen die prinzipielle Behandlungsweise der ar menischen Nation und gegen die wegen des Ereignisses in Saffun fortdauernden politischen Verhaftungen protestiert und die Lösung der Reformflage verlangt werden sollte. Die Denkschrift, welche von dem „Organisations-Komitee der großen National-Manifestation" unterzeichnet und von heute datiert ist, stellt folgende Forderungen auf: Schaffung einer armenischen Provinz mit europäischen Beamten, die von den Mächten im Einverständnis mit der Pforte und einer repräsentativen Versammlung neben dem General- Gouverneur gewählt werden sollen. Ferner administrative Reformen nach den Vorschlägen der Mächte und eine Reihe ikonomischer Reformen. Der Schlußpaffus lautet: „Dies ind die Wünsche der christlichen sowohl wie der moham medanischen Bevölkerung, deren Verwirklichung dieselben im gemeinschaftlichen Interesse verlangen. Die armenische Nation hat seit langer Zeit geduldig gewartet. Wenn die Pforte die Reformfrage nicht löst, so könnte die jetzige Lage und Stimmung die Quelle großer Kalamitäten sowohl für )ie armenische Nation als für die Pforte werden." Bor Beginn der Demonstration ermahnte der Patriarch in der Kirche auf eine diesbezügliche, von einem Macedonicr ge- haltene Ansprache hin, man möge sich beim Auseinander, gehen ruhig verhalten und auf ihn vertrauen. Ein Teil v. Burgsdorfs, des Diftriktschefs von Gibeon, ist zu entnehmen, daß Hendrik Wttboi erkrankt, und von Reichs wegen nach dem Süden ins Bad Ganikoi«, einer heiß» Schwefelquelle, am Fischfluß zwischen Gibeon und Bersaba geschickt worden ist. In dem letzten halben Jahr ist Wttboi, der früher der deutschen Echutztruppe in Süd- westasrtka so viel zu schaffen gemacht hatte, zum alten Minne geworden. — sParla m entart sch es.s Hinsichtlich der Zusammen setzung des Präsidiums drü Reichstags^ hatten die »Berl. N. N.' bemerkt, daß nach der Fraktionsstärke vor ter Freisinnigen Volkspartei die Socialdemokraten Anspruch auf die Besetzung einer Prästdentenftelle haben würden. Dem gegenüber macht die .Freis. Ztg.' geltend, daß für die Vertretung im Vorstände des Reichstages die Frn- finnige Volkspartei mit der Freisinnigen Vereinigung und der Deutschen Volkspartei zusammen zählen ' Schwerin, 1. Oktober. Nach einer Meldung aus Gens begab sich der Großherzog von Genf zur weiteren Erholung nach Saint Jean de Luy am Mittelmeer. Stuttgart, 3V. Skptember. ReichstagSadgcordneter Pflüger hat, dem „Echwäb. Merkur" zufolge, sein Mandat niedergelegt. ' München, 1. Oktober. Der bayerische Militär- Etat für 1895/96 weist bei einer Etatsftärke von 66205 Mann an fortdauernden Ausgaben 52916125 Mk., an ein- maligrn 6596 997 Mk., an Pensionen 6873944 Mk. auf; der Gesamtbetrag ist um 4232 702 Mk. geringer als im Etat für 1894/95. Zur Durchführung des Dienstalters, stufensystems für höhere Militärbcamte sind jährlich 27 350 Mk. in den Etat eingestellt, sür Errichtung eines Melde- reiter-Detachements find 110 Pferde eingestellt, ferner auch verschiedene Kasernenbauten. — Dem Vernehmen nach wird der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe heute abend au der Rückreise von Alt - Auffee in seinem hiesigen Palais erwartet. ' Augsburg, 1. Oktober. Wie die »Augsburger Abendzeitung' vernimmt, hat der Prinz-Regent das Be gnadigungsgesuch des in Bad Kissingen verurteilten Deutsch- Amerikaners Louis Stern abschläglich beschieden. Oesterreich. * Wien, I. Oktober. Einer Meldung der .Neuen Freien Presse" zufolge schlägt ein von den Vertretern Bul- garienS in der gestrigen Konferenz mit den österreichisch, ungarischen Handelsvertrags - Delegierten vorgelegter Zolltarifentwurf eine Erhöhung des Zolles auf mehr als die doppelte Höhe des bisherigen Satzes für Zucker, Spiritus, Konfektionswaren, Schuhwaren, Pa'fümerieseife, Zündhölzchen, Tuch und Leinwand vor. Die österreichischen und ungarischen Vertreter erklärten indessen die vorge schlagenen Zollsätze für zu hoch. Gablonz, 30. Septbr. Ein Vorfall, welcher ein merk- würdiges Licht auf den Patriotismus der Czechen wirft, den aber die cjechischen Blätter verschweigen, ereignete sich, wie erst jetzt bekannt wird, in der Ortschaft Drschkow, Bezirk Eisenbrod. Am 18 August wurde daselbst das Ge- burtsfest des Kaisers durch einen feierlichen Gottesdienst begangen, woran sich auch der dortige Militär - Veteranen- verein beteiligte. Nach Schluß desselben wurde die Volks hymne angestimmt und dabei ereignete sich das Unerhörte, daß das Kommando: „Kehrt Euch!" (cjechisch) erscholl und der Verein die Kirche verließ. Die Gendarmerie erstattete von diesem Vorfälle Anzeige. Die Bezirkshauptmannschaft in Semil ließ dem Vereine sofort die Kaiserliche (schwarz, gelbes Fahne und das Vereins vermögen abnehmen, stellte die Thätigkeit des Vereins ein und zog den Vereinsvor stand in Untersuchung. Hierzu verlautet, daß von Prag aus an die czechischen Veteranenvereine auf dem Lande die Losung ausgegeben wurde, als Uniform die nationale Tscha- mara, zu den Feldbinden die weiß-rote Farbe zu wählen und die Kaiserlichen (schwarz-gelben) Fahnen durch Triko- loren in slavischen Farben möglichst bald zu ersetzen und in denselben das czechische Landeswappen zu führen. Die Regierungsorgane beschäftigen sich bereits mit diesem sonder baren, illoyalen Vorgänge. 'Eger, 1. Oktober. In einem Schreiben an die Egerer Handelskammer erklärt Or. von Plener, daß die gleichen Gründe, welche ihn zum Rücktritt aus dem parla- mentarischen Leben bestimmten, ihn auch hinderten, eine Wiederwahl zum Abgeordneten anzunehmen. ' Lemberg, 1. Oktober. Von den 23 Landtags wahle» der Städte und Handelskammern sind 22 Re- sultate bekannt; 9 Abgeordnete sind wiedergewählt. Krakau wählte zwei Liberale und einen Konservativen. Unter den Wiedergewählten befindet sich auch der frühere Minister BilinSki. Von der Belgien seit 1870 zugeschriebenen Neigung zur Verletzung der Neutralität im Falle eines deutsch-franzö- fischen Krieges kann, wenn der Kongostaat eine belgische Kolonie wird, nicht mehr gut die Rede sein. Während dann die Deutschen auf dem Wege von 1813 gegen Frank reich marschieren, besetzen die Franzosen mühelos den Kongo. Mit einigen Flintenschüssen nehmen sie dann das, wofür sie jetzt Hunderte von Millionen zahlen müßten. Wenn auch wider Willen, muß Belgien ein zuverlässiger Bun- desgenosse Frankreichs und ein Damm gegen eine deutsche Invasion auf einem bedeutenden Teil der franzö- fischen Ostrenz? werden. Um das zu erreichen, kann die Regierung der dritten Republik es riskieren, ihre bedingte Zustimmung zum Kauf des Kongoftaates zu geben. Als Bundesgenosse Frankreichs entschlüpft Belgien vollständig der englischen Beeinflussung, die durch die gegenwärtige obligatorische neutrale Stellung des kleinen EtaateS bedingt ist." Frankreich. 'Paris, 1. Oktober. Eine Depesche des Generals Duchesne auö Majunga meldet, daß er am 23. Sep tember fast ohne Widerstand die Ankaraka-Berge über schritten habe. Die Hovas zogen sich auf den Lahovitra- Berg zurück, von wo sie tags darauf vertrieben wurden. Der General meldet ferner, daß er auf Baboy marschiere, ungefähr 35 Kilometer von Tananarivo entfernt, bis wohin kein Widerstand möglich erschein-. Der allgemeine Ge- sundheitSzustand und die Stimmung der Truppen seien an- dauernd „vorzüglich". — ' Die chinesische Regierung hat alle Genug, thuungssorderungen Frankreichs anläßlich der Gewatt- thätigkeiten in der Provinz Sz'Tschwan bewilligt. DaS bereits gemeldete Dekret, welches die Degradierung des Vicekönigs verfügt, ist gestern dem französischen Ge- sandten mitgeteilt worden. — In der französischen Armeeverwaltung sind große Mißstände ans Tageslicht gekommen; der frühere Marine- Minister Cavaignac hat als Budgetkommiffar in seinem Bericht Mißbräuche aufgedeckt, welche die französische Heeres. Verwaltung in sehr ungünstigem Licht erscheinen lassen; der Bericht ist ein geschichtliches Dokument mit seinen ver- nichtenden Einzelnheilen über die von der Intendantur seit Jahren geduldeten, ja fast mit ihrem Wissen geübten Unterschleife der Lieferanten, über den Geist der Zuchtlosigkeit, Gewinnsucht und Unordnung in der Ver- waltung und in der mit ihr jahraus, jahrein in Verbind- ung stehenden kommerziellen und industriellen Welt. Viele der größten, angesehensten Handelshäuser Frankreichs find auf Fraudulationen ertappt worden, die sich unter dem nachsichtigen oder mitschuldigen Auge der Intendanz seit Jahren fortgesetzt und die Millionen des Kriegsbudgets nutzlos verschlungen haben. Als ungenügend von der Exa- minationskommission zurückgewiesene Betttücher, Stiefel, Uniformen, Sättel wurden mittels gefälschter Prüsungs- stempel der Kommission und unter bezahlter Mithilfe der Beamten in den Staatsmagazinen deponiert und in ord- nungsmäßigen Umlauf gesetzt. In einem Falle wurden für mehrere Millionen Francs Stiefel geliefert und ab- genommen, die überhaupt keine Stiefel, sondern fiiefelartigc Pappfutterale waren und natürlich schon während des An ziehens den Soldaten in formlosen Fetzen von den Füßen fielen. Die mit der Prüfung und Abnahme der Waren beauftragten Jntendanturbeamten hatten sie nichtsdesto- weniger für gut und brauchbar befunden. Ein anderer Unternehmer verbrauchte zur Anfertigung der Uniformen nicht das vertragsmäßig aus den Staatsmagazinen zu ent- nehmende Tuch, sondern einen aus Shoddy, Lumpen und Abfällen hergestellten Stoff ganz anderer Provenienz. Trotzdem berichtete der überwölbende Sous-Intendant über diesen Ehrennamen: »Seine Ateliers sind wohl organisiert, die Herstellung der Sachen ist sehr sorgsam, das gebrauchte Material ist gut. Es giebt nichts gegen ihn zu bemerken." Ein Unternehmer verbarg die Zurückweisungsmarke der Prüfungskommission durch Darüberdrucken seines Stempels. Ein Offizier überraschte ihn dabei, enthielt sich aber der vorschriftsmäßigen Meldung dieser Ungehörigkeit. Die Komplizität und Gefälligkeit eines Staatsexperten gegen die Lieferanten war so offenkundig, daß die staatliche Ab- nahmekommission gar keinen Wert mehr auf seinen Ab nahmestempel legte und regelmäßig die von ihm für gut befundenen Effekten verwarf. Nichtsdestoweniger fuhr der Mann fort, als Experte der Administration zu funktionieren Sein Urteil über die Mißstände faßt Cavaignac in dem Satze zusammen: »Es ist nicht allein eine ökonomische Frage, sondern eine LebenSfra'ge für die nationale Verteidigung, daß die Verschleuderung der öffentlichen Gelder aufhöre und daß die ehrliche Verwaltung, das prompte, exakte Funktionieren der verschiedenen Zweige des Administrationsdienstes die Kriegführung in der Stunde der Gefahr sichere." — Senator Magnier hat sich als Gefangener gestellt. — Die MadagaSkarexpedttion hat bis jetzt rund 100 Millionen und etwa 6000 Menschen gekostet. In hiesigen kolonialpolitischen Kreisen klagt man über den ge- ringen praktischen Erfolg der Expedition. Großbrttannte«. 'London, 30. September. Das Reutersche Bureau erfährt, daß die Schlußfolgerung, das Zusammenziehen des englischen Mittelmeergeschwaders bei Lemnos stehe in Verbindung mit der armenischen Frage, jeder Grundlage entbehre. In der Behandlung der armenischen Frage sei in den letzten Tagen keine Aenderung eingetreten. Spanien. ' Madrid, 1.Oktober. DerFührerdercubanischen Reformisten hat in einer Unterredung mit dem Minister für Kolonien Castellanos bedingungslos seine Unterstütz- > ung bei der Lösung der schwebenden Fragen über die < Antillen zugesichert. , Gtutzland. ' Petersburg, 1. Oktober. Der Kaiser wohnte gestern der Beerdigung des früheren Justizministers Ma- nasser» bei. — Gestern empfing der Kaiser in Zarskoje- Eselo den Flügeladjutanten Oberst von Moltke in Audienz, Zemstw oS auf die baltischen Provinzen ausgedehnt werden. — ' Den hiesigen Blättern zufolge sind 13 Glocken, welche den Abyssi niern durch die Bevölkerung von Moskau, Nischny-Nowgorod und Jaroslaw zum Geschenke gemacht wurden, von Moskau auf dem Wege über Odessa, Povt-Said und Obock abgesandt worden. Ueber Neuformationen in der russischen Armee sind in den letzten Tagen Mitteilungen durch die Presse gelaufen, die zum Teil irrig waren, zum Teil aber auch eingehendere Erwähnung verdienen. Zunächst sollen mit de» Oktobr 1895 nenausgestellt werden drei leichte Fuß Batterien bei der 3. Leib Barde Artillerie Brigade, die zu einer 3 Division, nach deut schem Sprachgebrauch Abteilung, zusammentreten. Seit dem März diese» Jahre» find die rusfischcn Feld-Artilleric-Brigaden, die immer zu der Jnsanterte - Division gehören, deren Nummer sie tragen, tn zwei Divisionen geteilt zu drei Batterien mit je acht Geschützen. Bor- Her fehlte ein Zwischenglied zwischen den Batterien, die an und für sich schon zwei Geschütze »ehr haben, al» in den europäischen Armeen außer Oesterreich, und den Brigaden Die BefehlLsührung wurde durch diesen Mangel außerordenilich erschwert und die jetzige Glieder ung bedeutet sür die Feld-Artillerie einen großen Fortschritt. Die 3. Garde - Jnsanterte - Dtvtsion, deren Artillerie jetzt vermehrt wird, steht tn Warschau und umfaßt u.a. die Grenadter Regtmenter Kexhol» und Petersburg, die i« vorigen Jahre zu Garde-Regimentern er- hoben wurden. Die bisherige Garde- und Grenadier-Artillerie-Brigade der Division erhielt damals den Titel 3. Letb Garde Artillerie-Brigade. Ferner werden neue 3. Divisionen zu je zwei Batterien bei der 2., 4., 6., 10. und 18. Aitillerte-Brigade gebildet. Sie stehen im Militäi- bezirk Warschau, die 10. in Lodz beim 5. Corps, die 4. tn Sambrow beim K, die 18. in Lublin beim 14 , die 6. in Ostrow, die 8 In Pulturk beim 15., die 2. tn Bjela bei« 19. Corp». Je zwei Schützen- Bataillone find in Rußland vor einigen Jahren zu Regimentern und diese je zwei zu Brigaden — im ganzen fünf — zusammengesaßt worden und haben Ihre eigenen Artillerie > Brigaden nebst den zuge- hörigen Kolonnen erhalten. Diese Brigaden werden jetzt um je eine Batterie verstärkt, sodaß sic dann drei zählen. Alle neuen Batterien erhalten acht bespannte Geschütze schon im Frieden, ihre Mannschaften werden von den übrigen Batterien abgegeben. Bon den Schütze: - Brigaden erwartet «an in Rußland sehr viel. Sie sollen beim Aus bruch eines Krieges mit den Kavallerie Divisionen zu großen Unternehm ungen in Feindesland verwandt weiden, nach Art der Raids Im nord- amerikanischen Kriege, und den Reitermaffcn als Rückhalt dienen. Sie flnd deShalbmItcigener Artillcrie auSgestatiet und stehen zum größtenTei i dicht an der Grenze. AuS den Neuformationcn bei der Feld Artillerie könnte man vielleicht den Schluß ziehen, daß die Bildung eines neuen Armee-Corps, des 20, über kurz oder lang erfolgen wird. Verfügbar dafür find eine der drei Divistonen des Grenadier CorpS und die in keinem Corpsoerband befindliche 21. Infanterie - Diviston iu Wladi kawkas. Aus ähnliche Absichten sür die Reiterei weist die Formierung des Cadres 17 des Kavallerie-Ersatzes und der Dragoner-Regimenter 49 und 50 hin. Jeder Reiter - Diviflon entspricht ein Cadre des Kavallerie-Ersatzes, der die Ergänzung des PferdebestandeS besorgt und auch die Remonten ein Jahr In Pflege nimmt und zurettct. Bisher gtebt e» nun erst 15 Linien - Kavallerie - Divisionen und zwei Kosaken Divisionen sodaß bei dem Bestehen eines Grenadier und 19 Armee-CorpS, für deren jedes eine Reiter - Division gerechnet wird, riech 3 Kavallerie-Divisionen gebildet werden müßten, von deren Ersatz- Cadres künftig 2 bestehen. Wohin die neue detachierte Kavallerie- Brigade mit den Regimentern 49 und 50 tn Garnison kommt, ist noch nicht bekannt. Als Ersatz sür die im Lause dieses Jahres nach Ostaflen abgegebenen Truppenteile werden bei der 35. Artillerie-Brigade in Rjäsan 2 leichte Batterien und bei dem 2. Mörser - Regiment in Bjelaia Zerkow 2 Mörser-Batterien gebildet Wenn es tn den Tele grammen au» Petersburg jetzt heißt, es sei die Formierung einer detachierten transbaikalischen Artillerie-Division, zweier transbaikali schen Fuß-Batterien und zweier Mörser Batterien bei der osistbirifchen Artillerie-Brigade angeordnet worden, so liegt wohl ein Fehler in der Nebermittelung vor Diese Batterien wurden eben im Mai bereits abgegeben und dem Anscheine nach überwintern sie in Sibirien auf dem Marsch nach ihrem Bestimmungsort. Auch die Bildung einer 4. Festung» - Artillerie-Compagnie in Wladiwostok wurde schon vor Monaten befohlen und wird jetzt durchgeführt sein. Ebenso ist bereit» Im Jahre 1894 die Aufstellung eines 6. und 7. Mörser-Regiments zu je 2 Batterien vom I. Oktober 1895 ab angeordnet worden, überS Jahr sollen dann das 4. und 5. Regiment auf je 4 Batterien gebracht werden, während sie jetzt nur je 2 haben. Rußland schreitet zielbewußt auf de» Wege fort, Steilfeuergeschütze in die Feldarmee einzustellen und zwar in festgeschlosienen, schon im Frieden bestehenden Truppen- teilen, nicht in Improvisationen bei der Mobilmachung. Es bietet damit ein sehr wichtiges, nachahmenswerte« Vorbild. An Mcnschen- matertal für alle diese neuen Bildungen fehlt eS Rußland nicht, der Kriegsminister hat auch daL Rekruienkontingeni von 270 000 auf 274 650 Mann erhöht und das der Eingeborenen im Kaukasus von 2400 auf 2750 Mann. (K Z ) Serbien. Belgrad, 30. September. (K. Z.) Die Königin Natalie verbleibt in Biarritz bis nach erfolgtem Kabinetts- wechsel. Wie verlautet, soll sie mit der Großfürstin Wladimir eine Zusammenkunft gehabt haben, wobei die Heirat des Königs besprochen worden sei. ' Belgrad, 1. Oktober. Der König ist heute früh mit Gefolge hier eingetroffen und wurde am Bahnhofe von den Ministern und anderen Würdenträgern empfangen. Eine große Volksmenge begrüßte den König aufs lebhafteste. Die Stadt ist festlich geschmückt. * Sofia, 1. Oktober. Das Appellgericht sprach Lu-